InhaltInhalt
- Theodor Körner
- Vermischte Gedichte.
- Der Traum
- Der Morgen des Glaubens
- Das Wunderblümchen
- Der Schreckenstein und der Elbstrom
- Brutus' Abschied
- Die Weisung Apoll's
- Die Gewalt der Schönheit
- Das Reich des Gesanges
- Sängers Morgenlied
- Klotar's Abschied
- Wechsel
- Schön und erhaben
- An meine Zither
- Die menschliche Stimme
- An Phöbos.
- Sehnsucht nach dem Rhein
- Phantasie
- Violenblau
- Leichter Sinn
- Jugendlust
- An den Frühling
- Im Frühling
- An den Frühling
- Der Morgenstern
- Die Harmonie der Liebe
- Bei einem Springbrunnen
- Erinnerung
- Sehnsucht
- Sehnsucht der Liebe
- Wehmuth der Liebe
- An Adelaiden
- An Adelaiden, am Johannistage
- An ihrem Wiegenfeste
- Aus der Ferne
- Liebesrausch
- An die Liebliche
- Liebeständelei
- Das war ich
- Das warst Du
- Nähe der Geliebten
- Morgenfreude
- Ständchen
- In der Nacht
- Die Augen der Geliebten
- Bitte
- Beim Gewitter
- Nachtgedanken
- Auf der Bastei
- Vergangenheit, Gegenwartfund Zukunft
- Bei Sonnenuntergang.
- Elegie.
- Sehen, Lieben, Küssen
- Dank
- Im Prater
- Döbling
- In der Nacht meines Geburtstags
- Mein hohes Lied von der Einzigen
- An die Geliebte
- Vor dem Bilde ihrer Mutter
- Liebe und Lieder
- Der Dreiklang des Lebens
- Dresden
- Die drei Sterne
- Worte der Liebe
- Zur Nacht
- Wiegenlied
- Trinklied
- Bundeslied
- Trinklied
- Weinlied
- Sängers Wanderlied
- Schifferlied
- Morgenlied für Schiffer
- Nachtlied der Krieger.
- Berglied
- Des Sängers Lied zu den Sternen
- Zu einer Melodie
- Zur Melodie: Mir leuchtet die Hoffnung ec.
- Zu Paisiello's Musik von Nel cor piu non mi sento ec
- Zu Paer's Arie: Un solo quarto d'ora etc
- Zu Paer's Romanze: Tu veux le done etc
- Russisches Lied
- Wiegenlied
- Zu der Romanze des Troubadour, in der Oper: Johann von Paris
- Treuer Tod
- Muth
- In der Neujahrsnacht 1809
- Zum Abschied
- Erinnerungen an Schlesien
- 2. Am Elbbrunnen
- 3. Der Zackenfall
- 4. Buchwald
- 5. N.....f und P.........e
- 6. Sonnenaufgang auf der Riesenkoppe
- 7. Auf der Riesenkoppe
- 8. Charade. An Pr. v. H
- Erinnerungen an Karlsbad.
- 2. Der Sprudel
- 3. Dorf Hammer
- 4. Dorotheens Tempel
- 5. Die Prager Straße
- 6. Der Obelisk
- 7. Charade
- 8. Der Kaiserin-Platz
- 9. Von Weyrothers-Ruh bei Ellenbogen
- 10. Das Kreuz auf dem Felsen vor dem Eger-Thore
- 11. Das Töpel-Thal
- 12. Findlater's Tempel
- 13. Abschied vom Dorotheen-Tempel
- 14. Friederikens Felsen
- 15. Am Kreuze unfern Mariannens-Ruhe
- 16. Hans Helling's Felsen
- 17. Der Neubrunnen
- 18. Beim Tanze im sächsischen Saale
- 19. Als sie von dem Brunnen Abschied nahm
- 20. Auf der Bank am Sauerbrunnen
- 21. Rundgesang auf dem Belvedere
- 22. Abschied vom Leser
- Geistliche Sonnette.
- 2. Die Ehebrecherin
- 3. Das Abendmahl
- 4. Christi Erscheinung in Emmaus
- 5. Christi Himmelfahrt
- Sonnette.
- Wilhelm
- Am Grabe Kraft's
- An Gustav Zedlitz
- An Rosine Bürger.
- Vor Raphaels Madonna
- Kügelgen's Gemälde
- Friedrich's Todtenlandschaft
- Vor dem Bilde zweier Schwestern von Schick
- Als sie eine Kornähre in der Hand zum Blühen brachte
- An Sie
- Gute Nacht, lieber Theodor!
- In Dornbach
- Am 25. Juni
- Die Liebe
- An H
- Im St. Stephan
- Vor dem Grabmal in Penzing
- Am 17. April, mit Rosen.
- An Corona,
- Poesie und Liebe
- An Brockmann's Freunde
- An Karoline Pichler
- Mit den Knospen
- Am 3. Februar
- Aus der Ferne
- Vom böhmischen Sitze
- Erzählende Gedichte.
- Der Weltschöpfer
- Der geplagte Bräutigam
- Das gestörte Glück
- Der Jüngling und der Bach
- Spielmann und Zither
- Treuröschen
- Simson's Rache an den Philistern
- Die heilige Cäcilia
- Die heilige Dorothea
- St. Medardus
- Die vier Schwestern
- Der Todtenkranz
- Dido
- Amphiaraos
- Die Monatssteine
- Der Teufel in Salamanka
- Der Kynast
- Wallhaide
- Kapitel 172
- Harras der kühne Springer
- Epische Fragmente.
- Die Verlobung
- Gelegenheitsgedichte.
- An den Leser
- 1807.
- An die Prinzessin Dorothea von Kurland
- An F. V. R
- An Auguste
- Die Kunst
- Die Anmuth
- Die Liebe
- An Sie
- An Emma
- An Schwester Emma
- Zum 11. März 1811
- Zum 13. Juni 1812
- Zum 3. Februar
- Des Sängers Abschied von der Fürstin
- Zueignung der »Dramatischen Beiträge«
- Am Grabe Karl Friedrich Schneider's
- An Goethe,
- An den Heldensänger des Nordens
- Mit den Knospen
- Am 16. November,
- An Johanna Krüger
- An den verewigten Künstler
- Beim Tode eines Kindes
- Am 21. April 1812,
- In der Stephans-Kirche
- Nach der Aufführung von Händel's Alexander-Fest in Wien
- An Isidorus
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Die Liebe
1.
Das Kind erwacht an zarten Mutterbrüsten;
Die Liebe, die im treuen Arm es hält,
Sie führt es lächelnd in die neue Welt,
Eh' sich zum schweren Kampf die Stunden rüsten.
Noch fühlt es nur ein fröhliches Gelüsten,
Und was sich freundlich ihm entgegenstellt,
Dem Reich der Liebe wird es beigesellt.
Tief muß sie in dem zarten Herzen nisten.
Der Knabe schwärmt mit heißerem Gefühle,
Durch Berg und Thäler treibt ihn sein Gemüthe,
Der neue Morgen bringt ihm neue Lust.
Und jeder Schmetterling ist sein Gespiele,
Und seine Schwester jede Frühlingsblüthe.
Der Liebe stille Kraft keimt in der Brust.
2.
Kaum ist er jetzt dem Knabensinn entronnen,
So will er schon die stolze Bahn ersteigen,
Mit kühner Faust das höchste Ziel erreichen,
Es schweift der Blick nach unentdeckten Sonnen;
Doch Liebe tritt mit allen ihren Wonnen
In seine Bahn, die wilden Stürme schweigen,
Der stolze Sinn muß sich der Anmuth beugen,
In Sehnsucht ist die kühne Kraft zerronnen,
Zur hellen Flamme wird der stille Funken.
Nur Eins kann ihn verderben und beglücken,
Und Eins nur lichtet seiner Seele Nacht.
Sein Streben ist in ihren Blick versunken,
Und in des Herzens seligstem Entzücken
Entfaltet sich der Liebe heil'ge Pracht.
3.
Doch schwer zum Kampfe rüstet sich die Zeit,
Und feindlich kommt die Stunde angezogen.
Da fühlt der Mann, daß ihn ein Wahn betrogen,
Und daß der Wille nicht der That gebeut.
Und wie des Meeres Brandung tobt der Streit! –
Umsonst bekämpft er die empörten Wogen. –
Da kommt ihm Liebe hilfreich zugeflogen,
Reicht ihm die Götterhand; – er ist befreit!
Von ihr in heil'ger Weihe eingesegnet,
Steht er, der Einzigglückliche der Welt,
Und glänzend muß die Nacht im Innern tagen. –
Von Allem, was ihm freundlich hier begegnet,
Von Allem, was der Gott ihm zugesellt,
Hat Liebe ihm die schönste Frucht getragen.
4.
Geläutert ist der Seele kühnes Streben,
Es kann die Zeit die innern Kämpfe schlichten;
Das Herz kann seine Sehnsucht nicht vernichten,
Die Liebe bannt ihn hoffend noch ans Leben,
Und gern vertraut er ihr mit leisem Beben;
Denn seines Grabes Dunkel wird sie lichten,
Und offenbart in göttlichen Gesichten,
Muß ihn des nahen Morgens Licht umschweben.
Dann steht sie freundlich ihm zu seiner Rechten
Und segnet seine That mit heil'gen Worten,
Daß nichts den schönen Blick der Hoffnung trübe.
Da schwingt der Geist sich auf aus Erdennächten,
Der Seraph öffnet ihm die Himmelspforten
Und ruft ihm jauchzend zu:
Gott ist die Liebe!
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