Sagen aus Hessen
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Der Dünsberg

Auf dem Gipfel des Dünsbergs bei Gießen hat ehemals ein festes Schloß gestanden. Danach hieß wohl der ganze Berg die Dünsburg. Reste dieses Schlosses sind noch die beiden wohlerhaltenen mächtigen Ringwälle und die Spuren eines dritten Walles, welche den Berggipfel krönen. Unter den Ringwällen liegen noch jetzt große Schätze verborgen. Zu gewissen Zeiten im Jahr öffnet sich der Berg, und wer dann das Zauberwort weiß, der kann in das Innere treten und die dort verborgenen Schätze holen.

In alten Zeiten fand am Dünsberg eine blutige Schlacht zwischen den Römern und Germanen statt. Die Römer standen auf dem Dünsberg, die Germanen auf dem Helfholz, der Höhe zwischen dem Dünsberg und Hohensolms. Auf dem Totmal zwischen Helfholz und Dünsberg wurde die Schlacht geschlagen. Die Deutschen unterlagen und wußten sich nicht zu retten. In dieser Not fielen sie auf die Knie nieder und flehten zu ihrem höchsten Gott um Beistand. Und alsbald kam ihnen über das Helfholz die erbetene Hilfe. Davon haben das Helfholz und das Totmal ihren Namen. Im Frankenbacher Feld, nordwestlich vom Dünsberg, ist ein tiefes Tal, das Hungertal, und westlich davon zieht sich der Hungerberg oder der Hungerrück hin. In diesem Tal wurden die Römer von den Deutschen eingeschlossen, und sie fanden darin größtenteils den Hungertod.

 


 


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