Robert Kraft
Die Vestalinnen, Band 1
Robert Kraft

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35.

Indische Tierbändiger.

Im weiten Umkreis reihte sich Zelt an Zelt auf, der großen Grasfläche, überall waren aus Bambusrohren und dünnen Baumstämmen Gerüste aufgeschlagen worden, von denen aus die indischen und europäischen Großen von Ceylon dem Schauspiel zusehen wollten, das der Fürst Kalawya arrangiert hatte.

Schon vor Wochen waren die singhalesischen Häuptlinge beauftragt worden, mit ihren Leuten eine Treibjagd auf Elefanten abzuhalten und möglichst viele der Herden nach diesem Platze zu locken, wo sie dann in einen künstlich aus Balken gezimmerten Kraal getrieben wurden.

Eine solche Jagd erfordert nur Geduld, gefährlich ist sie nicht.

Die Elefanten leben in Herden von sechs bis fünfzig und mehr Stück zusammen und sind an und für sich friedliche Tiere, nur, wenn sie zur äußersten Wut gereizt oder erschreckt werden, verlieren sie ihre Scheu vor den Menschen und treten rücksichtslos alles unter ihren Füßen zusammen, reißen Baumstämme mit dem Rüssel aus dem Erdreich, als wären es Grashalme, und schleudern auch den Menschen, der ihnen nicht ausweicht, mit dem Rüssel in die Luft, zerfleischen ihn mit den Stoßzähnen, oder zermalmen ihn durch ihr Gewicht zu Brei.

Nun giebt es aber auch Elefanten, deren Jagd eine der gefährlichsten ist. Dies sind die von den Eingeborenen als ›Einsiedler‹ bezeichneten männlichen Tiere, welche entweder einmal von ihrer Herde versprengt worden sind und in keine andere aufgenommen wurden, oder aber alte Elefanten, welche, wegen zu großer Anzahl von männlichen Tieren, nach hartem Kampf von den jüngeren aus der Herde gestoßen worden sind.

In mürrischem Alleinsein verbringen sie ihr Leben, suchen mit Vorliebe Streit mit anderen ihres Geschlechtes und greifen auch oft den Menschen ohne jeden Grund an, selbst wenn sie die Gefährlichkeit der Feuerwaffe schon an sich selbst gespürt haben. Alles Lebende erregt ihren heftigsten Zorn. Entgeht ihnen der Gegenstand ihrer Wut trotz der hartnäckigsten Verfolgung, so lassen sie ihre Wut wenigstens noch an toten Sachen aus, entwurzeln ganze Wälder und stampfen in einer Nacht die Reisernte eines Dorfes in den Boden. Deshalb sind sie auch von den Eingeborenen gehaßt, und einen ›Einsiedler‹ erlegt zu haben, gilt als eine größere Ehre, als zehn in Herden lebende Elefanten aus sicherem Hinterhalt geschossen zu haben.

Die Einwohner Ceylons, überhaupt ganz Indiens, brauchen die Elefanten zu vielen Zwecken.

Die gelehrigen Tiere werden abgerichtet, beim Ausroden von Wäldern zu helfen, d. h. sie müssen die gefällten Baumstämme mit dem Rüssel forttragen, und diesen Tieren, deren Stärke jeder Beschreibung spottet, ist es möglich, mit einem mächtigen Pfluge den von Wurzeln durchzogenen Boden des ehemaligen Urwaldes zu durchschneiden, sie helfen beim Häuserbau, indem sie auf ihren Rücken ganze Wagenladungen von Sand und Steinen schleppen, sie werden zur Tigerjagd verwendet, und außerdem hat jeder indische Tempel einige besonders schöne Exemplare von Elefanten aufzuweisen, die bei feierlichen Umzügen mitgeführt werden.

Von jeher spielte bei den Indiern der weiße Elephant eine Rolle, und man glaubte lange, er gälte ihnen für heilig, doch ist dies nicht der Fall, sondern die Tempeldiencr und die zum Tempel gehörenden Anbeter sind deshalb stolz darauf, einen solchen zu besitzen, weil der weiße Elefant sehr selten ist. Uebrigens ist die Bezeichnung ›weiß‹ nicht richtig, denn die Farbe dieser Tiere ist nur eine Schattierung heller, als die der gewöhnlichen, schmutziggrauen Elefanten.

Man hat auf Jahrmärkten, in Tierbuden u. s. w. öfters Gelegenheit, Elefanten im Ausführen von Kunststückchen zu bewundern, aber dies alles sind nur angelernte Sachen, nach denen wir ihre Klugheit nicht beurteilen dürfen. Um diese zu erkennen, muß man Elefanten beobachten, wenn sie ohne Aufsicht, vollkommen sich selbst überlassen, ihnen aufgetragene Arbeiten verrichten.

Man muß sehen, wie sie die Baumstämme, an denen noch das Laubwerk hängt, nach einer Blöße schleppen und dort aufstapeln, wie andere wieder die Bäume auf Wagen laden, wie geschickt sie sich durch den dichten Urwald winden, und wie sie unwillig brummen, wenn sich der getragene Stamm zwischen zwei Bäumen einklemmt. Sieht ein anderer Elefant, daß sein Kamerad weder vor-, noch rückwärts kann, so legt er seine Last einstweilen nieder, hilft dem vor ihm Gehenden freizukommen und nimmt dann seinen eigenen Stamm wieder auf. Und das alles geschieht ohne Aufsicht, wenigstens ohne solche von Menschen, denn unter den Elefanten giebt es solche, die den anderen Tieren mit gutem Beispiele vorangehen, ihnen helfen, wenn sie sich anfangs ungeschickt benehmen und sie auch durch Schlagen mit den Rüsseln und Stoßen mit den Zähnen zum Gehorsam zwingen.

Um nun in den Besitz neuer Elefanten zu kommen, hatte Kalawya, ein eingeborener, mächtiger Fürst, die Häuptlinge der in dieser Gegend wohnenden, meist von der Jagd lebenden Singhalesen aufgefordert, eine Treibjagd abzuhalten.

Schon seit vielen Tagen waren die Eingeborenen damit beschäftigt, die Herden der Dickhäuter zu umgehen und sie nach und nach dorthin zu treiben, wo auf einem freien Wiesenplatz ein Kraal gebaut, d.h., ein Platz rings mit einem etwa zwei Meter hohem Bollwerk aus Holz eingezäunt worden war.

Beim Treiben selbst wurde jeder Einsiedler vorsichtig gemieden, er hätte alle Herden wieder auseinandersprengen können; aber auch so geriet manche Herde in Schrecken, drehte um und jagte in wilder Flucht durch die Reihen der Treiber. Ein Aufhalten oder Zurückscheuchen gab es dann natürlich nicht.

Endlich war es den Leuten doch gelungen, etwa siebzig Tiere in den Kraal zu bringen, in dessen Umgebung vorläufig noch kein Mensch zu sehen war. Dagegen standen in dem Kraal bereits gegen zwanzig gezähmte Elefanten, und gerade der Anblick ihrer Kameraden veranlaßte die neuen Tiere, den eingezäunten Platz zu betreten.

Kaum waren sie darin, so drängten sich die gezähmten Elefanten wie auf Kommando nach dem etwa acht Meter breiten Eingang, besetzten diesen und stellten sich rings um das Bollwerk auf, um etwaige Fluchtversuche zu verhindern, denn die eingerammten Baumstämme hätten den Elefanten nur soviel Widerstand geboten, wie einem Manne ein in den Weg gestellter Stuhl.

Als dies so weit war, kamen aus dem nahen Walde der Fürst, sein Gefolge und seine Gäste hervor und bestiegen die Tribünen, von denen aus sie den Kraal übersehen konnten, während von der Flußseite her der portugiesische Direktor mit den Damen und Herren erschien, die, nachdem er von Kalawya die Erlaubnis dazu erhalten, auf schnell aufgerichteten Gerüsten ebenfalls Platz nahmen.

Die Elefanten waren sehr scheu geworden, die Herden hatten sich vermischt, unruhig rannten sie bald nach der einen, bald nach der anderen Seite der Umzäunung, und es hätte nur eines derben Anlaufs bedurft, so wäre diese umgeworfen worden, und die Tiere wären frei gewesen. Aber sie berührten die Wand gar nicht; sobald sich ein Elefant der Umzäunung näherte, streckten sich ihm einige Stoßzähne und Rüssel entgegen, und immer wieder fuhr das bestürzte Tier zurück, drehte um und rannte der anderen Seite zu, wo es ebenso zurückgetrieben wurde.

»Wie lange soll denn dieses Spiel währen?« fragte Ellen den Direktor, als sie bereits eine halbe Stunde diesem Treiben zugesehen hatten. »Es ist ja ganz interessant zu beobachten, wie klug die gezähmten Elefanten sich dabei benehmen, aber es kann schließlich auch langweilig werden.«

»Mir wäre es lieber,« meinte Miß Murray, »wenn die gezähmten Tiere selbst die Holzwände einbrächen und dann mit ihren Kameraden auf Nimmerwiedersehen verschwänden, das wäre wenigstens natürlich.«

»Und vorher rissen sie aus Wut über uns Menschen unser schwankendes Holzgestell um,« lachte Charles, »das wäre auch natürlich.«

»Der indische Fürst ist auch kein Freund vom Warten,« sagte der Direktor, »aber ehe sich die Tiere nicht vollkommen beruhigt haben, kann der Gal-Oya nichts mit ihnen anfangen. Er wird schon irgendetwas in Bereitschaft haben, um seine Gäste einstweilen zu unterhalten, vielleicht Bajaderen.«

»Werden alle diese Elefanten gefangen? Dann müssen ja einige Tage vergehen.«

»O nein, nur die schönsten, höchstens zehn, und die kleineren dürfen dann wieder laufen. Der Fürst behält die Gefangenen für sich oder verschenkt sie. Sehen Sie dort, er will seinen Gästen zeigen, wie einer seiner Schwertfechter einen Panther nur mit Schwert und Schild bekämpft.«

Vor die hohe Tribüne des Fürsten war ein Wagen aus Bambusgeflecht gefahren worden, und um ihn herum hatte sich eine dreifache Reihe von Lanzenträgern aufgestellt; die innerste Reihe hielt ihre Lanzen gesenkt, die zweite schräg und die äußerste senkrecht, sodaß der Kreis von den Lanzenspitzen vollständig umringt war.

In ihre Mitte trat jetzt ein nur mit einem Schurz bekleideter Indier, in der einen Hand einen runden Schild, in der anderen ein kleines, krummes Schwert. Er schritt gerade auf den Wagen zu, ließ sich vor demselben auf die Kniee nieder und hielt den Schild über seinen Kopf, während ein anderer Eingeborener hinter den Wagen trat und mittels einer Leine die Thür desselben emporzog. Dann begab er sich schnell hinter die Reihen der Lanzenträger zurück.

Aus dem Wagen aber sprang mit einem Satze ein gefleckter Panther im Bogen auf den Indier zu, doch dieser fing ihn mit dem Schilde auf, hob ihn hoch empor, bog den Kopf zurück und beobachtete die weiteren Bewegungen des Raubtieres.

Einen malerischen Anblick bot die sehnige und graziöse Gestalt des nackten Hindus, dessen Armmuskeln von der emporgehaltenen Last anschwollen, wie er den anderen Arm mit dem Schwert nach hinten zurückbog, dem etwa auf ihm herabspringenden Panther mit der Spitze der Waffe zu begegnen. Der Schild war breit genug, um zu verhindern, daß der Panther mit der Tatze den haltenden Arm erreichen konnte, aber doch stockte den Zuschauern der Atem.

Fauchend sprang das Tier über den Kopf des Hindus hinweg nach den Lanzenträgern, wurde aber mit einigen Stichen empfangen, die es wieder zurücktrieben. Es sprang abermals auf den Schwertträger los, aber wieder kam es auf den Schild zu sitzen; das Tier geriet in Wut. Es sprang bald gegen die Lanzenträger, bald gegen den einzelnen Mann, aber stets begegnete ihm der Schild, und wieder schwebte er über dem Haupte des Schwertkämpfers.

Schließlich wurde der Panther von einem neuen Abschlag seines Angriffes so bestürzt, daß er mit eingezogenem Schweif in den Wagen kroch und nicht wieder herauskommen wollte, obgleich der Hindu dicht vor die Thür trat und ihn mit seinem blitzenden Schwert blendete.

Jetzt rief der Fürst einige Worte.

Ein Lanzenträger trat hinter den Wagen und stach wiederholt durch die Zwischenräume der Stäbe, bis der Panther endlich mit voller Wut auf den Schwertfechter sprang, der aber jetzt, um im letzten Gang noch seine ganze Geschicklichkeit zu zeigen, dem Wagen den Rücken zuwandte und lässig dastand.

Er mußte jedoch gehört haben, wie das Raubtier durch die Luft sauste, denn im letzten Augenblicke drehte er sich um, und wieder saß das Tier auf dem Schild, aber sofort wurde es wie eine Feder in die Höhe geschleudert. Man sah noch, wie es in der Luft eine schlangengleiche Bewegung mit dem langgestreckten Körper machte, dann fuhr ein leuchtender Blitzstrahl herab, der von dem in der Sonne funkelnden Schwert herrührte, und auf der Erde lag der Panther, den Kopf in zwei Teile gespalten.

Ein brausendes Beifallsrufen, begleitet von einen Goldregen, belohnte von der Tribüne herab den gewandten Fechter, der sich tief verneigte und den Kreis verließ, das Einsammeln des Geldes einem Diener überlassend.

Auch unsere Gesellschaft war von der Geschicklichkeit des Hindus entzückt, der alles mit einer Grazie und Ruhe ausgeführt hatte, als spiele er mit einer kleinen Katze und befände sich nicht einem der furchtbarsten Raubtiere seines Heimatlandes gegenüber. Selbst Ellen konnte nicht unterlassen, ihre Bewunderung in Worten anszudrücken.

»So einen Kampf lasse ich mir gefallen, da steht der Mensch dem Tier, das er erlegen will, mit Gefahr, seines eigenen Lebens gegenüber. Eine Jagd mit Büchse und zu Pferd ist dagegen ein Unrecht zu nennen.«

Die Aufmerksamkeit aller wandte sich jetzt wieder den Elefanten zu, welche sich beruhigt hatten, ergeben zusammengedrängt auf einem Platz standen und nur die Rüssel unaufhörlich bewegten.

Ein kleiner Singhalese mit eisgrauem Haar und Bart, um den Leib nur einige Stricke, näherte sich der Tribüne des Fürsten, machte eine tiefe Verbeugung und schritt dann dem Eingange des Kraals zu. Er hob nur etwas den Kopf, da löste sich einer aus der Reihe der dressierten Elefanten, ein mächtiges Tier mit kolossalen Stoßzähnen, der Gal-Oya kroch unter dessen Bauch, stellte sich mit den Zehen auf eines der Vorderbeine und ließ sich auf diese Weise nach den zusammenstehenden Elefanten tragen, welche den Menschen gar nicht bemerkten, sondern stumpfsinnig den herankommenden Kameraden betrachteten.

Diesem folgten noch einige andere, welche sich sofort unter die Herde mischten, und, ob sie sich die Tiere selbst aussuchten, oder ob ihnen die Betreffenden vorher von ihrem Meister bezeichnet worden waren, jedenfalls trieben sie das stärkste Exemplar durch Schieben des Körpers und Stoßen der Zähne aus der Menge heraus, bis er von dem Elefanten des Gal-Oya erreicht werden konnte.

Der riesige Dickhäuter schmiegte sich dicht an das noch wilde Tier, welches von den anderen gezähmten Elefanten umstanden wurde, und im Nu hatte der Bändiger um ein Bein desselben eine Schlinge gelegt; der Elefant wurde mißtrauisch, er stieß einen trompetenähnlichen Ton aus und versuchte vorwärtszugehen, aber die ihn Umstehenden drängten sich so fest an ihn heran, daß er es dulden mußte, daß der Gal-Oya auch um den anderen Fuß eine Schlinge legte.

Dann klammerte er sich wieder an seinen Elefanten an, und dieser trug ihn zu einem anderen Tier, welches bereits herausgetrieben worden war und bei dem sich dasselbe Manöver wiederholte.

Der erste Gefangene wollte unterdes eine Bewegung machen, strauchelte aber und stürzte mit einem dumpfen Gebrüll zu Boden, wodurch die anderen Elefanten wieder scheu gemacht wurden und hin- und herzulaufen begannen. Aber die gezähmten Elefanten waren jetzt einmal an der Arbeit, sie hielten das Tier, welches ihnen durch einen leisen Wink bezeichnet wurde, fest, und der Gal-Oya legte ihm die Schlingen an, es mochte stampfen und sich sträuben wie es wollte; ohne sich beim Schürzen der Knoten stören zu lassen, wand sich der kleine Mann wie ein Aal zwischen den Beinen des Ungeheuers.

Schon war der dritte auf diese Weise gefesselt, zwei lagen schon am Boden, als plötzlich ein lautes Geschrei der Eingeborenen erschallte.

»Ein Dambool, ein Dambool,« gellte es von den Lippen derselben, und in wilder Flucht stürzte alles davon.

Unsere Gesellschaft wußte noch nicht, was der Grund zu diesem Schrecken sei, als es schon hinter ihnen im Unterholz des Waldes krachte und in Carriere, den Rüssel weit vorgestreckt, ein Elefant hervorgerannt kam, gerade auf das Gerüst unserer Freunde zu.

Aber mitten im Laufe änderte er nochmals seine Richtung. Die Leute auf der Tribüne des Fürsten hatten durch ihr Geschrei seine Aufmerksamkeit erregt, und toll vor Wut rannte er gegen dieselbe an; im nächsten Augenblick war er von am Boden zappelnden Menschen umgeben, raste weiter gegen die Holzwand, riß diese nieder und stürmte fort, gefolgt von allen Elefanten, außer den gezähmten und einem gefesselten – den anderen beiden war es auch gelungen, sich von den Fesseln zu befreien.

Es war noch niemandem zum Bewußtsein gekommen, was eigentlich passiert sei, da verschwanden die letzten schon hinter den Bäumen des Waldes. Ein ›Einsiedler‹ hatte sich hierher verirrt, war durch den Anblick der vielen Menschen und Elefanten erst stutzig, dann zornig geworden, war darauf losgestürmt, hatte schließlich alles im Wege Stehende mit blinder Wut niedergerissen, und hatte endlich, gefolgt von seinen Kameraden, welche durch das tapfere Benehmen des mürrischen Gesellen wieder neuen Unternehmungsgeist bekommen und die sie bewachenden Elefanten einfach mit Wucht zur Seite geschleudert hatten, das Weite gesucht.

Aengstlich befühlten die von ihrer Höhe herabgestürzten Gäste des Fürsten und dieser selbst die Glieder, ob nichts verletzt sei, riefen die Diener und traktierten diese feigen Geister, welche schon beim Anblick des alten Burschen davongelaufen waren und sich jetzt nach und nach mit demütiger Miene wieder einfanden, mit Fußtritten; aber alles dies konnte die geflohenen Elefanten nicht wieder herbringen, ja, der Fürst war in solcher Wut, daß er auch dem einzigen zurückgebliebenen die Fesseln lösen und ihn mit Lanzenstichen davonjagen ließ.

Auf dem Holzgerüst herrschte dagegen die ausgelassenste Fröhlichkeit. Der alte Einsiedler, der sich, wenn auch unbeabsichtigt, mit solchem Heroismus seiner gefangenen Kameraden angenommen und sie befreit hatte, wurde als ein Held gepriesen und mit Lobpreisungen überhäuft. Besonders Ellen konnte sich nicht enthalten, ihn mehrere Male mit Lord Hastings zu vergleichen, als er damals im Flußbett zuerst seine Fesseln sprengte, und der Lord war über diesen Vergleich durchaus nicht erzürnt.


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