August von Platen
Gedichte
August von Platen

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Der Vesuv im Dezember 1830

    Schön und glanzreich ist des bewegten Meeres
Wellenschlag, wann tobenden Lärms es anbraust;
Doch dem Feur ist kein Element vergleichbar
                        Weder an Allmacht,

Noch an Reiz fürs Auge. Bezeug' es jeder,
Der zum Rand abschüssiger Kratertiefe,
Während Nacht einhüllt die Natur, mit Vorwitz
                        Staunend emporklimmt,

Wo im Sturmschritt rollender Donner machtvoll
Aus dem anwuchsdrohenden, steilen Kegel
Fort und fort auffahren in goldner Unzahl
                        Flammige Steine,

Deren Wucht, durch Gluten und Dampf geschleudert,
Bald umher auf aschige Höhn Rubine
Reichlich sät, bald auch von des Kraters schroffen
                        Wänden hinabrollt:

Während still, aus nächtlichem Grund, die Lava
Quillt. - Des Rauchs tief schattige Wolk' umdüstert,
Holder Mond, dein ruhiges, friedenreiches
                        Silbernes Antlitz.

 


 


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