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Schiller in Oesterreich.

Erhaben ist der Menschheit Ruhmeshalle,
Es gibt kein Volk, das nicht ans Große glaubt,
Geheiligt sind die edlen Geister alle,
Doch jedes Volk verehrt sein Lieblingshaupt.

Wer leuchtet uns voran in diesen Tagen
Des Völkerzanks? Wer bringt uns Himmelsglanz?
Wer darf den Purpur unsrer Liebe tragen?
Auf wessen Haupt ruht ew'gen Ruhmes Glanz?

Es wäre Torheit, wollt' ich stammelnd nennen
Ihn, der die Welt bezwang mit seinem Geist,
Ihn, den wir gut wie unsern Herzschlag kennen, –
Verflucht die Zunge, die nicht Schillern preist! –

O Brüder, sagt, was soll er uns bedeuten,
Die wir entfernt vom Reich der Mutter stehn,
Die wir zwar noch auf deutscher Erde schreiten,
Doch nah vorbei an fremder Scholle gehn?

Was ist er uns, die wir die Sprache sprechen,
Die er geadelt, – Blut von seinem Blut –?
Man macht uns diesen Adel zum Verbrechen,
Und: ich bin deutsch! gesteht nur laut der Mut.

Es fehlt uns nicht an schmeichelnden Propheten,
Die uns verlocken, doch nicht blöd zu sein
Und abzuwerfen alter Sitte Ketten
Und aufzugehn im großen Weltverein.

Ein schönes Wort voll herrlicher Gedanken!
Doch ein Arkadien kehrt nicht mehr zurück.
All unsre Größe liegt in unsern Schranken,
Und deutsch zu sein bleibt unser höchstes Glück.

O teure Brüder! laßt den Mann uns preisen.
Der zwar die Welt in seinem Herzen trug,
Doch treu zu seinem Volk stand, treu wie Eisen
Zu einer Zeit, da man's daniederschlug.

Wir stehn noch aufrecht, es soll keiner fallen,
Wenn gut gekämpft wird, edle Brüderschar,
Heil Friedrich Schiller! soll die Losung schallen.
Wir bleiben Deutsche jetzt und immerdar.


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