Sagen aus Niedersachsen
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Der Rosenstrauch zu Hildesheim

Als Ludwig der Fromme vor mehr als tausend Jahren zur Winterszeit in der Gegend von Hildesheim jagte, verlor er sein mit Heiligtum gefülltes Kreuz, das ihm vor allem lieb war. Er sandte seine Diener aus, um es suchen zu lassen, und gelobte, an dem Ort, wo sie es finden würden, eine Kapelle zu bauen.

Die Diener verfolgten die Spur der Jagd im Schnee und sahen bald aus der Ferne mitten im Wald einen grünen Rasen und darauf einen grünenden wilden Rosenstrauch. Als sie näher kamen, bemerkten sie, daß das verlorene Kreuz daran hing. Sie nahmen es und berichteten dem Kaiser, wo sie es gefunden hatten. Sogleich befahl Ludwig, an dieser Stätte eine Kapelle zu erbauen und den Altar dahin zu setzen, wo der Rosenstrauch stand.

Das geschah, und bis auf die heutige Zeit grünt und blüht der tausendjährige Rosenstrauch um die Apsis des Domes und wird von einem eigens dazu bestellten Manne gepflegt. Die Äste und Zweige des Strauches haben sogar die ersten Joche des Kreuzganges bereits umzogen.

 


 


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