Sagen aus Hessen
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Der Wiener Schmied zu Limburg

In Limburg in einem alten großen Schloßgebäude (Walderdorferhof) hatte einst ein Schmied seine Werkstätte, der verstand sein Handwerk, und war weit und breit bekannt. In Mannesgröße hatte er den Schutzpatron aller Schmiede über der Tür am Giebel des Hauses in einer Nische stehen, der den Ein- und Ausgang aller bewachen sollte. Nun hatte der Schmied einen Sohn, der ging schon in jungen Jahren in die Fremde, kam auch nach Wien und arbeitete dort lange Jahre. Als er glaubte, genug gelernt zu haben, kam er heim. Er war ein Schmied geworden, wie sonst keiner mehr, wollte aber auch alles besser wissen als der Vater, dadurch entstand bald Unfrieden zwischen den beiden. Und durch den Ärger, sowie durch böse Gesellen und Neider wurde der junge Schmied zu Spiel und Trunk verleitet, sein Geschäft ging zurück, so daß ihm kein Wirt mehr etwas pumpen wollte. Da beschwor er des Nachts auf dein Heimweg vom Wirtshaus den Teufel, und schloß einen Vertrag mit ihm. Und richtig, am folgenden Morgen, als es eben dämmerte, kam der Teufel in die Werkstätte zu dem Schmied schon vor der festgesetzten Stunde, mit einem ganzen Sack voll Geld. Als der »Wiener Schmied« das Geld sah, schmunzelte er und sagte: »Nun, Meister Satan, bleibt es bei unserer Abrede? Errätst du, was ich hier schmiede, so ist meine Seele dein, doch triffst du fehl, so bleibt das Geld mir, du aber kannst meine Seele nicht bekommen!« Der Teufel grinste und sprach: »Es bleibt dabei!« Da zog der Wiener ein glühendes Eisen aus dem Feuer, mit drei Zinken, rief: »Was gibt dies? jetzt schnell, damit ich losschlagen kann, ehe es kalt ist!« – »Eine Heugabel!« schrie der Teufel und machte einen Freudensprung. Der Schmied aber legte die Gabel auf die Amboßkante und schlug die Zinken krumm: »Ein Karst ist's!« rief er, »wie jeder sehen kann«, und hielt ihn dem Satan vor die Augen. Da ließ der Teufel sein Geld zurück und entwich mit großem Gepolter, der Schmied aber freute sich und wurde wieder fleißig und sparsam.

 


 


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