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Der Wurzacher Krebs.

Die Stadt Wurzach in Oberschwaben hat in ihrem Wappen einen Krebs. Wie er zu dieser Ehre gekommen ist, erzählt folgende Sage. Einmal zogen aus Wurzach und der Umgegend alle Tiere fort. Warum? Das kann ich nicht sagen, denn es ist schon viele, viele Jahre her. Die Wurzacher kannten daher weder Vogel noch Frosch, weder Hase noch Fisch. Nun geschah es aber einsmals, daß sich ein Krebs nach Wurzach verirrte. Auf einer Wiese vor der Stadt spazierte er auf und ab, und jung und alt sammelte sich um das wunderliche Ding, das sie in ihrem Leben noch nie gesehen hatten. Ganz besonders merkwürdig war ihnen, daß der Krebs rückwärts zu gehen schien. Die Wurzacher meinten nicht anders, als er wolle tanzen und sich im alten Achtertanz üben, der bald vorwärts bald rückwärts ging. Wie aber der Krebs immer nur rückwärts kroch, riefen sie ihm zu: »Jetzt auch einmal vorwärts, nit immer rückwärts!« So wollten sie den Krebs tanzen lernen. Der aber tanzte trotz all' ihren Bemühungen nicht. Doch war von nun an der Krebs in Wurzach ein hochgeachtetes Tier, und als die Stadt ein Wappen erhielt, war es eine ausgemachte Sache, daß der Krebs das Wappentier sein solle.

(Nach A. Birlinger.)

Schlußvignette

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