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Des Mondes Tochter, Mirlamein,
kam in die warme Welt herein,
sie kam aus ihres Vaters Haus
auf einer weißen Fledermaus.
Mirlama, Mirlamein,
schlaf ein.
Da saß Prinzessin Mirlamein
auf einem großen weißen Stein
mitten in blühender Heide
in ihrem milchweißen Kleide.
Mirlama, Mirlamein,
schlaf ein.
In ihren Händen bleich und fein
hielt sie die Flöte aus Elfenbein;
sie blies – das klang so hell und hold,
als ob ein Engel uns trösten wollt.
Mirlama, Mirlamein,
schlaf ein.
Gleich stecken alle Vögelein
den Kopf in die Flügel und schlummern ein,
die Hirsche und Rehe im tiefen Wald
suchen ihr Lager und schlafen bald.
Mirlama, Mirlamein,
schlaf ein.
Glühwürmchen löscht das Lämpchen aus,
fliegt müde in sein Blätterhaus,
die Tauben gurren im Schlaf kuruh,
mein Kind macht auch die Augen zu.
Mirlama, Mirlamein,
schlaf ein.
Die Flöte verklingt. Vom Heidestein
wehen die Schleier der Mirlamein,
sie winkt der weißen Fledermaus
und fliegt zum stillen Mond nach Haus.
Mirlama, Mirlamein,
schlaf ein. |