August von Platen
Gedichte
August von Platen

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        Noch im wollustvollen Mai des Lebens,
Wo die Seele sonst Entschlüsse sprüht,
Fühl ich in der Wärme meines Strebens,
Wie mein Lebenselement verglüht.

Nicht ein Windstoß, ein belebend warmer,
Meine Haare kräuselnd, weht mich an;
Leer und träge schifft ein Tatenarmer
Übern stillen Vater Ozean.

Was ich soll? Wer löst mir je die Frage?
Was ich kann? Wer gönnt mir den Versuch?
Was ich muß? Vermag ich's ohne Klage?
So viel Arbeit um ein Leichentuch!

Kommt und lispelt Mut ins Herz mir, zarte
Liederstimmen, die ihr lange schlieft,
Daß ich, wie ein Träumer, nicht entarte,
In verlorne Neigungen vertieft.

 


 


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