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Die frohen Freunde laden dich, O komm an unsre Brust! Und was du auch verloren hast, Vertraure den Verlust. |
Goethe. |
Im Garten klagt die Nachtigall Und hängt das feine Köpfchen nieder: Was hilft's, daß ich so schöne Lieder Und wundersüße Töne habe – Solange ich mein grau Gefieder Und nicht der Rose Schöne habe! Im Blumenbeet die Rose klagt: Mirza-Schaffy entschied den Streit. |
Wieder ist der Frühling ins Land gekommen, Ist in blumigem, buntem Gewand gekommen. Sonst als einem Freunde bin ich ihm entgegen Jetzt meid' ich ihn, denn unter seinen Blumen Bin um Zuléikha und mit der Geliebten |
Es ist ein Wahn zu glauben, daß Unglück den Menschen besser macht. Es hat dies ganz den Sinn, als ob Der Rost ein scharfes Messer macht, Der Schmutz die Reinlichkeit befördert, Der Schlamm ein klares Gewässer macht! |
Wie auf dem Feld nur die Frucht gedeiht, Wenn sie Sonne und Regen hat, Also die Taten des Menschen nur, Wenn er Glück und Segen hat! |
Wohl mag es im Leben Der Fälle geben, Daß Unglück die Seele läutert, Wie Erfahrung den Blick erweitert. Es gibt auch Fälle, wo der Arzt Zur Heilung Gift verschrieben hat Und Gift das Übel vertrieben hat – Doch wär' es nicht Übereilung, Aus solchem Fall die Erfahrung zu nehmen: Zu jeglichen Übels Heilung Sei es nötig, Gift zur Nahrung zu nehmen? |
Nicht immer am besten erfahren ist, Wer am ältesten an Jahren ist – Und wer am meisten gelitten hat, Nicht immer die besten Sitten hat! |
Mirza-Schaffy! Du müßtest blind sein, Von Herzen ein Greis, von Glauben ein Kind sein, Wolltest du dich in deinem Tun und Dichten Nach Glauben und Satzung der Toren richten! |
Ein schlimm'res Unglück als der Tod Der liebsten Menschen – ist die Not! Sie läßt nicht sterben und nicht leben, Sie streift des Lebens Blüte ab, Streift, was uns Lieblichstes gegeben, Vom Herzen und Gemüte ab, Den Stolz des Weisesten selbst beugt sie, Daß er der Dummheit dienstbar werde – Der Sorgen bitterste erzeugt sie, Denn man muß leben auf der Erde. Not ist das Grab der Poesie, Doch darfst du darum nicht verzagen. Verscheuch' den Gram durch Liebsgekose, Die Rose auch, die farbenprächtige, |
Es hat einmal ein Tor gesagt, Daß der Mensch zum Leiden geboren worden; Seitdem ist dies, – Gott sei's geklagt! – Der Spruch aller gläubigen Toren worden. Und weil die Menge aus Toren besteht, |
Die schlimmsten Schmerzen sind auf Erden, Die ausgeweint und ausgeschwiegen werden. |
Der Quell, der hoch vom Berge springt, Bahnt leicht sich seinen Lauf; Den Quell, der aus der Tiefe dringt, Hält manches Hemmnis auf. Der eine strahlt in lichter Pracht, Und ob auch ganz die gleiche Kraft |
Es weht der Gottesodem Durch Himmel, Erd' und Flut; Haucht aus der Tiefe Brodem Und aus der Höhe Glut. Läßt Adler hoch sich schwingen, Schafft Kräfte der Entzweiung Der Frühling heilt die Schäden, Du forsche nicht vergebens |
Mirza-Schaffy! Nun werde vernünftig, Laß deines Wesens Unstätigkeit – Zu ernsterem Geschäfte künftig Verwende deine Tätigkeit! Sieh Mirza-Hadshi-Aghassi an, Drum widme deine Kräfte dem Staate, Ich sprach: Viel andre werden schon Darum: Zeigst du mir einen Mann, So lasse ich meine Unstätigkeit, |