Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Aus der Erdmännlein-Höhle.
Einsam wandle deine Bahnen, Stiller Herz, und unverzagt! Viel erkennen, vieles ahnen Wirst du, was dir keiner sagt. Wo in stürmischem Gedränge Andern laß den Staub der Straße, Einsam aus des Tages Lärmen Einsam wandle deine Bahnen, |
Laß die breitgetretnen Plätze, Steig nach unten, klimm nach oben; Reiche Nibelungen-Schätze Liegen rings noch ungehoben. Und du schaust vom Grat der Berge Mannagleich wird dich erquicken Wie der gröbste und der feinste Aber einmal, – schwer Geständnis, – |
Blasse Menschen seh' ich wandeln, Und die Klag' tönt allerorten: »Schal ist unser Tun und Handeln, Siech und alt sind wir geworden.« Wollt' euch nie bei euerm Forschen Und der Brunn ist keine Dichtung, Drauß im Wald, im grünen, heitern, Dort, versteckt von Stein und Moose, Dort, umrauscht von Waldesfrieden, |
Willst die Welt und klar erschauen, Schaue erst, was vor dir liegt, Wie aus Stoffen und aus Kräften Sich ein Bau zusammenfügt. Laß die Starrheit des Gewordnen Aus dem Dünkel eignen Meinens |
Die Blicke scharf wie der junge Aar, Das Herz von Hoffnung umflogen, So bin ich dereinst mit reisiger Schar In den Kampf der Geister gezogen. Die Fahne hoch, gradaus den Speer – Doch kamen auch wir an jenes End', Zu stolz zum Glauben – bin ich gemach Nun freut mich mein alt Gewaffen nicht mehr, Noch reicht ein Blick, das Eulenpack |
Aus deinem Auge wisch die Trän Sei stolz und laß die Klage; Wie dir wird's manchem noch ergehn Bis an das End' der Tage. Noch manch ein Rätsel ungelöst Die Falten um die Stirne dein Und wird dir auch kein Lorbeerreis |