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Jetzt sind die glücklich-schönen Tage auch wieder versunken, die ich mit meiner lieben Frau und mit den Jungens hier verbringen konnte, in denen wir alle die kurze Schönheit wie ländliche bescheidene Sommergäste genießen wollten und in denen ich mich mit Willen darüber hinwegzutäuschen gesucht habe, daß meine Nächsten nur als kurzer Besuch bei einem freiwillig Verbannten weilten!
Ich bin nach Anlage und Entwicklung nicht sentimental und will mich auch an Regungen von Weichheit nicht verlieren – aber das kann ich ehrlich zugestehen, daß mir die Insel noch leerer ist, seit ich die Gänge zwischen den Weidekoppeln, an den Bewässerungskanälen, am Strande hin und durch die Dörfer wieder allein machen muß – ohne die Frau und ohne die Jungens. Die kleinen Bengels, die in ihrer Kinderart alles, was ihnen hier neu und fremdartig entgegentrat, unvergleichlich und herrlich fanden: tausendmal »feiner« als das Beste, was sie in unserem Cecilienhof in Potsdam oder in Öls um sich haben! Überall fehlen mir jetzt diese jungen, wißbegierig fragenden Stimmen der Jüngsten, die ihren Vater doch in diesen Tagen auf der Insel eigentlich erst kennen lernten, fehlen mir die immer guten, verstehend-klugen Worte der Frau, die selbst so viel zu sorgen und zu tragen hat und die doch gleichfalls keinen Augenblick verzagt.
Drüben in Hippolytushoef, beim immer hilfsbereiten Bürgermeister Peereboom, hatten wir die kleinen Kerle untergebracht – denn soviel Raum gab meine Pastorie nicht her – und da waren sie auch bald mit allen halbwegs gleichalterigen Jungens angefreundet und vertraut. In unserem Oosterlander Häuschen war nur für meine Frau und für ihre Begleiterin Quartier gemacht. Leer wirkt auch das alles jetzt wieder, da sie es nicht mehr mit ihrem Humor über all die primitiven Herrlichkeiten und Behelfe unserer »Junggesellenwirtschaft« erfüllt.
Auf ihrer Heimfahrt war sie auch in Amerongen.
Bedrückend, was sie mir in ihren Briefen darüber sagt. Unsere geliebte Mutter leidend und dabei rastlos sorgend für den Kaiser, für die Brüder, meine kleine Schwester und die Enkel – der Vater bitter und noch nicht imstande, sich aus dem Ring des immer kreisenden gleichen Grübelns über Vergangenes zu lösen.
Es ist eben ein völlig anderes, ob der Wille und der Lebensmut eines Sechsunddreißigjährigen die furchtbare Belastungsprobe des Schicksals zu bestehen haben – ob ein Sechzigjähriger, der zugleich sein Lebenswerk, das er für ehern und unvergänglich hielt, in Scherben liegen steht.
Meine Gedanken sind in diesen Tagen auch immer wieder zu ihm gegangen.
In der Zeit, als ich im Begriffe stand, die Indienreise anzutreten, war ich in meiner soldatischen Laufbahn so weit, daß ich ein Kavallerie-Regiment bekommen sollte. Dieses Kommando lag mir sehr am Herzen, und ich hatte, gerade mit Hinblick auf die politischen Vorgänge, den Wunsch, den Reichsstellen, bei denen die Suppe gekocht wurde, an deren Auslöffelung ich seinerzeit doch recht erheblich beteiligt werden sollte, nicht allzu ferne zu sein.
Der Kaiser war für mich in dieser dienstlichen Frage nicht zu sprechen, ich mußte mich an den Chef des Militärkabinetts General von Lyncker als Vermittler wenden, besprach mit ihm die Angelegenheit und erbat das Regiment Gardeducorps. Herr von Lyncker, der meinem Wunsche durchaus sachlich und ohne Voreingenommenheit gegenüberstand, war sehr bedenklich und erklärte mir, Seine Majestät würde das wohl nicht zugeben, und ehe man dieses »Problem« noch einmal zur Sprache brachte, ließ man lieber meine Anregung fallen. Im übrigen war aus dem Gange des Gespräches zu erkennen, daß mein Wunsch, dem Regierungszentrum nahe zu bleiben, von einigen Ratgebern aus der Umgebung Seiner Majestät wie von einzelnen Reichsämtern nicht eben leidenschaftlich geteilt wurde.
Nun bat ich, mir entweder die Königsulanen in Hannover oder die Breslauer Leibkürassiere anzuvertrauen, worauf Herr von Lyncker meinte, das werde keinerlei Schwierigkeiten machen, er werde Seine Majestät in diesem Sinne beraten. – Ich war's zufrieden, schließlich lagen ja auch Hannover und Breslau nicht aus aller Welt, und eine gewisse Fühlung ließ sich auch von diesen Standorten aus aufrecht erhalten.
So lagen die Dinge, als ich in Indien, an der Nordwestgrenze, in Peshawar, in einer englischen Zeitung die Nachricht las, daß Seine Majestät mich zum Kommandeur seines I. Leibhusarenregiments in Langfuhr bei Danzig ernannt habe.
Mein erster Eindruck war damals das Gefühl einer Enttäuschung, nicht nur weil meine militärischen Wünsche wieder einmal völlig übergangen worden waren – das grundsätzliche Nichterfüllen der militärischen Anregungen von uns Söhnen schien eine Art Prinzip zu sein. Nein, auch die abgeschiedene Lage Danzigs und das rauhe Klima, das ich namentlich für die Kronprinzessin fürchtete, schienen mir nicht sehr verlockend. Entgegen diesem Vorurteile kam dann aber alles ganz ausgezeichnet, und die zweieinhalb Jahre, während deren ich in Danzig lebte, sind, abgesehen von den Sorgen um die allgemeine Lage, die glücklichste Zeit meines Lebens geworden.
Wir wohnten in einer kleinen Villa, die kaum den nötigen Raum bot für meine damals schon recht ansehnliche Familie. Wir haben uns aber doch recht behaglich eingerichtet und führten ein harmonisch glückliches Leben.
Es war eine Ehre und ein frohes Glück für mich, Kommandeur des prachtvollen alten Regiments zu sein. Das Offizierkorps war durchgängig jung, adlige und bürgerliche Kameraden bunt durcheinander. Der ernsten und treuen Persönlichkeit meines alten Regimentsadjutanten Graf Dohna gedenke ich besonders gerne. Die meisten waren Söhne von Grundbesitzern in Ost- und Westpreußen, deren Väter und Großväter auch schon die schwarze Attila und den Totenkopf der I. Leibhusaren getragen hatten. Ebenso hatte das Regiment einen glänzenden Ersatz an Unteroffizieren und Mannschaften, nahezu alles junge Leute vom Lande aus Ostpreußen, Westpreußen und Posen, die Liebe zum Pferde und Verständnis für seine Behandlung bereits von zu Hause her mitbrachten. Endlich war auch das Pferdematerial – wir waren das einzige Schimmelregiment in der Armee – ausgezeichnet.
Meine von frühester Kindheit her stammende Vorliebe für die Reiterei konnte sich jetzt richtig ausleben. Entsprechend meiner aus Erfahrungen gewonnenen Auffassung wurde die Bahnreiterei auf das Notwendigste beschränkt, hiergegen der Hauptwerk auf Geländereiten und Springen gelegt. Auf diesen Gebieten wurden auch wirklich schöne Ergebnisse erzielt.
Großen Nachdruck, vielleicht mehr, als es damals noch bei vielen eingefleischten Kavalleristen der Fall war, glaubte ich auf Übungen im Fußgefecht und im Geländeschießen legen zu müssen. Der Krieg hat später gezeigt, daß diese Ausbildung auch für den Reiter nicht gründlich genug gepflegt werden kann.
Ich habe mich ehrlich bemüht, meinen Husaren die Lust und Freude an ihrem Dienst zu erhalten und auch in ihr außerdienstliches Leben Erholung und Abwechslung zu bringen. So ließ ich für die Unteroffiziere ein hübsches, gemütliches Kasino einrichten, und die Mannschaften erhielten ebenfalls eine möglichst behagliche Ausstattung ihrer Unterkunftsräume. Die älteren Jahrgänge und die Rekruten wurden getrennt gelegt, um irgendwelchen Übergriffen der ersteren vorzubeugen. In den dienstfreien Stunden fanden viel Sportspiele statt. Wir hatten gegen Ende meiner Kommandeurzeit eine sehr gut eingespielte Fußballmannschaft, in der auch Offiziere mitmachten.
In diese Zeit fällt die Herausgabe des Bilderwerkes »Deutschland in Waffen« für die deutsche Jugend. Das Vorwort, das ich der Schrift vorausgeschickt habe, hat man an mancher Stelle zu Unrecht so ausgelegt, als ob ich mich hier in die Reihen der Kriegshetzer gestellt hätte. Derlei hat mir stets fern gelegen, und derlei ist bei objektiver Würdigung aus meinen Ausführungen auch niemals herauszulesen. Was ich gesagt habe, das wurde angesichts der immer drohender sich ballenden Gefahr gesprochen, ging gegen einen öden Materialismus an und wies die deutsche Jugend darauf hin, daß es ihr Pflicht und Ehre werden müsse, im Ernstfall für das Vaterland zu kämpfen. Das war die Mahnung eines Deutschen und Soldaten an unseren deutschen Nachwuchs, dessen junge Kräfte und dessen vaterländische Opferfreude wir nicht entbehren konnten, wenn jene Stunde der Entscheidung kam. –
Seit meiner erwähnten Demonstration gegen die Bethmann Hollweg'sche Marokko-Politik war mir der Ruf eines Kriegstreibers von allen blinden Pazifisten Deutschlands und von ihrem böswilligen Echo im Auslande als eine falsche Etikette angeheftet worden, wo auch ich in der Öffentlichkeit zu Worte kam. Man suchte also auch aus dieser kleinen Schrift über unsere Armee Belege für die mir mit Unrecht unterstellte Richtung herauszudrechseln und glaubte mich ganz fest zu haben, als bald darauf ein anderer Anlaß mich in eine öffentlich gewordene Angelegenheit eingreifen ließ. Es handelte sich um den zu so bedauerlichem Ruhme gelangten Fall Zabern.
Unsere Politik in den Reichslanden hatte mich schon seit vielen Jahren mit schweren Sorgen und Bedenken erfüllt. Die Reisen in dem Gebiete und viele Gespräche und Berichte befreundeter Kameraden aus den westlichen Grenzgarnisonen und gründlicher, ehrlich schildernder Kenner der Verhältnisse hatten mir die Augen geöffnet über die dort herausgebildeten Zustände. Zuckerbrot und Peitsche hatten seit 1871 geherrscht. Der Erfolg entsprach dieser Taktik. Die letzte Periode hatte im Zeichen des Zuckerbrotes gestanden, und die reichsländische Verfassung war ihre Krönung gewesen. Nun schaltete und waltete die französische Propaganda nach freiem Belieben. Die französisch gesinnten Notablen waren tonangebend, und nach ihren Pfeifen tanzte die Zivilverwaltung. Das Militär war von den irredentistischen Kreisen gewissermaßen geduldet. Ein Beispiel nur, um diese Vorkriegszustände in den deutschen Reichslanden und die Stellung der Regierungsbehörden in ihnen zu kennzeichnen: Zwei meiner Fliegeroffiziere erzählten mir eines Tages, im Jahre 1913 sei in Mülhausen eine große französische Fahnenweihe abgehalten worden, und ihnen, dem Militär, sei an jenem Tage nahegelegt worden, nicht auf die Straße zu gehen, um die Franzosen nicht durch den Anblick der preußischen Uniformen zu ärgern! – Unter solchen Voraussetzungen kam es zum Ausbruch des Konfliktes. Die Zivilbevölkerung hatte das preußische Militär angepöbelt, der Offizier hatte sich zur Wehr gesetzt, und nun heulte auf einmal die ganze Welt gegen den preußischen Militarismus. Zu diesem Zeitpunkt, in Tagen also, in denen das Ausland und die in unserer armen Heimat nie fehlenden Sophisten der absoluten Gerechtigkeit alles daran setzten, auch noch unseren letzten einzigen Aktivposten, unsere Armee, vor Freund und Feind zu diskreditieren, bin ich gern, ohne die gebotene Zurückhaltung, wie man mir vorwarf, auf die Seite meiner vom Sturm der öffentlichen Diskussion hart bedrängten Kameraden getreten. Ich habe an den General von Deimling und an den Oberst von Reuter telegraphiert. Soweit stimmte alles. Daß ich dem Oberst eine Depesche mit den Worten: »Immer feste druff!« gesandt hätte, erfuhr ich dann allerdings erst durch die Zeitungen und dank der Fälscherphantasie jener Friedensfreunde, die mit dieser Erfindung die große Friedensstimmung rings um uns vielleicht zu stärken suchten. In Wahrheit hatte ich dem Oberst von Reuter als Kamerad dem Kameraden telegraphiert, er möge nur ja scharf durchgreifen, da das Ansehen der Armee auf dem Spiele stehe. – Wäre Leutnant von Forstner verurteilt worden, so hätte sich dadurch jeder Rüpel ermutigt gefühlt, Uniformträger anzugreifen. Ein unhaltbarer Zustand wäre sanktioniert worden, doppelt unhaltbar in den Reichslanden, wo durch das fehlende Rückgrat der Zivilbehörden das Militär bereits in der schwierigsten Lage sich befand. Ich hätte nur sehen mögen, was geschehen wäre, wenn in England oder Frankreich ein Offizier derartig provoziert worden wäre wie der Leutnant von Forstner!
Aber wir waren in Deutschland. Und die deutsche Öffentlichkeit hatte wieder einmal Anlaß gehabt, sich im Zusammenhang der geschilderten Vorgänge mit mir zu beschäftigen – das schöne Lied von der Nebenregierung, von dem Kriegshetzer und Frondeur von Langfuhr lag wieder auf der Walze der leitartikelnden Schmöcke. Wenn man ihnen glauben durfte, hatte ich mich wieder einmal »unmöglich« gemacht. – Hohe und höchste Würdenträger trugen die für solche nationale Trauerfälle vorgesehenen bedenklichen Gesichter zur Schau, und Seine Majestät war höchst unzufrieden.
Bei Schiller heißt es im Wilhelm Tell: »Es rast der See und will sein Opfer haben« – und an einer anderen schönen Stelle: »Doch es war mir zum Heil, es riß mich nach oben.«
Aus heiterem Himmel und mit großer Plötzlichkeit spielte sich alles ab: Seine Majestät nahm mir mein liebes Regiment ab und befahl mich nach Berlin, damit mir meine allzugroß gewordene Selbständigkeit beschnitten werde und mein Tun und Lassen besser überwacht werden könne. Ich sollte dort im Generalstabe arbeiten.
Im Grunde schloß sich hier ein Ring: der Wunsch, mich nicht zu nahe bei den Zentralbehörden zu wissen, hatte mir Langfuhr bei Danzig eingetragen; der Wunsch, mich doch in Reichweite zu sehen, rief mich zurück. Aber ein wenig Entrüstung und Verstimmung spielten in beiden Fällen mit.
Entrüstung, wenigstens bei den unverbesserlichen Pazifisten, die den schon am Horizonte drohenden Krieg mit niedlichem Gut-Zureden besänftigen wollten, erregten auch die Abschiedsworte wieder, die ich zu meinen Leibhusaren sprach. Da hatte ich es einen Augenblick des höchsten soldatischen Glücks genannt, »wenn einmal der König ruft und das Signal Marsch! Marsch! geblasen wird«. Nach ihrer Meinung hätte ich meinen lieben tapferen Kameraden zum Abschied wohl ein schönes Märchen erzählen sollen!
Damals, als ich zum letzten Male vor der Front meines schönen Regiments ritt und als der Abschiedsruf meiner Husaren mir tief ins Herz klang, da wurde mir das Scheiden unsagbar schwer. Als ob mir eine stille Stimme sagte, daß dies der Abschied von einer friedlichen Soldatenherrlichkeit sei, wie sie mir nicht wieder werden sollte. Wie schön, wie glückhaft und wie fruchtbar durch ehrliche Arbeit war all das gewesen, was ich nun verließ!
Auch von den frischen, tüchtigen jungen Kameraden meines lieben und tapferen Leibhusarenregiments, dessen Uniform ich mit frohem Stolz während des ganzen Krieges getragen habe, ruhen jetzt viele, allzuviele zum ewigen Schlaf gestreckt in fremder Erde. Unter ihnen mein Vetter Prinz Friedrich Karl von Preußen, ein besonders unerschrockener Reiter und Soldat. In dankbarer Wehmut wird mein Erinnern bei ihnen allen sein, so lange ich selbst leben bleibe.
Vielleicht, daß ich die letzten Blätter, die ich gestern schrieb, doch hätte zerreißen und ihren Inhalt anders fassen sollen.
Wie ich sie heute wieder lese, finde ich einen Ton von Gereiztheit darin, den ich in meine Niederschriften nicht tragen wollte.
Ich habe sie dann dennoch stehen lassen, wie sie sind, als Zeugnis dafür, wie mich heute noch, gerade wenn ich des letzten Jahres vor dem Kriege und des Widersinnes unserer Vogel-Strauß-Politik gedenke, die Bitterkeit erfaßt. Wie mich jetzt noch der Galgenhumor anfällt, wenn ich mich daran erinnere, wie sie mich für jeden Mahnruf: dann wahrt euch doch zum wenigsten das Letzte für den schweren Tag und seid gerüstet zu dem Kampf, der kommen wird! als Hetzer zu einem »frischfröhlichen Kriege« affichierten.
Die Wahrheit ist, daß ich mir des furchtbaren Ernstes unserer Lage klar bewußt gewesen bin, daß ich keine Kassandra-Natur war oder bin, die »Trojas Hallen« mit edel klagenden Versen erfüllt hätte – sondern ein Mann und Soldat. Aber das letztere nahm und nimmt man einem in unserer geliebten Heimat manchmal verflucht übel! –
Für den Winter 1913 auf 1914 wurde ich also zur Orientierung und Einarbeitung in die Geschäfte des Großen Generalstabes kommandiert.
Als Lehrer erhielt ich den Generalleutnant Schmidt von Knobelsdorf, meinen späteren Generalstabschef beim Oberkommando der 5. Armee. In militärwissenschaftlicher Hinsicht verdanke ich Exzellenz von Knobelsdorf viel. Er war ein glänzender Lehrer auf allen Gebieten der Taktik und Strategie. Seine Vorträge und die Aufgaben, die er mir stellte, waren Meisterwerke. Sein Hauptlehrsatz war damals: Klarheit im Entschluß des Führers! Umsetzen des Entschlusses in Befehle! Im übrigen: den Unterführern die weitestgehende Selbständigkeit lassen!
Mein Kommando zum Generalstab gab mir einen erschöpfenden Einblick in die gewaltige dort geleistete Arbeit. Ich konnte in die hervorragende Organisation des Ganzen eindringen, die Erhaltung, Ergänzung und Bewegung des Heeres kennen lernen und ein Urteil über die Wehrkräfte der anderen Völker gewinnen. In der Operationsabteilung wurden mir Vorträge über den für den Kriegsfall gedachten Aufmarsch der Armeen gehalten. Bei den Vorträgen und Besprechungen über einen etwaigen kommenden Weltkrieg hatte ich den Eindruck, als ob man die englische Landarmee und ihre Ausbaumöglichkeit im Kriegsfalle zu leicht nähme. Als ob man zu sehr mit den im Augenblick vorhandenen Kräften, zu wenig aber mit den Werten rechnete, die ein auf Krieg und Widerstand gestellter Geist zu schaffen vermöchte. Ich kannte die Engländer und die englische Armee von meinen verschiedenen Besuchen her aus eigener Beobachtung einigermaßen – und kannte auch ihr großes Organisationstalent, ihr ungemeines Geschick im Improvisieren. Gelang es, einen etwaigen Krieg zu einem raschen Friedensschluß zu führen, ehe diese Begabungen sich auswirken konnten, dann mochte die Schätzung, die ich in unserem Generalstab antraf, Recht behalten. – Auch die russische Armee schien man mir nicht immer nach ihrer vollen Bedeutung zu werten.
Bezüglich unseres westlichen Grenznachbars und voraussichtlich unmittelbaren Kriegsgegners sei nur in Erinnerung gebracht, daß Frankreich damals, trotz seiner erheblich geringeren Bevölkerungsziffer, ein nahezu ebenso starkes Herr unter Waffen hielt wie wir. Es hob, um dies zu erreichen, etwa achtzig Prozent seiner Männer zum Dienste aus, während wir uns mit etwa fünfzig Prozent begnügten.
Das Gesamtbild der Friedensstärken für den Fall eines Krieges, wie er dann eingetreten ist, ergab neben nicht ganz 900 000 Mann, die wir unterhielten, etwa 500 000 Österreicher und Ungarn, also rund 1 400 000 Mann auf seiten der Mittelmächte. Rußland allein brachte dagegen in die Entente weit über zwei Millionen Kämpfer ein – dazu kam Frankreich und kam Belgien. Schon zu Beginn des Krieges standen wir also etwa im Verhältnis von 1 : 2 vor dem Feinde. – Das war, wenn man die Qualität des deutschen Mannes auch noch so ehrend hoch einschätzte – und dazu bestand das volle Recht! – zu wenig.
Bei all dem haben wir im Jahre 1914 eine in jeder Hinsicht glänzend geschulte Armee gehabt und sind so auch im Sommer, als die Würfel gefallen waren, »mit der besten Armee der Welt« ins Feld gezogen.
Das Höchstmaß an Schlagkraft hatten wir in unserer Friedensarbeit, soweit sie Vorsorge für den Kriegsfall gewesen ist, leider doch nicht erreicht. Bei weitem nicht alle Kraftquellen des Volkes und des Landes haben wir ausgenutzt und rechtzeitig mobil gemacht. Daß vom Großen Generalstabe in dieser Richtung verschiedentlich dringende Wünsche ausgesprochen worden sind, kann ich bezeugen – an ihm hat's nicht gelegen. Auch nicht am Deutschen Reichstag, der trotz aller Parteizerrissenheit dem deutschen Schwerte sicher die größtmögliche Wucht und Schärfe angesichts des drohenden Ernstes der Lage nicht versagt haben würde, wenn sich die verantwortlichen Leiter mit dem ganzen Gewichte ihrer Stellung dafür eingesetzt hätten. Aber schon im Bürokratismus des Kriegsministeriums wuchsen die Widerstände. Das Schicksal der vom Generalstab im Dezember 1912 geforderten drei neuen Korps wurde von ihnen entschieden. Dazu schien es schon damals, also noch im Frieden so, als ob jede von seiten der militärischen Stellen und vor allem vom Generalstabe kommende Mitteilung, Anregung oder Anfrage bei den Herren im Auswärtigen Amt nur mit einem gewissen Widerstreben aufgenommen würde. Zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit konnte es so nicht kommen.
Gerade im Frühjahr 14 stand eine Frage, die von beiden Seiten völlig verschieden beurteilt wurde, zur Diskussion: Die Russen nahmen umfassende Truppenverschiebungen vor. Ganz augenfällig bewegte sich der Schwerpunkt der Umgruppierungen in der Richtung auf die deutsche und österreichische Grenze, deren Vorfelder mit diesen Massen mehr und mehr belastet wurden. Auch aus dem Innern von Rußland lagen dem Generalstabe Nachrichten über eigenartige Truppenbewegungen vor. Wie waren diese Vorgänge zu deuten? Der militärischen Auffassung, daß sie uns zu einer Bereitschaft für alle Fälle veranlassen müßten, trat die verwässernde Auslegung, daß es sich wohl um eine Probemobilmachung handle, entgegen. Und die Furcht, nicht etwa durch eine sachliche Klärung »die Lawine ins Rollen zu bringen«, ließ die Herren in dem Zustande des Abwartens verweilen.
Im Anschluß an die im Frühsommer des Jahres 14 unter Leitung des Generalstabschefs von Moltke erfolgte große Generalstabsreise in die Vogesen erhielt ich einige Wochen Sommerurlaub nach Westpreußen. Mitte Juni traf ich bei meiner Familie ein, die eine reizende kleine Villa bewohnte, ein Geschenk der Gemeinde Zoppot. Es war ein herrlich strahlender Sommer, und die Tage der Erholung gingen mit Schwimmen, Rudern, Reiten und Tennisspiel schnell dahin. Zoppot war überfüllt mit Fremden, auch viele Polen waren darunter.
Inmitten dieses heiteren Friedens traf mich da das grausame Telegramm, das mir die Nachricht von der Ermordung des Erzherzogs brachte. Daß dieser politische Mord ernste Folgen haben würde, lag auf der Hand. Diese dumpfe, sorgenvolle Erkenntnis blieb aber zunächst mein einsamer Besitz – kein Mensch an führender Stelle hielt es für nötig, meine Ansicht zu hören oder mir die Ansicht der leitenden Staatsmänner mitzuteilen. Weder vom Reichskanzler, noch vom Auswärtigen Amte, noch vom Chef des Generalstabes erfuhr ich irgend etwas über den Verlauf der Dinge.
Der Kaiser befand sich auf der Nordlandreise: dies mußte ich als ein Zeichen dafür auffassen, daß nichts Außergewöhnliches zu erwarten sei. Nur die Zeitungsnachrichten verstärkten in mir den Eindruck, daß folgenschwere Entwicklungen auf dem Wege seien. Und von Danziger Kaufleuten, die soeben aus Rußland zurückgekehrt waren, erhielt ich Nachrichten, die darauf hinwiesen, daß dort erneut große Truppenverschiebungen nach Westen vor sich gingen; die Richtigkeit dieser Mitteilungen konnte ich aber natürlich nicht nachprüfen. Von dem österreichischen Ultimatum erhielt ich auch erst durch die Zeitungen Kenntnis. Der Inhalt ließ, je nachdem sich die Politik unseres Auswärtigen Amtes zu ihm stellte, noch jeder Möglichkeit die Türe offen. Ganz selbstverständlich schien mir, daß die Wilhelmstraße sich als unabhängig erweisen müsse und daß sie sich nicht mehr noch, als dies bisher leider schon geschehen war, in das Schlepptau einer ausgesprochen österreichischen Politik nehmen lassen dürfe.
In diese Tage, in denen die Welt vor den ungeheuersten Entscheidungen stand, fällt für mich als ein peinliches Intermezzo, das mir knapp vor dem zwölften Glockenschlage noch einmal die Klüfte zeigen sollte, die meine Auffassung der Dinge von jener des Reichskanzlers trennten: mein letzter Friedenskonflikt mit Herrn von Bethmann. Im Grunde eine Nichtigkeit – von der ich hier nur spreche, weil sie damals viel durch die Zeitungen geschleift und gegen mich ausgeschlachtet wurde.
Ich hatte zwei deutschen Männern, die gleich mir das aufziehende Gewitter kommen sahen und ihre warnenden Stimmen erhoben, mein Interesse an ihren Ausführungen ausgesprochen. Dem Oberstleutnant a. D. H. Frobenius zu einer politischen Broschüre, dem Professor Gustav Buchholz in Posen zu einer Bismarckrede. Der Text meiner Depesche an Frobenius lautete wörtlich: »Ich habe Ihre ausgezeichnete Broschüre ›Des Deutschen Reiches Schicksalsstunde‹ mit dem größten Interesse gelesen und wünsche ihr in unserem deutschen Volke die weiteste Verbreitung. Wilhelm, Kronprinz.« Diese »kriegshetzerischen Kundgebungen« hielt Herr von Bethmann für geeignet, seine fest gefügte Politik »zu kompromittieren und zu kontrekarrieren«, und er fand am 20. Juli noch die Zeit, sich in einer langen eigenhändigen Beschwerdedepesche an Seine Majestät zu wenden und ihn zu bitten, mir »durch telegraphischen Befehl jegliches politische Hervortreten huldvollst zu untersagen«. – In einem Telegramm aus Balholm vom 21. Juli hat der Kaiser darauf unter Appell an mein Pflicht- und Ehrgefühl als preußischer Offizier an mein Versprechen, mich in politischen Fragen zurückhaltend zu verhalten, erinnert, und ich habe – ohne die Frage zu erörtern, ob im Wortlaute meines oben angeführten Telegrammes mehr zu sehen sei als der Dank eines interessierten und beifälligen Lesers – Seiner Majestät am 23. Juli gedrahtet: »Befehle werden ausgeführt.« – Ich hatte im Augenblicke andere Sorgen als die, mich mit Herrn von Bethmann über die Grenzen meines Rechtes, für ein zugesandtes Buch entsprechend danken zu dürfen, auseinanderzusetzen.
Das Nächste, was ich dann zu dem Ablauf des großen Problemes erfuhr, war, daß der Kaiser an Bord der »Hohenzollern« in Kiel am sechsundzwanzigsten des Morgens eingetroffen und daß er ohne Aufenthalt sogleich nach Potsdam weitergefahren sei. Das war eine Beruhigung, denn wenn es Aussicht gab, den Frieden zu erhalten, dann würde er sie bis zum Letzten nutzen. –
Dann wieder Stille. Und nur Zeitungsblätter, nach denen wir voll Hunger haschten: Grey habe in Paris, Berlin und Rom einen gemeinsamen Schritt in Wien und Belgrad angeregt – der Kronrat in Cetinje habe die Mobilmachung beschlossen. –
Scharf, klar, als ob das gestern erst gewesen wäre, erinnere ich mich noch des 30. Juli.
Mein Adjutant Müller und ich lagen in den Dünen und sonnten uns nach einem herrlichen Bade in der See – als mir von einem nachgesandten Boten eine dringende Depesche gebracht wurde. Sie enthielt den Befehl Seiner Majestät für mich, sofort nach Potsdam zu kommen. Jetzt sahen wir den ganzen Ernst der Lage.
Ich reiste sogleich.
Am einunddreißigsten war Abendtafel im Neuen Palais, zu der auch mein Onkel Prinz Heinrich anwesend war. Nach Tisch ging Seine Majestät mit mir und dem Prinzen Heinrich im Garten auf und ab. Er war außerordentlich ernst, verschloß sich nicht der ungeheuren Gefahr der Lage, sprach aber die Hoffnung aus, daß ein europäischer Krieg noch vermieden werden könne. Er hatte selbst an den Zaren und an den König von England ausführliche Depeschen gesandt und glaubte einen Erfolg erwarten zu dürfen.
Ich geriet noch mit meinem Onkel aneinander, als ich behauptete, daß England, wenn es zum Kriege käme, todsicher auf der Seite unserer Gegner stehen werde. Prinz Heinrich bestritt dies. So fand ich hier den gleichen Optimismus gegenüber England, der auch den Blick des Reichskanzlers umschleiert hielt, da er bis zum letzten Augenblicke fest und steif an die Neutralität Englands glaubte. Seine Majestät war sich noch zweifelhaft über die Stellung, die England im Falle des Krieges etwa einnehmen würde.
Mein letztes Gespräch über diese Fragen mit dem Reichskanzler von Bethmann Hollweg hatte ich am 2. August im Berliner Schlosse. Es steht wie eingehämmert, scharf und unverrückbar in meiner Erinnerung, denn es hat damals schon, in der eindringlichen Stunde, in die es fiel, einen tief erschütternden Eindruck auf mich gemacht – hat mich an der Schwelle des Krieges noch einmal mit aller letzten, furchtbaren Klarheit erkennen lassen, daß allein in der Kraft des deutschen Heeres unsere Aussicht auf Erfolg liegen könne. –
Ich hatte an jenem 2. August soeben von meinem Vater Abschied genommen, um zur Armee zu reisen. Fahrtbereit stand mein Wagen. Im Begriffe, den kleinen Garten, der zwischen dem Berliner Schlosse und der Spree sich hinzieht, zu verlassen, traf ich mit dem soeben zum Vortrage bei Seiner Majestät kommenden Kanzler zusammen, und wir verweilten miteinander im Gespräche.
Bethmann: »Kaiserliche Hoheit gehen jetzt zur Front?«
Ich: »Jawohl.«
Bethmann: »Wird die Armee es schaffen?«
Ich: »Was eine Armee der Welt schaffen kann, das schaffen wir, aber ich kann es nicht unterlassen, Eure Exzellenz darauf hinzuweisen, daß die politische Konstellation, unter der wir in den Krieg eintreten, die denkbar ungünstigste ist.«
Bethmann: »Inwiefern?«
Ich: »Das ist doch klar: Rußland, Frankreich, England auf der Gegenseite, Italien und Rumänien günstigsten Falles neutral – aber auch das ist unwahrscheinlich.«
Bethmann: »Das ist ja ausgeschlossen, England bleibt bestimmt neutral!«
Ich: »Eure Exzellenz werden in wenigen Tagen die Kriegserklärung haben. Es bleibt uns jetzt nur noch eines zu tun, Bundesgenossen zu finden. Es muß nach meiner Ansicht alles daran gesetzt werden, um die Türkei und Bulgarien so rasch wie möglich zum Abschlusse von Bündnissen zu bringen.«
Bethmann: »Ich würde dies für das größte Unglück für Deutschland halten.«
Ich starrte ihn unverstehend an, bis ich den Sinn seiner Worte im Zusammenhang mit dem vorhergegangenen Gespräche erkannte. Bei seiner unbegreiflichen Ideologie meinte er also: wir könnten uns die Freundschaft und sichere Neutralität Englands durch solche Bündnisse verscherzen – eine Freundschaft, einen Neutralitätswillen, die allein in seinem Kopfe bestanden!
Als ich begriffen hatte, war unser Gespräch beendigt. Ich legte die Hand an die Mütze und ging.
Es gab nur eine Hoffnung, gab nur eine Kraft, aus die wir alles setzen mußten: das deutsche Volk in Waffen – das deutsche Heer. Mit ihm konnten wir es vielleicht trotz unserer Diplomaten und trotz dieses bis an die Grenze des Gespenstigen weltfremden Kanzlers schaffen! –
Die unglaubliche Auffassung von unserer politischen Lage, wie sie Herr von Bethmann Hollweg in dem hier wiedergegebenen Gespräche zum Ausdruck brachte, klingt auch in dem Berichte des englischen Botschafters Sir Edward Goschen über seine schon am nächsten Tage erfolgte entscheidende Aussprache mit dem Kanzler auf. Danach hat Herr von Bethmann, nachdem er hier endlich Englands wahres Gesicht vor sich sehen mußte, erschüttert zugegeben: nun sei seine ganze Politik wie ein Kartenhaus zusammengebrochen. –
Ich habe seit jenen verhängnisschweren Sommertagen des Jahres 14 viel über diese Ereignisse nachgedacht, und namentlich hier in der Einsamkeit der Insel haben sie mich immer wieder beschäftigt. Auch die Lektüre all der Blau-, Rot-, Weißbücher der verschiedenen Länder hat mir dazu manchen Fingerzeig über die tatsächlichen Vorgänge in den letzten Wochen vor Kriegsausbruch gegeben. So glaube ich heute mein Urteil schärfer denn je dahin zusammenfassen zu müssen: Die Politik des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg und das Auswärtige Amt haben in diesen schicksalsschweren Tagen noch mehr versagt, als man das nach den vorhergegangenen Jahren befürchten mußte.
Daß bei einem Kriege Österreichs mit Serbien Rußland hinter Serbien und Frankreich hinter Rußland stehen würde, und so fort, das wußte in Deutschland jeder halbwegs politisch denkende Mensch. – Anstatt Österreichs Vorgehen kritisch unter die Lupe zu nehmen und dem Wiener Ballplatze rückhaltlos zu sagen: »Um Serbien führen wir keinen Krieg«, tat man, was ich befürchtet hatte: man ließ sich vollends von Österreich ins Schlepptau nehmen. Das ist tatsächlich geschehen, und alle anderen Darstellungen des Auswärtigen Amtes gehen meines Erachtens um den Kern der Sache herum. – Die völlig unverständliche Haltung des Auswärtigen Amtes hat uns bei der Entente in ein ganz falsches Licht gesetzt, und sie behauptet nun, den äußeren Schein als Beweis anführend, wir hätten die Vermittlung Englands abgelehnt, weil wir zum Kriege hätten treiben wollen.
Dabei war dieses Auswärtige Amt so seelenruhig, daß es den Kaiser in dieser Zeit nach Norwegen reisen ließ; der Chef des Generalstabes weilte in Karlsbad, Exzellenz von Tirpitz auf Urlaub im Schwarzwald.
Dank einer unglaublich blinden Führung unserer äußeren Politik sind wir so in den Weltkrieg hineingetapert. So groß war die Beschränktheit der verantwortlichen Stellen – daß man der ganzen Welt unglaubhaft erschien, daß sie solche Einfältigkeit nicht für möglich halten wollte, sie für eine klug gewählte Maske nahm, hinter der sich ein ganz besonders gerissener Plan verbergen mochte!
Als der Kaiser aus Norwegen zurückkam, war es zu spät, noch etwas zu erreichen. Das Schicksal nahm seinen Lauf.