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Es ist ein Kräutlein, heißt Männertreu,
In jedem Frühling blüht es aufs neu.
Am Waldrand steht es und auf der Au,
Und Blumen trägt es, anmutig blau.
Doch pflückst davon du dir einen Strauß,
Nicht eine Blume bringst du nach Haus.
Herunter fallen sie gar geschwind,
Schon unterwegs weht sie ab der Wind.
Des Kräutleins Name, der ist nicht schlecht.
Und seinen Namen trägt es mit Recht.
Den Männern sag' ich es ins Gesicht:
So sind sie alle – nur meiner nicht! |
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Ein Kräutlein ist Weiberkrieg genannt,
Das wächst auf Anger und Heideland.
Da siehst du blühen es weit und breit
Schön weiß und rot um die Sommerszeit.
Doch will ich raten dir: Laß es stehn!
Mit hundert Häkchen ist es versehn.
Verletzt die Hände dir, hemmt den Schritt,
Viel Ärger hast du und Not damit.
Das ist so recht ja der Weiber Art,
Ob sie auch lieblich sonst sind und zart,
Sie sind ein Kräutlein, das kratzt und sticht.
So sind sie alle – nur meines nicht! |