Das Schloss ist wie ein Menschenpaar
Die ihre Hände fest vereinen,
Und auf dem zarten Pergament
Die Worte frisch wie Blumen scheinen.

Ein Freiheitsheld gab es der Braut,
Als er zum heil'gen Kampf gezogen,
So manches schöne kühne Lied
Fand sie gemalt auf diesen Bogen.

Kein Hauch, kein Stäubchen drang hinein,
Wenn sich die Hände fest geschlossen,
Auch ihre heissen Thränen nicht,
Als sie erfuhr, dass er erschossen.

Nicht eine rollte drüber hin,
Sie schloss das Buch mit leisem Beben
Und hielt es wie ein Heiligthum
Durch all ihr langes, tapfres Leben.

So möchte jeder Liebe Glanz
Ein Schloss wie jenes still bewahren
Vor Erdenstaub und Erdenweh'n
Und vor den kühl-vernünft'gen Jahren.