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In der Kirche zu Falkenberg, anderthalb Meile von Berlin, stehen die Särge des Majors George von Humboldt und der Frau Majorin von Humboldt, verwitweten von Hollwede, gebornen von Colomb – der Eltern des Bruderpaares Wilhelm und Alexander von Humboldt.
Frau von Humboldt, geborne von Colomb, ließ im Jahre 1795, wo sie Falkenberg besaß, anstelle des hölzernen Kirchturms daselbst einen massiven Turm aufführen und setzte fest, daß der untere Teil desselben als Leichenhalle hergerichtet werde, worin die sterblichen Überreste der Mitglieder ihrer Familie beigesetzt werden könnten. Dies geschah, und stehen nunmehr in der Turmhalle zu Falkenberg folgende vier Tote:
Die drei Hauptsärge (1., 2. und 4.) haben Inschriften. Diese lauten:
Zu 1.
»Marie Elisabeth Colomb; zuerst vermählte von Hollwede, nachher vermählte von Humboldt. Geboren den 8. Dezember 1741, gestorben den 4. November 1796. ›Es ist, in einem höhren Leben, für große Tugend großer Lohn.‹«
Zu 2.
»Allhier ruhet in Gott der weiland hochwohlgeborne Herr, Herr Friedrich Ernst von Hollwede, Baron, Erb- und Gerichtsherr auf Ringenwalde, Crummecavel und Schloß Tegel, Kanonikus des Sankt-Sebastian-Stifts zu Magdeburg, geboren den 12. März 1723. Trat in Kriegsdienste 1743 unter das hochlöbliche königliche Prinz Ferdinandsche Infanterieregiment, wo er bis zum Capitain avancieret, nahm 1756 seine Demission und verheiratete sich Anno 1760 mit der jetzt hinterlassenen Frau Witwe, Frau Marie Elisabeth, gebornen Colomb, aus welcher Ehe zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter, gezeuget. Starb den 26. Januar 1765, seines Alters 41 Jahr, 10 Monat, 14 Tage.«
Zu 4.
»George von Humboldt, königlich preußischer Kammerherr und Major von der Kavallerie, Erb- und Gerichtsherr auf Ringenwalde, Crummecavel und Schloß Tegel. Er ward im Jahre 1720, den 27. September, zu Zames in Pommern geboren, und nachdem er verschiedenen Feldzügen mit aller Distinction beigewohnt, wurd er wegen seiner kränklichen Umstände genötigt, seinen Abschied zu nehmen. Er vermählte sich hernach mit Marie Elisabeth, geborne Colomb, verwitwete Freifrau von Hollwede, im Jahre 1766, den 27. Oktober, und hinterläßt aus dieser Ehe zwei Söhne, Wilhelm und Alexander. Er starb, nachdem er sein Leben durch die rühmlichsten Handlungen bezeichnet, von allen Rechtschaffenen bedauert, im Jahre 1779, den 6. Januar, zu Berlin, wo er allen unvergeßlich sein wird. Horaz, Ode 24.«