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– 1 – |
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Ich habe Flügel – rate, Kind – doch flieg ich nur im Kreise; und singen tu ich, wenn der Wind mir vorpfeift, laut und leise. Was ihr den Feldern abgewinnt, kau ich auf meine Weise; doch was mir durch die Kehle rinnt, das mundet euch als Speise. |
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?[Windmühle] |
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– 2 – |
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Standen vier weiße Ritterchen auf einem roten Gitterchen, die machten alles klitzeklein und warfen es in ein Loch hinein. Als das die andern Ritter sahn, zogen sie neue Harnische an, kamen aus ihren Burgen herbei, stellten sich tapfer in die Reih und machten hack und sagten knack und warfen alles in einen Sack. |
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?[Die ersten Zähnchen] |
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– 3 – |
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Die erste frißt, der zweite ißt, das dritte wird gefressen; das ganze wird zu Pökelfleisch und Erbsenbrei gegessen. |
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?[Sau-er-kraut] |
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– 4 – |
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Mein erstes ist ein Hund, mein zweites ist ein Junge, mein ganzes ist ein Dieb, kein Hundejunge! |
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?[Spitzbube] |
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– 5 – |
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Die ersten sind ein Untertan, die dritte ist ein Untertan, das ganze ist ein Untertan, wird von dem andern Untertan unter den ersten Untertan ganz untertänigst untergetan. |
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?[Stiefelknecht] |
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– 6 – |
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Wenn das R am Anfang steht, liebt man es nicht sauer; wenn es bis ans Ende rutscht, hüt dich vor dem Hauer! Wenn das R am Anfang steht, Wenn das R am Anfang steht, Wenn das R am Anfang steht, Wenn das R am Anfang steht, |
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?[Rebe – Eber; Recke – Ecker; Rotte – Otter; Rinde – Inder; Rabe – aber] |
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– 7 – |
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Wächst einer alten Dame ein Buckel kleinster Sorte, verwandelt sie sich augenblicks in ein Stück Mandeltorte. Doch nimmst du ihr den Rücken, aus dem der Buckel wächst, hast du die alte Dame zur trocknen Frucht verhext. |
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?[Matrone, Makrone, Marone] |
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– 8 – |
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Ich stand begehrlich am Worte, umgekehrt wuchs es nicht weit; ein arges Diebsgelüste besiegte die Redlichkeit. Ich stahl das umgekehrte, kein Argus achtete drauf; schmunzelnd enteilt' ich dem Worte und aß es umgekehrt auf. |
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?[Gitter, Rettig] |
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– 9 – |
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Mein erstes ist nicht wenig, mein zweites ist nicht schwer; mein ganzes läßt dich hoffen, doch hoffe nicht zu sehr! |
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?[Vielleicht] |
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– 10 – |
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Es läuft und hat keine Beine, es gibt viele und doch nur eine. Wer zuviel hat, kann's nicht verschenken; wer zu wenig hat, muß es beschränken. Bald geht es langsam, bald schnell; mal ist es dunkel, mal hell. |
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?[Zeit] |
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– 11 – |
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Christkindchen lag im Stalle und hörte die ersten schrein; die zweiten tragen wir alle zur Weihnachtszeit am Bein. |
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?[Schafwolle und Rindleder] |
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– 12 – |
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Sind es die Stiefel, halten sie 'ne Weile; wird es der Junge, kriegt er halt Keile. |
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?[Versohlt] |
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– 13 – |
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Der Vater will's das Fritzchen (die erste Silbe betont) – Jedoch die Mutter bittet, da ward der Schelm verschont. Sie sprach: Du mußt dir's, Liebster, (die dritte Silbe betont) – denn Nachsicht mit den Kleinen wird oft von Herzen belohnt. Denk doch, wie du's dem Jungen an Einsicht bist und Geist; du mußt was andres dasselbe, das ihn sich bessern heißt. |
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?[Überlegen] |
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– 14 – |
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Klärchen nähte an dem ersten und war ganz die beiden zweiten, denn sie durfte Sonntag reiten, Leutnant Kurt wollt sie begleiten; ihre Augen wurden groß, müßig lag die Hand im Schoß. Mutter näht am andern Fenster, |
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?[Saumselig] |
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– 15 – |
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Mariechen war's. Mit meinem Kuchen stand ich nun da und dem Bukett. Wo soll ich bloß das Mädel suchen? Wenn sie doch nur geschrieben hätt! Ja ja, ich hab sie es seit Jahren; |
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?[Verzogen] |
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– 16 – |
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Froh singt ihr Lied am Sommertag die eins-zwei früh und spat. Die drei wünscht jeder Jüngling sich; doch bricht er ab, ist's schad. Das Ganze war ein König, der lustig und unverschämt die stolze Prinzeß, die ihn nicht wollt, bestraft hat und gezähmt. |
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?[Drosselbart] |
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– 17 – |
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In eins-zwei-drei lebt ganz gemütlich Herr Müller mit Herrn Schulze friedlich; bis Müller einst, wer hätt's gedacht, Anspruch auf Schulzes zwei-drei macht. Da hörte man ein bös Geschrei: So denk doch eins, mein Herr eins-zwei! Ich muß stets alles zwei bezahlen, kann nicht mit zuviel zwei-drei prahlen; kommst du noch mal mir drum ins Haus, ist's mit der guten eins-zwei-drei aus. |
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?[Nachbarschaft] |
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– 18 – |
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Er geht in sich, um sich zu pflegen, und ist in sich um sich verlegen. |
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?[Der Rat] |
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– 19 – |
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Rate, Freund, es ist nicht schwer: Wer's hat, hat, was er hatte, nicht mehr. Wer's aber ist, den äfft des Teufels Brut; man sperrt ihn ein und fürchtet seine Wut. |
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?[Besessen] |
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– 20 – |
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Wer es hat, der ist betrübt; aber froh und stolz, wer's gibt. |
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?[Ausschlag] |
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– 21 – |
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Das Wort pflegt zu erhöhn den Glanz des Edelsteins; solang man es bewahrt, ist man der Herr des Seins. |
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?[Fassung] |
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– 22 – |
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Sind es die Feinde, muß man sich wehren; sind's deine Backen, mußt du sie nähren. Ist mir's ein Rätsel, schreib ich es nieder; ist es mein Haus – nun, so bau ich es wieder. |
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?[Eingefallen] |
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– 23 – |
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Wenn es von Freund und Liebchen kommt, oder von dir verfaßt, so liebst du wohl das erste Wort; sonst ist es dir verhaßt. Das zweite Wort, so klug wir sind, Der Schluß: gefürchtet und geneckt, Die drei vereint: wir stehn verdutzt, |
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?[Druckfehlerteufel] |
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– 24 – |
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Zwei Worte weiß ich, die einander feind, das eine sucht das andre zu verderben, in beiden müssen viel Geschöpfe sterben; und hast du sie zu einem Wort vereint, eint sich auch ihre zehrend böse Kraft, schon manchen Volksstamm hat es hingerafft. |
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?[Feuerwasser] |
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– 25 – |
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Auf der höchsten Berge Rücken ist es immer leicht zu finden, wo die kleinen Gletscherbäche schäumend sich zu Tale winden. Tausch die Silben – ach, verlegen |
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?[Wasserscheide, Scheidewasser] |
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– 26 – |
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Ich hab keine Hände und kann doch tragen, hab keine Flinte und kann doch jagen; kann klettern und schwere Lasten heben und bin doch ein zartes, hinfälliges Leben. |
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?[Winde] |
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– 27 – |
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Viel Glieder hab ich, die einander gleichen. Ich helf auf des Verbrechens dunklem Pfade, doch himmelshell führ ich empor zur Gnade; manch hohen Stand kannst du mit mir erreichen. Bist du's, so darfst du wanken nicht noch weichen; |
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?[Leiter] |
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– 28 – |
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Getrieben werd ich, doch ich treibe wieder; mir folgen arbeitsam viel erzne Glieder. Seit Jahrmillionen geh ich auf und nieder, bald sanft, bald wild, doch niemals ohne Brüder. Hitze und Kälte trag ich, hin und wider; |
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?[Welle] |
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– 29 – |
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Stets bin ich eines Leuchtenden Trabant, teils nah, teils fern ihm, wie's der Himmel will. Bescheiden bin ich selten, niemals still; ja, Schweigen ist mir gänzlich unbekannt. Ein Wort füg an, das keiner gern empfängt Das ganze Wort sind Steinchen unter Steinen, |
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?[Donnerkeile] |
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– 30 – |
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Ich bin nur klein, doch banne ich die Welt in meinen Kreis bis hoch ins Sternenzelt; dem Vorbild der Natur einst nachgeschafft vertiefte ich den Blick der Forschungskraft. Ein Wort füg an, das sich der Mensch gesetzt zur Ordnung gegen den, der sie verletzt; der Fromme fühlt es oft von Gott gesandt, ans Letzte, Jüngste denkt er furchtgebannt, an Weltkrieg, Hungersnot und Aufruhrleid – da ist das Ganze eine Seltenheit. |
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?[Linsengericht] |
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– 31 – |
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Die erste Silbe führt die krause Schar, die uns vertraut seit unsrer Klippschulzeit. Die zweite tönt durch Weiten hell und klar, ruft bald zur Ruhe, bald zu wildem Streit. Und wenn der tapfre Krieger sein junges Leben gab, fällt ihm vielleicht der Schatten des Ganzen auf sein Grab. |
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?[A, Horn, Ahorn] |
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– 32 – |
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Ein deutscher Meister war es, gottgesandt, der jenes edle Tonstück uns geschenkt; der Vogel übt's, der seine Flügel lenkt – dir wünsch ich es, mein deutsches Vaterland. Was allen Flügelwesen wohlbekannt, Ein Flüßchen, an der Schieferberge Rand, Auch ihn, der tief verabscheut Mord und Brand, |
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?[Aufschwung; Entfaltung; Sieg; Frieden] |
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– 33 – |
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In Not und Gefahr greife ich ein, schmerzlich willkommen der Angst und der Pein; lies mich von vorn, lies mich verkehrt, immer der gleiche, geschmäht und geehrt. |
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?[Retter] |
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– 34 – |
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Wir sind's mit Stamm und Vaterland, mit Menschen, die uns lieb und blutsverwandt, mit jeder Arbeit, die der Seele wert; der Reiter rühmt: wir sind's, ich und mein Pferd. Doch wer es ist, trägt eine schwere Last, |
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?[Verwachsen] |
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– 35 – |
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Wir sind's gewiß in vielen Dingen in einem sind wir's nimmermehr; die sind's, die wir zu Grabe bringen, und eben die sind's bald nicht mehr. Drum, weil wir leben, sind wir's eben an Wesen wie Gesicht; drum, weil wir leben, sind wir's eben zur Zeit noch nicht. |
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?[Verschieden] |
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– 36 – |
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Nennst du das Ganze, tönt es uns entgegen von Sommernächten, wo des Mondes Horn verschwärmten Pärchen winkt auf lauschigen Wegen, und wo aus seinem wundersamen Born das Märchen auftaucht und in tiefem Sinnen uns anschaut, und verträumte Bäche rinnen. Teilst du das Wort, stellt dir zuerst sich dar |
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?[Romantik] |
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– 37 – |
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Ohne Zepter, ohne Krone herrsche ich auf dieser Erde, buntes Spiel vor meinem Throne zaubert stets mein Wort: Es werde! Noch zwei Zeichen: Alles wich, Aber ändre den Akzent: |
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?[Mode, modern] |
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– 38 – |
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Mein Strom ergießt sich sickernd durch die Welt, ich dring in Haus und Hütte, Schloß und Zelt. Seitdem der Mensch Urkunden aufbewahrt, Ich schüre Gluten, wirke Herzeleid, Versöhnung bring ich und entfache Streit, Doch sitzt du in mir, fühlst du dich geknickt; |
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?[Die Tinte] |
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– 39 – |
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Ich nähre mich von fremden Stoffen, doch kann auch ohne sie bestehn; ich bin's, auf das die Weisen hoffen, und alle Weiten stehn mir offen, ihr würdet ohne mich vergehn. Am hellen Tage herrsch ich gerne, Ich wirke in den Himmelsblitzen, |
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?[Das Licht] |
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– 40 – |
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In alten Zeiten hat mich der Mensch erdacht und Ordnung mit mir in die Dinge gebracht. Wie nötig bin ich Wenn ich nicht eng Und doch weiß jeder, |
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?[Die Zahl] |
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– 41 – |
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Als ich noch klein war, war ich recht beschaulich; mein Leben ging so lind wie Frühlingswellen, und zaghaft flossen meines Geistes Quellen, eng, doch erbaulich. Ich wuchs und wuchs, es schwollen meine Adern, Den Künsten schuf ich manche Pflegestätte, Doch Ruh und Frieden mußten weiterziehen; |
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?[Die Stadt] |
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– 42 – |
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Mein erstes Wort, im engen Raum genährt, strebt weit hinaus, daß es die Welt regiere; wir stäken noch im Dämmersinn der Tiere, hätte nicht Gott dem Menschen es gewährt. Mein zweites hat der Kaiser und der König, Der, der das Ganze ist, wirft manchen Blitz |
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?[Geistreich] |
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– 43 – |
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Willst du das erste Wort stets sein und handeln, so hast du eine schwere Arbeit vor, so leicht sie scheinen mag; doch stets erkor der Edle sie, wie auch die Zeiten wandeln. Das andre Wort scheint winzig und gering, Vereint die Worte: altverbriefte Rechte, |
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?[Gerecht, Same, Gerechtsame] |
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– 44 – |
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Mein Reich ist unbegrenzt; bis in die fernste Zone flieg ich hinaus. Selbst hin zu Gottes Throne bahn ich den Weg mir aus der engen Zelle, in der ich ward. Ich liebe Klarheit, Helle. Dem Willen beigesellt, der Kind mir und Berater, bin ich – ich sag es stolz – der größten Taten Vater. Ein neues Wort schließ an: Es ist des Künstlers Ziel, Vereine beide Worte: Welch ein Wissen |
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?[Gedankenübertragung] |