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König von Kantschi und Suvarna.
Suvarna
Ihr sagt also, daß keine Notwendigkeit irgendeines Kampfes unter euch selbst mehr besteht?
Kantschi
Nein, du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe alle Fürsten dazu gebracht, sich einverstanden zu erklären, daß der, den die Königin als Gemahl erwählt, sie bekommen soll, und die andern werden auf jeden weiteren Kampf verzichten.
Suvarna
Doch dann braucht Ihr mich nicht mehr, Euer Hoheit – so flehe ich Euch an: entlaßt mich jetzt. Untauglich wie ich zu allem bin, hat die Furcht vor drohender Gefahr mich entnervt und meinen Verstand betäubt. Es wird Euch daher schwer fallen, mich irgendwie zu verwenden.
Kantschi
Du wirst dasitzen und mir als Schirmträger dienen.
Suvarna
Euer Diener ist zu allem bereit; aber was für einen Nutzen wird Euch das bringen?
Kantschi
Mann, ich sehe, daß dein Verstand zu schwach ist, um mit einem hohen Ehrgeiz zusammenzugehen. Du hast noch nicht bemerkt, mit welcher Gunst die Königin auf dich gesehen hat. Schließlich kann sie in einer Gesellschaft von Fürsten einem Schirmträger nicht gut den Brautkranz um den Nacken legen, und doch, ich weiß, sie wird nicht imstande sein, ihren Sinn von dir abzuwenden. So wird auf jeden Fall dieser Kranz unter den Schatten meines königlichen Schirmes fallen.
Suvarna
Euer Hoheit, Ihr hegt, was mich angeht, gefährliche Phantasien. Ich bitte Euch inständig, verwickelt mich nicht in die Netze so grundloser Vorstellungen. Ich bitte Euer Hoheit ganz demütig, setzt mich in Freiheit.
Kantschi
Sowie mein Ziel erreicht ist, werde ich dir nicht einen Augenblick mehr deine Freiheit vorenthalten. Ist erst der Zweck erreicht, so ist es unnütz, sich mit den Mitteln zu beschweren.