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Herr Liebmann, Herr Wackermann.
Herr Wackermann. Wie? so tief in Gedancken, Herr Liebmann? Sie kennen mich ja kaum?
Herr Liebmann. Ach! das ist der ärgste Streich, der mich treffen konnte! Meine, gantzer zwey Jahre her, ohne alle Ursache verzögerte, Hochzeit war nichts dargegen. Denn die Treue und Liebe meiner Luise versüsseten mir diesen Gram. Nein! um mich recht zu quälen; So musste mir diese Luise untreu werden, und mich gegen einen nichtswürdigen vertauschen. Adjeu, Herr Obrister! Sie sehen mich zum letzten mahle.
Herr Wackermann. Zum Hencker! Wer hat ihnen das Zeug in den Kopf gesetzt? Ich wette, daß es alles nichts ist.
Herr Liebmann. Ach! ich habe es von ihr selbst gehört.
Herr Wackermann. Von ihr selbst?
Herr Liebmann. Ja! Herr Obrister! und ihre Schwester sagts auch.
Herr Wackermann. Die Schwester kan ihre Ursachen haben, warum sie ihnen solch Zeug sagt. Aber ich kanns nicht glauben. Ich weiß gar zu gut, was sie denckt.
Herr Liebmann. Sie kann sich wohl bedacht haben.
Herr Wackermann. Ich habe sie ja nur den Augenblick gesprochen. Sie ist ja mit mir eins geworden, daß ich sie zu mir nehmen soll, und so lange bey mir behalten, bis ihr Vater kömmt. Machen sie sich keine Grillen! Mit einem Worte: Ich stehe vor meine Muhme.
Herr Liebmann. Wie? So will sie zu ihnen kommen?
Herr Wackermann. Ja! Wofern ich kein Mittel sehe, der närrischen Heyrath zu steuren; so habe ichs mit ihr abgeredt, daß ich sie insgeheim abhohlen will. Und sie hat darein gewilliget. Und mich dünckt, wenn die Sache so weit ist, so dürffen sie mit ihrer Hochzeit nicht zaudern, denn ich habe einen Brief von meinem Bruder bekommen, darinnen schreibt er mir, er werde mit ehestem hier seyn.
Herr Liebmann. Ach! ich werde wieder lebendig. Ist es möglich, daß ich mich ohne Ursache gefürchtet habe? Ach! wo meine Luise mir treu ist, so werde ich es mir niemahls verzeihen können, daß ich sie so beleidiget habe.
Herr Wackermann. Kommen sie mit mir hin; da können sie sie selbst fragen, und sie um Verzeihung bitten.