Abraham a Sancta Clara
Fabeln und Parabeln
Abraham a Sancta Clara

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Fuchs und Maultier

Ein Fuchs, nach höflichem Willkomm und freundlicher Ansprach, fragt einmal das Maultier, was Geschlechts und Herkommens es sei. Dies antwortet, es sei ein Geschöpf Gottes. »Wie seltsam ist das geredet!« sagt hinwider der Fuchs. »Ich frag nur, wer seine Eltern gewest.« Das Maultier schämte sich, daß sein Vater schinderischer Gedächtnis ein Esel gewest, wußte aber beinebens, daß seine Mutter ein Pferd sei aus dem Hofstall, sagte also: »Ich bin ein nächster Blutsverwandter des Leibpferds Ihrer Königlichen Majestät!«

Gar viel desgleichen sind anzutreffen, die sich Herkommens schämen, und prahlt mancher, sein Vater sei ein Landmann gewest, der doch nur ein Fuhrmann war; sagt oft einer, sein Vater sei ein Ratsherr gewest, da er unterdessen nur als ein Radsherr das Wagnerhandwerk betrieben. Ich hab selbst einen gekennt, der vorgegeben, sein Vatter sei ein Musikant gewest, indem er doch nur als Kalkant die Blasbälg getreten.

 


 


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