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Im Sommer 1796, wurden große Stachelbeerhecken von einer Raupe aufgefressen und eine große Menge Puppen fanden sich nachher ohne weiteres Gespinst an einem Lattenwerk in der Nähe am Schwanzende aufgehängt an welchen folgende Beobachtungen gemacht wurden:
Beobachtungen, über die Entwickelung der Flügel des Schmetterlings Phalaena grossularia
Den 30ten Jul. 1796.
In der Puppe ist der Teil der Hülse, welcher die Flügel einschließt 3 Linien lang.
Eben so lang ist der Flügel des Schmetterlings wenn er auskriecht.
Sie sind nicht etwa zusammengeschlagen wie die unter den Flügeldecken der Käfer, sondern man sieht alle Flecken darauf, in der völligen Ordnung wie nachher, nur alles kleiner und näher beisammen.
Der Schmetterling sucht sogleich kriechend einen dämmrigen Ort und hängt sich, mit dem Kopfe nach oben, mit den Vorderfüßen, in perpendikularer Richtung an.
Nach 10 Minuten wurden sie unruhig, veränderten ihren Platz und ließen etwas trübe Feuchtigkeit fahren.
Sie veränderten den Ort nochmals.
Mit der 18ten Minute fangen die Flügel zu wachsen an.
Es scheint eine Feuchtigkeit in die Gefäße zu strömen, sie werden von der Wurzel herein höckrich und da sie sich nicht durchaus im gleichen Grade ausdehnen, so bleiben einige Teile zurück und es entstehn Falten. 225
Der Hauptstrom scheint dahin zu gehen wo die Flügelrippen welches die großen Gefäße zu sein scheinen, hingerichtet sind.
Die weißen Stellen scheinen sich früher zu füllen, als die gelben und schwarzen.
Während dieser Zeit drängen sich die 4 Flügel, welche gleich im Wachstum zunehmen, gegen den Rücken zusammen.
Mit der 30ten Minute ist das Wachstum vollendet.
Die Flügel stehen zusammengeschlagen an dem Rücken.
Sie sind noch schlapp und nicht ganz glatt.
Die obern sind nunmehr 9 Linien lang und sind also in 12 Minuten um ½ Zoll gewachsen.
Die Veränderung geht so schnell vor, daß man sie recht gut bemerken kann, ob gleich in dem kleinen Raum die Bewegung nicht gesehen werden kann.
In diesem Zeitpunkt der 30sten Minute schlagen sie einigemal mit den Flügeln und die Flügel werden immer glätter.
Nach einiger Zeit legen sie solche flach ausgebreitet wider die Wand, an der das Geschöpf hängt.
Nicht gar eine Stunde geht bis zur Vollendung vorbei. Das Tier scheint in gedachter Stellung die meiste Zeit seines Lebens zu verharren.
Wenn es den Ort verändert nimmt es solche gleich wieder an.
Es liebt die Dämmerung und scheint sie auch bei der Entwickelung seiner Flügel zu suchen. Denn ich konnte sie an der Lichtseite wohin ich sie zu besserer Beobachtung gebracht hatte, selten erhalten.
Jena den 19ten August 1796
Um von diesem Phänomene welches nur in wenigen günstigen Augenblicken zu beobachten ist, für den Freund der Naturkunde einigermaßen das Anschauen zu erhalten, habe ich gedachte Phaläne auf den verschiedenen Stufen ihrer Entwicklung zwischen zwei Gläsern zu fixieren gesucht. Folgendes ist die Beschreibung dazu:
1. Die Puppe. Diese findet man an ihrem hinteren Ende an Fäden aufgehangen. 226
2. Ein völlig ausgebildeter Schmetterling, der aber seine Puppe nicht durchbrochen, sondern in derselben vertrocknet ist, man kann an demselben das Verhältnis der sehr kurzen Flügel gegen den starken und langen Leib erkennen; völlig so verhält sich der auskriechende Schmetterling und ist deswegen die Kürze der Flügel so auffallend.
3. Ein ausgekrochner Schmetterling in dem Augenblick seines Ausschliefens aufgeklebt. Dieser scheint dem ersten Anblicke nach im ganzen ein kleinerer Schmetterling zu sein, weil der Körper auch klein ist, allein es verhält sich mit diesem folgendermaßen: Ich schnitt dem Tiere, sobald es aufgeklebt war, den Kopf ab, damit es bei seinem hartnäckigen Leben sich nicht hin und her bewege und ehe der Gummi fest geworden wäre die Lage verändern möge. Sogleich drangen nach und nach 6 bis 8 starke Tropfen einer hochgelben klaren Feuchtigkeit heraus die Flügel vergrößerten sich nicht, und der Körper zog sich zusammen.
4. Ein Oberflügel und
5. Ein Unterflügel beide gleich nach dem Auskriechen des Schmetterlings, jedoch nicht ganz an der Wurzel abgeschnitten.
6. Ein Schmetterling gleich nach seinem Ausfliegen gespießt, die Flügel sind doch ein wenig gewachsen und zeigen die bemerkten Verdrehungen und Biegungen beim Wachstum.
7. Ober- und Unterflügel in eben diesem Zustande vom Körper separiert.
8. Ein Schmetterling der die Flügel ohngefähr in eben diesem Zustande auf den Rücken bringt.
NB. An No. 8. und 6. kann man gleichfalls ohngefähr das wahre Verhältnis des Körpers und der Flügel sehen, obgleich diese beiden Körper auch ausgetrocknet sind.
9. Ein Schmetterling in dem Zustande, wo die Flügel noch nicht vollkommen starr und ausgefüllt sind. NB. Die Hinterflügel sind in einem falschen Verhältnis mit den Vorderflügeln aufgeklebt.
10. Ein völlig entwickelter Schmetterling, der schon einige Tage gelebt, aber gewiß nichts anders als was er aus der Luft allenfalls an sich sog, zu sich genommen hatte.
Er ist in einem Buche getrocknet. 227
Einige Puppen die mir dürr schienen öffnete ich und fand große Würmer darinne, sie waren ganz weiß und unförmlich und ich konnte gar bald daran die Würmer der Schlupfwespen erkennen, wovon die Raupe mochte gestochen worden sein. Einige verwandelten sich bald, ohne daß ich das wie bemerkte in eine Art unvollkommener Schlupfwespen, welche ganz weiß wie die Würmer waren und an denen man in [den] Augen nur einen schwarzen Punkt sah der Kopf, der Leib, die Füße waren recht gut ausgebildet und nach und nach wurden diese Geschöpfe an verschiedenen Teilen des Leibes braun und schwärzlich, welche Teile in der Folge näher zu beobachten. Die Flügel waren klein und wenig ausgebildet bis zuletzt die vollkommene Schlupfwespe sich in ihrer ganzen Ausbildung zeigte.
Bis kurz vorher waren die Stacheln des Schwanzes auf den Rücken und die Fühlhörner auf die Brust geschlagen.
Andere Würmer die teils aus diesen und aus andern Puppen auskrochen teils die ich aus ihnen herausnahm und in Gläser legte, hatten bald einen harten Überzug gewonnen und waren dabei kürzer und regelmäßig oval geworden. Die äußere Haut des Wurms die so lange weiß und weich war als der Wurm in der feuchten Puppe die er aufzehrte sich befand, ward nun dem Lichte und der Luft ausgesetzt braun und hart.
Daraus kamen nach einiger Zeit Schmeißfliegen hervor.
Ich fand in einem gesponnenen Ei, die Reste der Puppe und innerhalb derselben ein neu gesponnenen Ei. S. Lionet. 12.
Das Häuten ist das wichtige Phänomen, worauf die Metamorphose der Insekten beruht. Alles Lebendige wirkt im Verborgenen, bedeckt, verschlossen, unter einer Haut, die niemals als ganz einfach angesehen werden kann, sondern aus mehreren Lamellen besteht. Diese Haut aber ist nicht etwa ein drittes, überflüssiges, sondern das reine, mannigfaltige Gefäß, worin die Organisation enthalten ist. Ein Gefäß aus dem Inhalt entsprungen. 228
Über Metamorphose der Schmetterlinge am Beispiel der Wolfsmilchraupe
Heftiges Fressen zuletzt
Zeugt von der gewaltigen Forderung der Systeme die nun zur Vollendung eilen.
Größe der Raupe.
Auf einmal hört sie zu fressen auf.
Entladung der Exkremente
Schwere einer Wolfsmilchraupe in diesem Moment. 1 Dukaten 17½ as.
Unruhe. Flucht vor der Weite
Sie sucht Verborgenheit und engen Anschluß.
Es bewirkt dieses durch halbes Einwühlen in die Erde, Zusammenspinnen von Erdknöllchen, Reisern und dergleichen.
Beim Spinnen werden die Spinnwerkzeuge aufgezehrt.
Das Tier läßt etwas Saft womit die Erde und andere Teile benetzt und zusammengeleimt werden.
Wahrscheinlich verdunstet es auch
In 28 Stunden hatte es 13 as verloren.
Indessen wachsen die inneren Teile sehr mächtig. Das Tier hat keinen Raum mehr in der Haut es schwillt in die Breite. In dreimal 24 Stunden 18 as.
Es krümmt sich und macht durchs Spinnen einen engern Raum, als es selbst ist.
Ähnlichkeit mit dem Nisten der Vögel.
Ich brachte eine Wolfsmilchraupe die aufhörte zu fressen, in ein leeres Pappenkästchen, das ich um der Beobachtung willen mit einer Glasscheibe bedeckte. Sie lief heftig 24 Stunden ohne anzuhalten in dem Kästchen herum. Der Kasten mochte bei Tag vor Licht verwahrt sein, oder nicht. Bei Nacht setzte sie ihre Promenade fort. Endlich versuchte sie sich in die Ecke des Kästchens einzunagen. Sie gab diesen schweren Versuch mehrmals auf und fing ihre Tour wieder an, endlich nagte sie beständiger an demselben Flecke, brachte die Papierspäne, einige Exkremente, und was sonst beweglich war dorthin, verließ dieses unzulängliche Werk aber oft wieder. Es ging einiges Wasser von ihr, endlich 229 blieb sie zusammengezogen und starr liegen ohne im mindesten gesponnen zu haben.
Am sechsten Tage, vom Aufhören des Fressens, ohngefähr um dieselbe Stunde, verpuppte sie sich. Bei der Sektion der Puppe fand ich eine Spur von Spinnewerkzeugen.
Einer andern, nachdem sie lange im Kästchen herumgelaufen war, warf ich etwas Erde Zweige der Wolfsmilch, aber nur wenig, hinein, so daß sie daraus nicht zusammensetzen konnte, ich legte ein kleines von Papier gedrehtes Horn dazu, in welches sie hineinkroch und vor der Öffnung Erde und Zweige zusammenspann. Diese verpuppte sich in acht Tagen.
Eine Dritte brachte ich in eine hölzerne ovale Schachtel. Nach einem gleichen lebhaften Umgang fing sie an zu nagen, ließ es jedoch bald und fing an zu spinnen, sie machte es wirklich ganz geschickt und es schien als wenn es ein Nest werden wollte das für die künftige Puppe paßte, allein sie ließ ab und nicht aus Mangel von Spinnstoff denn sie machte noch mehrere unvollkommene Spinnversuche um die ganze Schachtel herum.
Der Instinkt dieses Tieres ist, wie man sieht, auf äußere Bedingungen angewiesen, wogegen das Gespinst des Seidenwurms unbedingt erscheint.
Diese dritte sezierte ich ehe sie sich verpuppte und fand keine Spur von Spinnewerkzeugen.
Das Gefühl der sonderbaren bevorstehenden Entwicklung mag dem Gefühl nach der Empfängnis ähnlich sein; doch droht hier die ganze Existenz umgeboren zu werden.
Die schöne bunte Haut wird mißfärbig.
Veränderung in den Systemen.
Schlund Magen und After haben aufgehört zu wirken
Im Magen bleibt ein Saft zurück.
Das Spinnsystem wird durchs Spinnen aufgezehrt
Durch beides entsteht sowohl im untern als obern Teile des Körpers eine große Leere.
In dem Muskelsystem scheint auch eine Veränderung vorzugehen indem sie sich stärker zusammenziehen wodurch der Rücktritt der Bauchwarzen, welche vorher als Hinterfüße erschienen, bewirkt wird. 230
Bedeutend muß die neue Bestimmung der Muskeln an dem obern Teile zu künftiger Bewegung der Flügel werden.
Das sogenannte Drüsen-, wahrscheinlich das Fortpflanzungssystem, wird in einen engern Raum zusammen gedrängt und wahrscheinlich entwickelt. Hierüber künftig nähere Versuche; es besteht aus farblosen hohlen Fäden, um die hochgelbe Drüsen herum befestigt sind, letztere zeigen sich unterm Mikroskop als aus unzähligen kleinen runden Körperchen zusammengesetzt.
Vermutung daß das erste die weiblichen das zweite die männlichen Organe sind, die sich in jeder Raupe finden; davon aber zuletzt im Schmetterlinge einer oder der andere unterdruckt oder begünstigt wird, wodurch denn die beiden Geschlechter entstehen hierüber künftig genau nachzusehen.
Das System welches entschieden seine Wirkung behauptet und vieles gewinnt ist das Luftsystem; am Kopf in der Nähe desselben besonders am dritten und vierten Ring wo keine Stigmata sind innerhalb der Vorderfüße geht die große Veränderung vor. Die Flügel stecken zusammen geschlagen in den Vorderfüßen und bilden sich in diesen letzten Zeiten aus den Bronchien, welche sich innerhalb eines gallertartig scheinenden aber doch festen Häutchens fortbilden und die man bei einer erst ausgekrochenen Puppe durchs Mikroskop sehr gut beobachten kann.
Die letzte Hauptepoche scheint mit großer Schnelligkeit vor sich zu gehen; die bisher zusammengefalteten und eingescheideten Teile werden aus ihren Scheiden hervorgezogen, indem die alte Raupenhaut hinten auf dem Kopfe platzt, und das neue Geschöpf hervordringt.
Durch ein bewundernswürdiges organisches Manöver werden die Rüsselteile, die künftigen Hörner und die Flügel herabwärts über den Körper hergestreckt und bedecken die neuen Füße, die wie längliche Warzen an der Brust hängen. Durch dieses Manöver gedachter Organe wird auch ein Teil des im Körper befindlichen Saftes zwischen den Flügeln und dem Oberleib eingeschlossen.
Dieser Saft scheint derselbe zu sein, der in dem übrigen Körper der Raupe in späteren Zeiten, und nun auch der 231 Puppe zurückbleibt, durch den sie einzig ihr Wachstum bewirken mag.
a. Saft aus dem Körper einer Raupe nah am Verpuppen.
b. Saft aus dem Körper einer Raupe die eben aufhört zu fressen.
[Darunter ist ein Zettel von weichem Papier aufgeklebt, auf welchem die beiden Flüssigkeiten aufgesogen sind.]
Dieser Saft wird an der Luft und in gemeinem Wasser schwarz.
Der Saft der Esula nicht jener ist schon organisch verändert.
Die Flügel sind in dem Zustande viel kleiner als künftig, aber nicht zusammengefaltet sondern völlig ausgestreckt.
Wenn die Raupe als ein Wurm von gleichen Teilen erschien so ist in der Puppe der Ober- und Unterteil von einander deutlich entgegen gesetzt. Die Absonderung des Kopfes vom Rumpfe und dadurch die völlige Vollendung des Tiers ist der letzten Häutung vorbehalten.
Bei der Sektion des Winden-Sphinx:
Übermäßige Organisation des Luftsystems
Die Bronchien, wo sie aus den Stigmaten hervorkommen gegen die Raupenzeit viel größer und ausgedehnter endigend in Bälglein oder in Röhren an denen sich wieder blinde Fortsätze befinden.
NB. Die Röhren und blinde Fortsätze erscheinen bei mehrerer Vergrößerung von einer gelblichen drüsenartigen Substanz an welcher das Bronchialsystem hinläuft.
Zwischen diesem liegt ein wurmartiges System weiß ohne scheinbaren Einfluß des Luftsystems langdärmig, es schwillt im Wasser auf wird leicht brüchig. Zu Anfang der Beobachtung ist es stellenweise durchsichtig, und es bewegt sich eine weiße Materie nach einer gewissen Direktion in denselben, nachher aber erscheint es weiß und starr.
Membranoser Zustand der Ringe, wo die unendlich vielen Muskeln der Raupe in eins verschwinden.
Verklärter Zustand des Magens derselbe erscheint als eine ganz klare, mit dem reinsten Saft ausgefüllte Blase, mit sehr 232 wenigen Ramifikationen der Bronchien, die ihn doch in seinem frühern Zustand ganz überdeckten.
Der After scheint ganz Null geworden zu sein, so wie der Genuß des Tiers durch den unendlich langen Rüssel nur äußerst zart und eine Art von Kosten sein kann.
Diaphragma zwischen der Brust und dem Bauche, ungeheure Muskularkraft der Flügel.
Fedriges und haariges Wesen.
Die ungeheure Gewalt die ein solches Tier im Fliegen und sonst ausübt ist der Lebenskraft der einzelnen Teile zuzuschreiben.
Dabei ungeheure korrespondierende Muskeln und Sehnen im Oberleibe, und zwar wie es scheint umgekehrt gegen die Vögel, indem das was die Schmetterlingsflügel schwirren macht, wohl als ein Rückenmuskel angesehen werden dürfte.
Lange Wirkung dieses Muskels nach der Zerstücklung des Tiers.
Punkte zur Beobachtung der Metamorphose der Raupe
1. | Ei befruchtetes a. Form. b. Oberfläche unter dem Mikroskop. c. Farbe d. Ort. e. Stellung. f. Umgebung. Viskose Fadenartige g. Durchscheinend. Raupe darin zu bemerken. |
3. | Ei unbefruchtetes. Welkt zusammen. Was unter dem Mikroskop darin zu bemerken. |
5. | Entwicklung der Raupe. Durch mäßige Wärme. Ob manchmal Hitze nötig. Kühlung hält sie auf. So legt man die Eier des Seidenwurms in den Keller und bringt sie nicht eher an die warme Luft bis die Maulbeerbäume ausgeschlagen haben. Natürliche Zeit. Ginge vielleicht die Entwicklung der Generationen unter günstigen Umständen immer fort? |
7. | Der Raupe Gestalt. Gegliederter Wurm mit 13 Abteilungen, einem Kopfe, 11 Ringen und einem After |
9. | Kopf überhaupt. Die schaligen Teile hängen fest unter einander zusammen die übrigen Organe hängen 233 unter sich mit den Schalen und mit dem ersten Ringe durch membranöse, bewegliche Verbindungen zu-sammen. |
11. | Die Stirnschale. Ecaille frontale |
13. | Die Seitenschalen. Deux Ecailles pariétales. |
15. | Die Oberlippe. Lèvre superieure. |
17. | Die Fühlhörner. Les Antennes |
19. | Die beiden Kinnladen. Les deux Machoires. |
20. | Mund im ganzen. Gewaltige Freßwerkzeuge. Durchfressen durchs Holz der Weidenraupe. |
21. | Die Unterlippe. Lèvre inferieure. |
23. | Die Base. La Base. |
25. | Die Spinnröhre. La filière. |
27. | ————— Les Barbillons de la filière. |
29. | Das Spinnen. Einige spinnen von Jugend auf durch das ganze Leben. |
31. | Die großen ————— Les gros Barbillons. |
33. | Ringe überhaupt. Zwölf, den After mitgerechnet. Wenn die Raupe nicht völlig ausgedehnt ist, so stehen die Ringe rein und glatt hinter einander. Wenn sie sich bewegt schieben sich die hintern unter die vorhergehenden. Der Kopf schiebt sich dagegen unter den nächstfolgenden Ring und dieser einigermaßen unter den folgenden, dann scheinen sie sich aber mehr gegen einander zu runzeln. |
35. | Füße. Niemals weniger als 8 und mehr als 16. |
37. | Vorderfüße. Jederzeit sechs. Gestalt. |
39. | Mittelfüße. Abwechselnde Zahl, Gestalt. |
41. | Hinterfüße. Nicht immer gegenwärtig. |
43. | Ringe überhaupt. |
45. | Drei erste Ringe. Beständig mit sechs Füßen. Korrespondieren mit den Füßen des Schmetterlings. Der erste Ring hat zwei Stigmata der zweite und dritte hat keine. |
47. | Zwei Ringe ohne Füße. Diese fehlen beständig. |
49. | Vier Ringe mit warzenähnlichen Füßen. Unbeständige Zahl. Es fehlen manchmal a. die am ersten Ringe b. die am vierten. Raupen von vierzehn Füßen. c. An den zwei ersten Ringen. Raupe von zwölf Füßen. d. An den drei ersten Ringen. Raupen von zehen Füßen. 234 e. An allen vier Ringen. Raupen mit acht Füßen. Die Raupen c. und d. sind Spannraupen und e Tineae. |
51. | Zwei Ringe ohne Füße. Die Füße fehlen beständig. |
53. | Ring des Afters. Mit seinen warzenähnlichen Füßen. Sie fehlen manchmal. |
55. | Decke des Afters. |
57. | Horn über dem After. Ist unbeständig. |
59. | Haut. Verschiedner Zustand bis zum vollkommenen. |
60. | Die Haut. Löste sich bei einer vollkommen ausgewachsenen Raupe, die einige Zeit in Branntwein gelegen, völlig ab. Die Muskeln und übrigen Systeme waren welk, doch hingen sie noch gut zusammen. Inwendig an der Haut saßen kleine gelbe runde Kügelchen denen weiter nachzuforschen |
61. | Flecken. |
63. | Streifen. |
65. | Ringe. |
67. | Farben. |
69. | Auswüchse. |
71. | Kegel. Auf welchen Ringen. |
73. | Wärzchen. |
75. | Dornen. Mit Nebenästen. |
77. | Haare. a. Sehr klein so daß wir die Raupe noch für glatt halten. b. Sehr einzeln. c. Groß, so daß die Raupe zottig aussieht. |
78. | Bewegliche außerordentliche Teile. Am Kopfe der Möhrenraupe. Am After der |
79. | Stigmata. Neun auf jeder Seite also achtzehen. Fehlen am zweiten, dritten und letzten Ringe. Lionet will nicht daß sie dadurch respirieren. Pref. 12 und p. 78. Verhalten unter der Luftpumpe ibid. Es muß ein Wortstreit zwischen Atem holen und Luft einsaugen gehoben werden; sie holt nicht Atem wie andere Geschöpfe durch Lungen, sondern sie saugt Luft durch viele Öffnungen ein, sie erstickt nicht gleich ohne Luft oder im Wasser, aber ihre Organisation würde sich ohne Luft nicht entwickeln und vollenden. |
81. | Seltsame Abweichung der Form. Aus den einzelnen Teilen der regelmäßigen zu erklären. Höcker. |
83. | Bewegung. a. Wurmförmige. b. Spannende. 235 |
85. | Genuß. a. Entschiedener Pflanzen b. Verschiedener. |
87. | Genuß. Andern Tieren schädliche Pflanzen. z. B. ätzende wie Esula. Welchen Einfluß diese scharfen Säfte haben mögen. Trockne Speise scheint im Durchschnitt nützlich. In wie fern sie feuchte vertragen. |
89. | Häutung der Raupe. Dabei geht der Überzug aller Teile des Körpers der noch so sehr mit dem Ganzen verwachsen schien, auf einmal fort. Schöne Beschreibung von Lionet. p. 7. |
90. | Häutung im allgemeinen. Auf ihr beruht ein Hauptphänomen des organischen Wachstums. |
91. | Unterschied der verschiedenen Häutungen. Einige machen bei der ersten Häutung ein gemeinsam Gespinst und bleiben beisammen. Rösel. 2. |
93. | Unterschied der verschiedenen Häute. a. An Zeichnung. b. An Farbe. z. B. bei der Wolfs M. Raupe geht das hellgelbe der Teile durchs organgenfarbene ins ziegelrote. |
95. | Erste Verbindung der Haut mit dem Körper. Sie ist fest, anastomosiert, besonders die Verbindung an den Stigmen. |
97. | Elastizität der Haut und Fortwachsen bis auf einen gewissen Grad. |
99. | Empfindlichkeit der Haut. Die Raupen zucken mehr oder weniger wenn sie berührt werden. |
101. | Haut, dehnt sich zuletzt nicht mehr aus. Sie vertrocknet. Die innere ist schon nachgewachsen. Unbehaglicher Zustand des Geschöpfs. Wahrscheinlich ist der innere Wachstum schnell. Organische Epochen von langsamer Vorbereitung und schneller Vollendung merkwürdig. |
103. | Der untere Teil der Raupe scheint sich besonders zu verdicken. |
105. | Die sechs warzenähnlichen Füße verrichten noch ihre Funktionen. Besonders hält sie sich mit den Füßen des letzten Ringes fest. |
107. | Größe in diesem Zustande. |
109. | Fernere Symptome. Gespanntheit des Kopfs und der ersten Artikulationen. Unbrauchbarkeit der Freßorgane. Der Kopf zieht sich in den ersten Ring zurück, 236 die Schalen des Kopfes sind eine ganze Zeit leer. Abgestorbener Zustand der Vorderfüße. Das Tier hält den vordern Teil in die Höhe mit vorwärts gerichteten starren Vorderfüßen. Wenn es irre gemacht wird, bewegt es sich zur Not wenn es aus seiner Stelle gebracht wird nimmt es sie langsam wieder an. |
111. | Zeit dieses Zustands. |
113. | Übriges Betragen in diesem Zustand. |
115. | Ende dieses Zustands. Die Haut des ersten Ringes fängt an zu reißen, der Kopf ist mehr als noch einmal so groß als die vorhergehende Hülle, das Tier bestrebt sich sie los zu werden; die Freßwerkzeuge kann es nicht leicht von der ersten Hülse befreien die vier warzenähnlichen Füße, besonders die des Afters haben die alte Haut indes an den Zweig fest geklebt. Der Stachel über dem After ist unproportionierlich gewachsen und noch nicht schwarz am Ende. Beobachtung auf Sphinx Euphorbiae. |
117. | Beschaffenheit der abgeworfnen Haut. |
119. | Zustand nach der Häutung. Unmittelbar darnach sind sie größer und die Glieder haben ihre Proportion verändert. Lionet. pag. 8. Sie scheinen nicht gleich zu fressen. |
121. | Nach der letzten Häutung. Starke Freßlust zuletzt. Geschicklichkeit und Reinlichkeit im Fressen. Z. B. die W M. Raupe faßt mit den vordern 6 Füßen das schmale Blatt der Esula aufs geschickteste zieht es wenn es zu lang ist herunter um von der Spitze anzufangen und hält es wenn sie es ja ohngefähr unten zuerst abgebissen hat wie ein Eichhörnchen schwebend, indem sie es verzehrt und so wird es rein und methodisch genossen. Egale Form der Bissen. Bei den Seidenwürmem ist es Regel daß man sie zuletzt übermäßig füttere. |
123. | Pausen zwischen dem Fressen. |
125. | Schnelle Verdauung und trockne Exkremente. |
127. | Gestalt, Farbe der Exkremente. Sechsgeteilte Gestalt der Exkremente der Wolfs Milchs R. deutet auf die Form des Darmkanals. Farbe, anfangs grün und dann braun. 237 |
129. | Wie viel Häutungen? Vier bis neun, auch mehr. |
131. | Verschiedner Charakter. Lebhaftigkeit. Trägheit. |
132. | Relative Größe und Gewicht. Die erwachsene Weidenraupe ist 72/m mal größer als die aus dem Ei gekrochne. Lionet. 11. |
133. | Verschiedene Länge des Raupenzustandes überhaupt. |
135. | Vorboten der Verwandlung. Sie hören auf zu fressen, sind unruhig, entledigen sich alles Unrats, suchen sich zu verbergen. Ob nicht Flucht vor dem Lichte? Verkriechen in die Erde mit Einspinnen verbunden. Entfernung von der gewöhnlichen Nahrung, Aufsuchen fremder Körper welches auch mehr oder weniger bei den vorhergehenden Häutungen statt hat. |
137. | Einspinnen. Ist eine Sekretion, wodurch sie wahrscheinlich ein ganzes Eingeweide loswerden. Ist sogleich nach außen mit dem Verbergen verbunden. Merkwürdiges Aufhängen mit wenigem Gespinst am halben Leibe. |
139. | Gespinst. Entspringt aus einem Safte, der nur durch die Luft dicht wird. Beschaffenheit des Gespinstes. Mehr oder weniger fein zusammenhängend, dicht, scheinbares Ei. |
141. | Andere Sekretionen. Puder. Einmischung der Haare ins Gespinst. Ob alle trocken? |
143. | Sukzessive Gestalt beim Verwandeln. Mißfarbige Haut. Zusammenschrumpfen. Dicker, aber viel kürzer. Die Raupe krümmt sich. Nimmt gestört ihre Stellung wieder an. Hat sie einen Stachel, so schlägt sie ihn nieder. Zusammendrücken der Füße des Hintern. |
145. | Forciertes Einspinnen. Durch Hunger. Gespinst und Schmetterling werden kleiner. Wahrscheinlich müssen alle Häutungen schon vorbei sein. |
146. | Farbe im Branntewein. Eine völlig ausgewachsne ihrer Verpuppung sich nähernde Raupe, ward im Branntwein ganz schwarz. Wahrscheinlich hatte sie sich schon ganz gereinigt und der Saft (153.) zirkulierte schon konzentrierter in ihr. Wenigstens behielten solche Raupen die man während des Fressens in den Branntwein warf, ihre bunten Farben. 238 |
147. | Letzte Häutung. Die Gestalt wird dicker und drängt die Haut hinterwärts. Die Haut des Kopfes bleibt dabei. Die Raupe hat sich auf den Rücken gelegt und bewegt sich die Haut los zu werden. Die Puppe bleibt gern in dieser Stellung. Die abgeworfne Haut zieht sich in den kleinsten Raum zusammen. |
148. | Ob sie auch den Überzug des Darmkanals abwerfe? Donndorf. p. 575. |
149. | Unterschied von den vorhergehenden Häutungen. Was während des dumpfen Zustandes vorgegangen, durch Anatomie zu erforschen. Wahrscheinliche Verdunstung aller gleichgültigen Feuchtigkeit. Die Puppe bildet sich von unten hinauf fertig. Macht sich erst spät von den Stigmaten los. |
151. | Erster Zustand der Puppe. Weich, die angelegten Flügel durchscheinend. Man kann die kleinen Füße sich darunter bewegen sehen. Die Flügel lassen sich aufheben, so wie die übrigen Teile als Saugrüssel pp ablösen. Weicher Zustand derselben. Roher Zustand der Ringe, worauf die Flügel gelegen. |
152. | Begriff von der Puppe. Es ist nötig sich einen deutlichen Begriff von der Puppe zu machen, wenn man das ganze Verwandlungsgeschäft einsehen will. Die Puppe ist, wie sie aus der Raupe ausschlüpft ein vollständiger, aber noch nicht vollendeter Schmetterling, man kann in diesem Augenblick alle seine Teile ablösen und deutlich erkennen, jeder dieser Teile ist wieder mit seiner eignen Haut umgeben, die sich nach außen zu verhärtet und unter welcher sich der Schmetterling vollendet. Durch die Verhärtung schließen sich die Teile wie auch die Flügel fest aneinander, so daß es uns alsdann scheint die Puppe sei gleichsam in einer allgemeinen Schale eingeschlossen. |
153. | Feuchtigkeit die hervorquillt. Merkwürdige Eigenschaften derselben. Sie wird schwarz an der Luft, welches weder der Saft der Esula noch der gelbe Saft der Raupe tut. S. 146. Diese Feuchtigkeit, welche hervor quillt wenn man die Flügel von der ganz frischen Puppe in die Höhe hebt ist dieselbe, durch welche sich nachher die Flügel und wahrscheinlich der 239 ganze Schmetterling ausbilden, sie quillt auch in ziemlicher Menge hervor wenn man die Flügel einer Puppe verletzt, und scheint wenigstens den ganzen obern Teil des Körpers auszufüllen. Nach folgenden Versuchen zeigt er sich. |
154. | Chemische Versuche darüber. 1. Drei Tropfen dieser smaragdgrünen klaren Feuchtigkeit in destilliertem Wasser verdünnt, dazu einige Tropfen Salzsäure gaben einen starken, flockigen, fasrigen Niederschlag von grünlich weißer Farbe. 2. Der Niederschlag mit Salpetersäure war nicht so zusammenhängend wie der vorige. 3. Mit ätzendem Laugensalze war der Niederschlag gering und gleichfalls unzusammenhängend. 4. Destilliertes Wasser nahm eine blaulich trübe Farbe davon an, und es setzte sich eine Art von schleimigem Niederschlag davon ab. 5. Der auf Papier getrocknete braungewordne Saft ward vom ätzenden Laugensalze wenig verändert, in dem übergesäuerten salzsauern Dunste erhielt er nach und nach eine hellgelbe Farbe. |
155. | Ferneres Verhalten der Puppe. Verdunklung und Verhärtung der Haut, ist sukzessiv. Vertiefte Strichelchen sehen bräunlich aus. Unter dieser neuen Haut vollendet sich erst der Schmetterling, die Federn entstehen erst unter ihr. |
157. | Ähnlichkeit mit der Raupe. Ist noch in den hinteren Ringen, welche beweglich sind und an denen man die Stigmata vollkommen sieht. |
158. | Größe der sämtlichen Zustände. Sphinx Euphorbiae Ganze Größe der Raupe [7,0 cm], Größe der letzten Häutung [3,2 cm], Größe der Puppe und des Schmetterlings [3,7 cm], doch scheint jene etwas länger. [Die Maße sind graphisch dargestellt.] |
159. | Abweichung von der Raupe. Der vordere Teil deutet auf den Schmetterling. Die Flügel sind bis über den siebenten Leibring von oben gerechnet heruntergeschlagen, vorwärts, sie bedecken die zwei vordersten Ringe der Mittelfüße. Lassen alle Stigmata frei außer das des vierten Ringes von oben. Sph. Euph. |
161. | Ringe. An denselben zu bemerken. a. Oberer, äußerer harter Teil b. Unterer weicher, wodurch die 240 Bewegung möglich wird. Etranglement. Stigmata. Merkmale, wo die warzenähnlichen Füße gesessen. |
163. | After. Scheint zugeschlossen. Spur des Horns. |
165. | Abgeschlossenheit. Ob irgend ein Genuß eine Sekretion denkbar, oder ob sie nur kohobieren? Ob ein Einatmen, ein Ausdünsten? Wäre auf der Waage zu versuchen. Martinet de la respiration de la Chrysalide. Leide. 1773. Sie bleiben eine Zeitlang im Branntewein lebendig. Eine in heißes Wasser getauchte Puppe ließ aus allen Stigmaten auf einmal, kleine Luftbläschen fahren. |
166. | Ausdünstung. 35 Puppen von der Sphinx Euphorb. wogenam 13. Okt. 96 5¾ Lot dieselben am 23. Dez 4¼ Lot Verlust an Gewichte 1 Lot Sie hatten in einer warmen Stube gestanden und 2 darunter die aus unvollkommenen, ausgehungerten Raupen entstanden waren, fanden sich völlig vertrocknet. 32 Puppen wogen am 23. Dez. 4½ Lot. |
167. | Sukzessive Entwicklung der Teile. Der Unterleib scheint im Schmetterling kleiner zu werden. |
169. | Zeit. Einige entwickeln sich in Tagen. Andere brauchen zwei bis drei Jahre. |
170. | Erforderliche Wärme. Es gehört ein gewisser Grad von Wärme dazu um in einer gewissen Zeit die rechte Proportion von Feuchtigkeit auszudünsten und die Organisation zu disponieren daß sie sich aus den übrigen das nötige zueignen ohngefähr wie es bei dem Ausbrüten des Eies geschieht. Die Puppen der Sphinx Euphorbiae, welche zu Ende Septembers sich gebildet hatten, waren schon einige zu Anfang Febr. als Schmetterling ausgekrochen hatten aber in einer warmen Stube gestanden und sehr stark ausgedünstet vid. 166. Es wäre die Frage, ob man sie durch stärkere Wärme, ohne sie zu töten und auszutrocknen in früherer Zeit zur Verwandlung bringen könne. Schon in der mäßigen Stubenwärme waren sehr viele vertrocknet. Es scheint um so mehr daß besonders diese Puppe da sie gewöhnlich unter der Erde liegt der Feuchtigkeit bedarf vielleicht erreichte man seinen Zweck durch eine feuchte Wärme. 241 |
171. | Zustand der Flügel. Erst häutig und farblos |
173. | Federschuppen. Wann sie sich erzeugen? Sie scheinen sich auf der weißen Haut auch erst weiß zu erzeugen und alsdann gefärbt zu werden. Sowohl die Entwicklung der Federschuppen als ihre Färbung scheint sehr schnell vor sich zu gehen vielleicht sind dazu besonders zum letzten auch nur Minuten nötig. |
175. | Völliges Wachstum. Sprengen der Haut. Es kommt öfters vor daß ein Schmetterling völlig ausgebildet in der Puppe stirbt und zurückbleibt. |
176. | Haut der Puppe. Sie bleibt, wenn der Schmetterling ausgekrochen ist völlig in ihrer Größe und hat nicht die mindeste Elastizität. Sie trennt sich nach verschiednen Teilen die sie bedeckte leicht von einander. Sie ist doppelt. Zarte Gefäße der innern Haut. |
177. | Durchfressen durch das Gespinste. Werden von einigen Beißwerkzeuge geleugnet. Geoffroy. Erleichterung des Durchfressens durch Feuchtigkeit. Sie muß aus dem Munde kommen. Ein Nachtfalter hatte sich nicht allein durch sein gesponnenes Ei sondern auch durch die Schachtel, in der es verwahrt war durchgefressen. Die Adminicula des Mundes können scharf genug sein um ein Gespinst ja noch mehr durchzufressen. Merkwürdiger Fall da bei einem unvollkommenen Schmetterlinge die zwei vordersten Füße völlig die Gestalt haben als wenn es Adminicula des Mundes wären. |
179. | Kleine Flügel beim Ausschlüpfen. Besonders abgehandelt. Zwei Lamellen aufzublasen. Jedes Hindernis bei der Operation des Ausdehnens schädlich. Der Hauptkanal oder die vorderste Hauptrippe der Flügel steht mit dem Oberleib in unmittelbarer Verbindung und man kann beinah sagen daß sich, da der Schmetterling sich an den Vorderfüßen aufhängt, die Flügel mechanisch füllen. So füllten sich bei einem Schmetterling, der in der Puppenhaut gestorben aber noch weich herausgenommen ward, die 4 Flügel nach und nach mit Branntewein als man den Schmetterling in diesen Liquor geworfen hatte. Wahrscheinlich ist nur eine gewisse kurze Zeit daß diese Operation möglich ist 242 denn ich habe Schmetterlinge gesehen die durch irgend ein äußeres oder inneres Hindernis an einem schnellen Ausschliefen gehindert wurden, deren Flügel klein blieben. |
181. | Feuchtigkeit. Die der Schmetterling fahren läßt, vor und nach der Entwicklung der Flügel. Trüb, gilblich, bis ins blutrote. NB. Wenn sie verdunstet oder der reinere Teil sich in ein Löschpapier zieht bleibt eine Erde zurück, welche zu untersuchen wäre. In dem Darmkanal der Puppe findet sich eine braune gummiartige Feuchtigkeit; wahrscheinlich geht ein Teil der klareren Feuchtigkeit welche sich im obern Körper befindet, nach der Befreiung aus der Puppenhaut, durch die Gedärme durch, spült sie aus und die rote Feuchtigkeit entsteht daher. |
183. | Feuchtigkeit. Die aus dem Schmetterling dringt wenn man ihm gleich nach dem Ausschliefen den Kopf abschneidet. Schön hochgelb, ganz klar. Wahrscheinlich bildet sich der Schmetterling, der nichts genießt, durch innere Verarbeitung dieses Saftes, und durch Modifikation desselben durch die Luft die er einsaugt. Überhaupt scheint eine reine mit besonders chemisch animalischen Eigenschaften versehene nicht leicht verdunstende Feuchtigkeit hinreichend bei der Verwandlung des Schmetterlings zur Puppe in dem Geschöpfe zurück zu bleiben, sich durch Ausdünstung zu verdichten oder vielleicht noch mehr von fremden Teilen zu reinigen und so das organische Geschäft zu vollenden. NB. Es ist bei allen tierischen Naturen wichtig, daß sie die Nahrungsteile, die sie sich einmal eigen gemacht in so fern sie solcher bedürfen so fest halten. Wenn man einem Schmetterling die Flügel durchschneidet indem diese im Wachstum begriffen sind, so quillt eine klare Feuchtigkeit heraus beim Sphinx Esulae war sie in ihren Verhältnissen völlig wie die Feuchtigkeit der Puppe von welcher No. 153 gesagt ist. |
185. | Gestalt des Schmetterlings. |
187. | Kopf. |
189. | Augen. a. deren Oberfläche. b. deren Inneres. 243 |
191. | Punkte. Erhabene mitten auf dem Kopfe von einigen für Augen gehalten. |
193. | Fühlhörner. a. Als Keulen und gegliedert. Tagfalter. b. Als Kämme. Nachtfalter. c. Als Fäden. Nachtfalter und Motten. d. Stark und eckigt. Schwärmer. Sie kommen jederzeit von dem obern Teil des Kopfs zwischen den Augen. |
195. | Zwei Adminicula des Mundes. |
197. | Saugrüssel. Lang spiral. Aus zwei Rinnen zusammengesetzt. Versteckt unter kleinen Blättchen. Sieht unter dem Mikroskop aus wie die Bronchien. |
199. | Ob noch sonstige Organe? |
201. | Rumpf. Drei Ringe in ihm enthalten. Ein Stigma daran. Diese drei Ringe verwachsen und nehmen an Muskularkraft unsäglich zu. |
203. | Flügel. Gestalt. Zahl, jederzeit vier. Große Rippen und Gefäße. Kleine Zellen. Diploe. Zustand, wenn der Staub abgewischt ist. Durchsichtig, talgartig scheinend. Kleine Punkte worauf die Federschuppen aufsitzen. Flügel scheinen bei einigen Weibchen zu fehlen. |
204. | Bildung der Flügel aus dem Bronchial System, an denen zwei Ringen welche keine Stigmata haben. |
205. | Staub. Farbloser und farbiger. Gestalt durchs Vergrößerungsglas. Größe beim Ausschlüpfen. Findet sich bei allen, nur ist der ganze Flügel nicht damit bedeckt. |
207. | Füße. Sechs. Viere. Im ersten Fall manchmal das vordere Paar regelmäßig kürzer. Monstroser Fall wo das vordere Paar den Adminiculis des Mundes glich. |
209. | Teile der Füße. a. Oberschenkel. b. Unterschenkel. c. Fuß aus 5 Artikulationen. d. Hacken. NB. Stacheln und Haare an den Artikulationen. |
211. | Hinterleib. Neun Ringe. Durchaus mit Stigmaten außer dem letzten. |
213. | Haare. Auf dem Körper. In wie fern sie den Schuppen des Flügels ähnlich sind. |
215. | After, Zeugungsteile. |
217. | Genuß. Blumensaft. Bloße Feuchtigkeit, z. B. die Phalaena Bombix fällt sehr lebhaft auf feuchte Stellen des Erdreichs und scheint zu saugen. 244 |
219. | Sekretion. |
221. | Wachstum. |
223. | Begattung. Geht schnell vor sich, bei Tagvögeln. Rösel. Erste Klasse |
225. | Eier legen. Nachtvögel legen dergleichen auch ohne Begattung. |
227. | Zustand des Scbmetterlings nach derselben. Fast gänzliche Aufzehrung des Leibes |
229. | Zustand der Eier. Ordnung. Haariger Überzug. Art von haarigem Schlauch oder Uterus. |
231. | Lebenszeit. Die Weidenraupe lebt einige Jahre, sie spinnt sich im Winter ein und lebt als Raupe fort, sie stirbt nicht von der Kälte. Lionet. 8. |
233. | Tod. Vertrocknung, Erschöpfung. |
235. | Verschiedenheit der Geschlechter. a. An Gestalt. b. An Größe. |
Notamina
an gehörigen Orten zu inserieren:
Bei den Maikäfern endigen sich inwendig die Luftgefäße in kleine Bälge Folliculos, die sehr häufig sind.
Langes durchsichtiges Gefäß bei der Hummel das den ganzen Rücken hinunter geht und sehr lebhaft pulsiert (ist das sogenannte Herz der Insekten), es geht unten ein durchsichtiges häutiges Gewebe durch, das sehr mit Luftgefäßen durchwebt ist. Es pulsierte 3 bis 4 Stunden so lange bis alle Feuchtigkeit vertrocknet war wenn man es anhauchte, pulsierte es viel schneller. Es ist Versuch zu machen, wie lange es schlägt wenn man es feucht erhält und ob es etwa in der Kälte gleich erstarrt. In einer aufgeschnittnen Puppe in anderthalb Sekunden pulsierte es einmal.
A. | Der Speisekanal hat 4 Abteilungen. 1. Der Schlund. 2. Der Magen. 3. Das erste Eingeweide. 4. Das andere Eingeweide. |
B. | Luftgefäße. a. Verbindung dieses Systems mit den Eingeweiden der Häute. Teile. 1. Stigmata. 2. Nächst daranstoßende Röhren. 3. Lange Kanäle. 4. Äste, die davon ausgehen. 5. Luftblase. 6. Feuchtigkeit. |
C. | Nervensystem. a. Sonderbare Lage an der untern Seite. Verbindung. Teile. 1. Ganglien. 2. Fäden, zart, aber fest. NB. Kein Metallreiz. |
D. | Muskeln. a. Gestalt b. Farbe. c. Konsistenz d. Anheftung an den Ringen. NB. Die andern welche nach Lionet existieren sollen, sorgfältig aufzusuchen. |
E. | Das gelbe Drüsensystem. a. Gestalt und Eigenschaft der Teile. b. Zusammenhang unter einander. c. Zusammenhang mit den Luftgefäßen. d. Mit den Eingeweiden. e. Mit den Nerven. 247 |
F. | Das weißliche Drüsensystem. a. Gestalt und Eigenschaft der Teile. b. Zusammenhang unter einander. c. Mit den Eingeweiden. d. Lage überhaupt und Verhältnis. |
G. | Die zwei Seidengefäße a. Gestalt. b. Saft. c. Zusammenhang mit dem Munde. d. Lage im Körper e. Zusammenhang mit den übrigen Teilen. |
H. | Die zwei dissolvierenden Gefäße. |
I. | Das sogenannte Herz. Pulsiert auf dem Rücken. Vom After herauf. Nicht bei allen gleich sichtbar. Sehr sichtbar an der Raupe. Schlug 48 mal in einer Minute, Konvulsionen der Raupe dabei. |
K. | Der inwendige Teil des Kopfes. |
L. | Die Nierenförmigen Teile. Ob das Bläschen in der Puppe etwa dasselbe ist? |
Fressen. Egalität der Bissen. Schlingen. Übergang in den Magen. Resorbierende Feuchtigkeit. Sukzessives Austrocknen durch Zusammenpressen. Trockne Exkremente.
Luft schöpfen. Allgemeine Verteilung dieses Systems. Was nimmt es von außen. Wie modifiziert es das Aufgenommene. Was verteilt es nach innen. Was saugt es von innen ein.
Gefühl. In wie fern von den Nerven abhängig. Allgemeinere Reizbarkeit und eigentümliche der Teile.
Muskelbewegung. Einfach. Starkes Zusammenziehen. Möglichkeit der Richtung nach allen Seiten.
Fett, gelbliches Absonderung derselben Menge.
Fett, weißliches Absonderung.
Das Spinnen. Klebriger Saft. Durch die Luft zähe und fest Mehr oder weniger allgemeinere Eigenschaft.
Weimar am 17. Mai 1798
Öffnete ich den Sphinx Ligustri und fand:
1. Das sogenannte Nervensystem wie bei der Raupe.
2. Ein schlängliches Drüsensystem
3. Den ganzen Körper mit Eiern ausgefüllt, welche Smaragdgrün erschienen sobald sie aber nur ein wenig an der Luft gelegen hatten, gelbgrün wurden, sie hingen sämtlich paternosterförmig an einander die nach dem Unterleibe zu 248 wie Hirsekörner groß hielten einen starken Druck der Pinzette aus die nach dem Rücken zu waren kleiner unvollendeter und ließen sich zusammendrucken.
An diesen konnte man bemerken daß sie sich in einem völlig durchsichtigen zarten Eingeweide bildeten man konnte sie bis zu ihren ersten Anfängen verfolgen, indem sie sich in dem, wie es schien letzten Teile des langen Gefäßes immer kleiner zeigen.
Der sämtliche Eierstock war
4. Mit silberweißen Bälglein überlegt und schien damit durchwirkt zu sein, sie scheinen sich von dem Bronchialsystem herzuschreiben und erweiterte Luftgefäße zu sein. Am Rücken gegen den After zu lagen zwei völlig durchsichtige Bläschen mit einer klaren Feuchtigkeit angefüllt, sie schienen unterwärts mit den Zeugungsteilen und oberwärts mit dem Eierstocke in Verbindung zu stehen; vielleicht sind sie eine Erweiterung des langen Gefäßes woraus der Eierstock besteht, bewirkt durch den Zufluß des männlichen Samens. Der Magen und das Eingeweide waren leer, das im Rücken pulsierende Eingeweide zeigte lange seine Verrichtungen. Die Muskeln, welche die Ringe verbinden und bewegen scheinen viel kürzer zu sein als bei den Raupen.
Die sämtlichen Luftgefäße scheinen sehr ausgedehnt das fettartige Drüsensystem scheint sehr vermindert.
Man kommt immer auf die äußerst merkwürdige Betrachtung zurück wie der obere Teil des Insekts sich zur mechanischen Bewegung der untere Teil zur Fortpflanzung ausbildet. Die zu Balgen veränderten Luftgefäße welche ich auch schon bei Maikäfern bemerkte scheinen eine der Hauptveränderungen der organischen Verwandlung bei den Insekten zu sein.
Oberer Teil
Von unten hinauf wenn der Körper abgetrennt ist.
Nach dem Rücken zu ein Gewebe das dem Gewebe eines durchsägten Knochens ähnlich sieht.
Die membranöse Lamelle des ersten Ringes.
Die Organisation der Flügelbewegung.
Fußbewegung.
Da die erste wegen ihrer ungeheuern Energie besonders 249 bei den Sphinxen merkwürdig ist, so würde man sich wohl zunächst von derselben einen deutlichen Begriff zu machen haben
eod.
sezierte eine Hummel und fand an derselben außen 5 spinnenartige Läuse von ziemlicher Größe so wie den ganzen Unterleib voll Würmer, der Speisekanal war mit einem braunen Saft erfüllt
Langes Leben ausgekrochner Raupen ohne Futter.
Eingeweide des Frosches
Des Männchens | Des Weibchens |
Luftröhre | |
Aus mehrern Kammern bestehend. | Eben so. |
Lunge |
|
Längliches Säckchen inwendig hohl deren Wände aus Kammern und Blasen bestehen welche durch Luft aufgeblasen sind | Eben so. |
Herz |
|
An der Lunge befestigt. | Eben so. |
Schlund |
|
Anfangs sehr weit sich dann in einen ungleichen Darm verengend ohne eigentliche Anzeichen des Magens. | Eben so. |
Leber und Galle |
|
Hängen an wo der Darm dünner wird. NB Kleiner roter muskelartiger Körper am Darm in der Gegend. | Ein langes hoch obenanfangendes darmartiges Fettdrüsensystem das unterwärts auf dem Eierstock aufliegt. 250 |
Die Testikel des Männchens |
Der Eierstock |
Hochliegend körnig und drüsenartig zusammenhangend mit einem langen bräunlichen Körper und unterwärts mit kleineren graulichen Körpern gleichsam sekundären Testikel. | Zwei große Säcke mit vielen Eiern gefüllt. Weiter hinaufwärts ein kleines System von runden kleinen eierförmigen Teilen gleichsam ein sekundärer Eierstock sieht grünlich aus und einige Kügelchen sind dunkler als die andern. |
Rauhe Erhöhungen an dem Daumen des Männchens. Wenn man die Haut des Frosches durch Mikroskope sieht, so ist der ganze Körper mit schwarzen Pünktchen übersäet, und die kleinen Wärzchen scheinen ein Auswuchs dieser kleinen schwarzen Punkte zu sein. |
Aus den den 9ten März anatomierten Froschweibchen wurde der Eierstock ausgeschnitten und zum größten Teil in Wasser getan der schwarze Kern blieb klein und unverändert das gallertartige Wesen quoll sehr auf und hatte am 30ten noch keine Spur von einem fauligen Geruche, ob gleich der innere unbefruchtete Kern wie man sagt sich gleichsam dekomponiert hatte.
Bei einigen mit Salzsäure übergoßnen erschien das Eiweiß wie gesotten und so auch der Dotter ersteres nahm im Wasser wenig zu, letztere aber waren sichtbar größer als die in Wasser gehaltnen.
Mit destilliertem Essig übergossene zeigten ohngefähr dieselbe Erscheinung nur daß das Weiße noch kleiner geblieben und der Dotter noch größer geworden war.
Jena am 30ten März 1797. 251
Anatomie der Schnecke
Weimar am 11ten Mai 97
Dabei sind die verschiednen Systeme zu beobachten und auseinander zu setzen.
1. Das Nahrungssystem das vom Schlunde anfängt und dann bald von der Leber umfangen und begleitet wird. Da dieser Kanal wieder zurückgehen muß, so legt sich die Leber verschiedentlich um ihn herum und hängt mit ihm durch verschiedne Gefäße zusammen, die sich in sich selbst verbreiten, oberhalb besteht sie aus drei Lobis da wo sich der Darmkanal umbiegt, gehen noch Gefäßäste nach einem Lobus der sich bis in die Spitze des Gewindes hinauf drehet und die Gestalt desselben annimmt. Die Leber gibt unmittelbar ohne Vermittlung einer Gallenblase ihre Säfte dem Darmkanal. Ohngefähr eben so wie das Bronchialsystem bei den Würmern die sich verwandeln durch Äste die ihrigen dem Darmkanal zu führt. Es stünde zu untersuchen in wie fern hier die Leber jene Stelle vertritt, bei der Schnecke ist sie außerordentlich ausgebildet.
2. Ein Drüsensystem. Es fängt weit vornen ohne Zusammenhang mit einem andern? in der Gestalt eines Gekröses an und endigt sich in einen großen fetten Körper. In der Gegend wo es in diesen Körper hingeht setzt sich ein sehr feines Gekrösgeflechte an und geht bis in die Spitze der Windung wo es sich innerhalb des Lobi in einen weißen körnig zusammengesetzten Körper verliert.
Dieses sind die beiden Systeme, welche der Wurm hauptsächlich auf dem Rücken trägt über ihm.
Innerhalb des halben Mondes den das Gekrössystem macht, liegt ein kleiner Kanal der sich unten wie in einen Testikel endigt.
3. Oberhalb dieser beiden Systeme liegt das Herz und die Lunge in einem besondern Säckchen.
4. Im Kopf und Vorderleib sind die verschiednen Systeme abzusondern. 252