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Es schlief ein Reiter mit seinem Roß,
Und als es begann zu tagen,
Da schirrt er auf, in den Sattel er schoß,
Wohlauf in den Tag zu jagen;
Und kalt und schweigend hinter ihm drauf
Schirrt noch ein Reiter das Rößlein auf.
Und sorglos tummelt der erste sich hin,
Dem rosigen Morgen entgegen,
Ohn' Zaum und Zügel hinauszuziehn,
Wie's lustigem Renner gelegen;
Der zweite spurlos hinter ihm her,
Wie wenn er die Spur des ersten wär'.
Der lustige Vordermann sah ihn nicht,
Aufjauchzend in Jubel und Wonnen,
Es tanzten vor seinem muntern Gesicht
Nur goldene Wolken und Sonnen;
Der Stille meint: »Du wirst mich sehn,
Wird erst die Sonne hinter dir stehn.«
Und als die Sonne hinter ihm stand,
Und die rosigen Wolken verflogen,
Da hat er den Schatten des Stillen erkannt,
Vor den Hufschlag düster gezogen;
Und schwer und schwerer blickt er sie an,
Und um das Tummeln da war's getan.
Die Zügel faßt er mit sorglicher Hand,
Dem Schatten da möcht' er entgehen,
Doch hat er den Renner nimmer gewandt,
Den Mann des Schattens zu sehen;
Verstohlen lenkt er in wechselndem Schritt,
Doch wie er lenket, der Mann lenkt mit.
Und wie er spornt, bergauf, bergab,
Den Hintermann will's nicht ermatten,
Und tiefer sinket die Sonne herab,
Und höher wachsen die Schatten;
Es fröstelt den flüchtigen Reitersmann,
Und matter setzt er die Sporen an.
Und matter der Renner, und stumpf und müd,
Wie des Reiters Künste auch treiben,
Als ob ihn der Hintermann rückwärts zieht,
Bis Reiter und Roß stehnbleiben.
Zum Abendrot schauet er heiß hinan,
Kalt über ihn reitet der Hintermann.