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Es sinkt von des Zenites Thron der stolze Tag,
Den Purpur wirft er über seinen Fall
Und all sein Gold der ihm gebliebnen Majestät;
Und prächtig noch gibt er den letzten Gruß
Des Hochwalds strahlgetränkten Riesen.
Da hebt der Abendwinde erster Sohn
Den lauen Flügel:
Und stolz, nur leicht sich neigend, geben sie Bescheid;
Und tief errötend ziehet der Gefallne
Der Wehmut Dämmrungsschleier auf sein Grab.
Da hebt der Abendwinde zweiter Sohn
Den feuchten Flügel:
Die Erde weint dem Großen ihre Träne,
Versöhnlich spricht es in dem Hochgezweig,
Und feierlich hebt Ries' und Zwerg, Hochstamm
Und Farrenkraut den Kelch, füllt ihn mit Abendtau
Und bringt dem Scheidenden den Ehrentrunk.
Und durstgesättigt ist der Wald.
Und zu der Liebe unbelauschtem Kusse
Steigt schweigend seine milde Königin
Hinauf in ihrem stillen Silberwagen.
Da hebt der Abendwinde dritter Sohn
Den Blütenflügel:
Und Baum zu Baum, und Strauch und Reb' und Kraut,
Und was und wie in Lieb' und Leben es verwandt,
Armt aus und ranket hin, und sucht und findet sich,
Und küsset keusch begattend sich im Dunkelschlag.
Die Blüte flüstert durch das Laubgewind',
Und in dem Geisterlichte schwebt ihr Staub.
Und liebgesättigt ist der Wald.
Und fröstelnd leise, aus den stillen Lüften nieder,
Schaur't sich der Abendwinde letzter Sohn;
Und schwer und schwerer spinnen seine schwarzen Flügel
Weit übern ganzen Wald hinaus den Traum –
Und Nacht wird es – und stiller – und stille.
Kein Blatt rührt sich, und alles schläft und träumt –
Nur jezuweilen knistert's in den hohen Föhren,
Die Nadel fällt. –
Es ruht der Wald.