Anzeige. Gutenberg Edition 16. 2. vermehrte und verbesserte Auflage. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
Lieb Vaterland, kannst ruhig sein!
Wir haben gesehen, daß die deutsche Not sehr alt ist, etwa so alt wie seine Beziehungen zu Rom, daß sie zu Zeiten ganz unerhörte Ausmaße gewonnen hat, die schlimmsten vielleicht heute, da wir willenlos an Fremde preisgegeben sind. Aber wir können auch erkennen, daß bisher keine Not dieses Volk auszulöschen vermochte, und die heutige wird es auch nicht tun. Es fehlt heute weniger als jemals an deutscher Kraft, an deutschen Helden und deutschen Köpfen. Ein Volk, das so lange dem Andrängen der ganzen Welt unter ungeheuren Opfern und beispiellosen Heldentaten Widerstand geleistet hat und nicht durch Waffen, sondern nur durch Lüge und Hunger überwunden wurde, kann sich recht wohl vor den feigen und jämmerlichen Rotten seiner Feinde sehen lassen und braucht noch lange nicht zu verzagen. Und wenn die Welt voll Teufel wär!
Das erste nun, was jeder und jede Deutsche in aller Stille tun kann, ohne dazu irgendeiner Hilfe von der Regierung oder irgendwoher zu bedürfen, ist, diesen Mut aufrecht zu halten. Ein mutiger Mensch wirkt ansteckend auf seine ganze Umgebung, auch wenn er kein Wort der Mahnung oder Ermutigung fallen läßt. Die heute nicht verzagen – man braucht niemanden dazu einzuladen – könnten schon eine kleine Kerntruppe sein, von der allerlei Lebenskräfte ausgehen. Von ihrem Leibe sollen Ströme lebendigen Wassers fließen, hat einmal Jesus von den Vertrauenden, Gläubigen, Mutigen gesagt, und es ist auch so.
Nun ist es eigentümlich. Es fehlt nicht an Kraft, nicht an Helden, nicht an Köpfen, das sind doch herrliche Bausteine zum Wiederaufbau. Aber es fehlt am Mörtel, sie zusammenzuhalten und an den Meistern, die sie setzen können. Die deutsche Not wurde erst empfindlich, als der Sachsenschlächter den Führern unseres Volkes die Köpfe abhacken ließ. Es wuchsen ja Köpfe genug nach, aber die folgenden Zeiten waren vielköpfig, die alte Zeit war einheitlich ausgerichtet. Das war die Zeit der Armanenweisheit, deren Alter wir heute noch nicht ermessen können. Wir können uns nur ihr Wesen vergegenwärtigen.
Wir sahen, daß der Glaube der Väter ausging von dem Einen Gott, den sie aber als Dreieinheit erkannten in seiner Offenbarung. Folglich richteten sie auch ihr Leben und das Leben des ganzen Volkes auf Dreieinheit aus, denn das natürliche Leben des Menschen muß ein Gottesdienst sein, wenn es in gesunden Bahnen verlaufen soll. Demnach mußte die Leitung des Volkes Einheit sein und nicht Vielköpfigkeit. Die Köpfe sterben, aber das Gesetz der Wahrheit stirbt nicht, und wenn dieses von den Verantwortlichen bewahrt wird, ist ein Lebendiges da, was über dem Wechsel der Zeiten und Geschlechter waltet und dem Volke immer Lebenskräfte verleiht. Es kann nicht aus der Mode kommen, es ist dem Wechsel nicht unterworfen und findet nur immer seine Vertiefung an der vertieften Erkenntnis der Natur oder Gottes, der sich in ihr kundgibt.
Dieses Grundgesetz nannte man die arische Rita, der in der Welt nichts zu vergleichen ist. Nehmen wir einmal das berühmte Gesetz, das Moses als vom Sinai her kundgab. Das erste dieser zehn Gebote klingt fast armanisch, wenigstens in seinem zweiten Teil: Ich bin Gott, neben dem es keine Götter gibt und von dem kein Bildnis oder Gleichnis gemacht werden darf. Das wäre wirklich Armanenweisheit, aber sie wäre niemals so ausgesprochen worden. Weil sie nach der Rita ganz überflüssig ist. Niemand dachte daran, daß es andre Götter geben könnte, die neben dem Einen irgendeine Gleichberechtigung haben könnten, niemand hätte sich ein Bild gemacht. Das war die ins Orientalische übersetzte und dort freilich dringend nötige Weisheit. Bei uns genügte das heilige Wahrzeichen vollkommen.
Natürlich werfen uns die Feinde einen ganzen Haufen Götter vor, von denen sie uns durch Bäumeabhacken, Hals-abschneiden und ähnliche Reizmittel bekehrt zu haben vorgeben.
Besehen wir sie uns einmal näher. Wir brauchen sie noch, wenn wir Jesus verstehen wollen. Da sind zunächst sieben, die ins Auge fallen: Sonne, Mond, Ziu, Wotan, Donar, Freya und – nennen wir ihn einmal Saturn. Das sind ja himmlische Majestäten von großer Kraft und Bedeutung. Niemand kann wissen, ob sie nicht denkende Wesen sind, deren Sichtbarkeit nur ihr Wahrzeichen ist. Aber die Alten kannten ihre Bedeutung und ihren Einfluß besser als die Heutigen und verehrten in ihnen die Offenbarungen des Einen. Warum sollten sie nicht! Möglicherweise wurden sie für die Uneingeweihten zu Göttergestalten. Aber Bilder brauchte man sich nicht von ihnen zu machen. Ihre Bildnisse standen ja in ewiger Schönheit vor aller Augen. Und die Eingeweihten wußten, wer sie waren. Man teilte nach ihnen die Zeit ein. Die alte arische Schöpfungsgeschichte, schreibt von ihnen, sie kamen erst in Betracht nach dem Urlicht, nach der Erde, nach der Erscheinung des Lebens, um zu geben erstlich Zeichen, zweitens Zeiten, drittens Tage und Jahre. So wurden sie auch angesehen und behandelt, als Zeichengeber, als Beherrscher der Zeiten, z. B. Saturn wurde ein goldenes Zeitalter zugeschrieben, weshalb die Römer ihre Saturnalien feierten, und als Herren der Tage. Die siebentägige Woche trägt noch heute ihre Namen bei allen Völkern. Sie ist arische Ordnung. Ob auch der Sabbath, läßt sich schwer feststellen. Er ist sehr alt, viel älter als Moses. Es ist aber sehr gut denkbar, daß der eigentliche Feiertag vom Ur her doch der Sonntag war. Darüber wird noch Licht werden. Jedenfalls haben wir keine Ursache, vom Sonntag abzugehen, wie uns judaisierende Richtungen einreden wollen. Wir wollen diese Dinge gerade tunlichst los werden und unser eigenes zu gewinnen trachten.
Neben diesen hohen Majestäten gab es noch allerlei Herrschaften und Throne, die tiefen Einfluß auf das Leben hatten und also beachtet wurden. Da war Baldur, der Frühlingsheld, Ostara, die liebliche Frühjahrsherrin und viele, die sich alle als Naturerscheinungen ausweisen. Stehen denkende Wesen dahinter? – Wer weiß es. Aber angebetet wurden sie bei unsern Vätern nicht.
Wir könnten unsern Feinden viel eher solche Vorwürfe machen. Sie haben uns mit einem Heer von Heiligen überschwemmt, die alle Bildnisse und Altäre haben und geradezu orientalische Verehrung genießen. Wir glauben aber ihren Vertretern, daß sie sie nicht anbeten und ihnen göttliche Ehre erweisen, wenngleich sie uns diesen Glauben zuweilen recht schwer machen. Aber wenn man nun schon einmal davon redet: Stehen auch persönliche Gewalten hinter ihrem Gewimmel? Steht irgend jemand hinter der »Kalten Sophie« und den bösartigen »Eismännern«? Vielleicht gibt's viel gute und weniger gute Majestäten, Thronen und Herrschaften, Thrönchen und Serenissimi, die »strömend sich im Dunstkreis überbreiten, dem Menschen tausendfältige Gefahr von allen Enden her bereiten«. Vielleicht hat uns Jesus nicht ohne Bezug das Gebet in den Mund gelegt: Dein Wille geschehe im Himmel und auf Erden. Also an beiden Orten. Das wäre unnötig, wenn er in allen Himmeln restlos geschähe!
Wie dem auch sein mag, unsere Alten bekannten sich letzten Endes ausschließlich zu dem Einen Gott und legten ihren Glauben nieder in dem Wahrzeichen des heiligen Dreiecks, und dreieinheitlich richteten sie ihr ganzes Leben ein. Also war auch Dreieinheit ihre geistige Betätigung. Ein Volk hat aber an geistigen Gütern drei: Seinen Glauben, sein Wissen, sein Recht. Diese drei wurden bei den Vätern von Einer Körperschaft verwaltet, den Armanen. Es gab also keine Pfarrer, keine Lehrer und keine Rechtsanwälte, sondern nur Armanen, die sich so oder anders auswirkten, aber nur als Armanen, als gerade zufällig lebende Vertreter der Rita. Die drei Schöffen vor Gericht waren Armanen. Sie vertraten die drei Zweige geistiger Betätigung. Es konnte also niemand gerichtet werden nach bloß rechtlichen Gesichtspunkten oder gar schäbigen Paragraphen, sondern es wurde entschieden nach dem, was vor Gott und – dem Volke als recht galt, und es wurde gehört die Wissenschaft und die Seelsorge. Ueber ihren Urteilen entschied der Vehmrichter. Wurde aber geurteilt, so wurde »gerichtet«, d. h. das Unrecht wurde eingerichtet, oder »gebüßt«, d. h. das Unrecht gebessert. »Racha« war der Schrei nach Recht, »Strasa« das Bedürfnis, die Meintat zu »entleeren«. Es war also nirgends das fremde Vernichtungsbedürfnis, sondern der heimische Glaube an Wiederaufrichtung entscheidend. Auch da, wo Ehrlosigkeit und Feigheit, diese beiden Greuel für arisches Empfinden, die heute wie eine orientalische Pest über uns hereingebrochen sind, ein Entfernen aus dem Volksganzen durch die »wid«, die Weide, den Weidenstrang nötig machten. Man wußte, daß der Missetäter durch die Skuld hindurch doch zu neuer Urd gelangen könne.
Daß diese Dreieinheit zerschlagen wurde durch das Eindringen des seelenlosen Fremdenrechts, dieser unsauberen Paragraphenbrühe, durch eine außer Zusammenhang mit der Natur stehende Buchstabentheologie und eine Wissenschaft, die auf gelehrte Systeme sich stützte, und sich erst ganz spät, nachdem aller Glaube und alle Ehrfurcht zerschlagen war, auf die Natur besann, das ist der tückischste Schlag, den unsere Feinde uns versetzt haben.
Uns fehlt die heilige Dreieinheit, das Hauptstück und der Kraftquell des Armanentums, ohne die wir niemals wieder unser Volk aufbauen können. Das Volk fühlt das und glaubt seinen Führern nicht, ja viele hassen alles, was irgendwie deutsch ist. Dem Feinde ist es gelungen, dem Deutschen das Deutsche zu verekeln.
Mit der Vernichtung der heiligen Dreieinheit ist aber ein zweites gegeben, das ebenfalls ganz undeutsch ist. Aus der Einheit der Köpfe wurde ein Wirrwarr der Köpfe. Früher hieß es: Die Armanenschaft lehrt, beschließt, baut, arbeitet usf. Seither gibt's nur noch große Meister, von denen jeder der größte sein will. Man gehe nur einmal durch eine Großstadt und betrachte einen Rohbau. Die alten Dome erbaute stillschweigend die Armanenschaft. Setzen sie aber heute irgendeine Hundehütte oder ein jüdisches Warenhaus hin, so umgeben sie den Bauplatz mit zahllosen Schildern, welcher Meister die Erdarbeiten, die Betonarbeiten, Maurerarbeiten und alle diese Häßlichkeiten erstellt habe. Es gibt keine Gilde mehr, die einheitlich denkt und sich auswirkt, nur noch einzelne, die sich wahrscheinlich sehr eifersüchtig aufeinander herausrecken.
Wer hat das Nibelungenlied gesungen, die deutschen Lieder und Märchen ersonnen? Die deutschen Sänger, Denker und Dichter, aber wenn heute irgendeiner glaubt, ihm sei etwas gelungen, dann gackert er wie eine Henne in allen Judenblättern, daß er nur ja nicht übersehen und überhört wird. Der Karpfen legte schweigend zehn Millionen Eier und lächelte über die gackernde Henne, die um eines die ganze Welt aufregt.
Diese blödsinnige Eitelkeit ist undeutsch, ist orientalisch. Ich habe von klein auf immer lachen müssen, wenn einer sich blähte und hatte, und verliere jeden Respekt noch heute, wenn ich solchen Tropf sich spreizen sehe. Darum passe ich leider in keine deutsche Gesellschaft mehr. Wenn diese himmelschreiende Dummheit nicht aufhört, gibt's allerdings keinen Wiederaufbau des Vaterlands. Den finden wir nur durch innere Erneuerung. Wir haben viel, unendlich viel verloren durch die winzigen Froschgrößen, die sich von der feindlichen Presse aufblasen lassen und ihre guten deutschen Köpfe zur Fratzenhaftigkeit verzerren. Wir müssen sogar die heilige Dreieinheit wieder finden: Deutschen Glauben, deutsches Wissen, deutsches Recht. Es wird sehr schwer sein, es wird die äußersten Opfer für alle Wissenden bedeuten. Aber es geht ums Leben. Haben uns unsere Feinde durch Blödsinn und Ehrfurchtslosigkeit in den Kot getreten, so wollen wir ihnen nicht den Gefallen tun, drin liegen zu bleiben. Auf einen Deutschen, der eitel ist, dürfen wir nie mehr rechnen. Wem nicht das Höchste das Gemeinwohl ist, der mag berufen sein, aber ausgewählt kann er nicht werden.
Wir können da von unsern Feinden lernen. So viele Namen sie in öffentlicher Schmeichelei lächerlich machen – ihre 299 unbekannten Weltherrscher haben sie wohlweislich verschwiegen. Die treten wahrscheinlich auf als harmlose, edel gesinnte Philanthropen, die aber dabei ganz heimlich ihren Opfern den Strick um die Kehle legen und sie plötzlich zuschnüren. Die sind nicht eifersüchtig auf Urheberrechte, sondern handeln geschlossen nach gemeinsamem Plane. Der Kahal will's so, also geschieht's. Wer ist der Kahal? Niemand soll die Namen seiner Zugehörigen kennen, noch weniger die, welche dahinter im Verborgenen stehen, Fürsten und Herrschaften der Finsternis.
Und so viel unsere Feinde schwatzen über alles, was es in der Welt gibt, über ihre Vorteile und Ziele wissen sie zu schweigen wie das Grab. Uns haben sie schwatzen gelehrt und unsere Geheimnisse auszuplaudern. Damit verderben und knechten sie uns. Wir sind so weit gekommen, daß sogar die Franzosen sich entsetzt haben, wie viele Verräter sich unter den Deutschen finden.
Wer von uns Gedanken hegt an den Wiederaufbau des Vaterlands auf Grund der heiligen Dreieinheit, dessen erster Unterricht muß heißen: Schweigen, schweigen, schweigen. Der alte Vertreter armanischen Weistums, Pythagoras, ließ seine Schüler fünf Jahre schweigen. Die Schwätzer wurden vorher entfernt, ehe ihnen das eigentliche Weistum offenbart wurde. Darum darf heute das Eigentliche weder gesagt noch gedruckt werden. Die es angeht, und die es bewahren können und damit zu arbeiten entschlossen sind, werden es schon erfahren. Es sind wenige, die das Weistum verwalten. Aber das Gewicht der wenigen ist größer als das der Massen. Der Weizen ist schwer, die Spreu ist leicht.
Man redet viel von innerer Erneuerung Deutschlands. Man würde es besser lassen, denn meist ist es Geschwätz, das keinen Wert hat, bei dem auch nicht mehr herauskommt als Worte. Aber es gibt einen Punkt, bei dem fängt das Neuwerden wirklich an. Das ist deutsch. Wer sich das deutlich macht, daß es zuerst nur auf ihn selbst ankommt und weiter vorläufig auf niemanden, der gewinnt die richtige sachliche Einstellung.
Ein einziger ist auch völlig ausreichend, ein ganzes Volk aufzurichten und aus dem Wahn zu erlösen. Wir brauchen aber nicht auf den Einen zu warten. Ich muß der Eine sein, auf den man sich unbedingt verlassen kann. Bin ich's nicht, warum sollen es die andern sein!
Das ist die allererste Voraussetzung zum Eindringen in das Armanengeheimnis. Schweigen und Selbstzucht. Ist erst diese Pforte durchschritten, dann geht es leichter.
Dann kommt nämlich die erste Offenbarung aus dem Geheimnis heraus. Ich darf sie aussprechen, weil niemand sie verstehen kann, dem sie nicht unmittelbar wird. Es wird nämlich offenbar, daß im deutschen Volke eine ganz eigenartige Kraftquelle liegt, die nur zur Zeit verschüttet ist, daß aber nicht ganz wenige da sind, die aus ihr schöpfen dürfen. Wollen diese wenigen sich zusammenfinden, so muß die zweite Lektion gelernt werden. Sie müssen verzichten lernen auf jede Eitelkeit. Die muß den Hohlköpfen überlassen bleiben, die durch das römische Recht verblödet sind und durch orientalische Unart verführt. Der Armane denkt nur als Einheit und sieht die Auswirkung nur in der Dreieinheit, in die sich die vielen eingliedern, ohne Ansprüche auf Eigengeltung zu erheben.
Genügt für die Erneuerung des Volks ein einziger, so bedarf es für die Wiedergewinnung unseres Heiligtums nur zwei oder drei. Die werden dann Kerne für die Armanensache und werden bald erfahren, daß es noch mehr solcher Kerne gibt, die sich leicht zusammenfinden, weil sie allen Dünkel zum Opfer gebracht haben.
Dieser ganze Vorgang vollzieht sich wie das Keimen eines Samenkorns unter völligem Ausschluß irgendwelcher Oeffentlichkeit. Ist das Leben in der Verborgenheit so weit erstarkt, daß es keine Stürme und Unbilden der Witterung und irgendwelcher Zufälle zu fürchten hat, dann dringt es allein in die Oeffentlichkeit und treibt Blätter und Blüten.
Nur auf diesem Wege kann das alte Armanenweistum wieder gefunden und aufgebaut werden. Ob das lange dauert oder kurz, ist ganz gleichgültig. Es ist da, aber einstweilen in äußerster Verborgenheit gehütet. Es kann auch nicht mißbraucht werden, denn es schützt sich selbst und ist jedem Ungeweihten unzugänglich. Es ist aber möglich, daß es noch sehr lange Zeit in der Verborgenheit bleiben muß. Es ist aber wert, daß sich die edelsten Kräfte dafür einsetzen, denn es bedeutet nicht weniger als das Aufleben des einzelnen und die Wiederkehr der ganzen deutschen Kraft. Dann wird man mit dem fremden Gesindel überaus schnell und mühelos fertig werden.
Wir brauchen uns heute nicht die Köpfe zu zerbrechen über die Ausgestaltung einzelner Dinge. Die Neuordnung des Vaterlands ist freilich eine von Grund aus anders gerichtete Wesenheit. Aber andrerseits ist sie so verblüffend einfach, daß jeder sie ohne weiteres verstehen wird, wenn er erst aus der Verblödung durch die Fremden und aus der Eitelkeit seiner eigenen Winzigkeit erlöst ist.
Deutschlands Aussichten sind also die denkbar besten. Wir bedürfen zu ihrer Verwirklichung weder irgendwelcher Gründungen, Drucksachen, Geldaufwand u. dgl., sondern nur ein Aufsuchen innerer verborgener Kraftquellen. Dazu freilich bedarf es ganzer Menschen. Wir haben gesehen, daß wir genug Helden hervorzubringen fähig sind. Es werden auch solche erstehen.
Da Schweigen das oberste Gebot ist, darf über das große Geheimnis des heiligen Grals natürlich nicht gesprochen werden. Aber eines kann ich doch sagen, daß es eng verknüpft ist mit dem, was ich deutschen Glauben nennen möchte.
Der Leser hat sich schon selbst gesagt, daß unter uns Reste uralter Wihinei vorhanden sind. Er weiß aber vermutlich nicht, sie unterzubringen. Sie sind auch schwer zu fassen. Ich will sie einmal nennen den deutschen Glauben. Das ist weder eine Religion noch Konfession. Für den deutschen Glauben ist's ganz gleichgültig, ob wir uns evangelisch oder katholisch nennen, wir sind alle eine heimliche Einheit, die uns im Blute liegt, soweit es natürlich nicht durch Viecherblut verschmiert ist. Wir verfügen immerhin über ziemliche Massen, die für deutschen Glauben noch zugänglich sind, auch wenn sie sich vielleicht zur Zeit religionslos nennen.
Dieser Glaube ist, wie gesagt, kein Bekenntnis, sondern ein eigentümlicher Zustand, in dem Wihinei verstanden werden kann. Um es aber deutlich zu machen, kann ich vielleicht eine bekannte Geschichte benutzen, aus der der Zustand der alten Wihinei erkennbar ist.
Das ist die Geschichte von Jesus, der ohne Zweifel das Armanengeheimnis gekannt hat. Wie er dazu gekommen ist, kann uns gleichgültig sein. Es sind zwei Wege denkbar. Entweder ist er durch alte Weise oder ihre Körperschaft eingeweiht worden. Spuren des Armanentums führen weit in den Orient. Sie würden einem Geiste wie Jesus nicht verborgen geblieben sein, und manchmal scheint es in dem Bericht der Evangelien, als ob ihr stilles Walten zu erkennen wäre. Z. B. Engel in weißen Kleidern sind ganz armanische Namen und Gestalten. Ebenso die Magier aus dem Morgenland.
Es gibt auch ein Wort sehr zu denken, das von vielen schwer mißverstanden wird. Unter ihnen ist leider auch Guido von List. Das ist das geheimnisvolle Wort: Ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stalle, die muß ich herführen, und sie werden meine Stimme hören und werden Eine Herde, Ein Hirte. Daraus hat man allgemein geschlossen, Jesus vertrete die Gleichberechtigung aller Menschen. Aber davon ist schlechthin nicht die Rede. Die andern Schafe, die es damals hatte, können nur Menschen gewesen sein, die ihn verstanden. Das können nur armanisch gerichtete Menschen gewesen sein, durch die er wußte, daß es Völker gäbe von seiner inneren Einstellung. Diese würden dann Eine Herde sein und er der Eine Hirt. Das ist gerade gesagt im Gegensatz zu den augenblicklichen Zuhörern, die offenbar nicht seine Schafe oder nur zum geringsten Teile waren. Daß es sich nicht um Rassenmischmasch handelt, zeigt schon seine Haltung der Kananiterin gegenüber, der zu helfen er sich nur schwer entschließen konnte.
Sie wollen es außerdem herauslesen aus dem sogenannten Missionsbefehl; aber darin ist nur die Rede vom Taufen und Lehren, keineswegs von Blutvermischung. Selbst wenn man die fremden Völker, denen ohne Zweifel auch das Heil gilt, als Brüder im Christus rechnen wollte, so sind sie schon damit als ungleich hingestellt. Brüderlichkeit ist die naturgesetzte Ungleichheit. Die Getauften würden im Range die jüngeren Brüder sein, die lernen und empfangen sollen. Die Natur hat sie den älteren nachgeordnet.
Ebenso ist's, wenn Paulus einmal sagt: Gott habe aus einerlei Blut die Menschen erschaffen. Nach dem Zusammenhang, in dem das Wort geredet ist, war damit gesagt, die Griechen hatten das gleiche Recht an Gott und den Christus wie die Juden. Darin bestand ja seine Botschaft. Es wäre aber eine sehr gewalttätige Deutung, wollte man daraus auf das Recht der Blutsvermischung schließen, das die Natur so offenkundig mißbilligt, und wollte man vollends dabei an irgendein buntscheckiges Ententegewimmel denken.
In der Christenheit wird das alles nicht bedacht und überlegt. Aber die Not unserer Zeit wird es ihr schon beibringen. Gegen dieses christliche Mißverstehen hat sich wohl auch Guido von List gewendet.
Jedenfalls könnte aus dem Worte Jesu von den »andern Schafen« auf armanische Zusammenhänge geschlossen werden. Es braucht aber nicht so zu sein. Es ist noch ein andrer Weg denkbar, den Jesus ganz sicher beschritten hat, und der unfehlbar in das große Geheimnis hineinführt. Das ist der unmittelbare Weg durch die Natur selbst. Für Jesus stand von vornherein fest: Gott der Eine ist Ursache alles Seins. Das war kein Satz, sondern der einfache Zustand seines Erlebens. Demnach ist alles, was ist, aus Gottes Hand hervorgegangen. Damit stand er schon auf dem Boden der Dreieinheit. Daher sah er auch in allem Natürlichen das Walten des Einen, den er Vater nannte und auch als solchen offenbarte. Folglich mußten ihm auch deutlich sein alle Weistümer, die sich aus diesem Zustande ableiteten. Das sind aber die armanischen.
Von diesen redete er genau wie unsere Väter in einer eigentümlichen Kala, die das Eigentliche nie aussprach. Unsere Väter z. B. redeten vom verlorenen Meisterwort, das nicht unauffindbar sei. Jesus erzählte vom verlorenen Groschen, der gefunden wurde, vom verlorenen Schaf, vom verlorenen Sohn – alles Himmelreichsgeschichten, die das letzte nicht aussprachen, aber darauf hinleiteten.
Oder er sprach von dem Kaufmann, der köstliche Perlen suchte und für Eine sein ganzes Vermögen hingab. Das ist genau wie der Gral. Nach gewöhnlicher Rechnung hätte doch der Kaufmann nichts gehabt als seine Perle und damit verhungern können, wenn er sie nicht weiter veräußerte. Aber bei dem Großen verhungert man nicht, so wenig wie bei dem Gral.
Wie das »Oel« der klugen Jungfrauen an das »Ol« unserer Väter anklingt, sahen wir bereits. Ein anderer merkwürdiger Anklang bei Jesus findet sich an das mystische Wort Arehisosur. Ich übersetzte es oben: Sonnenrecht Gottes offenbart von Ewigkeit. Das Wort wurde natürlich in Runen geschrieben. Meine Uebersetzung schwächt es sehr ab. Aber als Runensprache klingt es merkwürdig an die Formel an: »Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.« Oder an die Dreieinheit: »Dein Name, Dein Reich, Dein Wille«, was ganz dem ar–eh–is entspricht, wenn man es sich in Runen geschrieben denkt.
Eine ganz rührende Geschichte dürfen wir nicht übergehen, die uns gerade anmutet, als wäre sie für unsere Zeit erzählt. Es war einmal ein ganz armer Kerl, dem von all seinem Besitztums nur ein armseliges Aeckerlein verblieben war, das er für den Rest seiner Habe erworben hatte. Aber er war reich. Denn das Aeckerlein barg einen Schatz, zu dem niemand den Zugang wußte als nur er, und der war mehr wert als alles, was Menschen besitzen. Das Aeckerlein sieht gerade so aus wie unser Deutschland nach der Abknabberung durch unsere so bescheidenen Nachbarn. Aber es birgt einen Schatz, den die Gierigen nicht finden können, der nur dem Eigner zugänglich ist.
Das sind doch alles armanische Worte. Oder: »Sammelt euch nicht Schätze, die Motten oder Rost fressen, wo die Diebe nachgraben und stehlen.« Man sieht hier ordentlich Englands Verbündete am Werk. Und ihnen gegenüber heißt es: »Sammelt euch aber Schätze im Himmel.« Ja, was ist denn der Himmel und das Himmelreich? Nicht eine Oertlichkeit jenseits der Wolken. Dorthin kann man doch keine Schätze hinsammeln, sondern das Himmelreich ist geradeso wie der Bauer, der sät, das Weib, das Stuben fegt, es liegt ganz genau neben und in deinem Alltag, und dort kannst du ja Schätze sammeln, die niemand findet. Das sind armanische.
Auch das ist meistermäßig, daß Jesus nie eigentliche Lehren und Weistümer ausgesprochen hat. Auch die ganze Bergpredigt ist letzten Endes Kala, die nur verständlich ist, wenn man hinter den Worten das Wesen und die Persönlichkeit des Sprechers denkt. Die Worte sind nur der bunte Mantel, der das Geheimnis umgibt. Gelüftet wird er nicht, aber eintreten darfst du unter Umständen. Das bestätigt eines der letzten Worte des Meisters: Ach ja freilich, ich könnte euch vieles sagen, aber ihr würdet es doch nicht verstehen. Aber der Geist wird euch hineinführen, in alle Wahrheit hineinführen.
So war Jesus, der große Lehrer der Menschheit, zugleich der große Schweiger, der größte Schweiger, den die Welt gesehen. Man merkte ihm an, daß er wie an einem großen Vorhang stand, hinter dem er zuweilen ganz verschwand. Dann trat er hervor mit Kraft beladen und teilte aus ohne Maß und Grenze, aber er schwieg über die Hauptsachen. Einmal offenbarte er sein Schauen: »Was der Sohn siehst den Vater tun, das tut er auch.« Er begegnete im Allerheiligsten dem Vater.
Das tiefe Schweigen ist in der Oeffentlichkeit überaus beredt. Aber es redet nicht in Worten, sondern in Kräften und Taten. Es war die große armanische Kunst, die wir so ganz verloren haben, Kräfte zu wirken aus dem Schweigen. Aber bei unsern Alten waren's Versuche mit mancherlei Fehlgriffen. Jesus war der Meister. In ihm war erfüllt, was die Alten suchten.
Das sahen wir auch, es sei aber nochmals unterstrichen. Unsere Väter wußten und glaubten und hofften über den Tod hinaus. Die einzigen unter allen Völkern. Wir hören z. B., daß zu Jesus Zeiten die Maßgebenden in Israel, die mächtige Sadduzäer- oder Priesterpartei, von Auferstehung und Leben über den Tod nichts wissen wollten. Es sei gefährliche Schwärmerei ohne biblische Begründung. Nur unter den Pharisäern, den Pietisten und Predigern, dämmerte die alte armanische Weisheit. Wir wissen auch, wie geschickt Jesus für sie einen biblischen Beweis erbrachte. Nicht daß er für ihn beweisend gewesen wäre. Wissende bedürfen keiner Beweise. Aber die Buchstabenknechte wollte er damit zwingen. Das armanische Wissen lebte in Jesus ohne Bibel. Aber er wußte auch, auf wie schwachen Füßen dieser Glaube schließlich stand. Daher sah er: Ich muß es machen, sonst wird es nicht. Es ist eine Hoffnung, aber sie muß auch erfüllt werden. Und er schuf das, was die Alten erhofften und war in seiner Person und seinem Tun die Erfüllung der Weisheit der Väter.
Das zweite, was Jesus allein auf sich nahm, worin er ganz armanenmäßig handelte, war seine neue Erfindung der Erlösung. Das Uebel in der Welt beschäftigt alle Völker, denn es belastet sie. Die denkenden Köpfe haben immer versucht, seine Ursache zu ergründen. Das ist gar keine wichtige Frage. Es ist, gleichviel warum es ist. Aber unsere Väter erhofften eine Erlösung davon und sahen sie letzten Endes in einer Entwicklung über den Tod hinaus. Als ob man sich aus dem Elend langsam herauswickeln könnte! Das waren auch Buddhas Gedanken. Buddha wollte die Sünde gleichsam abbüßen, um in unendlicher Wiederkehr etwa ein Nirwana, ein Los vom Elend, aber zugleich ein halbes Nichts zu finden. Hier setzte Jesus meistermäßig mit seiner neuen Erfindung ein und zeigte: Die Erlösung tritt ein durch den Gehorsam. Gott recht geben bis in den Tod hinein und die letzte Ausstrahlung der Not, das ist das Mittel zur Erlösung. Du wickelst dich nicht heraus, aber du kannst ebenso wie alle Welt daraus erlöst werden, wenn du meine Erfindung anwendest und dein Kreuz willig und freudig trägst. Der indische Büßer ist eine traurige Gestalt: er büßt und jammert. Das ist unarmanisch. Bei den Armanen bedeutete büßen, Buße, »bessern«. Dazu gehört Kraft und Freudigkeit. Die Gläubigen oder Gehorsamen Jesu demütigen sich ja vor Gott in ihrem Heiligtum, aber nach außen treten sie mit leuchtenden Augen und festlich geschmückt. Sie sind Helden und Sieger in seinem Namen. Er ist wirklich der Meister und Vollender armanischen Weistums.
Aus diesem Weistum stammt auch, daß Jesus die Sprache der Bäume, dieser Hüter der heiligen Waltung verstehen lehrte, die Sprache der Feldblumen und Vögel, des Regens und Sonnenscheins, kurz alle Offenbarungen des Einen, der Vater ist. Und das alles ohne Dogmen und Lehrsätze, einfach als liebliche Geschichten für jedermann, für Kinder und Große, Böse und Gute, Gelehrte und Ungelehrte. Niemand als Jesus hat je so gesprochen – außer unsern alten Armanen. Die erzählten von den Bäumen in der ersten heiligen Waltung, vom Weib und dem Wurm, vom Urlicht und den Gestirnen, vom Menschen und vom Acker, alles tiefe, verborgene Weisheit in der Hülle, aber sie war für jedermann in gewisser Weise zugänglich und verständlich.
Das Verständnis dafür kann man nennen den deutschen Glauben. Es ist ganz klar, daß unser Volk aufjauchzte, als die Kunde von Jesus kam. Da gab's ohne weiteres eine arische Anhängerschaft. Die Gestalt der Evangelien ist uns so urverwandt. Die Alten sahen in ihm ihren Baldur in Fleisch und Blut. Daher heißt das Lied von ihm, das etwa in die Zeit des Halsabschneiders fiel, der »Heliand«, d. h. »der verhehlte Andere«, also Baldur, der Liebliche.
Was aber am allerdeutlichsten die Einheit zwischen Jesus und dem Armanentum bezeugt, ist der Weg, den er ging. Wer für die Erneuerung des Volkes eintreten will, muß ganz allein für seine Person den Weg beschreiten unbekümmert um das Tun oder Lassen irgendwelcher anderer. Die Alten glaubten an eine neue Urd, eine Macht über den Tod hinaus. Folglich muß ich sie schaffen, lautete Jesu Haltung dazu. Und er schuf sie. Die Alten glaubten an eine endliche Erlösung aus allem Leid. Also muß ich sie erfinden, war Jesu Echo. Und er erfand sie. Ausgerechnet in allem Leid und gerade nur darin.
Mit alledem teilte Jesus nicht nur die Art und den Glauben der Armanen, er war noch viel mehr. Er war die Erfüllung alles dessen, was sie im Geheimen hofften, glaubten, lehrten. Eine wundervollere Einheit kann es gar nicht geben und kein Christentum soll sich unterwinden, uns das zu rauben. Die Christentümer mögen ausgerichtet sein, wie sie wollen und mögen: Der Christus selbst ist der Inhalt des deutschen Glaubens. Er war die Hoffnung seit Zehntausenden von Jahren und wurde die Erfüllung im Jesus von Nazareth. Was die Christentümer über ihn aussagen, kann uns Deutschen ganz gleichgültig sein. Das sind Worte und Lehren. Aber nicht gleichgültig darf uns sein Weg sein: Durch Schweigen zum Wissen, durch Gehorsam zum Siege, durch Kreuz zur Erlösung. Und dieser Weg führt genau mitten hinein in die Tiefen des Armanengeheimnisses, des heiligen Grals.
Ueber die Neuordnung des deutschen Volkswesens und Staates dürfen einstweilen Einzelheiten nicht gesagt werden. Es hat auch keinen Zweck, solange wir von Fremden vergewaltigt werden und die Macht nicht haben, die Neuordnung durchzusetzen. Die Macht liegt in uns, wenn's auch die meisten nicht ahnen. Aber sie ist da. Die Fremden wissen mehr davon als wir und werden alle ihre Macht anwenden, sie niederzuhalten. Das ist gut. Gestaute Kraft zerreißt leichter die Dämme als langsame Stetigkeit. Indem sie uns schaden wollen, werden sie nur unsere Förderer sein.
Für uns gelten jetzt nur die Regeln der inneren Erneuerung. Wenn wir da siegen, wird die Neuordnung Kleinigkeit sein. Sie wird sich nach unserer Rita richten, das ist das arische Natururgesetz, wird also ganz verlaufen in den Bahnen der Natur und ohne weiteres jedem verständlich sein und wird durch ihr bloßes Bekanntwerden alles Parteiwesen vernichten.
Die deutschen Parteien haben unsere Feinde künstlich geschaffen, um Deutsche gegeneinander zu Hetzen und damit die deutsche Kraft zu lähmen. Das sind die alten Kniffe seit Arminius Tagen, nur in neuzeitlicher Auflage. Wir brauchen sie gar nicht zu beachten. Wem armanisches Verständnis aufdämmert, der lacht über den ungeheuren Kraftaufwand, mit dem das undeutsche Parteiwesen in politischer, religiöser und gesellschaftlicher Beziehung in Wirksamkeit gesetzt wird. Laßt sie ruhig ihre Kräfte vergeuden, hört nur auf, in der Tumbheit zu verharren, wenn ihr irgend könnt. Aber setzt euch ein für innere Erneuerung.
Dazu brauchen wir weder Geld noch Kraftaufwand nach außen, nichts, was Wucher und Polizei hindern kann.
Zwei Ordnungen und Bedingungen der inneren Erneuerung sind schon genannt: 1. Schweigen. 2. Gehorsam. Das erste sammelt Kraft, das zweite Erlösung, Seligkeit auf der Erde und – Gemeinschaft an Stelle der von den Feinden erzüchteten Zerrissenheit. Zu dieser Kraftentfaltung bedarf jeder nur sich selbst. Das dritte Gebot ist: blaw bluot, bewahre dein Blut.
Das müssen wir der Jugend einhämmern als Natururgesetz, als Rita. Wird sie's nicht beachten, wird's ihr ergehen wie den Franken, die sich seinerzeit von der Rita frei machten und seitdem von aller armanischen Herrlichkeit hoffnungslos ausgeschlossen sind.
Also, ihr lieben jungen Leute, ihr denkt so viel an euch selbst herum, und eure Jahre und eure Entwickelung berechtigen euch dazu. Nun denkt auch hier an euch ganz allein. Geht einmal ganz allein an irgendeinem Feiertage in einen deutschen Wald, womöglich einen, in dem keine Menschen-Herden lärmen und den keine Butterbrotpapiere und Bierflaschenscherben besudelt haben. Ich habe einmal einen ganzen Tag allein in der Schorfheide zwischen Berlin und Stettin verlebt. Ich werde es nie vergessen. Und dann achtet drauf, was euch der Wald sagt, ob er überhaupt etwas sagt. Wenn er zu euch redet, gleichviel was, so freut euch. Dann ist euer Blut noch nicht ganz verdorben. Ich weiß, daß ohne eure Schuld viel Fremdes hineingekommen ist. Aber wenn der Wald noch redet, ist nichts verloren für euren Zweck. Wenn ihr nun etwas vernehmt in der heiligen Waltung, dann schweiget drüber zu jedermann, aber sagt euch: Mein Blut will ich bewahren. Eine Ehe werde ich nur eingehen mit jemandem, der auch die Waldprobe bestanden hat und mir sein Waldgeheimnis offenbaren kann.
Wer diesen einfachen Vorsatz ausführt, hat das dritte Gebot zur innern Erneuerung des Vaterlands erfüllt. Damit sieht er schon an der Wurzel der volksmäßigen Erneuerung. Die Ehe ist die eigentliche Urwurzel des Volkslebens, die Keimzelle des Gemeinwesens. Sie ist die körperliche Darstellung der heiligen Dreieinheit Gott–Mann–Weib. Ehen sind die heiligen Dreiecke, aus denen das Zellengewebe des Volkes gefügt ist. Junge Leute glauben zuweilen, sie könnten restlos ineinander aufgehen. Das wäre wider die Natur und ist unmöglich. Nein, sie sind gerade der heilige Zwiespalt, der aus Gott dem Einen komm: und in Ihm die große Einheit findet. Wir haben heute zahllose Ehen, die weiter nichts sind als Zweiheiten und erleben fortwährend, wie sie auseinanderfahren, meist um sich zu neuen Zweiheiten vorübergehend zu verbinden. Da ist wahrscheinlich das Blut verdorben. Tierehen sind Zweiheiten und Vielheiten, die armanische Ehe ist Dreieinheit. Ehelicher Zwiespalt ist und muß sein, aber er findet in Gott seinen Ausgleich, wenn in den Eheleuten noch Armanenblut in genügender Menge vorhanden ist.
Das deutsche Gemeinwesen war gegründet auf die Ehe. Daß einer Ehe deutsche Kinder entsprangen, war selbstverständlich durch die Wahl der Ehegatten. Alle Kinder aber setzen durch ihr Geschlecht den heiligen Zwiespalt fort, der aus der Einen Quelle quillt und in ihr seinen Ausgleich findet. Damit war die Zukunft und das Wachstum deutschen Wesens gesichert. Auch alle Gesetze gingen aus von der Ehe.
Durch die Ehen entstand das deutsche Gemeinwesen. Es verwaltete sich selbst durch seine Vertrauensmänner. Wer diese zu sein hatten, bestimmten nur Eheliche. Denn der Mann ohne Weib ist nur ein halber Mensch und ebenso das Weib ohne den Mann. Der Mensch ist ein Wesen, das sich allein weder ernähren noch fortpflanzen kann. Also kann nur das Doppelwesen Mann-Weib die Bedürfnisse der Allgemeinheit verstehen und befriedigen. Aber das menschliche Doppelwesen hält nur zusammen, wenn es Dreieinheit, Ehe, ist.
Demnach konnten nur verheiratete Männer wählen und gewählt werden zu Gemeindeämtern. Natürlich wählten sie nicht ohne Beratung mit ihren Frauen, so daß diese größeren Einfluß früher hatten, als heute, wo man ihnen den unsinnigen Stimmzettel in die Hand gedrückt hat. Selbstverständlich durften nur Deutsche wählen. Die Fremden waren ausgeschlossen.
Wenn sich Menschen in ihrer Ehe nicht wohl fühlen und sie Sprünge und Risse bemerken, so fehlt wahrscheinlich die Dreieinheit. Würden sie diese suchen, so würden alle Risse heilen und ihr ganzes Leben würde daran gesunden.
Aus den gemeindlichen Vertrauensmännern, die jeder kannte, gingen die des Gaus hervor, der Landschaft, der Provinz, des Reiches. Alles Männer, die man kannte, und deren Interessen eng verknüpft waren mit ihren Wählern. Nicht irgendwelche unbekannte Schwätzer, die das Maul vollnahmen in der Zeit des Wahlkampfes und nachher keine Ahnung hatten von den eigentlichen Bedürfnissen des Volkes. Die alten Vertrauensleute waren armanische Schweiger, nicht fremdblütige Schwätzer.
Alles Werden im Volke ruht, wenn es gesund sein soll, nur auf der deutschen Ehe. Und diese auf dem unverbrüchlich heiligen Gebot: blaw bluot. Bluot heißt außerdem »bewahre den Geist«, blaues Blut ist bewahrter Armanengeist. Nur dieser wird unser Vaterland von innen erneuern, nach außen wieder aufbauen.
Dann wird die erste Kraftwirkung der Erneuerung des Vaterlands zur Geltung kommen können. Das ist die Befreiung von der übelsten Fessel, die die böse Stiefmutter Rom uns angelegt hat und nicht nur uns, sondern fast allen Völkern der Welt. Das ist das römische Recht, das große Unrecht an den Völkern, das die Römer selbst nekas nannten im Gegensatz zum alten arischen las.
Eines noch gehört zum blauen, zum bewahrten Blute. Wir müssen in der Heimat wissen, daß die ganze Welt besät ist mit deutschem Blute, und wir müssen wissen, daß wir zusammengehören. Unsere Regierungen haben sich, ganz entsprechend dem Geiste des römischen Rechts, niemals um die Abwandernden gekümmert. Sie wurden einfach aus den Listen gestrichen, wenn sie nicht mit aller Gewalt ihr Deutschtum aufrecht erhielten und deutsche Beamte im Auslande Papiere schreiben machten. Denen war im übrigen das Deutschtum genau so gleichgültig wie den heimischen Behörden. Sie sind ja ein Fremdkörper im Volke.
Dadurch ist das wertvollste deutsche Blut, gerade das Blut der Wagenden, Mutigen, Heldenhaften, das ganze Istfoonenblut, in der Welt verschlampt worden und hat uns unersetzliche Verluste gebracht. Im Weltkrieg kämpfte deutsches Blut gegen uns im russischen und amerikanischen Heere. Deutsche Leute haben sich sogar erniedrigt, in der französischen Fremdenlegion zu dienen. Das war freilich der Auswurf, aber auch um den war's schade, weil es deutsches Blut war, das auch im Auswurf für die Franzosen viel zu schade ist.
Daß bei den Ausgewanderten unter fremder Bedrückung auch das Blutgewissen einschlief, ist bedauerlich, wenn auch nicht verwunderlich. Die Mestizenwirtschaft ist ein trauriges Kapitel in der Geschichte des nicht bewahrten Blutes.
Also wer irgendwie deutsch sein will und – kann, achte auch auf den Blutszusammenhang in der ganzen Welt. Wer auswandert, der bewahre sein Blut und suche in der Fremde deutsche Zusammenhänge. Wer daheim bleibt, der stütze die Arbeit, die solchem Blutszusammenhang dient. Es ist eigentlich Pflicht jedes Deutschen, dem »Verein für das Deutschtum im Auslande« Berlin W 62, Kurfürstenstraße 105., der viel zu wenig bekannt ist, anzugehören. Nur durch das bewahrte Blut können wir eine Macht werden. Das Blut muß aber in der ganzen Welt bewahrt werden, denn wir sind ein Volk der Zerstreuung geworden, seitdem unsere gesetzlich geschützte Regierung alle Diktate unserer Feinde unterschrieben hat. Das Deutsche hat auch im Innern weder Macht noch Recht, und jeder dritte Deutsche wohnt jenseits der Reichsgrenzen und ist Auslanddeutscher, seit der fluchwürdige Grundsatz gilt: Mein Vaterland muß kleiner sein.
Gegen dieses Unwesen kann jeder einzelne mitwirken, indem er sein Blut bewahrt, aber auch alles tut, das deutsche Blut in der Welt bewahren zu helfen. Was uns dann noch verloren geht, das geht verloren, aber unsere Brüder in der ganzen Welt sollen wissen, daß ihr Blut sie nicht verlassen wird, auch wenn ihre Behörden sich nicht um sie kümmern. Wir werden auch wieder einmal zu Behörden kommen mit einwandfreiem Blut und Handeln.
Als ich auf dem Schiffe krank lag, besuchte mich zuweilen ein Holländer. Er hatte die ganze Welt bereist, auch viel mit »Multatuli« verkehrt und schwieg bei mir so, daß ich merkte, er habe etwas auf dem Herzen. Endlich versuchte ich ihn trotz aller Schwäche in ein tieferes Gespräch zu ziehen. Da sah er mich lange schweigend an und sagte schließlich langsam: Ich habe eine Bitte an Sie. Ich bin Holländer, aber Sie sind deutscher Schriftsteller. Bitte nehmen Sie alles, was Sie je geschrieben haben, und werfen Sie es in's Feuer. Es schadet nichts. Aber schreiben Sie ein Buch, indem Sie der deutschen Jugend das Blutgeheimnis ins Gewissen schieben. Es ist nicht wahr, daß es einerlei Blut in allem, was Menschenantlitz trägt, gibt. Das nordische Blut ist etwas grundanderes als die rote Flüssigkeit im Rassenbrei und Viecherchaos.
Wenn schon Ausländer den Wert unseres Blutes erkennen, und für seine Bewahrung eintreten, wievielmehr müssen wir es tun, bei denen Sein oder Nichtsein unmittelbar abhängig ist von der Reinheit des Blutes. Ich gebe dem Holländer darin recht. Wenn die deutsche Jugend auf ihr eigenes Blut hält und merkt, wie wichtig in aller Welt die Bewahrung des deutschen Blutes ist, dann wird sie auch den Weg zu den ersten zwei Armanengeboten finden. Dann kann auch das Vaterland auf sie hoffen. Aber nur dann! Bei uns wächst zur Zeit eine Jugend auf, die keineswegs zu großen Hoffnungen berechtigt, neben einer andern, der man schon etwas zutrauen kann, wenn sie treu bleibt. Ich setze aber gar keine Hoffnung auf eine Jugend, die sich spreizt und die Weisheit des Alters und unserer Alten mißachtet, ohne bisher irgend etwas geleistet zu haben.
Das übelste am römischen Recht, das die Ursache aller Armut in der ganzen Welt ist, soweit sie von diesem Pesthauche berührt ist, ist die falsche Stellung zum Lande. Daß Land Privateigentum, oder wörtlich Raubeigentum sein kann, ist unnatürlich, also ungöttlich. Das Land ist Sonnenlehen und Volkseigen, nicht Privateigen. Der Einzelne darf besitzen, so viel er umtreiben kann, aber nur so lange er sitzen kann. Dann sitzt ein anderer, sein Sohn, sein Erbe oder in Ermangelung solcher ein neu belehnter Besitzer, aber es ist keine Ware, die man beliebig verschachern und verhökern oder nach Laune mißbrauchen kann. Das Land ist der heilige Mutterschoß der Leute. Ohne Leute ist das Land überhaupt wertlos. Die Leute schaffen den Wert des Landes und das Land schafft wertvolle Leute. Wo die Leute Land zur Bearbeitung haben, sind sie reich und gesund und froh und kennen keine Armut. Alle Armut in der Welt ruht ausschließlich auf Landmangel. Land ohne Leute ist Wüste, Leute ohne Land sind Proletarier. Die Erde ist groß und reich genug, jegliches Proletariat abzuschaffen, aufzusaugen und zur Genesung zu bringen. Aber über der ganzen Welt diesseits und jenseits des Weltmeeres brütet der Dämon des Privateigentums, und der macht die Menschheit arm, ach so arm, und ist die Ursache, daß der Mammon über alle der Herr geworden ist. Die Mammonsherrschaft kann nur gebrochen werden durch eine ritamäßige Stellung zum Lande.
Es gibt genug Land in der Welt für jedermann, für alle Völker, auch für uns Deutsche. Wo es für uns liegt, das wird offenbart werden, sobald der Wille zur Rita erwacht ist, die Freiheit vom römischen Rechte erkämpft ist.
Alle andern Dinge ordnen sich dann so leicht, so verblüffend einfach, daß heute noch gar nicht davon gesprochen zu werden braucht. Die Pforte zum Himmelreich auf Erden ist eng und der Weg ist schmal, und einstweilen finden ihn nur wenige. Es geht durch die drei Gebote des Schweigens, des Gehorsams, des Bluts. Diese Pforte ist's, die vielen zu eng ist, der Weg für sie zu schmal. Er führt aber zum Leben des einzelnen ebenso wie des Volks.
Wir dürfen uns also nicht wundern, daß auf dem breiten und ausgetretenen Wege die großen Massen wandern, die aber damit ins Verderben gehen. Wir können's heute schon sehen und mit Händen greifen, wohin der breite Weg führt. Daß die Massen ihn wandeln, ist kein Wunder, auch nicht besonders tadelnswert. Massen sind Nullen, die an Ziffern angehängt sind und ihnen Bedeutung schaffen, sie zehn-, hundert- und vieltausendfach vergrößern, ohne Nennziffer aber Nichtse sind.
Die heutigen Führer der Massen stehen wie ein Mann gegen das Betreten des schmalen Wegs. Wir haben keine armanischen Führer mehr. Die wir haben, sind grundsätzlich gegen jede Neuordnung. Unsere Behörden haben, selbst wenn sie guten Willens wären, so wenig Bewegungsfreiheit durch die Knechtung unserer Feinde, daß sie von vornherein ausscheiden. Die neue Landordnung nach 1806 scheiterte schon am passiven Widerstande aller Bürokraten. Seitdem sind diese Leute nicht deutscher geworden.
Unsere Presse ist überhaupt keine deutsche Presse und kämpft selbstverständlich gegen alles, was einen Aufbau des Vaterlands bedeuten würde. Sie muß helfen, uns zu versklaven. Davon lebt sie. Sie wird außerdem von den Weisungen Unsichtbarer geleitet, die ganz gewiß unsere Vorteile nicht suchen.
Gegner sind ferner alle, die irgendwie mit Geld zu tun haben. Für sie ist die mammonistische Goldwährung ja gerade das Mittel, die ungeheuerlichen Zinsen zu erpressen und die Zinsknechtschaft zu verewigen.
Die Industrie würde befürchten, die Löhne ihrer Angestellten und Arbeiter aufbessern zu müssen und würde sich nicht mehr für konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt erachten. Daß sich ihr durch Erhöhung der Kaufkraft ein innerer Markt von ungeahnter Bedeutung erschlöße, vermag sie wahrscheinlich nicht zu ermessen.
Alle Inhaber gelehrter Berufe sind viel zu abhängig von den mammonistischen Mächten, als daß sie für das Vaterland offen eintreten dürften. Von den Kirchen würde die römische ganz gewiß nicht gegen römisches Recht auftreten, wiewohl das eigentlich mit Religion nichts zu tun hat. Aber sie wird einfach nicht dürfen, und der Protestantismus ist zu wenig geschlossene Einheit, um eine Stimme in die Wagschale werfen zu können.
Es wandeln mithin auf dem breiten Wege alle, alle, die irgend etwas sagen können, und diese leiten die Massen. Es bleibt wirklich niemand übrig als manches unmaßgebliche Ich. Zwei oder drei sagte Jesus, allenfalls eine kleine Herde. Das genügt auch vollständig. Die wissen eines. Es ist des Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Dieses Wohlgefallen ist mehr wert als alles, was die Gegner in die Wagschale zu werfen haben, und es ist gut, daß wir das ganz klar wissen und nirgends bei ihnen Halt, Stütze und Förderung suchen.
Es ist auch sehr gut, daß es kein Volk in der ganzen Welt gibt, das uns zu Hilfe eilen könnte und dürfte. Man denke nur an das verräterische Italien und an die wenig beneidenswerte Rolle, die es im Weltkrieg gespielt hat. Da muß man wirklich wünschen: Gott behüte uns vor der Freundschaft der Fremden, am meisten vor Rom und dem schnöden Albion.
Wenn wir ganz genau wissen, daß wir nur eine einzige Hoffnung haben, auf die wir unbedingt bauen können, dann sind wir auch darin eine Macht, die unangreifbar und unüberwindbar ist. Dann stehen uns die Wege offen zu dem großen Armanengeheimnis, und das ist stark genug, der Masse unserer Feinde von außen im Innern Trotz zu bieten und wirklich das Vaterland zu retten. Unsere Feinde zittern schon heute und werden kein Mittel unversucht lassen, um uns zu überwältigen. Es wird aufs äußerste gehen. Aber wir frohlocken schon heute in aller Stille. Der Sieg ist unser, ist der wahren Deutschen. Das Reich muß uns doch bleiben.
Arehisosur.