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Schwänke.
Aus dem Volksmunde

Die Felnks (auch geschrieben: Felings; auf der Geest gesprochen: Fälnks), mit welchem Namen die Fälinger, Westfälinger, Westfalen bezeichnet werden, gelten in ganz Ostfriesland als echte Krähwinkler und Schildaer. Eine besondere Gattung derselben sind die Hosefelnks, Hasefelnks, so benannt: weil sie mit Strumpfwaren (ostfr. = Hasen) hausieren. Das Volk erzählt sich von den Felnks die heitersten Schwänke und »Staaltjes«, und stets geht die Pointe darauf hinaus, daß der Felnk ein Tölpel, Erzdummerjahn und Pechvogel ist, der sich gibt, wie »unse leve Heer-Gotts Musefanger«. Die Schwänke kommen teilweise auch in andern Ländern vor, doch sind es dort die Schildaer, Büsumer und andere geeichte Helden. Außerdem geben wir öfter die drastischen Ausdrücke aus dem Volksmunde als Einlagen, die jedenfalls von erheiternder Wirkung sein werden.

Schon die Heimat des Felnk hat im Volke einen zweifelhaften Wert und einen etwas anrüchigen Namen. Er stammt nämlich aus dem Fürsteenenland, wörtlich: Feuersteinenland (Fürsteen = Kieselstein; -land = Land, wo die Kiesel wachsen. Die Gegend jenseits Papenburg, die allerdings bis an das Wesergebirge mehr einer Sand- und Kieswüste, als einem kulturfähigen, kultivierten Boden gleicht und an allgemeiner Unfruchtbarkeit nichts oder nur wenig zu wünschen übrig läßt, heißt im Munde des Ostfriesen: Fürsteenenland = Land, wo die Kiesel wachsen, und Muffrika (vom holl. Schimpfwort mof = Deutscher; und vom niederdeutschen Schimpfwort mof = Holländer). Im Fürsteenenland müssen dem Kieselprodukt zufolge die Bewohner stets permanent hungern (= schmachten), oder aber Kiesel verspeisen; es kann daher ihr Name in dem einen und andern Fall auch nur sein: Schmachtlappen und Fürsteenenfreters.)

Nicht wenig hat der Felnk zur Bereicherung des ostfriesischen Sprichwörterschatzes beigetragen, freilich wohl zumeist als »unfreiwilliger Mitarbeiter«. Letzteres darf uns jedoch nicht von der Mitteilung seiner Beiträge zurückhalten, und so folge denn die summarische Übersicht derselben.

  1. Dat 's hier 'n raren Sand, se (= sagte) de Felnk, as he in de weke (= weich) Klei (= Marschboden) kwamm.
  2. Geerd, hebben de Plumen (= Pflaumen) ook Beenen (= Beine), se de Felnk, do harr (deutlicher hadd' = hatte) he 'n Pogge (= Frosch) daalschloken (= niedergeschluckt).
  3. Dat was een sünner (= ohne) Steen, se de Felnk, do harr he 'n Snigge (= Schnecke ohne Gehäuse) daalschloken.
  4. Wat hebb'n wi 'n Lüst hadd, se de Felnk, do harr'n se mit söven (= sieben Mann) een Glas Beer (Variante: een Kroos Beer) utstoken.
  5. Dat hebb 'k ook neet wüßt, se de Felnk, dat dat Soltkruut (= Salzkraut = Brennessel) so scharp was, do was he mit d' offssakd' Bücksen (= entblößtem salva venia) in 'n Branneckels sitten gahn.
  6. Wenn ick mi sülfst (= selbst) neet presen (== belobt) harr, se de Felnk, denn was ick ungepresen to 't Land ut kamen.
  7. Amsterdamken (Diminutiv), as ick di noch eenmal so kwamm, sullt du nich vööl behollen, se de Felnk, do harr he d'r dartig (= 30) Gülden mit herbrocht.
  8. Ick kann gien Drang üm d' Hals lieden, se de Felnk, as he uphangen worden schull. (Var.: Ick kann 't Kiddeln [= Kitzeln] nich utstahn.)
  9. He wagt hüm d'ran, as de Brökschnieder (= Wundarzt, Bruchoperateur) de Felnk.
  10. He (auch: De) hett 'n Geweten (= Gewissen), as 'n feelske Hase (= westfälischer Strumpf), 't kann engen un wieden (= einkrimpen und ausweiten, ist also je nach Bedürfnis von ausgezeichneter Elastizität).

Im weiteren Anschlich lassen wir, da aller guten Dinge drei sind, den Felnk der Schwänke reden.

1.
Bi Gebreck (= Mangel) van Volk word de Schnider Karkvoogt – und wenn es auch im Münsterlande noch nicht so weit gekommen war, so vermeldet doch die Chronik mit ausgelassener Heiterkeit, daß ein Felnk ersten Ranges zu dem Ehrenposten eines Kirchenältesten gewählt wurde. Ja, die Ehre paßte ihm; aber der Dienst!! Er fühlte wahrlich Selbstmitleid mit sich und sann auf ein Mittel, seine Befähigung zu erproben. Das Tragen des Klingebeutels war ihm das Schwierigste bei der Sache. Als er so nachsann, das Haupt sorgenschwer geneigt, fiel ihm die große Zipfelmütze in den Schoß. Sei es nun, daß dem Hirn plötzlich mehr Licht kam, oder daß die Form der Schlafmütze ihn an einen Klingelbeutel erinnerte, genug, mit einem Satze stand er mitten auf der Hausdiele, ergriff eine zweizinkige Heugabel, steckte den Sorgenbrecher auf die Zinken, nahm eine faltenreiche Amtsmiene an (as 'n Propp van 'n Suurpülle) und sah sich nach den geeigneten Vertretern der Kirchgänger um. Und wie er zu beiden Seiten seiner Diele das Vieh auf den Ställen erblickte, wußte er sofort, an wen er sich zu wenden habe. Bedächtigen Ganges näherte er sich der ersten Kuh, klingelte pro forma und hielt ihr den Opferkasten unter die gewaltige Nase. Die Kuh blickte ihren Herrn einen Augenblick erstaunt an, senkte aber sofort den Kopf nieder zum Heubündel, mit dem sie eben beschäftigt war. »Dat is gaud!« brummte der Jurat in spe. – »Nickkoppers gäven nicks!« – und fuhr in seinem Rundgang unbeirrt fort. Alles ging ihm nach Wunsch, jedes Vieh senkte, wie es sich für Nichtsvermögende gebührt, demütiglich das Haupt vor dem Klingebeutel. In der letzten Abteilung des Stallraumes stand ein Hauptvieh, ein Bulle. Als dem der Zipfel vorgehalten wurde, warf er mächtig den Kopf in die Höhe und fing gar bedenklich zu brummen an. Rasch zog der Mann den Klingelbeutel zurück und sprach im besänftigenden Tone: »I denn! de nich will, hövet ja ook nich gäven!«

2.
Ein Reisender verlor unterwegs seine Taschenuhr. Den Verlust erfuhr er erst im nächsten Dorfkruge. Er erzählte davon bei Tische und beschrieb die Uhr dem Wirte. Ein desselben Weges, aber später als der Reisende, dahergekommener Felnk hörte mit zu, und als der Reisende geendet, sagte er mit allen Anzeichen innerlichen Grausens: »So 'n Dinges leeg dar günt an 'n Wege, ick höllt et aver vör 'n Basiliske und hebbe em dat grote Oge ingetrappet.« Der Hausknecht wurde sofort hingeschickt und brachte richtig den zertrümmerten Basilisken heim.

3.
Ein Felnk hatte viel von der besonderen Güte des Schiedamer Musterts (Senf, welcher zu Schiedam in Holland fabriziert wird) reden hören. Auch hatte er bereits gesehen, wie subtil man mit dem Produkt umsprang. Er schrieb dies auf Rechnung der hohen Preise des Senfes, ohne von dessen Schärfe eine Ahnung zu haben. Eines Tages hatte er einen Gulden Extraverdienst und beschloß, diesen für Schiedamer Mustert zu opfern. Er kalkulierte so: Für einen ganzen Gulden müsse es doch entschieden genug zur Sättigung geben. – Die Bestellung im Wirtshause lautete: »Vör 'n Gülden van dat Tüges (= Zeug), war de rieke Lüde so 'n bitken van an de Tüffeln (= Kartoffeln) doet.« Der Senf wurde gebracht, und voller Gier, lüstern nach der Delikatesse, griff der Felnk nach dem Rührlöffel. Er lud gehörig an und schob das Fahrzeug schwer beladen in den schmatzenden Mund. O Jammer! welche gräßliche Wirkung tat sich kund! Der Senf brannte, pfefferte ganz entsetzlich, aus den tränengequollenen Augen leuchtete er in seiner ganzen Größe herfür. Der Geängstete glaubte fest und sicher, nun auf immer seines Augenlichts beraubt zu sein. Und nun erst die Nase. Immer und immer wieder stiegen flammende Nachwirkungen in ihr empor. Es war nicht zum Aushalten. Mit vor Angst erstickender Stimme rief der Held endlich: »'n Messt her! 'n Messt her! d' Nöös' moet d'r aff! d' Ogen sin' d'r all her!«

Seit dieser schaurigen Stunde haben die Felnks sich den Senf abgeschworen.

4.
Kommt einst ein Münstermann mit seinem Warenlager auf dem Buckel an einen Emshafen. Hier liegt just ein Beurtschiff zur Abfahrt nach Bremen an dem Kai (Kayung). Der Felnk spricht den Wunsch aus, die Fahrt gegen entsprechende Zahlung mitzumachen, und nach Opferung eines Guldens tritt er seinen Platz an. Das Schiff stößt vom Lande, fährt stromabwärts und gerät nach einigen Stunden in See. Als hier eine merkliche Änderung im Schaukeln zu verspüren ist, wird dem Felnk so gruselig zumut, daß er glaubt, gar sterben zu müssen. Das Schiffsvolk indessen tröstet ihn und bringt ihn zu neuer Mutentfaltung. Sie heißen ihn sich die Augen verbinden, um einen Jux zu haben. Dies Manöver wirkt aber so stark auf den innersten Menschen, daß sofort ein Ausbruch erfolgt. Immer mehr Lava entstürzt dem Vulkan, und in heller Todesangst rafft sich der Unglückliche auf, huckt seinen Ballen hoch und tritt nun zum Kapitän, mit herzbrechender Stimme sein Fährgeld zurückfordernd. Der Kapitän achtet kaum auf den Felnk und weist das Jammerbild von sich. »Wenn Ji denn nich wöllt, so stappe ick ahne mienen Gülden van et Holt af« – ruft nun in heller Verzweiflung der Handelsmann und nähert sich dem Schiffsbord. Niemand hält ihn, keiner warnt ihn, und da mit Feuer zu spielen sehr gefährlich ist – so dauert es nicht lange, und Herr Hasefelnk – schwabbelt in der See. Nur die Komik seiner Zappelei vermochte das Herz der Schiffsmannschaft zu bewegen, ihn aufzufischen. Von da an hielt er stand.

Seit dieser bösen Stunde haben sich die Felnks gelobt, nie mehr das Deck eines Seeschiffes betreten zu wollen.

5.
Es kommt ein Felnk zur Erntezeit durch Ostfriesland und sieht mit Erstaunen, daß das Korn mit der Sense abgemäht wird. Er läßt sich das wundertätige Schneide-Instrument und die Handhabung desselben zeigen und beschließt bei sich, den neuen Fund nach seiner Heimat verpflanzen zu wollen. Eine Sense ist bald angekauft, und voll des süßen Bewußtseins, ein Wohltäter seiner Volke zu werden, wandert der Felnk seinem Orte zu. Nun hat er freilich sich richtig gemerkt, wie die Sense anzufassen sei, hat aber das Schärfen mittelst des Streichstockes nicht ins Verständnis aufgenommen. Als er nämlich das Streichen sieht, fragt er, wozu das diene? »Denn bitt (beißt) he beter!« hat die Antwort gelautet. Der Felnk aber glaubt, der Mäher habe mit der Hand die Sense geschärft. Als er nun zu Hause angelangt ist, versammelt er des Dorfes Mannen um sich und zeigt ihnen das Wundertier, das er herangebracht hat. Er fängt an zu mähen, und Staunen erfaßt auch der Brüder Reihen, wie ihn zuvor. Nach kurzer Zeit glaubt er den Zeitpunkt für gekommen, an dem er die Sense streichen müsse. Er hebt die Schneide und streicht mit der Hand daran herab. Ein tüchtiger Schnitt ist die Folge dieser kühnen Tat. Da fängt er an zu schreien: »he bitt! he bitt!«, wirft die Sense fort und läuft davon. Ein anderer, der sich für klüger hält, nimmt das Tier auf und streicht ebenfalls mit der Hand kräftig darüber hin. Aber es geht ihm nicht besser, sondern schlimmer: er hat sich die ganze Hand zerschnitten. Mit einem lauten Schrei und dem Ruf: »o Gott, he bitt!« wirft er das Instrument hinter sich und eilt davon. Die übrigen, die sich von ihrem Erstaunen und dem neuhinzutretenden Schrecken noch nicht ermannt haben, halten dies für ein Signal zur allgemeinen Flucht und hasten mit wildem Geschrei und Lärm von dannen, nicht ohne auf dieser Retirade scheue Blicke je zuweilen hinter sich zu werfen, um zu sehen, ob das wilde Beest sie auch verfolge. Ein Fremder, der ihnen begegnet, fragt sie nach der Ursache dieses panischen Schreckens, muß aber, um seine Wißbegierde zu stillen, mit zum Dorfe zurückkehren, da ihm kein Mensch Red' und Antwort geben will oder kann. Als er hier nun den Grund erfährt, lacht er herzlich und erbietet sich, die Sense, das Ungetüm, unschädlich machen zu wollen. Dies wird mit tausendfachem Dank angenommen, der Retter aus allen Nöten erhält überdem ein ganz außerordentliches Geldgeschenk und macht sich dann mit der Sense hohnlachend auf den Weg.

Seit der Zeit haben die Felnks mit allen Neuerungen nichts mehr zu schaffen haben wollen, und erklären, alle Maschinen und Geräte seien Teufelswerk.

6.
Die Felnks hatten einst einen Priester, der sich bitter darüber beklagte, daß ihm immer Sonntags die Sonne auf die Bibel scheine, und das könne er gar nicht ertragen. Da kamen sie zusammen und hielten einen Rat, wie dem Übel am schnellsten und gründlichsten abzuhelfen sei. Der eine machte den Vorschlag: sie müßten die Fenster neben der Kanzel vermauern; und dieser kluge Rat wäre fast zur Annahme gekommen, da der Rat des andern: die Kirche umzubauen, ihnen ein gar zu teurer Rat erschien. Sie waren eben im besten Zuge, da kam ein umherziehender Schalk, ein Fiedelmann, des Weges und hörte sich das Geschnatter eine Weile an. Er dachte aber daran, wie er mit leichter Mühe einen Schalksstreich ausführen möge, und wünschte sich zugleich dabei einen klingenden Lohn. Da sprach der Schalk, was sie geben wollten, wenn er ihnen einen guten Rat sage. Die Felnks antworteten, ein neues Habit. Dazu forderte der Schalk sich 100 Daler oder Gulden, und man ward handelseins. Da sprach er, wenn das Habit (plattdeutsch: Packje Kleer) fertig sei, sollten sie alle wiederkommen, und auch der Priester solle mitkommen, damit er bestimmen könne, wie er die Kirche haben wolle; er selbst wolle dann die Kirche darnach stellen. Darüber empfanden sie große Freud' und ließen das Habit geschwind anfertigen, und darnach zog der Schalk die Kleider an und steckte die 100 Daler zu sich. Nun stand er da wie ein großer Herr und befahl den Felnks, alle Stricke, die sie hätten, herbeizuholen. Das geschah, er band die Stricke rund um die Kirche, stellte den Priester auf die Kanzel und kommandierte laut: »Alle Mann fassen die Stricke! Eins – haal twee! Nu treckt man wieder, Kinders! Haal – een!« Die Felnks zogen aus Leibeskräften, und weil der Kirchhofsgrund etwas schmierig war, glitten sie unten aus und glaubten, die Kirche sei weitergerückt. Der Schalk aber nahm seine alten Kleider und hing sie ins Fenster, wo die Sonne dem Priester aufs Buch schien, und als dieser plötzlich merkte, daß die Strahlen wegblieben, rief er laut: »Holt still, holt still! 't geit all to wiet!« Der Schalk aber hatte sich davongemacht.

7.
He wagt hum d'ran, as de Bröksnider de Felnk. Von diesem Sprichwort wurde uns folgende Erzählung mitgeteilt. Ein Felnk hatte das Unglück, vom Wagen zu stürzen, wobei er sich unerheblich am Bauche verletzte. Er war in der Fremde und mußte sich bis zur Heilung seines Schadens ein Quartier in dem nächstgelegenen Dorfe nehmen. Hier sah er sich denn auch nach einem Arzte um, da die Schmerzen immer heftiger auftraten, allein es fand sich in einem Umkreis von mehreren Meilen kein Studierter, und einen Arzt von der nächsten Stadt herbeizurufen, machte zu erhebliche Unkosten. Im Dorfe selbst aber lebte ein Quacksalber, der freilich nur dreierlei Salbe und an chirurgischen Instrumenten ein scharfes Taschenmesser führte, dennoch aber in seiner Weise ein ausgezeichneter Helfer in der Not war. Der Felnk entschloß sich, diesen Mann herbeirufen zu lassen. Er erschien, und nachdem er sich durch eingehende Befühlung von der Art des Schadens überzeugt zu haben vorgab, stellte er mit wahrer Kennermiene dem Patienten die Alternative: sich operieren lassen zu müssen oder zum Tode einzugehen. In Todesangst entschloß sich der Felnk zur Operation, und der nächste Tag brachte den Quacksalber nebst dem scharfen Taschenmesser wieder herbei. Der Bauer, bei welchem der Felnk logierte, nahm den Jünger des Aeskulap vor der Operation beiseite und fragte heimlich: »Köen Ji den Mann helpen? Ick wull denn doch 'n nich geern een Dode in Huus hebben.« Der Operateur erwiderte zuversichtlich: »Ick wag hum d'ran! 't is ja man 'n Felnk!« Glücklicherweise war nichts zu operieren, und ein leichter Schnitt, der weder Schaden noch Nutzen schaffte, heilte bald wieder zu, und mit ihm schwand auch der Schmerz des Felnks. Das Sprichwort indessen blieb für ähnliche Fälle gang und gäbe.

8.
Eine Schar Felnks saß einst zur Winterszeit an einem ostfriesischen Herdfeuer. Ein solches Feuer ist bekanntlich eine Art Vorhölle, wo Ochsen in Leibesgröße gebraten werden können. Die Felnks wollten sich der Glut erwehren und verfielen auf das sonderbare Mittel, fortwährend Torf von außen herumzubauen, wodurch sie zwar augenblicklich der Hitze Einhalt taten, für die nächste Viertelstunde aber die Glut zur Höhe trieben. Zuletzt waren ihnen ihre Schienbeine (= Schenen) förmlich gesengt, gebraten und angebrannt, und sie wußten sich nicht mehr zu helfen. Ein eintretender Fuhrmann wurde um Rat angegangen, und als derselbe sich vom Stande der Dinge überzeugt hatte, nahm er die Peitsche vom Arm und hieb mit voller Kraft in das Beingewimmel hinein. Allmählich und nach einigen gutgezielten Hieben fand ein jeder sich getroffen, sprang entsetzt auf und fand sich gerettet. Der Fuhrmann erhielt für seine Arznei aber ganz freie Zeche.

9.
Die Felnks waren nur so lange ehrliche Handelsleute, als man ihnen scharf auf die Finger sah, und schlechtes Ellenmaß, doppelter Preis und falsche Rechnung waren bei ihnen an der Tagesordnung. Die Ostfriesen aber waren ihnen zu schlau und zahlten ihnen doppelt heim. Es kam nicht selten vor, daß ein spitzbübischer Handelsmann einige Wochen unfreiwilliger Muße im »Turm« (Ortsgefängnis) pflegen mußte. Auch zum Hängen und Köpfen war es schon gekommen. Nun waren einst mehrere Felnks ('n heele Tucht) beisammen und erzählten sich von den Kriminalerlebnissen ihres Daseins. In stufenweiser Herzählung gelangten sie bis zum Galgen. Da fiel es ihnen ein, an sich selbst zu probieren, wie das Hangen doch wohl schmecken möchte. Sie kamen überein, Mann für Mann in geordneter Reihenfolge das Hangen versuchen zu wollen. Ein Strick war zur Hand und der nächste Baum gut genug zum Querholz. Der erste Felnk legte sich das Tau um den Hals, ehe er aber in die Höhe gezogen wurde, wurde noch ausgemacht, sobald der Hangende einen pfeifenden Laut von sich gäbe (nach anderer Lesart einen wirklichen Pfiff mit dem Munde), wolle man ihn losschneiden. Hierauf ging die Geschichte vor sich. Der Galgenbruder wurde aufgezogen und festgemacht. Das Tau schnürte sich indessen gleich anfangs so fest um die Kehle, daß er nicht imstande war, ein Zeichen mit dem Munde zu geben. Im Sterben streckte er nur die Zunge zum Halse heraus. Die Untenstehenden aber, die da glaubten, dem Genossen geschähe noch lange kein Leides, freuten sich der gräulichen Gesichter, die der Galgenvogel schnitt, und lachten aus voller Kehle dazu. Und obgleich sie endlich merken mochten, daß dem Zappelnden zu viel geschähe, beharrten sie doch bei der einmal gemachten Verabredung und riefen hinauf: »Hier helpt kien Muulspitzen! d'r moet fleitet worden!« Es erfolgte aber weder Pfeifen noch Pfiff noch irgend ein anderes, und nach langem vergeblichen Harren kam endlich die Lösung in Gestalt eines Erhenkten. Die Felnks aber meinten, das Erhenken sei doch immerhin eine recht spaßige Todesart.

Anmerkung: Man sagt, dies Probehängen solle beim Lübbertsfehn geschehen sein, und wird daselbst der Baum gezeigt, der den Galgen gemacht hat.

10.
Eine andere Lesart von 9. ist: Die Felnks sind am Korneinfahren, und als sie das erste Fuder beladen haben, fehlt ihnen der Bindebaum (= Punterboom), der auf der obersten Kornschicht festgebunden wird, um beim Schwanken des Wagens das Wackeln und Herunterfallen des Korns zu hindern. In Ermangelung eines besseren Gegenstandes wählen sie nun den längsten Mann unter sich aus, legen ihn kunstgerecht über das Korn hin und schnüren Kopf und Füße des Märtyrers entsetzlich fest. Um ihm aber keinen Schaden an seinem Leibe zu tun, schärfen sie ihm gehörig ein: sobald als es mit dem Schnüren übers Maß gehe, müsse er pfeifen (= fleiten). Der arme Kerl fühlt den Strick immer enger und enger sich zuziehen, will gerne pfeifen und kann schon nicht mehr, zieht aber die Lippen krampfhaft zusammen und rollt mit den Augen. »Süh!« rufen die Untenstehenden, »wat kiddelt (= kitzelt) em dat.« Dem Bindemann ist aber durchaus nicht kitzelig zumute und er macht ganz verzweifelte Anstrengungen, einen Pfiff von sich zu lassen, kann's aber nicht erzwingen. Die Kameraden aber lachen und sagen: »Muulspitzen gelt nich, mußt fleiten!« und als endlich der Mann kein Lebenszeichen mehr von sich gibt und tot daliegt, meinen sie: »He is d'r all to wennt.«

11.
Ein Felnk hatte in Emden Roggen verkauft und sah am Delft ein Stintschiff liegen. Er trat heran und wunderte sich höchlichst über »de lüttken Fisken«. »Wat sünt dat denn vör lüttke Springers?« fragte er. »Stint!« antwortete es. »Kann man de ook äten?« »Jawal!« »Hebbet se denn ook Für nödig?« »Nee, wenn s' man Für ruken.« Herr Felnk nicht faul und kauft sich einen Haufen, wirft den Fisch auf seinen Leiterwagen und fährt damit ab nach Hause. Als er nun bei Halte über die Ems fährt, wird eben im Fährhause Licht angezündet. Da erinnert er sich an seine Stinte und hält es an der Zeit, daß sie Feuer riechen möchten. Er zieht einen Stint hervor, hält ihn dem Lichtschein entgegen und will ihn gerade zum Munde führen. Da stößt die Fährpünte ans Ufer, der Felnk stolpert und läßt den Fisch fallen. Er bückt sich, um den Stint wieder aufzuheben, erhascht statt seiner aber in der Dunkelheit einen Frosch am Ufer im Grase, den er ruhig in den Mund steckt. Das Tier wehrt sich und pfeift vor Angst, aber der Münstermann hält seine Beute fest und schlingt sie mit Gewalt hinunter, indem er spricht: »magst piepen, wat du piepst, hest Für raken, moest 'r hennin.«

12. Die Felnks beschlossen einst, die Heringszucht bei sich einzuführen. Sie kauften sich eine Partie gesalzener Heringe und setzten sie in einen Teich. Nach Jahresfrist versammelten sich die Beteiligten, um großen Fischfang abzuhalten. Ein Netz wurde durch den Teich gezogen, und siehe da, statt der erwarteten Heringe fing man nur einen dicken Aal. Nach minutenlangem Staunen brach ein allgemeiner Lärm aus, und nach vielem Hin- und Herraten einigte man sich dahin, der Aal sei der Räuber ihrer Heringe gewesen. »He mutt starfen!« lautete das Feldgeschrei. Ja, er muß sterben! echote die Schar. Aber welchen Todes? war die große Frage. – »Uphangen!« riet der eine. »Völs to lichte Dood!« die andern. »Verbrannen!« der zweite. »Ook noch nich stur genug« die andern. »Versupen!« der dritte. »Ja, versupen!« und »versupen! versupen!« jubelte der Chor. Der Aal wurde zum nahen Fluß getragen und in den Uferschlamm geworfen. Als er sich nun hindurch und zum Wasser hinschlängelte, rief einer aus der Schar: »Nu sü, wo dat Beest sick quält!«

13. Ein Felnk durchreiste mit seinem jungen Sohne die Frieslande. Auf einer Weide graste eine Mähre mit ihrem Füllen. Letzteres erregte die Aufmerksamkeit des Burschen. »Vader, war kummt das Hiesfahl her?« fragte er. Der Alte darauf: »Ut 'n Ei.« Der Sohn: »Vader, koop mi ook 'n Pärdemoer (= Pferdemutter), de Eier leggt, ick will ook 'n Hiesfahl.« Der Vater kaufte eine alte Kracke und nahm sie nach Hause mit. Tag für Tag erwartete nun der Sohn ein Pferdeei zu erhalten, es wollte aber keins kommen. Endlich fand er eines Morgens an der Stelle im Grase, wo das Pferd zur Nacht geruht hatte, einen eiförmigen Feldstein. Er dachte: das ist ein Pferdeei, und brachte es nach Hause. Der Vater bekräftigte die Meinung des Knaben und riet ihm: das Ei wieder an den Fundort (in 'i Nüst) zu bringen, damit es ausgebrütet werde. Die Brütezeit dauerte indes ungewöhnlich lange, und der Knabe, darüber immer ungeduldiger werdend, nahm eines Tages den Stein und schleuderte ihn verächtlich in ein Gebüsch. Hier ruhte just ein Hase, welcher bei dem rücksichtslosen Wurf erschrocken emporfuhr und davonsprang. Der Knabe sah's und rief: »Gotts Wunner, dar geit et hen! nu is 't bursten un utkrapen!« und voller Verzweiflung immer hinterher, rufend: »Kumm Hies! kumm Hies! will'n di na Moder brengen.« Der Hase machte aber trotz dieser Versprechungen keine Miene zur Umkehr und der Junge kehrte untröstlich über den Verlust endlich heim.

14.
Zwei feelske Arbeiter kamen einst zur Erntezeit nach Harrelland und vermieteten sich bei einem Bauer zum »Sichten« (Mähen mit einer Sichel). Der Großknecht des Platzes ging mit ihnen frühmorgens zum Kornfelde und wollte, wie das einem Großknecht zukommt, gehörig »vörsichten«. Aber die Felnks kannten diese Sitte nicht, und der eine sichtete hier, der andere dort, und das ging so flink mit ihnen, daß der Großknecht Mund und Nase aufsperrte und lange nicht mit über Feld kommen konnte. Das war dem Knecht ein Herzeleid und rechter Verdruß. Aber es sollte noch besser kommen. Als es Breetied (8 Uhr = Frühstückszeit) geworden war, kam die Kleinmagd und brachte den Schnittern Brot, Butter und Messer. Brot so viel, daß eine viel größere Gesellschaft, als diese hier, sich daran hätte müssen sattessen können; denn ein echtes »Huusbackenbrot« wiegt seine 12 bis 18 Pfund; und ein solches Brot lag in der Kiepe. Die Felnks waren die ersten beim Mahl, und das stimmte wieder nicht mit der alten ehrwürdigen und patriarchalischen Sitte unseres Vaterlandes, wo der Großknecht vorschneidet und der erste am und vom Tische ist. Anstatt daß nun aber die Felnks das dargereichte Brotmesser nahmen und das Brot ordentlich »karften« (d. h. in Scheiben zerschnitten), fragten sie sich untereinander: »Wo schölt wie dat nu verdelen?« Der erste meinte darauf: »Een ümme de anner offbieten!«, der andere: »Klöfen« (d. i. der Länge nach zerspalten). Und sie »klööften« das Brot, schmierten sich alle Butter fingerdick auf die Breitseite und sagten zum leer ausgehenden Knecht auf seine Frage: Was denn er essen solle? – »He hett je nicks warked!« Und damit konnte zu all dem Herzeleid der Knecht auch noch mit leerem Magen fortarbeiten und erst am Mittag seinem Herrn die bittern Klagen vorbringen, worauf dieser die »Freetsacken« (Fraßwänste) entließ.

15.
Eine Gesellschaft von sieben Felnks durchwanderte mit ihren Waren Ostfriesland und gelangte schließlich bis an den Norddeich. Nun hatten sie schon viel vom Baden gehört und auch vernommen, daß das im Meer geschähe. Aber es war dabei gesagt worden: wie gefährlich das Meer sei und wie manchen Menschen es schon verschluckt habe, das könne man gar nicht nacherzählen. Es juckte sie aber im Herzen, daß sie sich nicht sollten gebadet haben, während sie doch das Meer gesehen hätten. Sie kratzten sich also die heimliche Angst heraus und beschlossen, um jeden Preis ein Bad zu nehmen. Als es Flut war geworden, entkleideten sie sich und gingen splinternackt in das kalte Wasser, das so naß war. Nachdem sie ihre Lust gehabt und ihr brennendes Verlangen sattsam gekühlt hatten, stiegen sie wieder heraus ans Land. Da fing der Hauptmann an zu zählen: »Sünt ji der alle: Ein, twei, drei, viere, füf, sicks – Herr Jemine! dar fehlt ja einen.« Da sagte der zweite: »Laat mi mal tellen: Ein, twei, drei, viere, füf, sicks – alle Heiligen, dar is ein van uus versapen!« Und so zählte ein jeder unter ihnen und brachte nur sechs heraus. Sie waren aber so dumm, daß sie es gar nicht merkten, daß der Zählende sich selbst nicht mitrechnete. Da standen sie nun zu heulen und wehklagen: »Jeses Maria, nu is eine von uus daute bleven!« Da kam endlich ein Bauernknecht des Deiches daher, fragte sie nach der Ursach ihres Jammers und tröstete sie mit den derben Worten: »Ji dumme Düfels van Felnks, steekt jo Nösen doch in 't Sand, denn kön' ji d'r sachs söven Gaten tellen.« Die Felnks steckten ihre Nasen in den Sand, zählen die Löcher und fanden sieben. Da zogen sie guter Dinge wieder von dannen.

16.
Die Felnks hatten sich ein Rathaus (Variante: Kirche) gebaut und Fenster einzusetzen vergessen. Sie ratschlagten aus Leibeskräften, wie der Finsternis abzuhelfen sei. Der eine riet: Das Dach müsse wieder herab, damit das Licht von oben hinein käme. Ein zweiter wollte die Giebelwand weggerissen haben und ein dritter wollte sogar das ganze Haus umbauen. Da kam des Wegs ein Schiffer, der von Bord gegangen war und nach Hause wollte, und hörte den Spaß mit an. Er war ein geriebener Bursche und dachte, da gibts was zu verdienen. Endlich also trat er vor sie hin und forderte für seinen Rat ein Ort (¼ Kanne) Stüber (kleine Münze). Da hieß es: »Sage an!« Und der schlaue Mann sprach: »Mit eurem Rat ist es nichts, denn reißt ihr das Haus ein, so müßt ihr draußen sitzen; deckt ihr das Dach ab, so schneits im Winter auf eure Schädel, und hebt ihr die Giebelmauer aus, so pfeift euch der Wind um die Ohren. Wollt ihr aber in eure Finsternis Licht bringen, so holt Bütten, Eimer, Säcke, Tonnen und Schaufeln herbei.« Und als nun jeder eilends das Verlangte herzugeschleppt hatte, stellte er sich mit einem Sacke in den schönsten Sonnenschein, nahm eine Schaufel zur Hand, grub damit in den Strahl hinein und schob das Licht in den Sack. Damit fuhr er fort, bis der Sack bis obenan voll Licht war, hob ihn auf die Schulter, stieg ins Rathaus und öffnete ihn wieder. »Seht, so müßt ihrs machen«, rief er nun, »und jetzt alle Mann an Deck! hoiho!« Das leuchtete den Felnks ein und es begann sofort ein Laufen und Rennen, Schaufeln und Fangen, Tragen und Öffnen, daß es schier eine Lust war, anzusehen. Als sie sich nun müde gearbeitet hatten, sprach der Bursch: »So, hebt morgen wieder an, für heute sei es genug. Und kommt, laßt uns zu Krug (in d' Kroog) gehn und eins trinken.« Da ging der ganze Haufe zu Krug, und je sieben machten sich lustig bei einem Glase Bier. Der Schiffer aber trank allein so viel, als alle andern zusammen. Und da sie munter waren geworden, hielt der Schalk es an der Zeit, sich fortzumachen, hub an zu sprechen und schützte vor: Er müsse jetzt weiterwandern, um noch zu Tag die Heimat zu erreichen; und bat um sein Geld. Da waren sie des zufrieden und wollten die Stüber abmessen. Wie sie aber im Säckel zusahen, war nichts anderes darinnen als eitel Dukaten. Da meinten sie, Dukaten seien so gut als Stüber und er würde auch wohl damit zufrieden sein. Er aber sprach: »Mit nichten! Stüber habe ich ein Ort bedungen, und das Maß ist mir zugesichert. Dukaten sind größer als Stüber und gehen ihrer weniger auf ein Ort. Darum, wollt ihr mir Dukaten auszahlen, so müßt ihr ein größeres Maß nehmen.« Dieser Grund war durchschlagend. Die Felnks maßen eine Kanne Dukaten her, und diese in der Tasche wohlverwahrt, segelte der Schiffer lustig davon. Die Felnks aber schleppten noch wochenlang Sonnenstrahlen ins Rathaus, bis ihnen endlich die Augen geöffnet wurden und sie einsahen, daß das Sonnenlicht nur bei offenen Türen hell mache.

17.
Einmal machten die Felnks einen Brunnen. Als der Brunnen ausgegraben war, lag ihnen der herausgebrachte große Haufen Sand sehr im Wege. Einer schlug vor, ein großes Loch zu graben und die Erde hineinzuwerfen. Sie gruben ein Loch und brachten den Brunnensand da hinein, aber nun lag ein noch größerer Haufen Erde aus dem Loch da. Da schimpfte der Bürgermeister auf die Arbeiter und sagte: »Nu is't all miß; hadden dat Lock so grote maken schullt, dat 't Sand d'r hadde alle inne künnt!«

Um die Tiefe des Brunnens zu erproben, legten sie eine Stange quer über das Loch und der Stärkste hängte sich mit beiden Händen daran. An dessen Füße hängte sich ein zweiter und so fort, bis man zum Wasserspiegel gelangte. Aber dem Vordermann wurden die Hände zu glatt und er konnte die Last nicht länger tragen. Deshalb rief er: »Makkers (= Kameraden), hollt wiß, ick will mi man efent in de Hannen spieien« – und ließ den Balken los. Plumps, lagen alle im Wasser, und es fehlte nicht viel, oder sie wären sämtlich ertrunken.

Später einmal ging zur Nacht, als der Mond am Himmel stand, ein Felnk zum Brunnen, um Wasser zu holen. Als er zufällig hineinblickte, sah er den Mond dort unten schwimmen. Eilends lief er und verkündete die Mär seinen Leuten. Da hasteten sie mit Eimern, Seilen und Haken hinzu, um den Mond herauszufischen. Als sie aber das Wasser genug getrübt hatten und das Bild des Mondes nicht mehr sahen, blickten sie über sich und freuten sich ihres Treibens, da sie den Mond wieder an seinem Ort sahen. Sie hatten aber alle einen Schnupfen davongeholt.

18.
Als die Felnks ihr erstes Steinhaus bauten, konnten sie einen Balken durchaus nicht durch die Haustür bringen, denn sie wollten immer quer damit hinein. Als sie sich lange vergeblich abgemüht hatten, sahen sie, wie ein Sperling (= Lünenk) einen Strohhalm der Länge nach in sein Nest trug. Nun wußten sie, wie sie es anfangen mußten und nahmen das eine Ende voran.

19.
Die Felnks wollten einmal Bretter schneiden. Den Holzblock hatten sie aber diesseits und die Sägekuhle jenseits des Hauses, und sahen keinen Rat, den Block auf die Kuhle zu bringen. Da holten sie endlich den Zimmermann, welcher Ocke hieß (Ocke, Ocko ist ein Mannesname von hohem Alter), und von allen der klügste war. Der gab den Rat, sie wollten den Block über das Haus ziehen, hinauf gehe es wohl schwer, aber hinab um so leichter, denn im letztern Fall laufe er von selbst. Damit waren alle einverstanden. Mit Stricken wurde der Block wohl gebunden und darnach stiegen sie aufs Dach, bis sie ihn oben hatten. Aber als sie ihn herunterrollen ließen, fiel er über die Kuhle weg. Sie zogen ihn nochmals auf das Haus, aber es glückte wieder nicht. Nun war guter Rat teuer, aber Ock wußte wieder Aushilfe. »Bindet mich auf den Block fest, ich will ihn schon so steuern, daß er richtig zu liegen kommt« – meinte er. »Ock, dat schall di nich vergäten werden« – riefen die Felnks und banden ihn an den Block fest. Ock und Block wurden nun losgelassen und rumpelten das Dach hinab und geradezu auf die Kuhle los. Die Felnks aber hielten sich die Seiten vor Lachen, denn es sah gar zu putzig aus, wie bald Ock, bald Block oben lag, und sagten: »Dat gink di snaarks (= schnackisch), bold Ocke bofen, bold Blocke bofen.« Und noch heute gilt das Sprichwort bei ihnen und in weitern Kreisen, die davon hörten: »Bold is Ock bofen, bold is Block bofen.« Ock hatte aber bei dem Fall seinen Kopf eingebüßt, und als nun die Felnks hinzukamen und seine Bande lösten, konnten sie nicht begreifen, wie dies gekommen sei. »War heff he denn mit stüret?« fragte einer den andern, und niemand wußte eine Antwort. Es fiel ihnen aber ein, daß sie Ocke ein Versprechen gegeben hätten und dies erfüllen müßten. Nun hatte Ocke Frau und Kinder hinterlassen, und sie beschlossen, für deren Notdurft Sorge tragen zu wollen. Da gingen sie zu der Frau und sagten zu ihr: »Dien Ock is ein starken Karl, de heff uus den Block ganz alleine up de Kuhle schläpet, man bloot de Knoop is d'r off gahn, un he kann nich wedder upstahn. Nu schall he woll daute wäsen, un du kannst mit deine Beenders nu uut de Klampsschwienetrog (= festliegender Futtertrog der Schweine auf der Gemeindeweide) di dicke fräten.« Und so geschahs.

20.
In Kriegszeiten wollten die Felnks ihr Geld und Gut, Gold und Silber, ihre Glocken und Töpfe vor dem Feinde sichern. Sie banden alles, was Wert hatte, fest zusammen, daß es ein dicker fester Klumpen wurde, taten zum Überfluß die schwersten Feldsteine mit in den Bündel, luden alles in eine Pünte und fuhren des Nachts mitten auf die Ems hinaus. Als sie die tiefste Stelle hatten, ließen sie ihren Schatz leise ins Wasser gleiten und schnitten, damit sie die Stelle sicher wiederfinden möchten, einen derben Kerb in den Rand des Schiffes, da, wo sie den Schatz über Bord gelassen hatten. – Nach Beendigung der Feindseligkeiten fuhren sie aus und suchten vergeblich am Kerb den Ort der Versenkung. »Das haben uns die Ostfriesen gestohlen«, riefen sie zornig, als sie nichts fanden und mit leeren Händen heimkehren mußten. Um sich nun zu rächen, zogen sie nächtens gegen die ostfriesischen Imker (= Bienenzüchter) zu Felde, die ihre Immen behuf Honigsammelns in ihren Buchweizenfeldern stehen hatten. Aber sie hatten sich schön verrechnet, denn als sie die Stöcke angriffen, kamen die Bienen in ungeheuren Schwärmen herausgeflogen und zerstachen sie jämmerlich.

21.
Ein andermal, als es hieß, der Krieg zwischen Münster und Friesland werde bald wieder ausbrechen, waren viele Felnks auf einer Wiese beim Heumachen. Es war ein heißer Tag und die Felnks hatten ein großes kupfernes Gefäß ('n kopern Ketel) voll Buttermilch zum Trinken mitgenommen. Es war frühzeitig ausgeleert worden und der saure Geruch lockte eine Hummel ('n Mossimme = Moosbiene ) in das Deckelloch hinein, die nun mit Gebrumm im Kessel hin- und herflog und mit dumpfen Schlägen an die dünne Kupferhülle anstieß. Da fragte einer: »Wat dunset (= dumpf schallen) dar?« Alle lauschten und hörten jetzt auch die Hummel schwirren. »Dat is de Trumm (= Trommel), de Fresen kamet!« rief schreckensbleich der Erfahrenste der Schar. Sogleich ließen sie alles im Stich und eilten ihrem Dorfe zu. Nur der Dümmste von ihnen griff nach dem Kupferkessel, stülpte eilig den Deckel auf und folgte keuchend seinen Landsleuten. Die Hummel aber summte und brummte lustig fort und der Kesselträger wagte sich nicht umzusehen, denn er glaubte, die Feinde seien ihm auf den Fersen. Endlich hatte er schweißtriefend das Dorf erreicht, und als er den Kessel hinwarf, um sich auch zu verstecken wie die andern, flog der Deckel ab und die Hummel war erlöst. Da war die ganze Furcht eine falsche gewesen. Die Felnks aber haben darnach nimmer einen Kupferkessel wieder mit zur Mahd genommen und haben lieber gedurstet, als sich der Gefahr ausgesetzt, noch einmal solchen Schrecken ausstehen zu müssen.

22.
Ein Püntjer (= Flachbootschiffer der Oberems) von Haren (Ort am Fluß) fuhr mit seinem Schiff die Ems hinab und geriet in die Ebbeströmung des Dollarts. Obgleich er sie nicht kannte, merkte er doch bald Unrat und daß sein Fahrzeug reißend schnell an Emden vorbeigetrieben wurde. Er rief daher dem Knecht zu: »Meinert, schmiet den Draggen eut!« (Der Dragge ist ein kleiner vierarmiger Anker, wie ihn die Flußschiffer beim Landen gebrauchen.) Der Knecht erwiderte: »Is gienen Töägel an!« (Töägel ist eine Art Ankertau.) Der Schiffer: »Mag 'n Töägel anwäsen of nich, ick segge di, schmiet den Draggen eut!« Der Knecht warf also den taulosen Draggen über Bord und der Schiffer erwartete angstvoll die Wirkung zu sehen, nämlich daß das Schiff sollte vor Anker gehen. Als dies nicht geschah und die Strömung immer heftiger wurde, rief der Schiffer heldenmütig: »Dat Water schall hier woll nich deper sien, as bi uns in Haren«, machte einen Satz und lag im Wasser. Er meinte aber, bei seichtem Wasser könne er das Schiff wohl festhalten, wie er das so oft auf der Oberems getan, wenn er sein Schiff über die Sandbänke hinübergeschoben und dabei auf der Sandplatte bis ans Knie im Wasser gestanden hatte. Er konnte aber keinen Grund fassen und wäre elendiglich umgekommen, wenn ihn nicht die Mannschaft eines kreuzenden Seeschiffes aufgefischt hätte.

23.
Die Münsterländer machten einst einen Anschlag, wie sie den ihnen zunächst liegenden hohen ostfriesischen Turm zerstören wollten. Sie zogen in der Nacht mit zehn Gespann Ochsen (denn Pferde hatten sie damals nicht) und einem langen starken Tau auf die Vandalenfahrt. Man weiß nicht recht, ob es dem Turm zu Völlen oder zu Steenfelde gegolten habe. Am Ort angekommen, banden sie das Tau oben um die Turmspitze, spannten die Ochsen paarweise vor und trieben nun die Tiere mit aller Macht vorwärts. Aber als das Vorderspann so stark zog, steifte sich das Tau und die hintersten Gespanne gingen mit in die Höhe. Der Zug aber war so lang, daß die Treiber vorn nichts davon merkten. Erst als das Tau immer straffer und straffer wurde und immer weiter nach vorn ein Gespann nach dem andern in die Höhe ging, kamen sie zum Verständnis der Sachlage. Da ließen sie ab zu treiben und die hangenden Ochsen kamen wieder an Grund, aber – sie hatten die Zunge schlaff aus dem Maul heraushängen und waren tot. Nun wurde der Sturz des Turmes drangegeben und die lebenden Ochsen mußten die toten fortschleppen, so gut es eben gehen wollte. Die Ostfriesen sahen am andern Morgen die Schleifspur aber deutlich und drohten, es den Fürsteenenfreters wieder vergelten zu wollen.

24.
Die Felnks hatten zu einer Zeit ungemein viel von Mäusen auszustehen und wußten vor diesen Quälgeistern nicht wo aus noch ein. Da kam ein Fremder durch ihr Land, und als der die Leute so klagen hörte, sagte er, er wolle ihnen einen Maushund (Muushund) verkaufen, der würde ihnen alle Mäuse wegfangen. Des war im Lande der Felnks eine Freude wie nie zuvor, und man versprach dem Retter goldne Berge. Am nächsten Tage kam also der Fremde wieder und hatte eine Katze mitgebracht. Alle liefen herbei und bewunderten das niegesehene Tier und jeder sprach seine eigentümlichen Vermutungen über dasselbe aus. »Un eenen rechten, eigentliken Schnuß (Schnauzbart) hett 'e ook!« schloß der Geriebenste von ihnen. Noch aber wußten sie nicht, was sie mit dem Maushund anzufangen hätten. Der Fremde erklärte nun: sie könnten das Tier nur ruhig laufen lassen, dann würde es die Mäuse von selbst wegfangen. Nun nahm der Verkäufer die Kaufsumme in Empfang und ging damit fort. Als er aber eben zum Dorf herausgekommen war, fiel den Felnks schwer aufs Herz, daß sie vergessen hätten zu fragen, was für Futter sie dem Maushund geben müßten. Schnell wurde der lange Jannes ihm nachgeschickt und dieser lief was er konnte, und rief schon von weitem dem Fremden zu: »Du, wat frett he?« Der Mann antwortete aus der Ferne: »Ji dumme Düfels, he frett all wat de Lü frät't.« Der lange Jannes verstand aber die Worte falsch, lief entsetzt rasch zurück und rief aus vollem Halse seinen Landsleuten zu: »Alle Lü frett he! alle Lü frett he!« Die Katze aber stand noch im Kreise ihrer Bewunderer und Verehrer, fand sich von deren Augen sehr belästigt und war eben zum Sprunge bereit, um auszukneifen. Als nun auf Jannes' Schreckensruf der ganze Haufe wie mit einem Schlage auseinanderstob, erschrak die Katze ebenfalls und tanzte wie toll hinter den Leuten her, fuhr auch einem zwischen die Beine, so daß derselbe jämmerlich zu Fall kam und nicht anders glaubte, als daß sein letztes Stündlein bereits gekommen sei. Wie der nun aus vollem Halse schrie, entsetzten sich die andern um so mehr und hatten keinen Zweifel daran, daß der Maushund sein Würgen schon begonnen habe. Aber schon setzte die geängstete Katze durch die vorderen Haufen der Flüchtlinge hindurch, und hier hatte einer das Unglück, ihr auf den Schwanz zu treten. Die Katze biß den Sünder ins Bein und nun fing der wie toll an zu schreien, und war so ein Tumult an allen Ecken, daß kein Mensch wußte, wo aus noch ein. Mittlerweile hatte die Anstifterin allen Übels sich in ein offenstehendes Haus geflüchtet und war schon ihrem Beruf nachgekommen. Die Felnks sammelten sich ein wenig und kamen dahin überein, das Haus umzingeln und das Ungeheuer töten zu wollen. Mit Förken, Flegeln und Knüppeln bewaffnet, zogen sie hin zum Strauß. Keiner wollte ins Haus hinein. Eine Tür wurde aufgestoßen und dahinein rief man alle erdenklichen Schimpfnamen: »Krillhaar! Beist! Seerover! Gaus! Tewe!« und meinte, die Katze würde die Herausforderung, so darin liege, annehmen; aber es kam nichts zum Vorschein. Endlich, des Wartens und Schimpfens müde, ratschlagte man, das Haus anzuzünden. Dieser Vorschlag fand Zustimmung, rasch wurde Feuer geholt und das Haus in Brand gesteckt. Als der Brand um sich griff, ward es der Katze zu ungemütlich und sie sprang oben zum Hause heraus. Als sie sich von dort die Situation zur Genüge angeschaut hatte, raschelte sie das Dach hinab. Da streckte einer der Felnks, der in der Nähe stand, ihr seinen langen Dreschflegel entgegen, vermeinend, sie damit zurückzuschleudern in die Flammen. Die Katze aber glaubte, es solle ihr damit eine Brücke gebaut werden und lief rasch den Stiel entlang, setzte, als der Eigentümer desselben nicht länger standhielt, über dessen Kopf hinweg ins Freie und verschwand – im nächsten Hause. Schnell wurde auch dieses angezündet, und als auch hier die Katze den Flammen entschlüpfte, das folgende Haus und so weiter, bis am Ende alles brannte, was im Dorf war. Ob endlich die Katze in dem Flammenmeer den Tod fand, ist nicht genau bekannt geworden. Genug das, sie war verschwunden und die Felnks freuten sich nur, daß sie so billigen Kaufs von solch einem gräßlichen Menschenfresser erlöst worden waren.

25.
Ein Felnk trieb seine einzige Kuh zu Markt, da er genötigt war, Geld zu machen. Er fand auch richtig einen Käufer für das Tier und schloß mit ihm den Handel ab. Als es aber zum Bezahlen ging, erklärte der neue Besitzer, Geld habe er nicht, er werde indessen nicht ermangeln, solches zum nächsten Marktstage mitzubringen. Der Felnk war das zufrieden und nach einem kleinen Trunk, den der Fremde spendete, machte er schnurstracks nach Hause. Seine Frau empfing ihn nicht besonders freundlich, als sie vernahm, daß er ohne Geld heimgekehrt sei. Sie fragte nur: »Wo heet de Kärl?« Darnach hatte sich aber unser Mann nicht erkundigt und er antwortete mit Zuversicht: »Dat sünt ja use Saken nich. 't was 'n Kärel mit 'n blau Jickert (= Jacke), wenn ick em seh, denn kenn ick em woll.« Einmal, zweimal, dreimal ging der Münstermann wieder zu Markt, aber der »Kärel mit 't blau Jickert« wollte sich nicht hervortun, und so kam der Bauer um Kuh und Geld.

26.
Vor Zeiten, als es wenig Papier, Feder und Tinte in der Welt gab, Bücher, Zeitungen und Dokumente eine Seltenheit waren, die Menschen einander aufs Wort glaubten und nicht gleich jede Kleinigkeit aufschrieben, kam einst ein Felnk nach Amsterdam. Von Amsterdam reiste er nach Quakenbrück zurück und nahm für einen Kaufmann ein kleines Gebinde neuer Heringe an einen dortigen Freund desselben mit. Dem Fäßchen war ein Brief beigegeben, ein wirklicher, wahrhaftiger Brief mit Schrift, so wie der Felnk dergleichen schon einmal beim Hochwürden Herrn Pfarrer gesehen hatte. – Den Brief nicht zu verlieren, hielt der Felnk es für ratsam, ihn fortwährend in der Hand zu tragen. – Lüstern, wie alle Felnks, ging ihm das Herz nach den Heringen, und nach einigen Tagereisen, als eben wüstes Feld rundum lag, ließ er seinen Gefühlen freien Lauf, öffnete das Fäßchen und fing an zu schmausen. Dabei behielt er den Brief stets in der Hand und machte ihn auch nicht wenig schmierig. Am Ziel seiner Reise überreichte er Brief und Faß. – Der Empfänger, der außen am Briefe schon sah, was die Uhr war, guckte hinein und fand die Anzahl seiner Lieblinge, der Heringe, notiert. Im Faß war aber ein Defizit. Er sah seinen Mann an und erklärte ihm, er wisse wohl, wo die fehlenden Heringe geblieben seien. Der Felnk war zwar bestürzt, leugnete aber, von den Fischen genascht zu haben. Der Kaufmann schnitt ihm indessen barsch das Wort ab mit: » Dieser Brief sagt es mir!« Grübelnd begab sich der Bote von dannen und wußte nicht, was er mehr bewundern solle, den Amsterdamer, den Brief oder den Quakenbrücker. – Ein Jahr später machte der Felnk seine Geschäftsreise nach Amsterdam. Wieder erhielt er Brief und Faß zur Überreichung an denselben Empfänger. Wieder konnte er der Gier nicht widerstehen, Heringe zu naschen. » Aberst du schwartbunte Toverske« – sagte er zum Briefe – » schallt et nicht wedder seihn, wouväl Fisseken ick fräte!« und sorgfältig legte er den Brief unter einen großen Feldstein und bedeckte alles mit Erde. Darnach schmauste er, was das Zeug nur halten wollte, und kam endlich froh und im Gefühl der größten Sicherheit zu Quakenbrück an. Gewiß, jetzt eine Belohnung für getreuen Botendienst zu erhalten, überreichte er Brief und Faß. Aber großer Himmel – was war das? Brief und Faß stimmten nicht in ihrer Aussage. Ganz niedergeschmettert von solchem Zauberspuk, nahm der Felnk sich hoch und heilig vor, niemals einen Brief wieder zu berühren noch zu befördern, es möge dabei sein, was da wolle. »Denn« – sagte er – »hier heft der Deibel sein Spiel, nich den Ihmel heff he seihn, un weit doch alles.« –


Diese Vertellsels, von denen es noch eine große Anzahl gibt, sind harmlos. Von einer nicht so harmlosen Art und insbesondere von Pfaffen, Mönchen und Nonnen, Lüstlingen und Lüsternen geben Hunderte von kleinen, doch starkgefiederten Erzählungen Aufschluß, die nicht hierher gehören. Als Probe fügen wir von einer Felingerin nur eine Geschichte an, die erraten läßt, wohin die Weise geht ( ex ungue leonem):

Es wünschte eine Bäuerin, sie wollte, daß sie ein Buch wäre, so würde ihr Mann öfters darüber liegen, als er pflegte. Der Mann erwiderte: Ja, es müßte aber ein Kalender sein, so hätte ich alle Jahre einen neuen.


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