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Ein Herr reiste mit seinem Diener über Land; der Diener aber unterwegs ließ sich hören, was er für Wunderding in fremden Ländern hab gesehn, worunter aber die mehrsten mit dem großen Messer bezeichnet waren: mit dem Aufschneidmesser! Gäh lauft ein Fuchs übern Weg; darauf sagte der Herr: »Das war ein großer Fuchs.« – »O Herr«, setzt hinwider der Diener, »ich hab Fuchsen gesehn, so groß wie ein Ochs!« – »Holla!« gedachte der Herr; »das ist eine gewichtige Lug!« Des andern Tags betete der Herr überlaut auf seinem Pferd: Gott woll ihn doch denselben Tag vor einer Lug hüten! Dieses Gebet kam dem Diener sehr fremd und seltsam vor, fragte demnach seinen Herrn die Ursach, worauf der Herr mit Seufzen geantwortet: »Wir müssen heut über einen Fluß reiten, worin alle ersaufen, die da mit einer Lug behaftet sind.« Nach diesem kamen sie zu einem Wasser, allwo der Diener aus nagendem Gewissenswurm gefragt, ob dieses solche Eigenschaft hab; denn er besinne sich, daß er wegen des Fuchsen hab zuviel geredet: er sei nit größer gewesen als eine mittlere Kuh. »Dieses Wasser ist's nit.« Bald darauf gelangten sie zu einem andern Wasser; der Diener erforscht wiederum, ob's denn dieses sei; denn er hab einen Skrupel und Gewissensbiß wegen des Fuchsen, indem derselb nit größer gewest als ein Kalb. »Noch nit«, sagt der Herr; »aber unweit ist der Fluß entlegen.« Wie sie nun zum Gestad kommen, da zitterte hinter ihm der Diener am ganzen Leib, daß er fast vom Pferd heruntergefallen, und wollt auf keine Weis seinem Herrn nachreiten mit dem Vorwand, er hab allzu vermessen vom Fuchsen geredet, indem derselbige nit größer gewesen als die Füchs in diesem Land, worauf der Herr gesagt: »Weil der Fuchs ist gewest wie andre, so ist auch das Wasser dieses Flusses wie ein andres.«