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Herbei, ihr kleinen Wichte,
Kobold, Alraun und Wurzelmann,
schafft hunderttausend Lichte
und putzt damit die Bäume an!
Bis in die höchsten Spitzen
soll Licht bei Lichtlein blitzen.
Der Mond und alle Sterne
sind doch bloß blasser Himmelsschaum;
mein Töchterlein will gerne
den ganzen Wald zum Weihnachtsbaum.
Drum macht, wie ich euch sage,
die Nacht zum hellen Tage!
Der Märchenkönig spricht's. Im Nu
geht's an ein Lichterkneten;
kein einziger sieht müßig zu,
gönnt kaum sich Zeit zum Beten.
Und als die Heilige Nacht heran,
zünden sie alle Kerzen an.
Hei, war das ein Gestrahle,
ein Leuchten, Flimmern, überhell,
als bräch mit einem Male
von Fels zu Fels ein Feuerquell.
Auf Zweig und Äste blicken
die Bäume mit Entzücken.
Der Meister führt sein Töchterlein
durch diese Weihnachtspracht.
Sie schreitet wie im Sonnenschein,
fühlt Kälte nicht noch Nacht,
und flüstert traumverloren:
Die Liebe ward geboren.
Da rauschte durch die Weiten
dies wundersame Wort,
in Erd und Himmelsbreiten
pflanzt es sich heilig fort.
Mit hunderttausend Kerzen
glüht's heut in allen Herzen,
klingt's heut durch alle Ohren:
Die Liebe ist geboren! |