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Fünftes Kapitel.
Ein Wendepunkt.

. Trotz der besten Vorsätze von Heinrichs Seite gab es doch oft Verstimmung und Streit zwischen ihm und Günther. Dieser war zwar etwas jünger als er, das Lernen wurde ihm aber sehr leicht, außerdem hatte er einen Vorteil dadurch, daß er stets dieselbe Schule besucht hatte, während sich für Heinrich der Wechsel des Unterrichts und manche Lücken, die sich vorfanden, sehr hindernd erwiesen. Er arbeitete mit dem größten Eifer, um dies zu überwinden und seine Versetzung Ende des Schuljahres zu erreichen, und oft wurde Günther ungeduldig und verdrießlich, wenn sein Vetter sich weigerte, in den Freistunden an seinen Zerstreuungen teilzunehmen und dafür über seinen Büchern saß.

»Na, du alter Bücherwurm, heut' darfst du aber nicht nein sagen,« erklärte er eines Mittwochs, »wir haben eine famose Schlittschuhpartie vor und du mußt dabei sein. Weißt du, du bist bereits in Mißkredit bei der Klasse. Sie trauen dir nicht. Das mit den Cigarren spricht nicht für dich. So zeige wenigstens heute, daß du kein Duckmäuser bist.«

»Es thut mir sehr leid, aber ich kann nicht mit,« entgegnete Heinrich. »Meine Übersetzung macht mir heillos zu schaffen.«

»Ich will dir dabei helfen, du kannst bei mir abschreiben, meine ist brillant,« erbot sich Günther.

»Danke, das würde mir doch keinen Nutzen bringen,« sagte Heinrich: »Dann will der Professor morgen ein Repetitorium in Geschichte anstellen und bei mir sieht es jammervoll mit Namen und Daten aus. Da will ich tüchtig büffeln.«

»Wird dich auch nicht erleuchten,« sagte Günther. »Ich kenne das; die Lehrer fragen stets das, was man nicht weiß. Da muß man sich auf seine Kameraden verlassen können. Ich besorge dir alles. Du kriegst vorgesagt und da kommst du glänzend durch, nicht eine Frage soll unbeantwortet bleiben. Also vorwärts: Z – U – zu – klapp das Buch zu und sei kein Philister und Spielverderber.«

»Es geht durchaus nicht, lieber Günther,« sagte Heinrich. »In der lateinischen Stunde soll ein Extemporale geschrieben werden, du weißt, es sind die Vorbereitungen für den Quartalsschluß – ich bin auch darin schwach; da will ich wenigstens nichts versäumen und tüchtig die Regeln traktieren.«

»Strohkopf!« brummte Günther in verbissenem Zorn und setzte dann laut hinzu: »Um das Extemporale brauchst du dich nicht zu ängstigen. Latein ist mein Hauptfach. Ich lasse dich bei mir absehen; meist komme ich mit einer Eins durch, also kannst du nur gewinnen. Der Professor ist sehr kurzsichtig, der merkt gar nichts davon.«

»Das wäre doch Betrug,« sagte Heinrich sehr ernst.

»Hör mal, ich möchte dich doch ersuchen, deine Ausdrücke besser zu wählen,« rief Günther sehr erzürnt, »so etwas lasse ich mir nicht bieten.«

»Es ist doch die Wahrheit,« beharrte Heinrich.

»Du bist ein undankbarer Patron und verdienst nicht, daß man dir durchhilft,« rief Günther.

»Ich habe dich noch nicht gebeten, mir beizustehen,« sagte Heinrich ergrimmt. »Zu Durchstechereien und Betrügereien gebe ich mich nicht her.«

»Da hast du eins für deine Beleidigungen!« schrie Günther außer sich und versetzte seinem Vetter einen tüchtigen Puff.

Nun war aber Heinrichs Geduld auch erschöpft, er sprang auf und holte zu einer Ohrfeige aus, die nicht schlecht war. Daraus entstand natürlich eine regelrechte Prügelei. Sie war noch nicht zu Ende, als das Stubenmädchen ihnen den Kaffee brachte und mit einem Schreckensruf den Vorgang anstarrte.

»Na, was stehen Sie denn da wie Lots Weib?« fragte Günther ärgerlich. »Wenn Sie uns doch gestört haben, so helfen Sie uns wenigstens zur Ordnung. Hier mein Kragen ist abgerissen und da ist ein Knopf anzunähen. Bringen Sie uns frisches Wasser, der dumme Krug hat auch nichts Besseres gewußt, als umzufallen, wir müssen kalte Umschläge machen, damit sich die Beulen und blauen Flecke verlieren. Unten brauchen Sie nichts zu erzählen.«

»Wenn das der Herr wüßte!« murmelte das Mädchen und lief davon, um Wasser zu holen.

Mit zerzausten Haaren, ungeordneten Kleidern und sehr mitgenommenen Gesichtern standen die beiden streitbaren Helden da und maßen sich mit wütenden Blicken. Ihr Groll war noch nicht erloschen, hatte sich im Gegenteil noch vermehrt. Günther hatte offenbar den kürzeren gezogen, seine Backe war geschwollen und unter dem Auge befand sich ein großer, dunkler Fleck. Die Schlittschuhpartie mußte er aufgeben, denn so konnte er sich nicht auf der Straße zeigen. Das gutmütige Stubenmädchen half nach Kräften, flickte und nähte, und schaffte Stärke herbei, durch welche die verdächtige Stelle eine lichtere Färbung erhalten sollte. Zum Unglück waren die Eltern diesen Abend zu Hause.

Aller Augen richteten sich auf Günthers entstelltes Gesicht, dem keine Bemühungen hatten aufhelfen können, und während die Mutter ihn besorgt und ängstlich befragte, runzelte Herr Jansen die Stirn und verlangte kurz die Ursache zu wissen.

Günther schwieg, Heinrich sagte kleinlaut: »Ich war es, der ihn so zugerichtet hat.«

»Aber Heinrich, wie konntest du so mit meinem armen Sohn verfahren!« rief Frau Jansen vorwurfsvoll aus.

»Da haben wir ja Christinens Musterknaben, ein Beispiel ihrer ausgezeichneten Erziehung!« spottete Hilda.

»Geh augenblicklich auf dein Zimmer, ich will dich in drei Tagen nicht wieder hier unten sehen,« rief Herr Jansen aus. »Laß dir aber nicht noch einmal solche Roheit zu schulden kommen, sonst werde ich andere Maßregeln ergreifen.«

Heinrich wurde sehr blaß, stand auf und verließ ohne ein Wort der Entschuldigung für sich das Gemach; Günther wollte für ihn eintreten.

»Lieber Papa, Heinrich war es nicht allein,« stammelte er.

»Schon gut, ich glaube, daß auch du dich lümmelhaft benommen hast, denn ein Hund beißt nicht von allein,« antwortete der Vater in großem Zorn. »Aber in meinem Hause dulde ich solche Brutalitäten nicht. Das nächste Mal werde ich euch beide streng bestrafen. Jetzt schweig. Ich habe im Geschäft Verdruß genug, da will ich wenigstens in meiner Familie mich in Frieden erholen.«

Für Günther verfloß der Abend in endloser Pein und er wünschte sich aufrichtig an Heinrichs Stelle, den er bereits im Bette fand, als er endlich hinaufkam.

»Es thut mir sehr leid, daß du alles allein ausbaden mußtest,« sagte er, »aber Papa ließ mich gar nicht zu Worte kommen.«

»Darüber mach dir keine Sorgen,« gab Heinrich zur Antwort; »warum sollten wir alle beide Verdruß haben? An einem ist es genug.«

Günther setzte sich an den Tisch, riß einige Seiten aus seinem Heft, die er in den Ofen steckte und fing zu arbeiten an.

»Was machst du da? Ich dachte, du wärest mit allem fertig?« fragte Heinrich endlich.

»War doch nicht ganz in Ordnung,« versetzte Günther. »Diese zweite Übersetzung wird wohl weniger glänzend ausfallen, aber sie stammt von mir.«

Die drei Tage Stubenarrest, welche Heinrich durchzumachen hatte, waren für Günther fast noch peinlicher als für Heinrich selbst, denn dieser fühlte sich schuldig und war doch straflos ausgegangen. Heinrich hatte den Onkel um Verzeihung gebeten und dieser gewährte sie ihm gern, wenn auch nicht ohne eine Ermahnung zur Friedfertigkeit. Glücklicherweise fragte er nicht nach der Veranlassung des Streites.

In der Klasse hatte sich Heinrichs Ansehen durch sein Verhalten, das von Günther berichtet wurde, sehr gehoben. Wenn er auch manche philisterhafte Ansichten habe, so fehle es ihm doch nicht an Schneid und er habe sich brav und kameradschaftlich benommen, indem er alles auf sich nahm, urteilte die Ober-Tertia, die im ganzen bei den Lehrern nicht gut angeschrieben war, weil ihnen der Geist, der sich eingeschlichen hatte, nicht gefiel. In der Pause standen die Schüler in Gruppen beisammen und flüsterten miteinander, Günther schien in alles eingeweiht.

»Höre du,« begann er zu Hause zu seinem Vetter, »ich soll dir sagen, daß die Ober-Tertia mit dir zufrieden ist und dich für würdig erklärt, in ihre Geheimnisse eingeweiht zu werden. Am Sonnabend wird sie dir zu Ehren ein kleines Fest veranstalten; ich benachrichtige dich beizeiten davon, damit du dich bis dahin voll Weisheit saugen kannst und uns nicht wieder mit faulen Entschuldigungen kommst.«

»Schön, ich werde vorarbeiten,« sagte Heinrich. »Was giebt es denn?«

»Einen netten, kleinen Schülerkommers,« antwortete Günther.

»Aber das ist doch verboten, streng verboten!« rief Heinrich erschrocken.

»Verboten ist es wohl,« sagte Günther. »Aber schon Goethe sagt: Erlaubt ist, was gefällt, und da es uns allen, mit Ausnahme der Lehrer, sehr gefällt, so wird es doch wohl erlaubt sein. Übrigens erfährt es ja niemand.«

»Das wird auch dein Vater nicht zugeben«, stellte Heinrich vor.

»Er wird es natürlich nicht erfahren,« entgegnete Günther. »Sonnabend ist großer Ball bei Senator Hausmanns, da sind die meisten Familien, und so haben die uns befreundeten Schüler mehr Freiheit. Miß denkt natürlich, wir seien auf unserem Zimmer. Von acht bis elf Uhr soll das Fest dauern.«

Heinrich schwieg. Endlich sagte er bestimmt: »Das darf nicht sein. So etwas dürfen wir nicht thun. Es ist gegen alle Schulgesetze.«

»Dachte ich's doch, daß mit dir nichts anzufangen wäre,« rief Günther ärgerlich.

»Nein, ich thue es nicht, und daß du dich beteiligst, dulde ich auch nicht,« sagte Heinrich entschieden.

»Ich werde dich nicht erst um Erlaubnis fragen.«

»Das hast du nicht nötig, aber ich bitte dich, liebster Günther, höre auf mich und bleibe davon!«

»Ich will nicht!« rief Günther heftig aus. »Wenn du dich zum Gespött der ganzen Klasse machen willst, so habe ich wenigstens mehr Courage.«

»Das nenne ich eher Feigheit,« sagte Heinrich fest. »Der wahre Mut besteht darin, das Rechte zu thun, wenn es einem auch sauer gemacht wird.«

»Ist wohl Christinens Weisheit?« spottete Günther.

»Wenigstens hat sie es mir oft gesagt,« erwiderte Heinrich, »und ich bin alt genug, um die Wahrheit ihrer Worte einzusehen. Ich bitte dich zum letzten Male, Günther, bleibe zurück, sonst –«

»Sonst?« wiederholte Günther.

»Sonst müßte ich es deinem Vater sagen,« schloß Heinrich ruhig.

»Also so steht es! Ein Verräter, eine Schlange bist du! Pfui!« rief Günther außer sich vor Zorn.

Heinrichs Fäuste ballten sich. »Reize mich nicht zu sehr,« sagte er dumpf.

»Mit dir giebt sich kein ehrlicher Junge mehr ab,« eiferte Günther. »Ich werde es der Klasse sagen, sie soll wissen, was für ein Krokodil wir unter uns haben.«

»Thue, was du willst, ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe,« entgegnete Heinrich mit vor Zorn bebender Stimme, aber unerschütterlicher Festigkeit.

Die beiden Vettern sprachen kein Wort mehr miteinander, weder am Abend, noch am nächsten Morgen. Auf dem Schulwege erst fragte Günther: »Hast du dein letztes Wort gesprochen?« Heinrich nickte stumm.

In der Ober-Tertia herrschte eine furchtbare, mühsam unterdrückte Erregung. Die Kunde flog von Mund zu Mund, daß Heinrich Jansen ein Angeber sei; man kannte keine Schranken für die allgemeine Verachtung. Gemieden und geflohen stand er in den Pausen zwischen den Stunden da. Einige spieen aus, wenn sie an ihm vorübergingen. Günther erfaßte Schrecken und Bestürzung. Was sollte daraus werden? Wenn er sich in Heinrichs Lage versetzte, so erbebte alles in ihm. Und er hatte seinen Vetter, seinen besten Freund, ins Unglück gebracht! Und wer hatte eigentlich Recht? Diejenigen, welche gegen Gesetz und Sitte freveln wollten, oder der, welcher sich mutig dem Unrecht widersetzte? So stürmten die Gedanken in seinem Kopfe.

Die große Pause kam heran. Der Lehrer hatte das Zimmer verlassen, aber die Schüler folgten seinem Beispiel nicht. Das Strafgericht sollte erst vollzogen werden. Eine unheimliche, schwüle Stille entstand. Die Bank, auf welcher Heinrich saß, war soweit leer, er befand sich allein auf seinem Platz und um den andern nicht nahe zu kommen, machte er sich mit seinen Heften zu schaffen. Da sauste von einer der hinteren Bänke her ein Buch an seinen Kopf; ein zweites folgte und nun begann die tobende Schlacht. Sich gegen die Übermacht zu verteidigen war unmöglich; mit vorgehaltenem Arm suchte er sich zu schützen. Da stand plötzlich Günther neben ihm, sich selbst zur Zielscheibe der Geschosse machend.

»Schämt euch, ihr Feiglinge,« schrie er in den Tumult. »Alle gegen einen! Ich stehe zu meinem Vetter!«

Einen Augenblick hielten die Angreifer inne; dann riefen einige Stimmen: »Er hat recht, es darf nicht sein; laßt ab!«

»Niemals!« lautete die trotzige Gegenrede. »Jansen II ist ein Verräter, er muß es büßen, und wer zu ihm hält, dem ergeht es ebenso.«

»Nur zu! wir leiden es nicht!« riefen Heinrichs Parteigänger, und aus den Reihen der Angreifer gesellten sich noch einige zu ihnen.

Drohend standen sich die Knaben gegenüber, in zwei feindliche Haufen geteilt, eine großartige Schlacht mußte sich im nächsten Augenblick entspinnen; noch maßen sie sich mit erhitzten Gesichtern und zornigen Blicken.

»Halt!« rief Heinrich jetzt. »Ich kann euren Beistand nicht annehmen, denn ich denke noch ebenso. Der Schülerkommers ist gegen Zucht und Gesetz, und wenigstens meinen Vetter will ich davor bewahren, selbst durch das äußerste Mittel.«

Ein allgemeines Schweigen, dann neuer Tumult und verächtliche Worte.

»Heinrich hat recht,« rief jetzt Günther, »und ich denke wie er.«

»Hört den Überläufer, den Verräter!« höhnten die Knaben. »Eine alte Wetterfahne ist er!«

»Ich habe es jetzt erst eingesehen und meine Meinung geändert,« verteidigte sich Günther mit rotem Kopf. »Warum soll ich es nicht eingestehen, wenn ich das Rechte erkenne?«

»Ja, er spricht wahr,« stimmten einige Schüler zu, »wir denken ebenso. Auf uns rechnet nicht mehr, wir treten zurück.«

Der Lärm wuchs; sie hatten alles um sich her vergessen, ein jeder ergriff Partei, und seltsamerweise erklärten sich jetzt die meisten für Heinrich und seine Anschauungen; die anderen tobten und eiferten um so lauter. So bemerkten sie nicht, daß sich die Stubenthür öffnete und Doktor Riegel, der Ordinarius der Klasse, eintrat, ein von allen hochverehrter Lehrer.

»Was geht hier vor?« fragte er streng. »Was hat dies unerhörte Betragen zu bedeuten?«

Allgemeines Schweigen folgte.

»Ich verlange Rechenschaft,« wiederholte der Lehrer. »Sprechen Sie, Wilkens!« wandte er sich an den Nächststehenden.

Da trat der Primus vor; sein rascher Blick schweifte über die Mitschüler, die ihn wortlos verstanden und ihm Billigung zunickten.

»Herr Doktor, wir wollten etwas thun, was streng verboten ist. Jansen II war dagegen und suchte auch seinen Vetter zurückzuhalten, zuletzt durch Drohungen. Darüber gerieten wir in großen Zorn, aber wir sahen allmählich ein, daß er Recht hatte und traten auf seine Seite. Dadurch entstand große Aufregung und so erhob sich der Lärm.«

Das kluge Auge des Lehrers glitt prüfend über die Gesichter der Schüler; in einigen las er Verlegenheit, in den meisten ehrliches Bedauern; ihr Blick konnte frei dem seinen begegnen.

»Es ist gut, ich werde nicht weiter forschen,« sagte er, »sondern mich auf die Klasse verlassen, daß sie mein Vertrauen verdient. Jetzt auf ihre Plätze!« –

Arm in Arm verließen die beiden Vettern das Gymnasium. Die meisten Klassengenossen hatten ihnen die Hand geschüttelt, nur wenige hielten sich grollend abseits. Die Ober-Tertia fühlte eine tugendhafte Anwandlung, wie seit lange nicht und befand sich wohl dabei.

Als sie zu Hause angelangt waren, sagte Günther: »Heut' habe ich durch vieles einen Strich gemacht. Was du nicht mitmachst, das lasse ich auch. Heinrich, bist ein braver Kerl!«

Von nun an wurden sie erst Freunde im wahren Sinne des Wortes. Bald hießen sie nur noch Pylades und Orest in ihrer Klasse. Je mehr Heinrich unter seinen Mitschülern bekannt wurde, um so mehr sahen sie ein, daß es ihm nicht an Mut und an frischem, frohem Sinn fehlte. Auf dem Turnplatz und bei den Spielen war er stets einer der ersten, bei jedem Spaß war er zu haben, nur durfte es nichts Unerlaubtes sein. Günther stand treulich zu ihm, erst aus Freundschaft, allmählich aus Überzeugung. Der hohe sittliche Standpunkt, dem beide zustrebten, wurde nach und nach auch das Ziel ihrer Mitschüler, und somit war die Ober-Tertia, die in so geringem Ansehen gestanden hatte, im Laufe des Jahres fast eine Musterklasse geworden.


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