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Trüb schleicht die Zeit und nüchtern . . .
Und glanzlos liegt die Welt,
Von keinem goldnen Sonnenblick
Durchleuchtet und erhellt.
Wie Felsen lastet's mir die Brust,
Und halb bewußt, halb unbewußt
Kommt da ein Träumen schüchtern –
Trüb' schleicht die Zeit und nüchtern,
Und glanzlos liegt die Welt.
Da aber regt sich's leise,
Gemach der Bann zerrinnt,
Und leuchtend drängt sich Bild an Bild,
Und lockt und webt und spinnt.
Und fesselt mich mit Zauberkraft,
Und längst verkohlte Leidenschaft
Zieht mich in ihre Kreise –
Da regt sich's leise, leise,
Gemach der Bann zerrinnt.
In hoher Schönheit prangend
Schau' ich da plötzlich dich,
Die mondenlang, viel mondenlang,
So ganz vergessen ich –
Der ich gedacht kein einzig Mal,
Als ich in bitter harter Qual
Gerungen, lichtverlangend –
In hoher Schönheit prangend
Schau' ich da plötzlich dich . . . .
Doch ob's auch wie verschleiert
Glanzlächeln dich umschwebt,
Ob auch dein Haar, dein golden Haar,
Ein Diadem dir webt –
Ein Diadem, so flammenlicht,
So zauberhold wie ein Gedicht,
Das deine Schönheit feiert –
Ob's auch wie halb verschleiert
Glanzlächeln dich umschwebt:
In deinen schwermutsvollen
Glutaugen ruht's wie Leid –
Wie heißes, namenloses Weh', –
Wie eine Seele schreit,
Wenn gnadenarm und sonnenlos
Sie der Verzweiflung liegt im Schooß –
Glücklos die Stunden rollen . . .
In deinen schwermutsvollen
Glutaugen ruht's wie Leid . . .
Mich aber packt ein Trauern
Um dich, mein armes Lieb,
Daß ich erlösungsdürstig wild
Aufschreien möcht'! Doch trüb'
Und trüber wird mir Herz und Hirn,
Das Fieber irrt um Wang' und Stirn
Und mich durchschießt ein Schauern . . .
Mich packt ein jähes Trauern
Um dich, um dich, mein Lieb! – – –
Trüb' schleicht die Zeit und nüchtern,
Und glanzlos liegt die Welt,
Von keinem goldnen Sonnenblick
Durchleuchtet und erhellt.
Mir aus der Brust starrt's schwer und hart:
Verspielt, verloren und genarrt
Von blöden Traumgesichtern –
Trüb' schleicht die Zeit und nüchtern,
Und glanzlos liegt die Welt . . . |