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Fünfzehntes Kapitel.
Sonderbare Gesellschaft

Am nächsten Morgen war schönes Wetter, und so machten sie nach dem Frühstück einen Spaziergang unter den hohen Bäumen, die hinter dem Hause in langen Reihen standen und Pomona ganz entzückten, da sie sich in einen altertümlichen Schloßpark versetzt glaubte.

Miguel äußerte den Wunsch, nun auch ihren hochadeligen Geschlechtsnamen zu erfahren, und als Pomona ihm anheimgab, sich einen solchen zu wählen aufs Gerathewohl, meinte er: Graf und Gräfin Grathwohl scheine ihm ganz passend.

Nicht lange, so begegneten sie einem anderen Paar, das unter den Bäumen spazieren ging.

Miguel meinte, dieselben werden wohl auch im Hause wohnen; wer sie seien, wisse er nicht, doch habe die Frau gleich gesagt, es seien noch andere Gäste da.

Auf Pomonas Wunsch wurde das Paar zu einem Grafen von Cannstatt nebst Gemahlin gestempelt. Miguel zog sich bald zu einer Pfeife Tabak ins Haus zurück, da man doch neben so vielen eingebildeten auch ein wenig wirkliches Vergnügen haben müsse, und ließ Pomona allein weiter wandeln, welche sich einbildete, ein Page in blauen Kniehosen schreite hinter ihr her und trage ihr eine Schleppe von hellgrünem Sammet mit einem Besatz von Silberspitzen nach.

An der Ecke kamen ihr Graf und Gräfin von Cannstatt entgegen; sie war eine kleine schwarzgekleidete Dame und er ein großer dicker Mann von vielleicht fünfzig Jahren mit grauem Bart; beide trugen kleine runde Strohhüte und grüne gewirkte Pantoffeln. – Die Dame verneigte sich sehr freundlich vor ihr, fragte, ob sie im Hause wohne, teilte ihr mit, daß sie sich auch zur Zeit hier einquartiert habe, und erkundigte sich nach ihrem Namen. Pomona wagte nun doch nicht, sich als Gräfin Grathwohl vorzustellen, aus Furcht, der Dame, die ihr so höflich und verbindlich entgegentrat, lächerlich zu erscheinen, und nannte sich deshalb Frau De Henderson.

»Und ich,« sagte sie, »bin die Generalin Andrew Jackson, Witwe des Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten. Ich halte mich jetzt hier auf, weil ich Geschäfte bei der Staatsbank habe. Dieser Herr ist mein Bruder,« fügte sie hinzu, auf den dicken Mann weisend.

»Guten Morgen, ich bin General Tom Thumb,« sagte der mit rauher tiefer Stimme und machte dabei einen höchst komischen Knix, – »alle gekrönten Häupter der Welt sind meine Freunde, und ich warte hier auf das kleine Gespann von vier milchweißen Ochsen, die nicht größer sind als Angorakatzen; sie sind an ein Heuwägelchen geschirrt, auf dem soll ich fahren in einem richtigen Bauernanzug mit einer kleinen Heugabel in der Hand. Morgen wird das Gespann ankommen, dann will ich es bezahlen und zur Vorstellung fahren, – vielleicht ist es jetzt schon da, ich muß doch einmal nachsehen! Leben Sie wohl!« –

»Ich empfehle mich gleichfalls,« sagte die Dame, »und hoffe, daß Ihnen alles zu Teil werden möge, was Sie sich ausdenken, oder sogar noch mehr, – oder auch weniger, wenn Sie damit zufrieden sind.«

Damit ließen sie Pomona allein, die ganz starr vor Erstaunen und fuchswild über die letzten Worte der Fremden stehen blieb. Das war doch zu arg, – ihr Mann, dem sie erst seit vierzehn Tagen angehörte, mußte alles verraten haben! – Sie stürzte ins Haus zurück und fand ihn bei seiner Pfeife sitzen; als sie ihm aber seine Treulosigkeit vorwarf, verschwor er sich so hoch und teuer, er habe noch kein Wort mit den Leuten gesprochen, daß sie ihm wohl glauben mußte.

»Wahrscheinlich thun sie auch nur so und denken sich die Sachen aus, gerade wie wir,« sagte er, »das kann man ja niemand wehren.«

Da ihm der Vorfall so gleichgültig schien, störte sie ihn nicht länger in seinem Vergnügen und ging wieder hinab, um ein wenig die Landstraße entlang zu spazieren und über das Erlebte nachzudenken. Am Thor stand die Frau des Hauses, die gerade jemand hinausbegleitete; da sie keine Lust hatte, dieselbe anzureden, ging sie mit einem einfachen Gruße an ihr vorbei.

»Halt, halt,« rief dieselbe und sprang an das Thor, das sie Pomona vor der Nase zuschlug, »da dürfen Sie nicht hinaus! Sie können im Garten spazieren gehen, wo so viele schattige Wege sind.«

»Nicht hinaus?« fragte Pomona, »was soll denn das heißen?« –

»Was ich Ihnen sage,« versetzte sie, schloß zu, und zog den Schlüssel ab.

Sie hätte ihn der Frau aus der Hand reißen mögen, so erzürnt war sie, aber da fiel ihr ein, daß ja ihr Mann ihr zu ihrem Rechte verhelfen müßte; daher eilte sie ins Haus zurück, um sich bei ihm zu beklagen. Aus dem Wege stieß sie auf Frau Jackson mit ihrem Bruder.

»Was giebt es denn?« fragte diese, als sie Pomonas atemlose Eile sah.

»Die Frau am Thor!« rief sie keuchend, »sie will mich nicht hinauslassen!«

»Ja,« meinte Frau Jackson, »das ist so ihre Art! Es ist ein schrecklicher Eigensinn von ihr, immer das Thor zuzuschließen; ich habe deshalb schon viermal die Zeit versäumt, in der die Staatsbank offen ist und bin noch kein einzigesmal hineingekommen, weil immer die Bankstunden schon vorbei waren.«

»Und mein kleines Ochsengespann,« sagte der Bruder mit seiner rauhen Stimme, »läßt sie auch nicht herein, sonst wäre es längst hier.«

Ohne auf die Reden der beiden zu achten, eilte sie auf das Zimmer zu ihrem Mann, dem sie alles erzählte. Er bedauerte das Vorkommnis.

»Ich wußte nicht, daß du ausgehen wolltest, sonst hätte ich dir's vorhergesagt,« meinte er. »Setze dich nur zu mir, und laß dir die ganze Geschichte erklären!« –

Mit der größten Gemütsruhe fuhr er dann fort: »Liebe Frau, wir sind hier nämlich in einem Irrenhaus; – erschrick nur nicht, – ich habe dich nicht hergebracht, weil ich glaube, daß du verrückt bist, sondern nur, damit du die Leute kennen lernst, die sich einbilden, Grafen, Gräfinnen oder so etwas zu sein – und siehst, was aus ihnen wird, wenn sie's eine Zeit lang getrieben haben und daran gewöhnt sind. Du hast so viele Bücher über Ritter und Prinzen und blutige Thaten gelesen und weißt so gut darin Bescheid, – aber wie das alles heutzutage wirklich aussieht, wußtest du doch nicht. Da meinte ich denn, es wäre am besten, wenn wir die Sache gleich an Ort und Stelle sehen könnten, so lange ich noch Graf Jockel bin und du die edle Gräfin. – So ging ich denn zu einem Doktor, den ich kenne und ließ mir einen Schein ausstellen für die Privatirrenanstalt hier, in der wir eine Weile bleiben können, um die Romantik von Grund aus zu studieren.«

»Der langen Rede kurzer Sinn,« erwiderte Pomona, »ist also: du wolltest mir eine gute Lehre geben.«

»Ja wohl,« sagte er.

»So,« entgegnete sie, »dann sind wir damit fertig, – ich hab' sie gelernt; – jetzt laß uns aber machen, daß wir von hier fortkommen!«

»Schön,« versetzt er, »mir ist's recht; wir fahren gleich mit dem Mittagszug ab. Ich will nur bestellen, daß der Koffer zur Bahn geschickt wird.«

Er ging hinaus und Pomona fing an, den Koffer zu packen, so schnell sie konnte.

Einen Augenblick lang wollte sie ihrem Gatten zürnen wegen des Streiches, den er ihr gespielt, allein sobald sie an die Frau Generalin Jackson und Tom Thumb dachte, so wurde ihr klar, daß sie ihrem Mann ungefähr gerade so vorgekommen sein mußte, und er doch bei der ganzen Einbilderei offenbar nur so gethan hatte, als ob er sie mitmachte. Wie er dann zurückkam, wollte sie bald bersten vor Lachen, denn er war ganz außer sich und erklärte in größter Wut, jetzt wolle man nicht bloß seine Frau, sondern auch ihn nicht mehr hinaus lassen.

»Sie sagen,« meinte er, als er wieder ruhiger war, »ich müßte noch einen Schein vom Doktor haben; ich wollte gleich selbst zu ihm gehen, aber das gaben sie nicht zu, es könne sonst jeder, der hierhergeschickt sei, am nächsten Tag wieder fortlaufen wollen. Ich hatte nicht Lust, viel Lärm zu machen und bemerkte, ich werde an den Doktor schreiben und ihn bitten, dafür zu sorgen, daß man uns fortlasse. Damit waren sie einverstanden, und jetzt will ich gleich den Brief schreiben.«

»Wie lange werden wir denn noch hier aushalten müssen?« fragte Pomona, als der Brief fertig war.

»Vor anderthalb Tagen können wir schwerlich eine Antwort haben,« sagte er, »bis dahin müssen wir gute Miene zum bösen Spiel machen.«

»Das ist eine recht vertrakte Hochzeitsreise,« versetzte sie, »ein Wasserfall ohne Wasser und ein Irrenhaus!«

»Das übrige soll nun desto schöner werden,« tröstete er sie.

Der nächste Tag verging sehr trübselig; sie blieben auf dem Zimmer, weil sie weder Frau Jackson und ihrem verrückten Bruder begegnen wollten, noch ihrem abscheulichen Kerkermeister; – daß man sie nur festhalte, um mehr Geld an ihnen zu verdienen, war für Pomona eine ausgemachte Sache.

»Warum seid Ihr denn nicht ausgebrochen?« fragte Euphemia, »ich wäre doch keine Stunde länger in der schrecklichen Anstalt geblieben, noch dazu auf einer Hochzeitsreise.«

»Dann hätte man uns Leute nachgeschickt, um uns einzufangen, als wären wir wirklich verrückt,« meinte Pomona.

Sie wollten also warten, bis der Brief des Doktors käme, wie wenig Spaß ihnen das auch machte. Pomona erzählte keine romantische Geschichte mehr zum Zeitvertreib; wenn sie an die närrische Frau Jackson und den General Tom Thumb dachte, wurde ihr ganz übel vor allem Romantischen. »Miguel« sagte sie nicht einmal mehr und er ebensowenig »Jockel« – zur beiderseitigen größten Zufriedenheit.

Am nächsten Morgen wollte Pomona auf dem kleinen Bureau nach Briefen fragen. Es war niemand darin, aber auf dem Tisch lag ein ganzer Haufen Briefe unter einem Briefbeschwerer. Als sie dieselben durchsah, was mußte sie finden? – den Brief, den Jonas an den Doktor geschrieben hatte; er war gar nicht abgegangen! –

Als sie mit dieser Nachricht zu ihrem Mann gelaufen kam, vermochte dieser kein Wort hervorzubringen.

»Jetzt werde ich aber den Leuten einmal tüchtig meine Meinung zu verstehen geben!« rief Pomona.

»Thu' das nicht,« sagte Jonas und hielt sie am Ärmel fest, »das nützt nichts, – laß nur den Brief da und schweige ganz still davon; niemand darf etwas merken, heute Nachmittag gehen wir auf und davon, die Gartenmauer ist ja nicht sehr hoch!«

»Aber der Koffer!« warf sie ein.

»Den schließen wir zu und stecken das Nötigste in die Tasche! Wenn wir dann zur Stadt kommen, bitten wir den Doktor, ihn abholen zu lassen.« –

Gegen fünf Uhr nachmittags gingen sie unter den Bäumen spazieren und kamen wie von ungefähr zu einer Ecke hinten an der Mauer, wo Jonas meinte, daß man wohl hinüberklettern könne. Er fand ein kurzes Brett, das er anlehnte, und im Handumdrehen war er oben.

»Holla, was ist das!« sagte er auf einmal, und als Pomona sich umsah, kamen gerade Frau Jackson und der General Tom Thumb den Weg daher.

»Nur schnell,« rief Jonas, »das darf uns nicht aufhalten.« Dabei reichte er seiner Frau die Hand, um ihr hinaufzuhelfen; sie hatte Mühe, auf dem Brett festen Fuß zu fassen.

Dicht an der Mauer auf einer Bank saß Frau Jackson mit dem General und sah ihnen zu: »Sie scheinen ausgehen zu wollen?« sagte die alte Dame.

»Ja wohl,« meinte Jonas von der Mauer herab, »wir machen einen kleinen Spaziergang draußen, um den schönen Abend zu genießen.«

»Glauben Sie,« fragte sie, »daß die Staatsbank jetzt noch offen ist?«

»Bewahre,« versetzte Jonas, »sie ist schon lange geschlossen, nach drei Uhr ist kein Beamter mehr da!« Und mit einem kräftigen Ruck zog er seine Frau zu sich empor.

»Wenn Sie mein kleines Gespann Ochsen sehen,« sagte der Dicke, »so lassen Sie es nur an der großen Pforte vorfahren.«

»Ja wohl,« sagte Jonas, indem er Pomona außen an der Mauer hinuntergleiten ließ wie einen Hafersack. So rasch sie konnten, eilten sie jetzt nach dem Bahnhof, wo zum Glück gerade ein Zug nach der Stadt abfuhr; sie sprangen schnell hinein – und hatten nicht einmal mehr Zeit, Fahrbillets zu lösen.

»Jetzt hab' ich erst recht das Gefühl, als wären wir auf der Hochzeitsreise,« rief Jonas vergnügt, als der Zug dahinflog, »in der Anstalt war mir's gar nicht so.«

»Das ist kein Wunder,« meinte Pomona, und beide lachten, daß ihnen die Thränen herunterliefen, so freuten sie sich ihrer wiedererlangten Freiheit. –

»Glauben Sie nicht, daß mir der Kassier die Schlüssel zur Bank herunterschicken würde, wenn ich's ihn durch einen Boten wissen ließe?« sagte plötzlich jemand hinter ihnen.

Wie vom Blitz getroffen fuhren sie herum – da saßen die beiden Verrückten auf dem nächsten Sitz, – es war den beiden, als müßten sie in die Erde sinken.

»Wie um des Himmels willen kommen Sie denn hierher?« rief Pomona, sobald sie sich vom ersten Schrecken erholt hatte.

»Wir haben es gemacht wie Sie und sind auf demselben Weg hinausgekommen; wenn es heute zu spät ist, um das Geld auf der Bank zu holen, wollen wir morgen früh gleich bei der Hand sein,« erwiderte Frau Jackson.

Jonas und seine Frau sahen einander an – das war eine schöne Bescherung! –

»Nun haben wir die beiden Narren auf dem Halse,« sagte er, »nach Pokus können wir sie heute nicht mehr zurückschaffen, – mich brächte auch nichts in der Welt wieder hin! Es bleibt uns nichts übrig, als auf sie acht zu geben, bis wir morgen den Doktor sprechen können.«

Sie mußten das Fahrgeld für die beiden Verrückten mit bezahlen, da diese keinen Cent in der Tasche hatten. In der Stadt suchte Jonas ein kleines Gasthaus auf, dessen Wirt er kannte. Die zwei Narren sahen höchst seltsam aus mit den kleinen Strohhüten und den grünen gewirkten Pantoffeln und als Jonas sah, daß der Wirt große Augen machte über die sonderbare Gesellschaft, flüsterte er ihm zu, er solle ihnen nur ein Abendessen geben, am nächsten Morgen wolle er ihm alles erklären.

Die beiden Irren bekamen ihre Zimmer dem des jungen Paares gegenüber, aber schon nach fünf Minuten klopfte Frau Jackson an diesem an.

»Mit meinem Zimmer hat es eine besondere Bewandtnis,« sagte sie, – »es riecht schrecklich dort.«

Pomona ging sogleich hinüber und es roch freilich stark, denn sie hatte alle Gashähne aufgedreht und es brannte nur eine Flamme.

»Wozu haben Sie denn das gethan?« rief Pomona, und drehte sie schnell alle wieder zu.

»Sie nützen ja nichts, wenn sie nicht offen sind,« war die Antwort.

Jonas machte ein sehr ernstes Gesicht als seine Frau ihm Bericht erstattete; während dem kam der Kellner aus dem Zimmer des Dicken und lachte übers ganze Gesicht.

»Etwas Passenderes haben wir hier im Hause nicht für ihn,« sagte er zu Jonas.

»Was will er denn?« fragte dieser.

»Er will ein kleineres Bett,« sagte der Kellner, »in einem so großen könne er nicht schlafen, meint er.«

»Ich werde mit ihm darüber sprechen,« sagte Jonas und der Kellner ging lachend fort.

»Weißt du was, – wir können die Narren nicht allein schlafen lassen,« sprach Jonas mit bedenklicher Miene zu seiner Frau, »sonst stecken sie heute Nacht das Haus an oder kehren alles zu unterst und oberst! Du mußt wohl oder übel bei der Frau schlafen und ich bei dem Mann, damit sie bis morgen früh Ruhe halten.«

So ging denn Jonas zu General Tom Thumb ins Zimmer, der mit dem Hut auf dem Kopf dasaß und trübselig auf das Bett blickte, und fragte ihn:

»Was ist denn mit dem Bett los?«

»Es ist ja viel zu groß für mich; – wenn ich in solchem Bett schlafe, kommt niemand mehr in meine Vorstellung und mein Ruf ist für immer verdorben,« klagte der Dicke.

»Das Bett ist freilich doppelt so groß, als Sie's brauchen,« sagte Jonas, »aber wenn wir beide darin schlafen, ist's gerade recht, – meinen Sie nicht?«

»O ja,« versetzte der General, indem er den Hut abzog. Jonas wünschte seiner Frau gute Nacht, die nun Frau Jackson zu sich in ihr Zimmer holte. Alsbald drehte diese daselbst alle Gashähne auf.

»Wenn Sie das noch einmal thun,« schrie Pomona, »so – sprenge ich morgen früh die Staatsbank in Stücke, das sollen Sie sehen!«

»Wie wollen Sie das denn machen?« –

»Ich lasse mir mein ganzes Kapital auszahlen!« –

»Thun Sie das doch nicht, bevor ich da gewesen bin!« Bei diesen Worten lehnte Frau Jackson sich aus dem offenen Fenster und faßte ganz heimlich nach dem Gashahn daneben, was Pomona in solchen Zorn versetzte, daß sie sich versucht fühlte, ihre unfreiwillige Zimmergenossin an den Füßen zu packen und aus dem Fenster zu werfen.

Nachdem sie zu Bett gegangen waren, blieb Pomona noch lange wach, denn ihr war bange, die Närrin möchte in der Nacht aufstehen, an den Gashähnen hantieren und sie so bei lebendigem Leibe ersticken. Endlich schlief sie aber trotzdem ein. Beim Erwachen früh am Morgen war ihr erster Gedanke, nach der Verrückten zu sehen – Sie war fort! –


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