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Gelassen, eine Zigarette rauchend, stand Jed Corner an einer Ecke des Unterkunftsgebäudes der Cowboys gelehnt. Nichts war ihm anzumerken, dass alles in ihm aufgewühlt war.
Er fühlte noch die Empörung, die ihn gepackt hatte, als er sich von Ruth vor fremden Menschen so behandelt gesehen hatte.
Donnerwetter! Er warf die Zigarette fort; das hatte ihm ein Mann sagen sollen! Aber so war er machtlos gewesen.
Er dachte an Jolivet. »Um Deinetwillen!« sagte er leise.
Er fühlte die Pflicht, noch hier auszuhalten und Jolivets junger Verwandten das Einleben auf der Ranch zu erleichtern. Er war von einer Dankbarkeit, wie man sie selten fand. Jed Corner meinte zu wissen, wohin ihn sein Lebensweg geführt hätte, wenn sich nicht der alte Jolivet einst seiner angenommen. Dabei vergaß er ganz, daß niemand in einen Menschen etwas hineinlegen kann, was nicht in ihm vorhanden ist. Jed Corner besaß einen Fehler: er unterschätzte sich selbst.
Dachte er an Oliver Jolivet, krampfte sich in heißem Schmerz sein Herz zusammen. Er konnte es auch jetzt noch nicht fassen, daß dieser nicht mehr war, daß er niemals wieder in diese lebensklugen Augen sehen sollte, die stets freundlich aufstrahlten, wenn sie seiner ansichtig wurden. Er hatte ihn geliebt, wie ein Sohn seinen Vater, vielleicht sogar noch inniger.
An seinen eigenen Vater hatte er keine Erinnerung; er wußte, daß er bei einer Schießerei umgekommen war, und daß man seinem Vater das schon lange prophezeit hatte.
Er sah seine Mutter vor sich, die eine stille, stets traurige Frau gewesen war. Noch meinte er ihre vor Entsetzen und Angst weitaufgerissenen Augen zu sehen, als sie ihn dabei überraschte, wie er mit den Revolvern seines Vaters, die er gefunden hatte, übte. Damals war er neun Jahre alt gewesen. Die Revolver riß ihm seine Mutter aus den Händen.
Aber schon am nächsten Tag holte sich Jed sie wieder, und von da ab übte er heimlich und verstohlen. Mit fünfzehn Jahren hatte er seine erste Schießerei mit einem Mann, der wie er meinte, seine Mutter beleidigt hatte. Jed war danach geflohen, denn sein Gegner stand nicht wieder auf.
Ein Treiben begann auf ihn. Ungeheuren Strapazen mußte er sich aussetzen, aber gefaßt wurde er nicht. Zwar stellte ihn der eine oder der andere, aber er war immer Sekunden schneller mit seinem Revolver, als sein Gegner. Jed verwundete seine Gegner nur, und zog seinen Colt absichtlich stets später als sie. So kam es, daß er einen Namen als Revolverheld bekam, und man ihn schließlich in Ruhe ließ. Man begann sich vor ihm zu fürchten, und er wurde als erster unter den bekannten Revolvermännern genannt. Im Süden, woher Jed Corner stammte, zitterte noch jetzt nach Jahren mancher bei Nennung seines Namens.
Einer seiner Streifzüge führte ihn in diese Gegend. Nichts hielt ihn mehr im Süden, nachdem er gehört hatte, daß seine Mutter nicht mehr lebte. Einsam war er geworden, bis – Oliver Jolivet seinen Weg kreuzte.
Niemand kannte ihn hier und doch – Oliver Jolivet sah in seine Augen und wußte, wen er vor sich hatte.
Bei ihm war er geblieben, und zum erstenmal in seinem Leben begann er, sich wohl und glücklich zu fühlen. Er fand Befriedigung in der Arbeit, die ihm Jolivet gab.
Jed Corner wußte, daß er wieder ein einsamer Mensch werden würde. Er gestand es sich selbst noch nicht ein, aber fast hatte er Angst vor sich und dem Leben, dem er entgegengehen würde.
Diesen Boden, wie alles hier, liebte er. Verließ er alles, woran sein Herz hing, möchte Gott allein wissen, wohin ihn sein Weg treiben würde.
Jed raffte sich auf und schimpfte leise vor sich hin. Er hatte etwas anderes zu tun, als hier umherzustehen und seine Gedanken auf Reisen zu schicken. Was kommen mußte, würde kommen.
Da sah er einen sich der Ranch nähern, und erkannte in ihm Chick Langwool. Schon von weitem flatterte dessen roter Schopf im Winde; seinen Hut hatte er wie immer am Sattelknauf hängen.
Jetzt bemerkte Chick auch Jed Corner. Seine Augen blinzelten in die Sonne. Nie wußte er genau, woran er bei Jed war. Eigentlich konnte er ihn gut leiden, fühlte aber unbewußt den Meister in ihm. Chick erinnerte sich, daß er vor vier Jahren gern mit ihm seine Kräfte gemessen hätte. Inzwischen hatte er sich im Süden aufgehalten, dort war einmal der Name Jed Corner gefallen.
Was hatte er da alles von ihm vernommen! Seitdem war ihm eigentlich die Lust vergangen, sich mit ihm zu messen. Feige war Chick nicht, aber was hatte man sich da alles von Jed Corner erzählt! Eine reiche Vergangenheit besaß dieser, das war bestimmt.
Hoch hatte er aufgehorcht, aber nicht eine einzige schlechte Tat erzählte man sich von Jed. Selbst der Sheriff aus Jeds Heimatsort hatte von ihm freundlich gesprochen und sogar bedauert, daß er nichts mehr von Jed Corner vernommen hatte. Schweigend hörte sich Chick die Erzählungen an; er dachte nicht daran, zu erzählen, wo sich Jed jetzt aufhielt. Der Sheriff hatte noch hinzugesetzt, daß Talente, wie Corner sie besitze, leicht einen Mann ins Unglück führen könnten.
Jetzt verhielt Chick sein Pferd vor Jed Corner, der gelassen stehen geblieben war und ihn erwartete. Eine Weile maßen sie sich stumm. Wieder erging es Chick, wie es ihm auch vor Jahren gegangen war. Alles in ihm straffte sich unter Corners Blicken und schrie: Gefahr! Es war derselbe Instinkt, den er stets hatte, wen er einem Mann gegenüberstand, der seine Revolver leicht und geschickt im Halfter trug.
Plötzlich redete ihn Jed an: »Chick Langwool, wollt Ihr nicht von Eurem Gaul steigen? Ich schätze es nicht, wenn Leute auf mich heruntersehen.«
Ruhig und gleichgültig wurden die Worte gesprochen, und doch klang ein Ton hindurch, den das geübte Ohr Chicks vernahm und verstand.
Er sprang vom Pferde und stand Auge in Auge mit Jed Corner. So verharrten sie schweigend; es war, als ob sich zwei Kämpen vorsichtig abtaxierten.
Plötzlich streckten sie zu gleicher Zeit ihre Hand aus, und ihre Hände fanden sich zu einem kräftigen Druck. Chick lachte über das ganze Gesicht, und Jed nickte ihm freundlich zu.
Nun bot Chick eine seiner selbstgedrehten Zigaretten an. Wer ihn kannte, hätte mit Staunen gesehen, mit wieviel Achtung er das tat.
»Ich komme aus dem Süden, Jed,« begann er vorsichtig ein Gespräch anfangend.
Jed regte sich nicht.
»So –?« war alles, was er sagte. Er warf Chick einen lauernden Blick über seine Zigarette zu.
»Ja,« Chick zögerte ehe er weiter sprach, »und jetzt besuche ich meine Schwester.«
Als er keine Antwort erhielt, fragte er: »Ihr seid öfters bei Meßter?«
Jed wußte nicht, worauf Chick hinaus wollte, – oder war es am Ende nur müßiges Gerede von ihm?
»Ja, Chick,« entschloß er sich ihm zu antworten. »Ich bin gern bei Will Meßter und den beiden Mädchen.«
»Viel passiert heute nacht, nicht wahr?« fragte Jed und sah Chick bei seiner Frage von der Seite an.
Auf Chicks fragenden Blick fuhr Jed fort: »Ihr seid doch heute nacht auch bei Winters gewesen?«
»Gewiß!« Chick nickte lebhaft; plötzlich sagte er sinnend: »Feine Lady, die Erbin.«
Er sah nicht, wie es in Jeds Augen aufblitzte. Chick, der noch etwas hinzufügen wollte, bemerkte nur plötzlich, daß sich Jeds Haltung veränderte; wie eine zum Sprung bereite Raubtierkatze stand er vor ihm. Im Augenblick hatte Chick keine Ahnung, warum. Nur schrie alles wieder in ihm: Vorsicht! Jed Corner wurde ihm unheimlich.
Er wechselte schnell das Thema; sofort sah er, daß Jed wieder eine gleichgültige Haltung annahm.
»Viel zu tun, Jed?« fragte er harmlos tuend.
Belustigt sah ihn Jed an.
»Sieht gerade danach aus!« spöttelte er. »Wollt Ihr mithelfen?«
»Zur Arbeit komme ich noch früh genug, Jed.« Chick schnitt eine Grimasse.
»Wirklich, Chick? Habt Ihr das überhaupt einmal vor?«
Jed sah, wie sich ein tiefer Ernst über Chicks leichtsinniges Gesicht breitete, und wieder fühlte er die Sympathie in sich emporsteigen, die er auch vorhin für ihn gefühlt hatte, als sie Auge in Auge gestanden hatten.
»Kommt mit mir, Chick!« sagte er schnell, ohne eine Antwort abzuwarten. »Ich will zu den Pferden in der Koppel. Mein alter Gaul lahmt, und ich will mir meine Mary holen.«
Als sie die Weiden erreichten, sahen sie schon von weiten die hellen Kleider Ruths und ihrer Freundinnen leuchten.
Die erste Regung Jeds war, zurückzugehen; aber daß Chick in seiner Begleitung war, hielt ihn davon ab. Dieser brauchte nicht zu wissen, wie gern er diese Begegnung vermieden hätte.
Ruth war mit ihren Freunden und Dr. Britton auf einem Spaziergang gewesen, der hier bei den Pferden endigte. Ruch sie sah schon von weiten Chicks Rotkopf leuchten, und wieder befiel sie ein unvernünftiges Herzklopfen. Sie machte eine heftige Bewegung, die Percy, der an ihrer Seite stand, sogleich bemerkte. Er folgte der Richtung ihres Blickes und erkannte sofort den Mann, mit dem er gestern das Rencontre gehabt hatte.
Die beiden auf sie zukommenden Männer erreichten sie jetzt. Chick machte eine chevalereske Verbeugung und schwenkte graziös seinen Hut, den er nun in der Hand hielt. Dr. Britton zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
»Was sehen meine Augen!« rief er. »Chick Langwool wieder hier!«
Er schmunzelte und reichte Chick seine Hand. »Na, Langwool, stellen Sie sich nur gut mit mir, Ihrem zukünftigen Rechtsanwalt!« lachte er.
Freundlich schlug Chick in die ihm gebotene Hand ein. Seine Augen aber suchten die blonde Frau, die ihm jetzt ruhig entgegensah und gelassen am Gatter lehnte. Er trat auf sie zu, so schön und elegant hatte er sie gar nicht in der Erinnerung. Im Augenblick stand er verlegen vor ihr und drehte seinen Hut in den Händen.
»Chick Langwool!« sagte er und machte eine kleine Verbeugung; dann sah er Ruth mit seinen blitzenden, grünen Augen siegesgewiß an.
Eine Stimme neben ihm sagte: »Freut uns, Mr. Langwool, Eure Bekanntschaft von gestern zu erneuern. Gestatten – Desmond Grane!«
Chick sah einen kleinen und schmalen jungen Mann vor sich mit rassigen Augen im Gesicht.
»Gestatten Sie, daß ich Sie mit meinen Freunden bekannt mache!«
Etwas hilflos bei Desmond Granes gesellschaftlicher und verbindlicher Art nickte Chick ihm stumm zu.
Namen fielen an Chicks Ohr; er vernahm aber nur einen Namen, den er heute morgen schon in Wilhelmstone vernommen hatte: Ruth Harries. – Ihre Ankunft und was sie bedeutete war wie ein Lauffeuer durch Wilhelmstone geeilt.
Dr. Britton stand abseits mit dem ihm sehr sympathischen Jed Corner und unterhielt sich leise mit ihm. Keiner konnte bemerken, wie scharf Jed Ruth Harries beobachtete; keine ihrer Bewegungen ging ihm verloren. Es mochte wohl sein, daß Ruth sich beobachtet fühlte, denn ein paarmal streifte ihr Blick ihren Verwalter.
Die anderen kamen mit Chick ins Gespräch, indem er sich anbot, sie auf ihrem ersten Ausritt zu begleiten, was von allen gern angenommen wurde, bis auf Percy, den die Anwesenheit dieses Mannes störte; glaubte er doch aufmerksame Blicke Ruth's, die Chick Langwool galten, zu bemerken.
Jetzt trat Jed Corner an die Einzäunung; mit einem Sprung setzte er über sie hinweg und pfiff leise. Darauf löste sich von den scheu von ferne heräugenden Pferden eine goldfuchsige Stute. Mit erhobenem Kopf kam sie auf Jed zu, der ein Gatter öffnete und im Begriff war, sie an ihrer Mähne herauszuführen.
Ein Ruf von Ruth ließ ihn aufsehen.
»Was soll mit dem Pferd?« fragte sie.
»Mein Gaul lahmt, und ich hole mir diesen.«
»Das wird nicht gehen, da ich mir diese Stute zum Reiten ausgesucht habe.«
»Sie werden sie nicht reiten können.«
»Wollen Sie das nicht meine Sorge sein lassen?«
Einen Augenblick hatte es den Anschein, als ob Jed ihr eine scharfe Antwort geben wollte; aber statt dessen ließ er die Stute los und schloß das Gatter hinter sich, dann entfernte er sich mit merkwürdig schweren Schritten.
Als Ruth sich umsah, nickte ihr Percy zu: »Das schönste Pferd wollte der Kerl sich aussuchen; das ist doch schließlich für Dich, Ruth.«
Ruth Harries sah in die Augen Chicks, die sie mit einem betroffenen Ausdruck ansahen. Aber da er nichts sagte, zuckte sie nur gleichgültig mit den Achseln.
Im Fortgehen ging Lew Forest an ihre Seite.
»Miß Harries, das Pferd ist Jed Corners Eigentum,« redete er sie an.
Erstaunt sah ihn Ruth an: »Woher wissen Sie das, Lew Forest?«
»Wenn man einen Blick dafür hat, dann weiß man es, Miß Harries. Sahen Sie nicht, wie die Stute auf seinen Pfiff folgte? Einem Pferde das beizubringen, dazu gehört Liebe und Geduld, die verwendet man nicht für fremde Pferde. Außerdem möchte ich mich der Ansicht Jed Corners anschließen: es ist gefährlich für jeden, ein fremdes Pferd zu reiten, wenn es nur an einen Reiter gewöhnt ist.«
Ruth schwieg und überlegte. Lew Forest erschien ihr immer mehr in einem anderen Licht. Hatte sie ihn früher schon nicht verstanden, so wurde er ihr jetzt immer noch rätselhafter.
»Sie mögen nicht unrecht haben: ich will es mir überlegen,« antwortete sie ihm nachdenklich.
Alle ließen sich wieder auf der Veranda nieder, es war ihnen auch zu heiß, etwas anderes zu unternehmen.
»So ein Landleben ist doch ein beschauliches Dasein!« meinte Desmond. Er fühlte sich hier sehr wohl, ganz im Gegensatz zu Percy, der darauf achten mußte, daß seine schlechte Laune den anderen nicht zu fühlbar wurde.
Eben vor dem Abendbrot verabschiedete sich Chick, der bis dahin bei ihnen gesessen hatte, eine endlose Zahl von seinen Zigaretten geraucht und sich sonst als stummer Zuhörer betätigt hatte.
Dr. Britton, der heute dablieb, kramte Jugenderinnerungen aus New York aus und frischte sie mit den jungen Menschen auf.
Nach dem Abendessen, das wie das Mittagessen im kühlen Eßzimmer eingenommen wurde, trat der bedienende Haller ein und meldete, daß jetzt Corner Miß Harries und Britton nach der Bibliothek bitte. Sie folgten dem Ruf.
Als sie eintraten, wandte sich Jed Corner sofort an Ruth. Im sachlichen Ton, als ob nichts zwischen ihnen vorgefallen wäre, sagte er: »Miß Harries, ich möchte Ihnen in Gegenwart von Dr. Britton, die Bücher, die ich nach –« er machte eine Pause, ehe er weitersprach, »dem Tode Oliver Jolivets allein geführt habe, übergeben.«
Ruth setzte sich, und ihr blondes Köpfchen neigte sich tief über die Bücher. Schon seit Jahren verwaltete sie ihr eigenes Vermögen, und so erkannte ihr geübter Blick bald, daß die Bücher vortrefflich in Ordnung waren.
Dr. Britton, der auch ein Buch zu sich herübergezogen hatte, sah ein paarmal auf und sah Jed Corners Augen versonnen auf dem Blondkopf Ruths haften.
So kam es, daß er weniger Interesse für die Bücher zeigte, traute er doch so wie so Jed Corner über alles, vielmehr mit einem feinen Lächeln in eine dunkle Ecke der Bibliothek blickte. Als er wieder aufschaute, umfaßte sein Blick die beiden vor ihm Sitzenden. Seine Lippen formten unwillkürlich: »Oliver Jolivet, vielleicht warst Du auch in diesem Fall ein großer Menschenkenner.«
Ruth schlug nun die Bücher zu.
»Soweit ich es beurteilen kann, ist alles in Ordnung. Ich bin doch sehr erstaunt, wie groß die Ranch ist,« sagte sie zu Dr. Britton.
Dann wandte sie sich plötzlich an Jed Corner.
»Mr. Corner, ich glaube, ich tat Ihnen unrecht. Ich hörte, die Stute gehört Ihnen. – Entschuldigen Sie bitte, ich werde mir natürlich ein anderes Pferd nehmen.«
»Miß Harries, die Stute steht zu Ihrer Verfügung.«
Mit einer knappen Verbeugung verließ Jed Corner das Zimmer. Ruth seufzte auf.
»Um Himmelswillen, Mr. Britton, sind hier alle Männer so empfindlich?«
Dr. Britton lachte auf, er zuckte vielsagend mit den Achseln.
»Mir scheint, ich muß hier noch in die Lehre gehen,« sagte Ruth im Hinausgehen.
Sie setzten sich wieder zu den anderen, die aus Langeweile eine Bridgepartie begonnen hatten. Früh ging heute alles zur Ruhe.
Nur einer fand auch heute nacht keine Ruhe. Es war Jed Corner, der bei seiner Fuchsstute stand. Unaufhörlich streichelte er sie. Er dachte an zwei blaue Augen, die ihn hochmütig ansahen.
»Mary, Liebling,« sagte er zur Stute, »die ist noch genau so ungebärdig, wie Du es einst warst. Einen Herrn hat sie noch nicht gefühlt. Hoffentlich richtet sie nicht allzu viel Unheil hier an,« setzte er versonnen hinzu. Dabei dachte er an Chick Langwool und an Percy Archeys eifersüchtige Blicke auf diesen, die er wohl bemerkt hatte.