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(Aus »Adjutantenritte und andere Gedichte«, 1883)
Tiefeinsamkeit spannt weit die schönen Flügel,
Weit über stille Felder aus. Wie ferne Küsten grenzen graue Hügel, Sie schützen vor dem Menschengraus. Im Frühling rauscht in mitternächtiger Stunde
Verschlafen sinkt der Mond in schwarze Gründe,
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Die Mittagssonne brütet auf der Heide,
Im Süden droht ein schwarzer Ring. Verdurstet hängt das magere Getreide, Behaglich treibt ein Schmetterling. Ermattet ruhn der Hirt und seine Schafe,
Im Zickzack zuckt ein Blitz, und Wasserfluten
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In Herbstestagen bricht mit starkem Flügel
Der Reiher durch den Nebelduft. Wie still es ist! Kaum hör' ich um den Hügel Noch einen Laut in weiter Luft: Auf eines Birkenstämmchens schwanker Krone
Der alte Bauer mit verhaltnem Schritte
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Die Sonne leiht dem Schnee das Prachtgeschmeide;
Doch ach! wie kurz ist Schein und Licht. Ein Nebel tropft, und traurig zieht im Leide Die Landschaft ihren Schleier dicht. Ein Häslein nur fühlt noch des Lebens Wärme,
Bis auf den schwarzen Schlammgrund sind gefroren
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Tiefeinsamkeit, es schlingt um deine Pforte
Die Erika das rote Band. Von Menschen leer, was braucht es noch der Worte, Sei mir gegrüßt, du stilles Land. |