Charitas Bischoff
Amalie Dietrich
Charitas Bischoff

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Hamburg, 12. 6. 1865.

Frau Amalie Dietrich!

Mit Freuden erfuhren wir von den Herren Rabone Feetz & Co. in Sydney, daß daselbst achtundzwanzig Kisten und zwei Fässer Naturalien, sowie zwei Kisten mit Pflanzen von Ihnen angekommen sind, die mit unserm Schiffe »Wandrahm« nach Europa verschickt werden.

Mit der »Susanna« sind neulich fünf Kisten angekommen, und zwar zwei Kisten Spirituspräparate, eine Kiste Herbarien, eine Kiste Vogelbälge, und eine Kiste mit trocknen Seeconchylien, Eiern, Seesternen und Insekten.

Holzsorten: Wir möchten gern von Ihnen Holzsorten haben. Probeblöcke der dort vorkommenden Arten, vier Stück von jeder Sorte, zwölf Zoll hoch und einmal gespalten. Das Hobeln und Polieren kann hier geschehen, wie auch das Durchsägen und Spalten. Senden Sie also die Stücke zwei Fuß lang und in Bündel geschnürt oder in einer sonst noch billigeren Versandsart. Die Blöcke müssen alle mit eingeschnittenen römischen Ziffern numeriert und so im Register aufgeführt sein; und numerierte Zweige und Blätter müssen diejenigen Nummern begleiten, deren lateinische Namen Sie nicht mit voller Bestimmtheit beifügen können.

Samen: Die mit Ihrem letzten Brief geschickten Samen von Azella empfingen wir sehr gern, und haben wir dieselben dem hiesigen botanischen Garten zur Aussaat übergeben. Senden Sie uns bitte noch mehr von dieser Sorte, die Pflanze ist sehr interessant. – Überhaupt wollen Sie uns Samen allerart schicken, zumal von Kräutern und Gräsern. Sie können sie in Kisten, zwischen pulverisierte Holzkohle verpackt, senden.

Lebende Pflanzen: Senden Sie uns auch von solchen, was Sie irgend erlangen können, besonders Zwiebeln und Knollen, welche ebenso wie Samen verpackt werden können. – Orchideen hätten wir sehr gern lebend. Von solchen müssen nach der Blütezeit die unterirdischen Triebe ausgehoben und auf ähnliche Weise wie Samen verpackt werden.

Zoologische Bemerkungen:

Säugetiere: Wir betonen, daß das Skelett und die Eingeweide in den kleineren Arten zu belassen sind. Die Sachen erhalten dadurch mehr denn den doppelten Wert, und haben wir das Fehlen sowohl des Skeletts als auch der inneren Teile mit besonderem Bedauern bei den zwei, diesmal gesandten Exemplaren von Echidna hystrix bemerkt, – die im übrigen wahre Prachtexemplare sind. Von dem »flying fox« sind uns ebenfalls eine größere Anzahl mit Skelett erwünscht. Suchen Sie uns auch Stachel- und Schnabeltiere sowie Exemplare des australischen Bären, – in Spiritus präpariert, – zu schicken.

Vögel allerart werden wir gern empfangen, besonders Taubenarten, Papageien, Kakadus; senden Sie uns sowohl von den weißen wie von den schwarzen, je zwölf Exemplare. Gern hörten wir, daß Sie endlich in den Besitz von Talegalus gelangt sind!

Heute ohne ein mehreres grüßen wir Sie freundlichst.

J. C. Godeffroy & Sohn.
Im Auftrag: Schmeltz, Kustos.


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