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Das Fremde, nur halb Erkannte und nur halb Erkennbare wirkt anziehend und erregend auf jede Masse. Sicher hat diese Erregungsfähigkeit des Geheimnisvollen z. T. ihren Grund in der Furcht. Verstärkt wird sie durch ein Bedürfnis, das auch ohne das Fremde, Geheimnisvolle gegeben und überall zu beobachten ist, wo eine Gemeinschaft sich aus den primitivsten Anfängen erhoben hat: durch die Begierde, Neues zu erfahren. Diese Neugierde, die sich zunächst nur auf die Verhältnisse der in der Nähe wohnenden Menschen erstreckt, wächst natürlich in dem Maße, in dem das rein geographische Wissen und weiterhin auch die Erkenntnis fremdartiger, besonders psychisch fremdartiger Menschenschicksale zunimmt. So kommt zu dem Reiz, der von dem Bewohner oder Bereiser ferner Länder ausgeht, der, den das abnorme, das verunglückte, namentlich aber das verbrecherische Individuum und weiterhin sein Opfer oder sein Überwinder ausübt. Aber dieser Reiz entwickelt sich nicht, wie etwa das Verehrungsbedürfnis, bis ins Ungemessene: sein Wachstum erreicht bei einem bestimmten Grade geistiger Entwicklung seine Grenze. Je stärker die Gesellschaft vergeistigt ist, desto mehr drängt sie das Sensationsbedürfnis zurück. In der modernen Kultur wird es in seiner niedrigsten Form – wenn man von der sogen. Schundliteratur absieht, die ja ihren Einfluß nur [86] auf bestimmte Klassen ausübt – fast allein durch die Presse genährt. Aber auch bei der Presse zeigt sich, daß in dem Lande, in dem die wenigst vergeistigte Masse existiert, in Amerika, der Befriedigung des Sensationsbedürfnisses der breiteste Raum gewährt wird.
Wollen wir das Sensationsbedürfnis, soweit es ruhmerweiternd wirkt, in seiner reinsten Form kennen lernen, so müssen wir daher in eine Periode zurückgehen, in der die geographischen Kenntnisse bereits zu wachsen beginnen, aber die Fähigkeit, Wahres von Erdichtetem zu scheiden, noch fast gar nicht besteht. Eine solche Periode ist das Mittelalter. Noch bevor die Kreuzzüge mit ihrer starken Erweiterung des Weltbildes einsetzen, hat die Freude des Mittelalters am Fremden, Wundersamen, Geheimnisvollen, kurz: an der Sensation, den Ruhm eines historischen Individuums begründet und schnell ins Gewaltige gesteigert: den Alexanders d. Gr. Daß dem Mittelalter eine auch nur annähernd richtige Erkenntnis der wirklichen Bedeutung Alexanders abgeht, braucht kaum hervorgehoben zu werden: schon der monströse Inhalt der Alexandersage nimmt jeden Zweifel. Der Reiz, der von dem Individuum Alexander ausgeht, hat nun eine ganz bestimmte historische Grundlage, und zwar in den wunderbaren Kriegszügen, die ihn bis nach Indien führten, also in ein Land, in das nur die kühnste Phantasie des mittelalterlichen Menschen vorzudringen wagte. An diese historischen Ereignisse knüpft sich dann die Fülle grotesker Zauber- und Liebesgeschichten, die um 200 n. Chr. vom Pseudo-Callisthenes gesammelt werden und von ihm aus nicht bloß in die gesamte westeuropäische Literatur übergehen, sondern auch im Orient, d. h. bei Türken, Armeniern, Persern, Syriern, Kopten u. a., eine kaum übersehbare Verbreitung finden. Einer der genauesten Kenner der Alexandersage meint denn auch: »Ce n'est pas seulement par l'amour du merveilleux qu'on peut expliquer un succès aussi extraordinaire: il n'y a pas de doute qu'en occident les fables du Pseudo-Callisthène ont été prises pour de l'histoire réelle.« PAUL MEYER, Alexandre le Grand dans la littérature française du moyen âge. Paris 1886, I, XVI. Als der erste, eigentlich selbstver [87]ständliche Grund wird demnach auch hier der »amour du merveilleux«, also unser Sensationsbedürfnis, angeführt. Die in dem Nachsatz erwähnte Tatsache ist sicherlich richtig. Aber sie trägt zur Erklärung des Erfolges der Alexandersage nur mittelbar bei, und zwar insofern, als durch den Glauben an die Realität der Erzählungen – auch wenn sie Individuen betrafen, die wahrscheinlich ganz unhistorisch sind, wie Artus, Roland, Parzival, Tristan u. a., – die Freude an der Sensation nur gesteigert wurde.
Findet bei Alexander das Sensationsbedürfnis durch eine rein geographische Tatsache seine Befriedigung, so kommen ihm bei einem anderen Individuum, das im Mittelalter zum höchsten Ruhme gelangte, abnorme, erschreckende Lebensumstände entgegen: beim Papst Silvester II. Schon aus der Art seines Ruhmes – der die Erscheinungsform diesmal nicht wie gewöhnlich erhöht, sondern erniedrigt, aber jedenfalls transformiert – geht hervor, daß der Ruhm nicht allein auf das außergewöhnliche Wissen und die Machtstellung Silvesters zurückgehen kann. Aus dem Papst ist bereits im 12. Jahrhundert – also nur etwa 100 Jahre nach seinem Tode – der Zauberer, und zwar der bösartige, mit dem Teufel im Bunde stehende, geworden. Diese, bei einem Papst besonders auffallende Transformierung ist durch zwei »sensationelle« Tatsachen bedingt: 1. wird sein Tod auf ein die Phantasie stark erregendes Verbrechen zurückgeführt: er soll auf gräßliche Weise verstümmelt, dann auf den Rücken eines Esels gebunden und so durch die ganze Stadt geschleift worden sein; 2. scheint eine Stelle seiner Grabschrift auf das Rasseln seiner Glieder zu deuten, was nur durch einen Bund mit dem Teufel zu erklären ist. SCHULTHESS, Die Sagen über Silvester II. Hamburg 1893, namentl. 9ff. Wenn die Erzählung von dem Tode sich jetzt als unhistorisch erwiesen hat – es handelt sich um eine Verwechslung mit Papst Johann XVI. –, so ist das für uns belanglos: sie kommt dem Sensationsbedürfnis entgegen und beweist gerade durch die Übertragung die Stärke dieses Bedürfnisses.
Einen ähnlichen, wenn auch freilich in Einzelheiten abweichenden Entwicklungsprozeß macht die Erscheinungsform [88] Vergils durch: auch er wird zum geheimnisvollen Zauberer, der nicht bloß die Ars mathematica und die Astrologia, sondern vor allem die Ars diabolica besitzt. Daß ein großer Teil der Vergilsagen unmittelbar auf die Silvestersagen zurückzuführen ist, wissen wir aus COMPARETTI. »Virgil im Mittelalter« übers. von DÜTSCHKE. Leipzig 1875. Den anderen Teil der Vergilschen Zaubergeschichten schafft sich das Sensationsbedürfnis des Volkes selbständig: da sie aber auch mittelbar mit historischen Ereignissen oder Personen nicht in Verbindung stehen, sind sie mit den bereits erwähnten, völlig frei erfundenen mittelalterlichen Sagenkreisen auf eine Stufe zu stellen und bedürfen hier keiner besonderen Hervorhebung.
Auf eine ähnliche Unfähigkeit zu historischer Kritik, wie sie das Mittelalter zeigt, geht das Sensationsbedürfnis des Kindes zurück. Auch bei ihm findet sich die Freude am Abnormen, Grausigen und wirkt, wo ein historisches Individuum oder eins seiner Werke in Betracht kommt, in starkem Maße ruhmverbreitend. Im Grunde handelt es sich hier um das, was man »die Lust an der eignen Unlust« genannt hat KARL GROOS, Die Spiele der Menschen. Jena 1899, 198., also um die Freude an einer Mischung von Furcht, Überraschung und Spannung. Neben dem Märchen und der Indianergeschichte ist an dieser Stelle vor allem die Reisebeschreibung zu nennen, weil sie sich noch am ehesten an ein historisches Individuum anschließt. Die Gekanntheit der Bücher »Robinson« oder »Gulliver« wäre ohne das – hier also zum größten Teil geographische – Sensationsbedürfnis des Kindes undenkbar.
Der Ruhm der Weltreisenden, also eines Livingstone, Stanley, Nansen usw., ist für uns bedeutungsvoller und führt die Betrachtung einen wichtigen Sehritt vorwärts. Daß auch er zum großen Teil auf das Sensationsbedürfnis, also auf die Freude an Stimulantien, zurückgeht, wird sich kaum bezweifeln lassen. Aber er zeigt die Macht dieses Bedürfnisses zum ersten Male auch in der geistig vorgeschrittenen Masse. Was nach außen hin sichtbar wird, ist ja freilich nur ehrliche Bewunderung, hervorgerufen durch das Vollbringen einer großen Leistung, findet also in der Eminenz seine Erklärung, [89] Aber innerlich empfindet die Masse auch das angenehme Gruselgefühl, das sich stets einstellt, wenn man den Bericht etwa von unerhörten Strapazen eines Nordpolfahrers liest. Der beste Beweis dafür ist die Tatsache, daß die Presse, die rein wissenschaftliche Leistungen – wie es die der Geographen doch im Grunde sind – sonst ziemlich kurz abtut, derartigen Reiseberichten stets den breitesten Raum gönnt.
Wo sonst in neuerer Zeit und bei einer zu historischer Kritik fähigen Masse das Sensationsbedürfnis ruhmzeugend oder -erweiternd wirkt, handelt es sich in den meisten Fällen um das Individuum, das S. 25 als »nichteminente Berühmtheit« bezeichnet worden ist. In erster Reihe ist hier an den Ruhm des Verbrechers gedacht. Zuweilen begeht ein Verbrecher – etwa Herostrat – seine Tat mit der ausgesprochenen Absicht, Ruhm zu erlangen, und erreicht dieses Ziel in der vollkommensten Weise. Aber auch wo die Absicht nicht vorliegt, tut das Sensationsbedürfnis seine Arbeit. Der Kuppler, Quacksalber und Betrüger Cagliostro füllt Jahrzehnte lang Europa mit seinem Namen. Die Anfänge seines Ruhmes gehen freilich auf den Glauben an seine Eminenz zurück; denn durch seine Verbindung mit dem Swedenborgianismus kommt er dem Zeitgeschmack entgegen und erweckt den Glauben, selbst eine geistige Macht zu sein. Aber dieser Glaube schwindet schnell, und schon bei seinem Petersburger Aufenthalt polemisiert kein geringerer als Kaiserin Katharina selbst in 3 Lustspielen gegen seinen medizinischen Schwindel. SIEBKE, Schwärmer und Schwindler zu Ende des 18. Jahrhunderts. Leipzig 1874, 390. Was von jetzt ab ruhmerweiternd wirkt, ist nur noch seine – in gewisser Weise faszinierende – vor allem aber geheimnisvolle, »sensationelle« Persönlichkeit. Der Ruhm erreicht seinen Höhepunkt, als er in die große Betrugsgeschichte jener Zeit, die Halsbandaffäre, verwickelt wird. Die Zeitungsartikel, Flugschriften und Bücher, die bald für, bald gegen ihn geschrieben werden, sind kaum zu zählen, und – um nur ein Beispiel zu nennen – auch Goethe steht so sehr unter dem Zwange dieser Sensation »Meine Neugierde war befriedigt« sagt er am Schluß der Besuchsschilderung (Italienische Reise, 13. u. 14. Apr. 1787)., daß er Cagliostros Angehörige in Palermo besucht, den Besuch in [90] der »Italienischen Reise« ausführlich schildert und schließlich dem Betrüger im »Groß-Kophta« noch ein Denkmal setzt.
Von hier aus bis zu den Individuen hinab, die weder durch die Originalität ihrer Persönlichkeit, noch durch ihre Stellung in der Zeitgeschichte, sondern allein durch ihr Verbrechertum das Sensationsbedürfnis befriedigen, ist nur ein kleiner Sehritt. Es wird später noch zu besprechen sein, wie vor allem die Presse um jeden Verbrecher einen Nimbus legt und ihm eine Beachtung widmet, die manchen eminenten Individuen versagt wird. Aber es handelt sich in jenen Fällen naturgemäß meist nur um Augenblicks- und lokalen Ruhm. Als Typus der Verbrecherspezies, die es zu weit höheren Formen des Ruhmes gebracht hat, sei hier Cagliostros Zeitgenosse, der als »Schinderhannes« bekannt gewordene Räuber, Brandstifter und Mörder Johann Bückler, genannt, der schließlich 53 verschiedener Verbrechen angeklagt war und in Gegenwart von mehr als 40 000 Menschen hingerichtet wurde. Selbst in dem wissenschaftlichen Pantheon der Deutschen, der Allg. Deutschen Biogr., ist ihm ein Raum zugewiesen worden, und zwar einer von beinahe 4 Seiten. Der Verfasser des Artikels entschuldigt sich zwar: »Es könnte fast anstößig erscheinen, auf diesen Blättern den Namen eines gemeinen Verbrechers zu finden«; aber es hätte dieser Entschuldigung nicht bedurft: seit der französische Rechtsgelehrte Pitaval 1734 den ersten seiner 20 Bände über die »Causes célèbres et intéressantes« herausgab, hat man nicht aufgehört, derartige Straffälle in vielbändigen Werken zu verewigen. All diese Werke tragen dazu bei, den Zustand hervorzurufen den am schlagendsten Goethe in ein paar behaglich-heiteren Versen unter der Überschrift »Zelebrität« illustriert hat:
»Hat einer unter Henkershänden
Erbärmlich müssen das Leben enden,
So ist er zur Qualität gelangt,
Daß er gar weit im Bilde prangt.
Kupferstich, Holzschnitt tun sich eilen,
Ihn allen Welten mitzuteilen:
Und jede Gestalt wird wohl empfangen,
Tut sie mit seinem Namen prangen.«
[91] Der Fall Kaspar Hauser lehrt uns eine neue Abart des Sensationsbedürfnisses kennen: nicht nur dem Verbrecher, auch seinem Opfer verhilft es zum Ruhme. Das »Aenigma sui temporis« verdankt das ungeheure Aufsehen, das es erregte, nur z. T. den allgemeinen Verhältnissen sui temporis – von denen später die Rede sein wird –, weit mehr dem Aenigmatischen, das seine Gestalt umgibt. Was die Hauser-Forschung inzwischen als fast unbezweifelbare Wahrheit festgestellt hat, kommt hier nicht in Betracht. Für die Mitwelt war Hauser das Opfer einer Anzahl von Verbrechen, die sich fast dramatisch steigerten: ein Kind wird ausgesetzt und verbringt seine Jugend in einem engen, finstern Raume; aus diesem Zustande errettet, wird es auf geheimnisvolle Weise verwundet; wenige Jahre darauf stirbt es an den Folgen einer zweiten, noch geheimnisvolleren Verwundung; im Jahre nach seinem Tode (1834) verbreitet sich das Gerücht, Hauser sei der Sohn des Großherzogs von Baden und zur Seite gebracht worden, um einem anderen Kinde die Thronfolge zu sichern. Aber schon vorher ist eine Vermutung aufgetaucht, die eine neue Lösung des Rätsels verspricht und den Ausblick auf neue, diesmal psychologische Geheimnisse eröffnet: Hauser sei ein Simulant gewesen und habe sich die Todeswunde selber beigebracht, um die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. All diese Gerüchte – vor allem das von einem politischen Verbrechen – machen den Fall schließlich zu einer Sensation allerersten Ranges, nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa. Die Erregung legt sich um so langsamer, als gerade das Hineinzerren eines Herrscherhauses in die Affäre ein jahrzehntelanges Für und Wider in Flugschriften, Memoiren, Romanen, offiziellen Erklärungen hervorruft, bis sich das Ganze schließlich als das erweist, was es ist, als Märchen.
Ruhmerweiternd wirkt ein Verbrechen auch dann, wenn sein Opfer nicht das Individuum selbst, sondern nur eines seiner Werke ist. Man denke an den Diebstahl, der im Jahre 1911 an Lionardos »Mona Lisa« im Pariser Louvre ausgeführt wurde. Die Sensation wird hier zunächst durch die erstaunliche Kühnheit des Diebstahls an sich hervorgerufen. Aber seine unmittelbare Folge sind erneute Reproduktionen des [92] Bildes in Zeitungen und Zeitschriften, erneute Hinweise auf dessen bezaubernde, geheimnisvolle Schönheit, erneute Huldigungen für das Individuum Lionardo. Der Verlust des Bildes läßt seinen Wert um so größer erscheinen: was die Erscheinungsform des Werkes, demnach mittelbar auch die des Individuums transformiert, ist also eben dieser Verlust.
Besonders stark ist das Sensationsbedürfnis überall, wo es sexuelle Verhältnisse betrifft. Man wäre versucht, den Ruhm von Hetären – etwa einer Aspasia, Phryne, Ninon de Lenclos, Lady Hamilton usw. – nicht so sehr auf ihr Hetärentun als auf den Reiz ihres äußeren oder inneren Wesens, also auf eine gewisse Eminenz, zurückzuführen. Aber die Eminenz, die in der körperlichen Schönheit liegt, wirkt ruhmerweiternd nur deshalb, weil sie an sich ebenfalls ein sexuell erregendes Moment ist. Ferner wird bei jenen Frauen das Hetärentum stets so sehr hervorgehoben, daß es neben der geistigen Eigenart als der bei weitem wichtigere Faktor der Ruhmbildung anzusehen ist. Bei vielen fällt auch ein Moment fort, das später zu besprechen sein wird: daß die sexuell erregende Frau ihren Ruhm zum großen Teil dem – aus anderen Gründen berühmten – Manne verdankt, dem sie sich hingibt.
Ganz ähnlich liegen die Verhältnisse bei einigen Schriftstellern, deren Werke zum großen Teil erotischen Inhalts sind. Die Literaturwissenschaft hat freilich immer wieder den nicht nur kulturhistorischen, sondern auch künstlerischen Wert der Werke Boccaccios oder Casanovas hervorgehoben. Trotzdem ist es zweifellos, daß selbst eine Eminenz wie Boccaccio den größten Teil ihres heutigen Ruhmes dem sexuellen Sensationsbedürfnis der Masse verdankt. Große und kleine Verlagshandlungen geben in kostbaren und minderwertigen, in vollständigen und gekürzten Ausgaben immer wieder derartige Werke oder deren Übersetzungen heraus, handle es sich nun um Petronius oder um Margarete von Navarra, um Brantôme oder um Pietro Aretino. Die schriftstellerische Bedeutung dieser Männer sei wiederum nicht bestritten. Aber sicher ist, daß ihre Werke niemals in Übersetzungen und Neuausgaben, die gar nicht für die Masse ersten, sondern für die zweiten Grades bestimmt sind, erschienen wären und Absatz fänden, [93] wenn sie nicht bestimmten Bedürfnissen entgegenkommen würden, die mit kulturhistorischen Interessen nichts zu tun haben.