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123. Rübezahl wird ein Feuermäurkehrer.

Über dem Gebürge in einem benachbarten böhmischen Städtchen ist es vor Jahren geschehen, daß der Rübezahl in Gestalt eines Feuermäurkehrers sich hervorgetan hat und zu einem vornehmen Manne ins Haus gekommen, seine schwarze Kunst zu praktizieren. Nun, der Wirt des Hauses läßt sich den Vorschlag gefallen und tut Anstellung, daß der gegenwärtige Rauchstörer eine gewisse Feuermäur im Hause besteigen sollte. Darauf macht sich der Rübezahl zur Esse hinein, raspelt und kratzet, als wenn er das ganze Losament über einen Haufen reißen wollte, also, daß auch nicht wenig Steine herunterpurzelten. Und solches treibet er so lange, bis er sich endlich aufs höchste hinaufgeschoben und gestöbret hatte. Da setzt er sich geschwinde mit seiner langen Stangen, schmutzichten Kappen und teufelsmäßigen schwarzen Gesichte oben auf die Feuermäur, schreiet, wie er toll und unsinnig wäre, zwar nicht auf anderer Feuermäurkehrermanier, sondern führet ungewöhnliche Wörter, nämlich: der Wirt im Hause wäre ein Hahnrei, und wer es sonsten nicht wüßte, der hörte es jetzund von ihm, wie auch von den andern Wetterhähnen, welche nach diesen täglich, vermöge der Winde, kirren sollen und dem Hauswirte zum Reigen ihren Schall anstimmen. Nach solchen und andern Reden ist er davongeflogen und hat die ganze Feuermäur, soweit sie über das Dach herausgestanden ist, abgebrochen, auf seinen Rübezahlischen Puckel gesacket und an jenen Ort mit sich dahingetragen, wo er, vor etlichen zwanzig Historien, die angepackte Scheune hin versetzet hat. Von welcher mir allhier einer berichtet hat, daß er den Ort wußte, welcher mir damals unbekannt gewesen.

 


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