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Der Bürgerkrieg nahm inzwischen seinen Fortgang. Seit seinem Aufbruch von Camdleß-Bai hatte James Burbank von mehreren Ereignissen keine Kenntnis erlangt, die er nun nach seiner Rückkehr erfuhr.
In diesem Abschnitt schien der Vorteil auf seiten der Konföderierten, die, als die Unionstruppen die Stellung von Pittsburg-Landing besetzten, sich um Korinth konzentriert hatten. Die sezessionistische Armee stand unter dem Oberbefehl Johnstons, der Beauregard, Harden, Braxton-Bagg und den Bischof Polk unter sich hatte.
Am 5. April hatten sich die Nordstaatler bei Shiloh überrumpeln lassen. Die Brigade Peabody war infolgedessen zersprengt worden, und Sherman hatte sich zurückziehen müssen. Indessen mußten die Konföderierten den errungenen Erfolg grausam bezahlen: der heldenmütige Johnston fiel, während er die Bundesarmee zurücktrieb.
So war der erste Tag der Schlacht vom 5. April verlaufen. Am nächstfolgenden Tage setzte der Kampf auf der ganzen Linie ein, und Sherman gelang es, Shiloh zurückzuerobern. Die Konföderierten mußten vor den Soldaten Grants die Flucht ergreifen! Eine blutige Schlacht! Von 80 000 Mann 20 000 Tote und Verwundete!
Das war jenes letzte Kriegsereignis, das James Burbank und seine Gefährten am Tage nach ihrer Ankunft in Castle-House erfuhren, wo sie am 7. April hatten eintreffen können.
Nach der Hinrichtung der Brüder Texar hatten sie sich Kapitän Howick angeschlossen, der seine Abteilung und seine Gefangenen nach der Küste führte. Bei Kap Malabar lag eines der Schiffe der Flottille, das an der Küste zu kreuzen hatte. Dieses Schiff brachte sie nach St. Augustine. Ein Kanonenboot, das sie in Picolata aufnahm, beförderte sie dann nach der Landungsbrücke von Camdleß-Bai.
Nun waren alle wieder in Castle-House – selbst Zermah, deren Wunden ihr nicht das Leben gekostet hatten. Bis zu dem Schiff der Bundesstaatler von Mars und seinen Kameraden getragen, wurde sie während der Fahrt aufs sorgfältigste gepflegt. Und sie war ja so glücklich, daß sie die kleine Dy gerettet und ihre Lieben wiedergefunden hatte! Wie hätte sie sterben können?
Wie groß die Freude dieser Familie war nach soviel Leiden, als alle wieder vereint waren, um nicht mehr getrennt zu werden, kann sich der Leser vorstellen. Als Frau Burbank ihr Kind wieder bei sich hatte, erholte sie sich allmählich.
Inzwischen hatte sich ein Gerücht verbreitet, von dem allerdings schon in dem Gespräch der Brüder Texar aus der Insel Carneral die Rede gewesen war. Es hieß, die Unionstruppen wollten Jacksonville räumen, Kommodore Dupont wollte die Kanonenboote auf dem St. John zurückziehen und seine Operationen auf die Blockade der Küste beschränken. Dieser Plan konnte die Sicherheit der Pflanzer, deren Sympathie für die Abolitionisten öffentlich bekannt war, erschüttern und vor allem James Burbank von neuem in Gefahr bringen.
Das Gerücht bewahrheitete sich. Am 8., dem Tage nach jenem Glückstage, an welchem die ganze Familie wieder in Castle-House beieinander war, wurde in der Tat Jacksonville von den Unionstruppen geräumt. Mehrere Einwohner, die aus ihrer Begeisterung für die Sache der Union kein Hehl gemacht hatten, glaubten fliehen zu müssen, die einen nach Port Royal, die andern noch Newyork.
James Burbank hielt es nicht für angebracht, ihrem Beispiel zu folgen. Die Neger waren nach Camdleß-Bai zurückgekehrt, nicht als Sklaven, sondern als Freigelassene, und ihre Anwesenheit bürgte hinreichend für die Sicherheit von Camdleß-Bai.
Außerdem nahm der Krieg eine für den Norden günstige Wendung. Infolgedessen konnte auch Gilbert eine Zeitlang in Castle-House bleiben und seine Hochzeit mit Alice Stannard feiern.
Die Arbeiten auf der Pflanzung waren neu begonnen worden, und alles ging bald wieder seinen gewohnten Gang.
Der Krieg zog sich noch volle drei Jahre hin, und Florida selber sollte noch einmal unmittelbar von seinen Schlägen getroffen werden.
Im Monat September dieses Jahres erschienen die Schiffe des Kommodore Dupont in Höhe von St. John-Bluffs bei der Mündung des Flusses, und Jacksonville wurde ein zweitesmal besetzt. Im Jahre 1866 eroberte General Seymour die Stadt ein drittesmal, wiederum ohne auf ernsten Widerstand gestoßen zu sein.
Am 1. Januar 1863 hob eine Proklamation des Präsidenten Lincoln im ganzen Bereich der Unionsstaaten die Sklaverei auf. An diesem Tage ergab sich in Appomattox-Court-House General Lee mit seiner ganzen Armee dem General Grant nach einer für beide Teile ehrenhaften Kapitulation.
Vier Jahre also hatte der erbitterte Krieg zwischen dem Norden und dem Süden getobt. Er hatte 2 Milliarden 700 Millionen Dollars und über eine halbe Million Menschenleben gekostet. Aber die Sklaverei war in ganz Nordamerika abgeschafft.
Durch die Ausdauer derselben Amerikaner, deren Ahnen vor fast einem Jahrhundert ihr Land im Unabhängigkeitskriege befreit hatten, war auf diese Weise die Unteilbarkeit der Republik der Vereinigten Staaten für alle Zeit sicher gestellt worden.