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O, wie mancher Bruder zeigt sich wie jener Bauer gegen den Fuchs, der, vom Jäger mit Hunden gehetzt, zu allem Glück sich in eine Bauernscheuer salviert, auch den Bauern aufs schönst gebeten hat, er möge seinen armen Fuchsbalg schützen, und zwar mit dem hohen Versprechen und Schwören gebeten: es solle hinfüro weder von ihm selber noch seiner ganzen fuchsischen Casada und Sippe seinen Hühnern ein Leid geschehen. Der Bauer ließ sich überreden und versteckt ihn unter das Stroh. Bald hernach kam der Jäger und fragt den Bauern, ob er nit hab gesehen einen Fuchsen vorbeistreichen. Der Bauer antwortet: »Da und da hab ich ihn gesehen hinauslaufen«, winkte aber indessen mit den Augen, daß er hier unterm Stroh verborgen liege, was zwar der Fuchs, so unterm Stroh in größten Ängsten hervorsah, wohl, der Jäger aber nit vermerkte, so nur auf die Wort und Wegweisung des Bauren achthatte. Als nun der Jäger hinweggegangen, deckte der Bauer den Fuchsen auf und ließ ihn laufen, sprechend: »Mein lieber Fuchs, du kannst mir und sollst mir dein Lebentag dankbar sein, auch deiner Zahlung nachkommen; denn durch meine Wort hab ich dich beim Leben erhalten.« – »Ja«, sagt der Fuchs hinwieder, »dein Mund war zwar gut; aber dein Augenwinken dank dir der Teufel!«
Das ist die Art vieler falschen Brüder, die sich mehrmalen ganz redlich und gut zeigen mit dem Maul, unterdessen in der Still einen verfolgen und nach dem Seinigen trachten. Dergleichen Exempel ist die halbe Welt voll.