Autorenseite

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

Achtes Kapitel.


Hier schloß die Erzählung Sarsefield's. In meinem Herzen mischten sich Demüthigung und Freude. Die Ereignisse vor meinem Erwachen in der Höhle waren jetzt klar und verständlich. Welche Erklärung konnte genügender sein? Welche andere Lösung wie diese hätte mir durch das Verhalten gegeben werden sollen, das ich bei Clithero beobachtet hatte.

Clithero! – War dies nicht der Mann, dem Clithero seine Freundin geraubt hatte? War dies nicht der Geliebte der Mrs. Lorimer – der Gegenstand der Verfolgungen Wiatte's? War mir jetzt nicht Gelegenheit gegeben, die Wahrheit dieser erstaunlichen, Erzählung zu erforschen – die Zweifel aufzuklären, welche sich in Bezug auf sie hartnäckig in meinem Geiste festsetzten.

Aber Halt! Hatte nicht Sarsefield gesagt, daß er verheirathet sei? Hatte er Mrs. Lorimer so schnell vergessen, oder war die Erzählung Clithero's ein Gewebe von Lügen oder die Raserei des Wahnsinns?

Diese neuen Gedanken verscheuchten jede persönliche Rücksicht aus meinem Geiste. Ich blickte meinem Freunde hastig in das Gesicht und rief in zweifelndem Tone:

»Was sagen Sie? Verheirathet? – Wenn? – Mit wem?«

»Ja, Huntley, ich bin mit der vortrefflichsten Frau verheirathet; ihr verdanke ich Glück, Reichthum, Würde und Ehre; ihr verdanke ich die Macht, Ihnen und Ihren Schwestern ein Wohlthäter und Beschützer zu sein. Sie sehnt sich danach, Sie als Sohn zu umarmen. Daß Sie es in der That werden, wird von Ihrer eigenen Wahl und der einer Person abhängen, welche unsere Begleiterin auf der Reise gewesen ist.«

»Himmel!« rief ich unter einem Gewühl von Freude und Erstaunen – »von wem sprechen Sie? – Von der Mutter Clarissa's, der Schwester Wiatte's, der Schwester des Schurken, der ihr nach dem Leben trachtete – der Sie und den unglücklichen Clithero mit der bittersten Feindseligkeit verfolgt hat?«

Mein Freund fuhr bei diesen Worten auf, als ob sich die Erde vor seinen Füßen geöffnet hätte; sein Gesicht verrieth ebenso viel Entsetzen wie Zorn. Sobald er die Fähigkeit zum Reden wieder erlangte, rief er:

»Clithero! – Fluch über Deine Lippen, daß sie diesen verabscheuten Namen ausgesprochen haben – ich bin Tausende von Meilen geflohen, um ihn nicht hören zu müssen – ist der Wahnsinnige hier? – Haben Sie ihn gesehen? – Kriecht er noch auf dem Antlitz der Erde umher? – Der unglückliche, beispiellose, unerhörte; undankbare Elende! Hat er seine schändlichen Lügen hier erzählt? – Hat er es gewagt, so geheiligte Namen wie Euphemia Lorimer und Clarissa auszusprechen?«

»Das hat er – er hat eine Geschichte erzählt, die den ganzen Anschein der Wahrheit hatte.«

»Schmach über den Schurken. – Die Wahrheit! Die Wahrheit wird beweisen, daß er unnatürlich – teuflisch – ein Wesen ist, für welches keine Sprache einen Namen hat! Er hat sich unglücklich genannt – ohne Zweifel ein Opfer der Ungerechtigkeit, das von unverdientem Unglück erreicht worden ist – sprich, hat er Dich mit solchen Geschichten hintergangen?«

»Nein – seine Erzählung war eine Reihe von Verbrechen und Elend, deren Urheber und Erdulder er war. Sie kennen weder seine Beweggründe noch seine Schrecknisse.«

»Seine Thaten waren ungeheuer und teuflisch – seine Beweggründe gemein und schändlich; es war nicht seine Sache, ihre ganze Widerwärtigkeit sehen zu lassen. – Nein, er hat Ihnen nicht gesagt, daß er sich um Mitternacht in das Zimmer seiner Herrin geschlichen hat, – einer Frau, welche die Welt durch ihre Erhabenheit und Hochherzigkeit, durch unermüdliches Wohlthun und unerschütterliche Rechtlichkeit mit Verwunderung erfüllte – die an diesem Elenden, den sie aus dem Schmutze erhoben hatte, alle Güter des Glückes, alle Wohlthaten der Erziehung – alle Schätze der Liebe, jede Veranlassung zur Dankbarkeit, jeden Antrieb zur Gerechtigkeit verschwendete.

Er hat Ihnen nicht gesagt, daß er sich zum Vergelten jeder Wohlthat während ihres Schlafes zu ihr geschlichen und einen Dolch gegen ihre Brust gezückt hatte – es blieb keine Zeit zur Flucht oder zu Zweideutigkeiten oder zu Entschuldigungen – diejenige, welche er ermorden wollte, stand dabei, sah die geschwungene Waffe und hörte, wie er seine Absicht eingestand und sich ihrer rühmte.

Es ist kein Wunder, daß die Erschütterung sie eine Zeit lang des Lebens beraubte. Diese Zeit wurde von dem Elenden zur Bewerkstelligung seiner Flucht benutzt; der Erbärmliche, der sich seiner unsühnbaren Schuld bewußt war, entzog sich der Vergeltung der Gerechtigkeit. Dies hat er Ihnen verborgen und dessen Stelle durch eine entstellte oder erlogene Geschichte ersetzt.«

»Nein, unter seinen Verbrechen befindet sich die Heuchelei nicht – dies Alles ist mir bereits bekannt; er schonte sich bei der Erzählung zu wenig – die Vorzüge der Dame, ihre Ansprüche auf seine Dankbarkeit und Verehrung wurden über ihr wahres Maß hinaus hervorgehoben. Er erzählte den Angriff gegen ihr Leben – es ist wahr, daß er sie zu morden gewünscht und versucht hat.«

»Wie! Hat er Ihnen dies erzählt?«

»Ja, er hat mir Alles erzählt. Ach! Die verbrecherische Absicht ist schwer gebüßt worden.«

»Was meinen Sie? Woher und wie ist er nach dieser Gegend gekommen? Wo ist er jetzt? Ich will nicht das nämliche Land, die nämliche Welt mit ihm bewohnen. Sind diese Frau und ihre Tochter an das Ufer gerathen, das von diesem höllischen, unbarmherzigen Feinde heimgesucht wird?«

»Ach! Es ist zweifelhaft, ob er noch lebt! Wenn er lebt, so ist er nicht mehr zu fürchten; aber er lebt nicht; der Hunger und die Reue haben ihn völlig vernichtet.«

»Hunger! – Reue! – Sie sprechen in Räthseln!«

»Er hat sich in der Wildniß verborgen; er hat dem Verkehr mit den Menschen entsagt; er hat sich in Höhlen eingeschlossen, wo der Hunger unvermeidlich den Tod beschleunigen muß, nach welchem er sich, als dem einzigen Trost für sein Elend, sehnt. Seine Vergehen erscheinen der Einbildungskraft keines Menschen schwieriger und abscheulicher wie seiner eigenen. Ich hatte die Hoffnung, ihn vor diesem Schicksal zu bewahren, aber meine eigenen Schwächen und Irrthümer haben mir hinlängliche Beschäftigung gegeben.«

Sarsefield wiederholtes seine Verwünschung gegen das Andenken dieses unglücklichen Mannes und seine Fragen über die Umstände, die ihn in diese abgelegene Gegend getrieben hatten.

Seine Fragen waren von Jemandem in meinem jetzigen Zustande nicht zu beantworten – meine Mattigkeit und Ermüdung hatten jetzt eine Höhe erreicht, die unerträglich war. Die Wunde in meinem Gesicht war durch das kalte Wasser und die eisige Luft entzündet worden und der Schmerz, welchen sie mir bereitete, gestattete meiner Aufmerksamkeit weiter kein Abschweifen. Ich sank zu Boden und bat ihn, mir ein paar Stunden Ruhe zu gönnen.

Er erkannte meine beklagenswerthe Lage und machte sich Vorwürfe über die Nachlässigkeit, die er sich bereits hatte zu Schulden kommen lassen. Er hob mich auf das Bett und dachte an die Mittel, welche er zur Erleichterung für mich anwenden müsse – ein erweichender Umschlag für meine Wunde war sofort nothwendig, aber in unserer jetzigen, einsamen Lage nicht zu haben – er konnte nur aus der Ferne herbeigeholt werden; es war daher gerathen, nach dem nächsten, bewohnten Hause zu eilen, welches einem gewissen Walton gehörte, und sich mit den Arzeneien zu versehen, die zu finden waren.

Mittlerweile drohte keine Gefahr einer Belästigung oder Störung. Wir durften die baldige Rückkehr derjenigen erwarten, die zur Verfolgung der Wilden ausgezogen waren; dies war ihr Sammelplatz und hier wollten sie sich vor Anbruch des Tages wieder vereinigen. Die Entfernung bis zur nächsten Farm war gering und Sarsefield versprach sich zu beeilen – er überließ mich mir selbst und meinem Sinnen.

So erschöpft ich durch die Anstrengung und den Schmerz auch war, so besaß ich doch noch die Kraft, über die Reihe beispielloser Ereignisse nachzudenken, die sich in der letzten Zeit zugetragen hatten. Ich weinte, aber meine Thränen flossen aus einem doppelten Grunde – aus Kummer über den vorzeitigen Tod meines Onkels, und aus Freude, daß meine Schwestern gerettet seien, daß Sarsefield zurückgekehrt und nicht unglücklich war.

Ich sann über das unglückliche Schicksal Clithero's nach. Ein Theil seines Elends bestand in dem Bewußtsein, daß er seine Wohlthäterin getödtet habe, aber jetzt zeigte es sich, obgleich ich in Folge einer Bethörung nichts davon geahnt hatte, daß der erste Eindruck des Kummers bei der Dame durch das Nachdenken und durch die Zeit geschwächt worden sei, – daß alles Vorurtheil, welches ihr die Ueberzeugung einflößte, daß ihr Leben und das ihres Bruders zusammendauern und endigen sollte, durch die Erfahrung oder Vernunftgründe überwunden war. Sie war mit Sarsefield und Clarissa nach Amerika gekommen. Welchen Einfluß konnten nicht diese Ereignisse auf die düstern Gedanken Clithero's haben? War es möglich, sie zusammen zu führen, den Wahnsinnigen aus seiner Einsamkeit zu locken, ihn von seiner unglückseligen Absicht abzubringen und ihn dem Verkehr mit dem Wesen wiederzugeben, deren eingebildeter Zorn die Qual seines Lebens ist.

Dieses Sinnen wurde durch Geräusch im unteren Zimmer gestört, das ich leicht als Zeichen der Rückkehr derjenigen deuten konnte, von denen sich Sarsefield bei dem Vorgebirge getrennt hatte. Die Stimmen waren verwirrt und laut, aber nicht lärmend. Sie traten in das Zimmer und die Bewegung der Stühle und Decken bewies, daß sie sich anschickten, nach ihren Anstrengungen auszuruhen.

Nur wenige von ihnen waren mir unbekannt, da sie vermuthlich in dieser Gegend gewohnt – es konnte daher aus einem Zusammentreffen, wenn es auch auf ihrer Seite völlig unerwartet war, nichts Schlimmes folgen. Außerdem mußte Sarsefield bald zurückkehren und es war nicht wahrscheinlich, daß Einer von den jetzigen Gästen in dieses Zimmer kommen werde.

Ich lag inzwischen auf dem Bett, mit dem Gesicht nach der Thür und betrachtete matt die Decke und die Wände. Plötzlich wurde im unteren Zimmer eine Muskete abgeschossen – Die Erschütterung wirkte mechanisch auf mich ein und der erste Antrieb der Ueberraschung ließ mich fast aufspringen.

Aus diesen Lärm folgte Verwirrung und Geschäftigkeit – eine Anzahl stürzte heraus und rief einander zu, nach verschiedenen Richtungen zu laufen, und die Worte: »das ist er – haltet ihn auf,« wurden in hastigem, zornigen Tone gesprochen.

Meine Schwäche und meine Schmerzen wurden für einen Augenblick vergessen und ich verwendete meine ganze Aufmerksamkeit darauf, die Bedeutung dieses Lärms zu entdecken. Die Muskete, welche ich mit in dieses Zimmer gebracht hatte, lag auf dem Bett; da ich die Folgen dieses Kampfes für mich nicht kannte, so wurde ich durch eine Art Instinkt der Selbsterhaltung angetrieben, die Flinte zu ergreifen und mich bereit zu halten, jeden Angriff zurückzuweisen, der etwa auf mich gemacht wurde.

Es waren einige Secunden verflossen, als ich auf dem zu diesem Zimmer führenden Gange leise Schritte zu hören glaubte. Ich hatte keine Zeit, Vermuthungen hierüber anzustellen, sondern ergriff, während ich den Eingang voller Besorgniß beobachtete, mein Gewehr mit neuer Kraft und richtete es so, daß es im Augenblick der Gefahr bereit war. Ich wartete nicht lange. Eine Gestalt kam vorsichtig herein. Der erste Blick genügte, um mich zu überzeugen, daß dieser Eindringling ein Indianer und folglich ein Feind sei – er war unbewaffnet. Da er sich eifrig nach allen Seiten umsah, erblickte er mich endlich an der Stelle, wo ich lag. Meine Erscheinung versetzte ihn in Bestürzung und nach augenblicklichem Zögern flog er an das Fenster, stieß den Schieber in die Höhe und sprang hinaus.

Seine Flucht hätte durch einen Schuß leicht verhindert werden können, aber die Ueberraschung im Verein mit meinem gewohnten Widerwillen gegen Blutereignisse ließ mich zaudern. Er war verschwunden und ich konnte den Fortgang des Drama's beobachten. Bald darauf wurde die Stille durch ein Schießen in der Entfernung unterbrochen. Nach drei schnell hinter einander folgenden Schüssen trat das tiefste Schweigen ein.

Die einzige Vermuthung, welche ich aufstellen konnte, war die, daß der eben angekommene Trupp einen oder mehrere Gefangene mitgebracht und diese mit einer plötzlichen Anstrengung versucht hatten, zu entfliehen – aus welchen Gründen einer von diesen veranlaßt worden war, in meinem Zimmer ein Versteck zu suchen, konnte ich mir nicht denken.

Jetzt hörte ich unten auf der Schwelle einen einzelnen Schritt. Es trat Jemand in das gemeinschaftliche Zimmer; er ging einige Minuten auf und gab, stieg dann die Treppe herauf und trat in mein Zimmer. Es war Sarsefield. Seine Züge verriethen starke Unruhe und Schrecken – er schien nichts von meiner Gegenwart zu wissen – seine Augen waren zu Boden geschlagen und während er fortfuhr, im Zimmer auf und ab zu gehen, stieß er Seufzer aus.

Dieses Benehmen war betrübend und geheimnißvoll. Es stand nur wenig mit dem Aussehen, welches er bei unserer Trennung hatte, in Übereinstimmung, und mußte durch ein Ereigniß hervorgebracht worden sein, das seitdem vorgefallen war. Meine Neugier trieb mich an, ihn aus seiner Träumerei zu wecken. Ich stand auf, erfaßte seinen Arm und sah ihn mit der Miene forschender Besorgniß an. Es war unnöthig zu sprechen.

Er bemerkte mein Verhalten, drehte sich nach mir um und sagte in etwas empfindlichen Tone: »Warum haben Sie mich hintergangen? Sagten Sie nicht, daß Clithero todt sei?«

»Ich habe es gesagt, weil ich es glaubte. Wissen Sie etwas vom Gegentheil? – Der Himmel gebe, daß er noch lebe, und daß ihm unsere vereinten Anstrengungen den Frieden wiedergeben können!«

»Der Himmel gebe,« versetzte mein Freund mit einer Heftigkeit, die an Wuth grenzte, »der Himmel gebe, daß er Tausende von Jahren lebe, und in ihrem langen Laufe keinen Augenblick kenne, der frei von Gewissensbissen und Qual ist! Aber dieses Gebet ist nutzlos; er ist nicht todt, aber der Tod umschwebt ihn. Wenn er am Leben bleiben sollte, so wird er nur leben, um der Gerechtigkeit Trotz zu bieten und neue Schandthaten zu begehen. Meine Geschicklichkeit könnte ihn vielleicht retten, aber es soll kein Finger zur Abwendung seines Todes gerührt werden.

Ich ahnte nicht, daß der Unglückselige, den meine Freunde aus der Gewalt der Wilden befreiten und verwundet und sterbend hierher brachten, Clithero sei. Sie schickten eifrig nach mir, damit ich ihm ärztlichen Beistand gewähren sollte. Ich fand ihn verlassen, hülflos und blutend unten am Boden. Sobald ich ihn erblickte, erkannte ich ihn sofort. – Das letzte Unglück war der Anblick des Gesichts des Mörders. Aber dieses Unglück ist vorüber und ich will es nie wieder erdulden.

Stehen Sie auf und kommen Sie mit mir. Bei Walton ist ein Unterkommen für Sie zurecht gemacht. Wir wollen dieses Haus verlassen und sobald Sie im Stande sind, eine Reise zu machen, für immer aus dieser Gegend entfliehen.«

Ich konnte diesem Vorschlage nicht sofort beistimmen. Clithero war aus der Gefangenschaft befreit worden, er starb aus Mangel an dem Beistand, welchen Sarsefield leisten konnte. War es nicht unmenschlich, ihn in dieser Noth zu verlassen? Welches Vergehen hatte er begangen, das solche unbarmherzige Rache verdiente? Nichts, was ich von Sarsefield gehört hatte, stand in Widerspruch mit seiner eigenen Geschichte. Seine That schien bei unvollständiger Betrachtung entsetzlich und verabscheuungswürdig, aber die Berücksichtigung seines früheren Lebens und der Ereignisse, welche sie begleiteten, und seiner Beweggründe, dürfte sie gewiß nicht in die Reihe der Verbrechen, sondern der Unglücksfälle stellen.

Aber welche Schuld kann die Buße nicht wieder gut machen? War nicht die Reue Clithero's weit größerer, tödtlicherer Verbrechen wie diesen angemessen gewesen? Dies war jedoch keine Zeit, mit den Leidenschaften Sarsefield's zu streiten. Nur eine Wiederholung der Erzählung Clithero's konnte seine Voreingenommenheit überwinden und seinen Grimm beschwichtigen. Aber ich konnte diese Wiederholung unmöglich eher wie in einem Augenblick der Sicherheit und Ruhe geben.

Diese Gedanken ließen mich schaudern, hinderten mich aber nicht, einen Versuch zu machen, den Entschluß meines Freundes zu ändern. Er wiederholte seine dringende Aufforderung an mich, mit ihm zu fliehen, er zog mich beim Arm fort und ich folgte schwankend und mit Widerwillen, wohin er mich führte. Er eilte mit hastigen Schritten durch das gemeinsame Zimmer und wendete dabei die Augen von einer Gestalt ab, die augenblicklich meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Es war allerdings Clithero, den ich jetzt blutbefleckt, mit geschlossenen Augen und dem Anscheine nach unempfindlich daliegen sah; ich blickte diesen Gegenstand mit Gefühlen an, die mich an die Stelle fesselten. Als mich Sarsefield entschlossen sah, zu bleiben, wo ich war, stürmte er aus dem Hause und verschwand.


 << zurück weiter >>