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Madrid. Alles ist versunken. Die Märchenwelt von Afrika, glühend und bunt und geheimnisvoll. Das Schiff liegt gestrandet auf dem Felsenriff. Die glühenden Städte des Südens, das freie Meer, Dome, Burgen und Menschen. Der Fiebertraum ist zu Ende, eine große Stille legt sich darüber.

Diese Stadt könnte irgendwo liegen, diese Großstadt mit Untergrundbahnen, Großbanken, Klubhäusern, Autos, Zeitungsverkäufern, Geschäften, Betrieb.

Und ich werde in Gesellschaften, Ausstellungen, Konzerte, Vorträge gezogen, sehe Leute in Smoking und Cut, sehe, wie's gemacht wird und – schlafe ein. Schlafe drei volle Wochen. (Die Entspannung kam auf all das Sehen, Hören und Erleben.) Abgerissen, abgehetzt, unfähig etwas aufzunehmen. Nur Schlaf. Ich höre noch, daß in Tetuan »dicke Luft« sei. Die deutschen Legionäre hatten gemeutert. Aufregungen, Niederlagen.

Dann kamen wunderbar friedliche Abende an der Terrasse des Schlosses. Festgegründet, als sei es für die Ewigkeit, und doch anmutig, königlich an Haltung und Würde und doch schlicht und streng, baut sich diese Architektur auf, umschließt mit weitausgreifenden, hohen Arkaden den weiten Platz. Aus hohen Säulengängen tritt man befreit in den weiten, klaren Raum. Und wie in Kaskaden fällt die Fläche in Terrassen hinab in das ebene Land, das ins Ungeheure sich hinausdehnt, als ob man in das Weltall sähe, das weit draußen verschimmert und sich verliert im Dämmer der aufziehenden Nacht.

Beglückt von der Daseinsfreude, von dem sicher ruhenden Gleichmaß der Rhythmen von Flächen und Maßen, gleitet der Blick hinaus in die ungeheure Weite der Ebene, die die Unendlichkeit widerspiegelt wie das Meer. Und er ruht auf den Wäldern, die heranbranden bis zum Fuß der Terrassen, die im Abendlicht erflammen, im Dämmer der Nacht verglühen.

Triunfo de San Rafael zu Córdoba

 

 

Dies königliche Schloß steht gleichsam am Rande der Ewigkeit, und ihr Schauer umspült seine geborgene Ruhe: das ist ein Wohnsitz für Menschen!