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Szenarium:
Die Bühne zeigt in voller Ausdehnung das Innere eines Schädels. Es ist der Schädel des Sketch-Fabrikanten, der sich verpflichtet hat, dem Varieté eine Sensation zu liefern. Das Gehirn ist herausgenommen. Links und rechts Türen zu den Gehörgängen. Vorn ein Sofa. Behagliche Einrichtung.
Auf dem Sofa liegt der Direktor eines Vergnügungsetablissements von St. Pauli, Hamburg. Ein Telegraphenbote radelt auf seinem dreieckigen Einrad herein und bringt eine Depesche: Die ganze Truppe wird eingeladen, in Berlin zu gastieren.
Der Direktor beruft das Personal. Die Künstler kommen auf Kugeln und Kürbissen herbeigerollt. Sofort fertig machen, mit dem nächsten Zuge fahren wir nach Berlin.
Der D-Zug ist schon so stark besetzt, daß nur die Tiroler Sänger usw. in den Kupees Platz finden. Die Uebrigen helfen sich anders, die Truppe Gaukolini benützt die Telegraphenleitungen am Bahndamm als gespannte Drahtseile mit und ohne Balanzierstange. Auf den Schlußpuffern des letzten Waggons hat sich das Aequilibristentrio Humsti-Bumsti angesiedelt und übt unterwegs seine Künste. Im Speisewagen debütieren die Faggesens mit amüsanten Tellerzerbrechungen.
In Wittenberge wird der Zug durch Maschinendefekt aufgehalten. Die Dompteuse Miß Mizzi Schnutepyx steigt ab, um dem Dampfroß Mores beizubringen. Sie zeigt ihm am Beispiel ihres Lieblingselefanten Jumbo I, wie es sich zu benehmen habe. Die Lokomotive lernt zwar das Männerchen-Machen, verweigert aber die weite Schlepparbeit. Der berühmte Muskelmensch Kolter-Koltrazzi spannt sich vor den Schnellzug und zieht ihn bis über Nauen.
Hier erfolgt eine Explosion, die das ganze Personal zersprengt und in einzelne Gruppen aufgelöst nach der Reichshauptstadt schleudert. Die ersten, die sich wieder zusammenfinden, sind die Mitglieder des Affentheaters Paviansky. Sie veranstalten auf dem Alexanderplatz eine Vorstellung des eigens für sie inszenierten »Reigen« von Schnitzler. Aus dem Polizeipräsidium stürzt der Zensor, um diesen Unfug zu verbieten, mit dem Erfolge, daß die Vorstellung dreihundertmal wiederholt wird.
Auf der Treppe vor dem Reichstag produzieren sich inzwischen the three Koalitioners in ihrer Leistung, genannt »Fractions-act of the world«, und die Passanten finden, daß die Stellung des Obermanns auffallend an die Position unserer Volksparteiler erinnert.
Berechtigtes Aufsehen erregt der Löwe Ibrahim, der in der Singakademie auftaucht, gerade als ein neuer Dirigent am Taktpult stümpert. Der Löwe frißt den Dirigenten auf, pflanzt sich vors Orchester und dirigiert die Symphonie erfolgreich zu Ende.
Das Schlußbild zeigt wieder das Innere des Schädels. Der Varieté-Direktor ist auf Grund des Sketche in eine Aktiengesellschaft, limited, verwandelt worden und notiert 1127. Sechs Möbelträger bringen das Gehirn herbei und setzen es wieder an Ort und Stelle. Bengalische Apotheose mit Gesang:
Als Sänger ist der Clown erschienen, das Publikum fällt ein im Nu:
»In manchem Schauspiel unserer großen Bühnen
Geht's doch noch viel meschuggener zu!«