Felix Dahn
Chlodovech
Felix Dahn

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XI.

»In Christo teurer, aber noch mehr geldteurer, schwer zu ertragender, Neffe! Ich begreife nicht, wie man in einer so kleinen Stadt wie dieses Nest Dijon so große Schulden machen kann! Hier das Gewünschte: – wieder einmal ›zum letztenmal‹. Komm unverzüglich hierher nach Genf. Ich brauche deinen Rat, deine Hilfe, deine Kenntnis des fränkischen Hofes.

Eine Gesandtschaft des Königs Chlodovech ist eingetroffen: wegen der Seinegrenze, so soll man glauben: Aber . . .! Komm. Die Ernte reift endlich, die ich vor Jahren – allzu früh damals! – gesät. Jedoch Hrothehild zählt jetzt vierundzwanzig Jahre: sie war nie so schön. Sie wird den Gesandten gefallen, sind sie nicht blind. Und sie folgt mir aufs Wort. Und ist klug, wie – nun, wie der Herr den Seinen befohlen hat, zu sein.

Allerlei mag in den nächsten Tagen sich entscheiden. Zur Zeit weilt keiner der beiden burgundischen Könige in Genf: sie werden erst in den nächsten Tagen erwartet. Einstweilen verhandelt an ihrer Statt ein Consiliarius mit den Gesandten. Aber mehr beinah als diese Gesandten beschäftigen meine Gedanken ein . . . . . . – Doch genug! Ich muß mit deinen Augen sehen können. König Gundobad eifert gegen diese Ehe: er wird sie verhindern, wenn er kann. Und Remigius von Reims und Avitus von Vienne ärgern mich um die Wette mit ihren frommen Bedenken. Unter den Heiligen und im Himmel mögen sie besser Bescheid wissen, auf der Erde und unter den Sündern bin ich genauer unterrichtet. Für den Himmel bleibt uns noch die ganze Ewigkeit. Auf Erden aber wollen wir herrschen. Komm, sag' ich! Es eilt!«

 


 


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