Felix Dahn
Die Bataver
Felix Dahn

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XI.

Da ward der Vorhang heftig zurückgeschlagen und hastig trat er ein, Epponinens Gemahl.

Er war ein Mann von etwa dreißig Jahren, mit hübschen, etwas weichen Zügen und unruhigen dunkeln Augen. Das allzu lebhafte Spiel seiner Mienen kam nie zur Ruhe und er begleitete seine Rede mit raschen Bewegungen der Hände oder einzelner Finger.

Bei seinem Eintritt schlug Claudia zum ersten Mal die Augen voll auf: sie fing seinen ersten Blick: es war nicht schwer, denn dieser Blick hatte sie gierig gesucht.

Tutor bemerkte das scharf: »der Lichtgott macht seine Priester blind, so scheint es,« brummte er, »und taub dazu.«

Epponina hatte es klar gesehen: auf sie war kein Strahl dieser unsteten Augen gefallen.

Sabinus eilte, niemand begrüßend, sofort in die Mitte des Saales. »Gutruat,« rief er, »ich habe deine Sklaven aus der Vorhalle fortgewiesen!«

»Meinetwegen,« meinte Tutor, »es giebt doch nichts mehr hereinzutragen; auch wär' mir's kaum noch eine Wohlthat.«

»Denn was ich – ich allein! – erkundet,« fuhr Sabinus eifrig fort, »was ich euch berichten will, was wir jetzt zu beraten haben, verträgt keinen Lauscher. Freue dich, Claudia Sacrata! Die große Stunde naht. Roma versinkt und Gallia erhebt sich im Triumph zu Freiheit, Ruhm und Macht. Das Weltall blickt auf uns!«

Er sprach gar schnell und hitzig; nun drückte er die Linke auf die Brust und reckte die Rechte mit ausgespreizten Fingern in die Höhe.

»Du kommst also von Hordeonius?« fragte Classicus. – »Hat er Nachrichten aus Rom?« forschte der Hausherr.

»Und was für Nachrichten! Trompeten- – nein: Posaunenstöße für jeden echten Sohn Galliens!« Er schlug den scharlachroten, silbergestickten Mantel, der ihn weit umflatterte, zurück, die Arme noch freier bewegen zu können. Dabei löste sich die gemmengeschmückte Spange auf seiner linken Schulter, der Mantel glitt herab. Epponina sprang auf von ihrem Sitz, ihn aufzufangen: er warf ihn ihr zu mit einem gleichgültigen Nicken des Kopfes.

»Höret also!« Er bog den schönen Kopf zurück in den Nacken: etwas Schauspielhaftes schien ihm eigen: allein es war nicht gemacht, es war für ihn die angeborne Weise des Ausdrucks. »Der alte Legat, der mir blind vertraut, ließ mich eilends rufen – deshalb, schöne Claudia, konnte ich nicht zu deinem Festmahle kommen: wahrlich, nichts geringeres als das Vaterland konnte mich so unhöflich erscheinen lassen, auf eine Einladung von dir zu zögern! – Ich fand ihn umgeben von all' seinen Heerführern. Bestürzt steckten sie die Köpfe zusammen, diese Hochmütigen. Nur Vocula schien zuversichtlich – wie immer.«

»Der stolzeste von ihnen,« grollte Classicus.

»Und mit Recht,« fügte Tutor bei. »Denn er ist unter diesen Römern am meisten Römer. – Wenn ich nur wüßte,« fuhr er mit sich selbst redend fort, »welche Ähnlichkeit es ist, an welche mich diese schwarze Claudia fortwährend mahnt!«

»Nur ungern,« fuhr Sabinus fort, »teilte mir Hordeonius mit, was noch tiefes Geheimnis sei.« »Dienstgeheimnisse! Niemand darfst du sie verraten,« meinte der Schwachkopf.«

Epponina richtete einen mahnenden Blick auf ihren Gatten: sie seufzte, man achtete nicht darauf.

»In Italien, in Rom stürzt alles zusammen. Ihr wißt, wie Legion gewütet gegen Legion bei jenes Otho blutgem Untergang: zu Hügeln häuften sich die Leichen dort in der Mordschlacht bei Bedriacum. Aber auch nachdem der Fresser Vitellius den bluttriefenden Thron bestiegen, – Ruhe ist nicht zurückgekehrt. Er zittert und er hat Grund, zu zittern: überall glimmt und knistert es unter der Asche: überall, in jeder Provinz, von Britannien bis Syrien, von Belgia bis Tripolis, fürchtet der Tyrann Empörung der Legionen, Erhebung von Anmaßern. In Italien aber, in Rom selbst ahnt er die Dolche von Verschwörern. So hat er denn nun befohlen – hört es, ihr Freunde! – alle römischen Kohorten schleunigst nach Italien zu schicken.«

»Heia,« rief Classicus und sprang auf, »so sind wir frei!« – »Ohne Schwertschlag – das ist daran das beste,« meinte Tutor. »Aber die Bataver?« fügte er besorgt hinzu.

Verächtlich erwiderte Sabinus: »Fürchtest du sie, diese rohen Barbaren?« – »Dumm sind sie!« rief Classicus.

»Sie sind nicht ganz so klug, wie wir uns wähnen,« antwortete Tutor. »Das wäre auch für Sterbliche zu schwer. – Jetzt hab ich's!« rief er plötzlich laut. »Weißt du, gottähnlicher Drosselbrater, wem deine Gattin ähnlich sieht – aber täuschend, sag' ich dir, zum Verwechseln?«

»Halt' uns nicht auf mit deinen Possen,« grollte Classicus. »Das Vaterland . . .« – »Kann noch ein wenig auf dich warten! Nun, ratet.« – »Welcher Göttin?« fragte Sabinus. »Gar keiner. Vielmehr einem wunderbaren Untier. Ja, ja! Ich sah einmal im Käfig des Cirkus zu Rom eine schwarze Pantherin . . . –«

Da regte sich die Verglichene kaum merklich und blickte kurz – drohend – zu ihm hinüber.

»Sehr schön – ein wenig träge, bis es Blut zu lecken galt – unzufrieden mit ihrem Käfig und dessen freilich gar nicht gottähnlichem Wärter – und im ganzen höchst unheimlich-gefährlich.«

»Laß meine Gattin aus dem Spiel. Unterbrich nicht wieder! Also ihr meint, die Bataver . . . ?«

»Bah,« sprach Sabinus, »in Einem Ansturm fege ich sie hinweg an der Spitze meiner Reiter.« – »Jawohl!« rief Classicus, »zurück mit ihnen über den Rhein, woher die Hungerleider eingebrochen. Entweiht ist der heilige Boden Galliens, solange der Fuß des Fremden darauf tritt.« – »Das Land unsrer Väter, unser wird es wieder,« frohlockte Sabinus. »Umarmen wir uns, Waffenbruder! Beglückwünschen wir uns!« Und er schloß Classicus lebhaft in die Arme, sie küßten sich auf die Wangen.

»Mich wundert,« staunte der Priester, »daß der Römer dir all' das anvertraut.«

»Er mußte wohl! Er forderte mich auf, unsre Stammesgenossen aufzubieten in voller Stärke. Ich meine Lingonen, dir, Classicus, wird er dasselbe für die Treverer gebieten. Wir sollen – an der Legionen Statt – den Rhein beschützen gegen die Germanen. Und die Alpenpässe für Vitellius besetzen.«

»Wohlan, wir werden sie besetzen,« rief Classicus, »Aber nicht für Vitellius! Kein Römer mehr soll von jenen Jochen niedersteigen in das schöne Gallien! Nicht wahr, Freund Gutruat?«

Aber unzufrieden schüttelte der den Kopf. Es verdroß ihn, daß die jüngeren Männer, die Laien so ganz auf eigene Faust, ohne seine Oberleitung, handeln wollten. »Es wird euch nicht glücken,« meinte er. »Man muß zuvor der Götter Willen erforschen. Die Götter, fürcht' ich, auch die unsern, sind für Rom. Gar schlau haben sie es angefangen, die Eroberer. Unsere eigenen Landesgötter, die uns helfen sollten, haben sie für sich gewonnen, indem sie auch diesen neben ihrem Jupiter und ihrem Mars Bildsäulen an dem Tiber aufstellten. Ich habe sie selbst dort stehen sehen! Ein altes Wort druidischer Weisheit sagt: Gallien dient Rom, solange Galliens Götter stehen auf dem Kapitol.«

»Nun denn,« rief Sabinus übersprudelnd und fuhr mit beiden Händen in die Luft, »so sei getrost, frommer Priester. Beglückwünschen wir uns abermals, edle Freunde! Denn hört: das Kapitol – es ist bei dem letzen Bürgerkampf in Rom verbrannt –: es liegt in Schutt und Asche. Und mit verbrannt sind alle Götter Roms und aller Völker, die Rom dort aufgestellt hatte!«

Da erhob sich Gutruat in lebhafter Bewegung: »Das ist ein großes Zeichen!« sprach er feierlich. »Denn wisset noch ein andres. Geheim ward unter den Druiden fortgetragen von Geschlecht zu Geschlecht ein Spruch seit den Tagen des Brennus: als dieser unser großer Ahn ganz Rom verbrannte, das Kapitol konnte er doch nicht bezwingen. Dort aber, in dem Jupitertempel, liegt er geborgen, der Zauber Roms: ein vom Himmel gefallener Schild, der die Söhne des Romulus unbezwingbar macht: im Monat des Kriegsgottes tragen die Priester ihn in feierlichem Aufzug durch die Stadt. Stürzen aber die Götter des Kapitols, dann werden ihre Trümmer den Zauberschild zerschlagen und dann stürzt Rom unrettbar nach!«

Alle, auch Epponina, waren ergriffen, fortgerissen von dieser Verkündung. Nur Claudia schob ruhig, aber mißgestimmt den Kopf zurück auf den Rand des Lagers.

»Ja, die Stunde kam,« rief Classicus. »Und Eile thut not! Dir am meisten, Gutruat!«

»Weshalb?« fragte dieser in unverstörter behäbiger Feierlichkeit. »Es versteht sich, daß ich die Weihung der Kämpfer und ihrer Waffen übernehme. Bevor ich also zu handeln für gut finde . . .«

»So?« unterbrach ihn nun Tutor. »So schlecht kennst du Priester Priesterart? Meinst du, dein alter Nebenbuhler, der Oberpriester des Teutates zu Arvern . . . ?« – »Jawohl!« hob Classicus wieder an. »Wähnst du, Eporedirix wird dir den Vortritt überlassen? Sobald er erfährt . . .«

»Ihr habt Recht!« rief der Hausherr. – Er ward ganz rot in dem dicken Gesicht; bange Hast und eifersüchtiger Zorn verdrängten die feierliche Ruhe seiner Haltung. – »Der neidische, freche, eitle, aufgeblasene, nein, aufgeblähte Mensch – es ist ihm zuzutrauen! Versammelt – noch diese Nacht! – die vornehmsten Ritter, welche die meisten Schutzhörigen und Schuldknechte bewaffnen können. Ich werde die Druiden einberufen und –«

»Aber,« mahnte Sabinus, »bevor wir versuchen, sie fortzureißen, müssen wir ihnen die Zustimmung der Götter vor Augen führen.« – »Ja,« bekräftigte Classicus, »sie müssen etwas sehen! Der Spruch vom Kapitol – das genügt nicht – für die Menge.« – »Gewiß,« nickte Tutor sehr ernst, »die Dummheit und das Wunder muß man mit Händen greifen können, sonst sind sie nicht echt.«

»Wohl,« sprach feierlich der Druide, »ihr seht, nichts glückt ohne die Priester – wollte sagen die Götter!«

»Es ist ganz dasselbe,« meinte Tutor. »Bitte, thu' dir keinen Zwang an.«

»Ohne mich geht es nicht. Vor aller Augen – Tutor hat recht! – müssen die heiligen Hühner fressen. Was meinst du, Claudia?« forschte er, plötzlich ängstlich geworden. »Es wird doch gut ausfallen? Ist der heilige Weizen bereit?«

Da erwiderte Claudia kühl – ohne sich zu regen, – es war ihr erstes Wort: »Die Hühner werden den Weizen fressen. – Ob aber nicht dann die Römer euch fressen?«

Unwillig wiesen die drei Männer dieses Wort zurück; nur Tutor verzog das Gesicht zu einem halb beifälligen Lächeln. »Auch schlau ist sie,« murmelte er, »die Pantherin! Ob wohl der Gottähnliche schon sein Testament gemacht hat? Ich hätt' es am Tage meiner Hochzeit mit ihr gethan.«

Staunend, mit großen Augen, sah einstweilen Epponina auf die Hausfrau: »Zweifelt sie an ihren Götzen?« fragte sie sich leise.

Aber ihr rastloser Gatte drängte vorwärts. »Noch viel ist zu bereden. Vor allem die Verteilung der Rollen – und der Siegesbeute.« – »Man sieht's,« meinte Tutor, »das eilt dir am meisten, Sabinus!«

»Unser Ziel muß sein,« fuhr dieser eifrig fort –und dieses Feuer stand ihm doch gut, es verschönte seine Züge, »ein Großreich aller Söhne von Grannus, Teutates und Hesus! Nicht nur die Gallier zwischen Rhein und Pyrenäen, – alle unsere Stammesbrüder, alle Galen, auch die in Hispanien, die drüben auf den britischen Eilanden, die Galater in Asien, die Splitter unsres Volkes auf der ganzen Erde gilt es unter Einer Herrschaft zu vereinen!«

»Ja, ein Großgallien, ein großes allgallisches Königreich!« bestätigte Classicus.

»Was?« schalt Sabinus funkelnden Auges und fuhr mit allen Fingern durch sein krauses Haar. »Nur ein Königreich? Rom sollte einen Kaiser haben und die Gallier nicht? Nein! Es gilt ein gallisch Kaisertum!«

»Gut,« meinte Tutor, »Namen sind billig und thun viel; zumal bei unsern Landsleuten. Sie verlangen nun einmal die volltönenden Worte. Auf ein Maul voll darf es uns nicht ankommen, wollen wir die Gallier gewinnen.«

»Wer aber,« forschte der Druide, »wer soll der Cäsar Galliens werden?«

Bang ruhten Epponinas Blicke auf dem Gemahl, als dieser antwortete: »Wer? Ohne Zweifel nur, wem cäsarisches Blut in den Adern rollt.«

Unwillig erwiderte Classicus: »Ahá, ahá! Man sagt allerdings – zumal in deinem Klan, Sabinus, sagt man's! – deine Ahnfrau habe dereinst dem Unterjocher Galliens gefallen durch ihre Schönheit und ihre . . .«

Er stockte. Tutor half ihm weiter. »Nun, sagen wir: ihre Gefälligkeit. Sie hat sich ihm . . .« Er ward durch eine scheue Bewegung Epponinas auf diese merksam: er sah, wie sie errötend sich abwandte, – da hielt er inne. »Nein, diese Vielgequälte,« sprach er zu sich selber, »darfst du mit nichts quälen, Tutor. Es ist hart, sehr hart, einen Witz hinunterschlucken: – aber es muß sein.« Und willensfest, mit Überwindung, schloß er den Mund.

Allein Sabinus selbst rief mit überlauter Stimme: »Nun, was stockst du? Sie gebar dem größten Mann der Weltgeschichte, dem Welteroberer, meinen Urgroßvater!«

»Wenig Ehre bringt das ihr – und dir,« erwiderte Classicus heftig. »Denn sie war nicht Cäsars Gattin.«

»Sondern vielmehr ganz im Gegenteil eines andern,« ergänzte Tutor; das konnte er nun doch nicht verhalten.

»Wohlan!« rief Sabinus, einen flehenden Blick Epponinens nicht bemerkend, »war nicht Alkmene Amphitryons Weib, als sie Zeus Herakles gebar?«

»Ja, dabei ist doch ein kleiner Unterschied,« meinte sehr ernsthaft Tutor. »Von deinem Urgroßvater weiß man keine Heldenarbeit zu rühmen, als die Eine, daß er eben – deines Großvaters Vater ward.«

»Und ist's etwa ein Ruhm,« fuhr Classicus grollend fort, »von unsrem Unterjocher abzustammen, dem Schlächter unsrer Ahnen? Wie viele Hunderttausende von Galliern hat er getötet? Wollen wir Roms Joch abschütteln, auf daß der Bastardenkel des Unterjochers, des fürchterlichsten aller Römer, über uns herrsche? Mitnichten! Von den alten Königen zu Arvern, die dereinst über ganz Gallien gewaltet, stammt mein Geschlecht. Ich habe das Recht auf das gallische Königtum.«

»So wird das Schwert denn zwischen uns entscheiden,« rief Sabinus und fuhr an den reich vergoldeten Griff dieser Waffe. »Aber, unsrer Völker Blut zu schonen, – in ritterlichem Zweikampf.«

»Jawohl!« erwiderte Classicus. »Komm! Komm gleich hinaus!«

»Wollt ihr nicht gefälligst warten bis euch das freie Gallien auf der Schüssel liegt?« rief Tutor, »bevor ihr euch darüber die Hälse abschneidet?«

»Wo aber soll die Hauptstadt Galliens sein?« forschte Gutruat bedächtig.

»Zu Arvern, der alten Königsstadt!« antwortete Classicus.

»Mitnichten!« entgegnete der Hausherr. »Daß dieser unbeschreibliche Eporedirix Oberpriester würde und im Purpurkleid die heilige Mistel schnitte? Das fehlte mir! Nein, hier, diese Stadt –«

»Geduld,« mahnte Tutor. »Die Drossel Gallien ist noch nicht in eurer Hand: streitet nicht schon um den Herd, auf dem ihr sie braten werdet. Jedenfalls, oh Oberkoch des Lichtgotts, sollst du sie zurichten. Übrigens: – was auch mein Bäuchlein dawider brummen mag: ich thue doch mit.«

»Du führtest früher ein tapfer Schwert,« lobte Classicus. – »Und hattest stets ein Herz fürs Vaterland,« meinte Sabinus, »nicht nur für leckre Bissen, wie du glauben machen willst.« – »Ja,« nickte der Hausherr herablassend. »Freund Tutor stellt sich immerfort unedler, als er ist. Warum?«

»Das will ich dir sagen, hochpreislicher Gottesfreund. Das thue ich aus Eitelkeit, um was Besonderes zu scheinen. Meine lieben Landsleute stellen sich immerfort edler an als sie sind . . . –«

»Oho!« warf Sabinus ein.

»Ich sage nicht: bloß vor den Leuten! Vielmehr ganz besonders sich selber machen sie das weiß. Auch du, Sabinus, kannst unmöglich herrlicher sein – ja, vielleicht kaum ganz so herrlich! – wie deine ehrliche Meinung von dir ist. – Ich folge euch also, in das Lager, in die Schlacht. Aber warum? Ich fürchte, nur deshalb, weil ich mich erinnere, welch' unvergleichliche Eßlust und Eßfähigkeit und Verdauungsbehendigkeit mir das Leben im Felde damals gewährte. Damals Hunger und oft nichts zu beißen: heute Feigendrosseln und – beinahe – keinen Hunger.«

»Jedoch nun fort,« mahnte Sabinus. »Wir zu den Rittern, du, Gutruat, zu den Druiden.«

Alle neigten sich gegen die Hausfrau und eilten hinaus, Epponina hinter ihrem Gatten.

Claudia hatte nur mit kaum merklichem Neigen des Hauptes die Abschiedsgrüße erwidert; sie blieb ruhig liegen, nur einmal tief aufatmend, als auch Gutruat, der letzte, verschwunden war.

 


 


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