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Lieb' ohne Lust – welch' eine Pein! Lust ohne Liebe – wie gemein! Die beiden aber im Verein Gewähren uns das höchste Sein. |
Daumer. |
O wie mir schweren Dranges Das Herz im Leibe bebt, Wenn sie so leichten Ganges An mir vorüberschwebt! Herab vom Rücken weht O, wie mir schweren Dranges |
Ich sang auf dem Basar Ein Lied von deiner Schöne, Und wer es hörte, war Entzückt von deiner Schöne. Tataren, Perser, Kurden Es waren Sänger dorten, Der Schleier ist zerrissen, Und flieht dein Reiz – o, daß dies Wort |
Wenn zum Tanz die jungen Schönen Sich im Mondenscheine drehn, Kann doch keine sich so lieblich Und so leicht wie meine drehn! Daß die kurzen Röcke flattern, Selbst die Weisen aus der Schenke Auch der Muschtahid, der fromme, Ja, vor dieser Anmut Zauber, Und was in der Welt getrennt lebt O, Mirza-Schaffy! welch Schauspiel, |
Neig, schöne Knospe, dich zu mir! Und was ich bitte, das tu mir! Ich will dich pflegen und halten, Du sollst bei mir erwarmen, Und sollst in meinen Armen Zur Blume dich entfalten! |
Ei, du närrisches Herz, Daß dich klagend gebeugt hast! Du bejammerst den Schmerz, Den du selber erzeugt hast! Du verzweifelst in Gefahr heut, Und suchst selbst doch die Gefahr Und ich kenne deine Narrheit, Und bin selbst ein solcher Narr! |
Ein Blick des Augs hat mich erfreut – Der Zauber dieses Augenblicks Wirkt immerfort in mir erneut Ein leuchtend Wunder des Geschicks. Drum eine Frage stell ich dir, Und darf ich deinem Dienst mich weihn, Dann leb' ich fort durch alle Zeit |
Es ragt der alte Elborus So hoch der Himmel reicht; Der Frühling blüht zu seinem Fu0, Sein Haupt ist schneegebleicht. Ich selbst bin wie der Elborus |
Auf dem Dache stand sie, als ich schied, Mit Gewand und Locken spielt der Wind – Sang ich scheidend ihr mein letztes Lied: Nun leb' wohl, du wundersüßes Kind! Muß von dannen gehn Doch auf Wiedersehn, Wenn das Hochzeitsbett bereitet steht! Ein Kamel, beladen, bring ich dir, Auf dem Dache stand sie, als ich schied, |
Sie sprach: O welch geteiltes Glück, Mirza-Schaffy! ward meinem Leben: Du hast dein Herz nun Stück für Stück Wie deine Lieder hingegeben – Was bleibt davon für mich zurück, Für all mein Lieben, all mein Streben? Ich sprach: Stets ungeteilt erglüht |
Die alten Saklis von Tiflis, Ich kann sie kaum wiedererkennen, Wie sie im Mondenstrahle So prachtvoll glitzern und brennen. Die jungen Mädchen von Tiflis, Mirza-Schaffy! dich selber |
Es kommen die Missionäre Zu uns vom Abendlande, Und predigen fromme Märe In schwarzem Bußgewande: Wie alle Welt verdorben, »Wir wurden auserkoren »Ihr wandelt dunkle Wege, Ich komme nicht zu Ende Du schöne Missionärin! |
Sie meinten ob meiner Trunkenheit Und gänzlichen Versunkenheit: Ich fände kein Erbarmen . . . O, ewig möcht' ich trunken sein, |
Soll mich bekehren, weil ich nicht Im richtigen Geleise bin, Derweil ich gänzlich festgebannt In deinem Zauberkreise bin. Sie zeigen mir den Himmelsweg Sie preisen ihren Himmel hoch Die Nachtigall ist Sünderin, |
Von Jussuf im Ägypterland, Dem lieblichsten der Menschensöhne, Heißt es: Ihm gab Jehovahs Hand Die Hälfte aller Erdenschöne! Als Jussuf nun gestorben war, Denn dieses war ihr Schicksalswort: An manche Türe klopft sie an, Bis sie bei dir, du süße Maid, |