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Un as sei nu mit de Hauptsak, mit den Brandschaden un mit dat Middageten, fahrig wiren un den irsten utenanner dividiert un dat anner mit sick tausam addiert hadden, dunn frog de Burmeister von de Vörderstadt Güstrow: »Herrn Kollegen, wo wird's denn aber nu? – Mit dem Zuzug von einer Stadt zur andern, mein ich.« – Dunn tred de Burmeister von de Vörderstadt Parchen up un säd: »Mi dücht, von de Treckeri hadden wi nahgradens naug: wi sünd von den Babylonschen Torm nah de Muschwiters treckt un von de nah de Polacken un von de dörch den ganzen Hinnerpommern bet up den Helpter-Barg, un von dor dörch dat eigene Vaderland as de Zigeuners, dat wi en Flag fünnen for uns, un nu, dor wi ein hewwen, känen wi uns de Rauh ok woll günnen.« – Dunn tred de Burmeister von Stemhagen up, wat tau dunnmalen en hellsch mulwähligen Kirl was, un säd: »Dat glöw ick sacht!« – Un de Burmeister von Grabow, de süs dat Mul nich upkrigen kunn, de kreg't as mit 'ne Diareh in't Reden un höll 'ne Red' von annerthalben Stun'n; un sei höllen dit all för en slimmes Teiken, indem dat sei glöwten, de Sprakverwirrung von den Babylonschen Torm wir wedder äwer sei kamen, un sei repen all: »Kinnings, will'n en En'n maken!« Un de Burmeister von de Vörderstadt Parchen säd: »Dat is ok dat Best, und wir stehen dabei durchaus auf staatsgrundgesetzlichem Boden, denn das erste Staatsgrundgesetz in Mecklenburg, welches Dörchläuchten auf dem Helpter-Berge ausgegeben hat, lautet folgendermaßen: 'Nimm, wat du krigen kannst', und das zweite, welches er auf seinen Balkan auf dem Judenberge öffentlich für die Ritterschaft promulgiert hat, lautet: 'Wat einer hett, dat hett 'e'. Da wir nun aber ebensogut wie die Ritterschaft seine getreuen Untertanen und alle Mecklenburger vor dem Gesetz gleich sind, so steht uns ebenfalls das Recht der Ausschließung, Absperrung und Aufnahmeverweigerung zu, und da wir nun schon von Ritterschaft und Domanium ausgeschlossen sind, so wollen wir wenigstens unser gutes Recht gegen uns selbst ausüben und uns untereinander absperren; denn dat is en slichten Kirl, de sin Recht nich utäuwt. Will'n ji dat?« – »Ja!« repen sei all. »Ja, woll! Äwer wat seggen wi unsere Inwahners man wegen de Fritägigkeit?« – »Dor mak wi ehr blagen Dunst vör«, säd de Parchensch Burmeister, »staats de Fritägigkeit geben wi ehr Ratsherrn, un mit den Tusch känen sei sihr taufreden sin.« – »Dat geiht, dat geiht, der Deuwel hal!« säden sei un gungen vergnäugt utenanner.
As sei nu nah Hus kamen wiren, leten sei ehr Volk tausam kamen un säden: »Kinnings, wi hewwen jug 'ne frohe Nahricht tau bringen: unsere Brandangelegenheiten sünd glücklich besorgt, unsere städtsche Brandkass' smitt sick hellschen up, un dormit dat so bliwen deiht, hewwen wi en sihr vörsichtig Gesetz gewen: 'Ein jeder städtische Husbesitter kann man alle söß Johr an den ... tüschen Klock elben un Klock twölwen ut de städtische Brandkass' uttreden.'« – Doch woll 's Nachtens?« frogen weck wißnäs'te Gesellen. – »Ne, 's Middags.« – »Je, 's Nachtens wir doch äwer woll beter«, säden de dummen Kirls, »denn verslep doch männigein de Tid.« – »Wat?« repen de Burmeisters, »ji wardt jo woll unbescheiden! Meint ji, dat wi nödig hewwen, ok noch 's Nachtens för de Stadt tau sorgen? Mi dücht, wi hewwen den Dag äwer Plag' naug.« – »Ja, äwer mit de Fritägigkeit von ein Stadt in de anner«, repen nu weck ganz drist. – »Dor reden wi nahsten von, för hüt hewwen wi jug wat Schöns taum Heilchristabend mitbröcht« (denn't was de 23. Dezember...); »un dat ji doch ok jugen Spaß doran hewwt, hewwen wi jug dat in en schönes Rätsel inkled't:
Ich bin ein Herr von mir Und sitz in mir, Um mein verlegen Und mein zu pflegen. |
Nu gaht nah Hus un klüstert jug dat ut, un wenn ji weit't, wat dat is, wat wi jug staats de Fritägigkeit schenkt hewwen, denn kamt hir all wedder tausamen, denn reden wi doräwer.«
Un sei gungen nu nah Hus un röden un röden, dat ehr de Kopp rokte, äwer sei kunnen't nich dwingen. Blot in Krischan Schulten sinen Hus' würd't mit enmal hell, denn sin Tanten hadd sick mit de Sak bemengt, un de säd: »Krischan, 't sünd Ratsherrn.« – »Wiß un wahrhaftig«, rep Krischan Schult, »'t sünd ok Ratsherrn.« – Un as sei nu all wedder tausamen wiren, tred hei vör un säd: »Herr Burmeister, ick weit't, 't sünd Ratsherrn.« – »Richtig!« säd de Burmeister. »Na, un freu ji jug nich?« – »Ih ja«, säden sei, »äwer de Fritägigkeit, Herr Burmeister...« – »Mi dücht«, säd de Burmeister, »ji künnt woll mit dit Present taufreden sin.« – »Dat sünd wi ok, Herr Burmeister, nemen S' nich äwel – äwer wat för 'ne Ort möt wi denn nu eigentlich wählen tau Ratsherrn?« – »Tau Ratsherrn«, säd de Burmeister, »passen sick am besten so 'ne Lüd', de Rat weiten un allerlei plesierliche Infäll hewwen. Mine Fründschaft dörw ji eigentlich nich wählen; wenn ji sei äwer wählen willt, denn wählt sei, wi krigen woll 'ne Dispensatschon. Süs wählt ut jug Fründschaft, de kenn' ji am besten.« – »Dat is ok dat Best«, säd de ein, »ick wähl minen Vedder, den riken Bäcker an den Mark.« – »Un ick wähl minen Unkel, den dickköppigen Kopmann in de lang' Strat«, säd de anner. – »Un ick wähl min Tanten«, säd Krischan Schult, »de is de Kläukst, sei hett dat Rätsel raden«, un wullt ut de Dör 'rute. – »Holt!« rep de Burmeister, »dat is jo'n Snack as en Bein dick! Meint ji, dat wi ok noch Frugenslüd' tau Ratsherrn hewwen willen? Meint ji, dat wi uns dat beten Rum up den Rathus' noch mit Kreolinen beengen laten sälen? Meint ji, dat wi uns bi uns' swor Geschäft noch von jeder oll Zanzel de Uhren vullzaustern laten sälen?' – »Herr Burmeister, nemen S' nich äwel«, säd Krischan Schult, »äwer ick dacht, min Tanten...« – »Ei wat«, rep de Burmeister, Sin Tanten! Mark Hei sick ein för allemal, irstes Gesetz in städtischen Angelegen is: 'Oll Wiwer dörwen nich tau Ratsherrn wählt warden.' – Un nu gaht hen un wählt; äwer wählt glik leiwerst vir, dat ick mi twei dormang utsäuken kann.«
Un sei gungen hen wählen un kemen wedder taurügg, un Krischan Schult un Jochen Möller un Langhans un Dummerich wiren't worden: »So, Herr, des' vir, achten wi nu so!« – Un de Herr Burmeister läd sick de Lorjett an de Ogen un munstert sei un säd: »Kinnings, Jochen Möller het't in't Mul as de Katteiker in'n Start, un de Schulten-Ort is 'ne driftige Ort, de ein würd mi am En'n noch en Lock in den Kopp snacken, un de anner würd mi kein Rauh laten, so würd hei mi tau driwen. Ne, en richtigen Ratsherr möt mit den Lehnstaul tausam stimmen, up den hei in den Rat sitt, beid' möten bequem sin. Ick wähl Langhansen un Dummrichen.« Un so würd denn up den Rathussaal de Ratsherrensmaus hollen, Anno... den 3. Februori, un dat dunnmalige Abendblatt wüßt nich naug dorvon tau vertellen, wo schön dat – Gott sei Dank! – de beiden nigen Herrn Ratsherrn smeckt hadd.
Nu was denn allens so schön in de Reih, de dumme Minschheit hadd nu Ratsherrn, un wat wull sei noch wider? – Äwer de Gierigkeit un de Raffigkeit un de Rachsüchtigkeit sitten in dat menschliche Hart as en Wepeldurn mit sine Durntacken un dragen denn ok Frücht dornah, nemlich Hahnbutten, buten schön rod, äwer inwendig vull Lüs'. As sick de Städer nu allmählich so schön mit Hüser utbugen deden as dat städtische Wesen mit Inrichtungen un Gesetzen, würd dat wedder en groten Larm, denn de weck hadden ganze Hüser an den Mark kregen un de weck man halwe in de Durstraten un weck man virtel Hüser in de Achterstraten, un de meisten hadden gor kein.
Dese letzteren wullen dat nu nich för ehren Vull hewwen un gungen wedder ehre Burmeisters tau Kled: sei wullen ok Hüser un wullen ok wat von de Feldmark hewwen, indem dat sei ok in'n Drögen sitten un Tüftenland hewwen wullen. De Burmeisters set'ten ehr dat äwer sihr schön un düdlich utenanner, dat sei nicks krigen künnen, indem dat sei keine Börgers un man blote Inliggers wiren, un dat nu kein Plätz in de Stadt mihr vorhanden wiren, wo sei sick Hüser bugen künnen. Äwer dat Volk gaww sick nich: denn wullen sei en Strämel Land vör den Dur hewwen un wullen sick dor upbugen, repen sei. – »Dor seih wi nu jugen puren Unverstand«, säden de Burmeisters – de Ratsherren säden nicks -, wo känt ji glöwen, dat Dörchläuchten Japhet der Erste dat liden ward, dat ji ein buten de Stadt üm sine Slacht- un Mahlstüer bemogelt? Meint ji, hei hett de Durschriwers blot taum Staat an't Dur 'ranne set't?« – Äwer so'n Volk is unbegriplich; dat wullen sei mal seihn, repen sei, un Krischan Schult, de ok kein Hus kregen hadd, säd, hei würd mal mit Japhet den Ersten sülwst reden, wat em dat woll gefallen würd, bi so'n Weder – 't was in den November Anno ... – mit Fru un Kinner up de Strat tau liggen.
Am düllsten äwer gung't tau Parchen tau, dor rottierte sick dat Volk tausam un säd, nu künnen de Herrn Börgers sick ehren Meß sülwst upslahn un ehr Holt sülwst hauen, sei rögten nich Hand un Faut mihr. Un so treckten sei denn eines Mandags morgens mit Fru un Kinner in de hildste Döschertid ut de Stadt nah den Sünnenbarg, de dunntaumalen ok de Heilige Barg näumt würd, indem dat dor dunntaumalen en ollen ihrwürdigen Heidengötz »Parchum« verihrt würd', den min sel Ur-Ur-Ur-Öllervader noch sihr gaud kennt hett un mit den wi von wegen Parchummen sine Swesterdochter noch widlüftig verwandt sünd. – Dat was de irste Utwanderung up den Heiligen Barg. – Ick weit dat recht gaud, dat de ollen Römers dat nahsten von sick vertellt un en grot Wesen dorvon makt hewwen; äwer sei leigen, de Geschicht is vel vördem tau Parchen passiert.
Dor legen sei nu un bedrewen grugliche Ding' un slogen de schönsten Dannen dal un bugten sick dor Hütten un steken dat schöne sösfäutige bäukene Deputatholt, wat expreß för'n Magistrat slagen was, ümmer klabenwis' in't Füer, un't wohrte nich lang', dunn kregen sei frischen Tautog ut Lübz un Grabow un Niestadt un de annern Städer un ok ut dat Ridderschaftliche von de Buren, de dor leggt worden, un von de Daglöhners, de dor utsmeten wiren. Un de oll Mann von den Helpter-Barg un Krischan Schult wiren der wedder midden mang un hitzten sei up mit unverstännige Reden, un de oll Mann säd, de städtischen Grundstücke hadden utkawelt warden müßt, un Krischan Schult säd: »Kamt all mit, wi willen mit Dörchläuchten Japheten sülwst reden.«
Un so treckten sei denn von den Heiligen Barg af äwer Dargelütz nah Criwitz un fungen dor an tau plünnern, funnen äwer nicks, un stickten Criwitz an alle vir Ecken an, 't wull äwer nich brennen, un treckten von dor nah den Judenbarg vör Dörchläuchten sinen Paleh.
Dor kemen sei 's Nahmiddags den 5. Dezember Anno... an un makten wedder en Larm, as wenn sei taum Soldatenlossen süllen. – Dörchläuchten lagg eben up sinen Sopha un wull en por Ogen vull nemen – denn hei hadd sörre Klock nägen in einen Ritt furt regiert un was mäud von de vele Arbeit un dat beten Middageten – un lagg nu grad' un drömte so säut von dat grote Glück, wat in sinen Lan'n was, dunn kamm sin Kammerherr 'rinne un stödd em an den Arm un säd: »Herr, Sei möten upstahn – 't deiht mi sihr led, äwer't helpt nich -, buten steiht en Hümpel Volk, luter verfluchte Demokraten-Proletarier, un wat sei willen, dor's nich dull un klauk ut tau warden, un all dat Magistratsdeputatholt in Parchen hewwen sei upbrennt, un Criwitz hewwen sei ansengt, un tüschen hir un Parchen hewwen sei kein Tüftenmiet verschont.« – Gott sall mi bewohren!« rep Dörchläuchten, »wo kümmt so'n verfluchtes Takel in mine Staten! – Wat is't buten för Weder?« – »Hellschen kolt un en spöttischen Wind, Dörchläuchten.« – »Langen Sie mich mal meinen Kalmuck-Mantäng her«, säd Japhet un treckte sick den ollen braven Russen an, set'te sick de Kron up un gung nu 'rute: »Wat? Ji ward hir woll am En'n noch unbescheiden! Ji stickt mi min Criwitz an? De schönste Stadt in'n ganzen Lan'n? Dat Juwel in mine Kron? – Schandoren! Gript mal de Häupter von dat Takel un leddt sei mal in Keden all in eine Reih vor die Stufen meines Thrones!« – un dat geschach, un nu stun'n sei denn dor – so nu rohr! –: oll Bur Möller, den sei in't Ridderschaftlich leggt hadden, Bäudner Meier, den sei irst duhn makt un nahsten in'n Grawen stött hadden, Daglöhner Schröder, de 'rut smeten was un nu mit drei anner Fomilien in't Backhus lagg, de oll Mann von den Helpter-Barg un denn natürlicherwis' wedder uns' gaude Krischan Schult. – Dörchläuchten snow sick de Näs' ut.