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Als Herzog Friedrich in beklemmter Lage war, brachte ihm der Adel, der nebst der hohen Geistlichkeit an Herzog Ernst hieng, den Spottnamen Friedel mit der leeren Tasche auf. Da er dies erfuhr, bemerkte er: »Ich will meine leere Tasche wohl noch füllen !« und hat später sein Wort auch gehalten. Denn durch weise Sparsamkeit brachte er es dahin, daß er sich einen bedeutenden Schatz zusammenhäufte. Als er seine leere Tasche so gefüllt hatte, ließ er zur Beschämung der adeligen Spötter an seiner Residenz zu Innsbruck das Dächlein mit im Feuer dicht vergoldeten Kupferplatten decken.
Anmerkung: Nach dem heutigen Stand der Forschung ist der Erker des Goldenen Dachls vor 1500 an das Gebäude angebaut worden. Über die genaue Datierung gibt es »geringfügig« divergierende Ansichten, fest steht aber, daß es unter Kaiser Maximilian (1459 – 1519) errichtet wurde. Eine dendrochronologische Untersuchung (Datierung anhand der Jahresringe im Holz) hat ergeben, daß der Dachstuhl des Goldenen Dachls nach 1497 errichtet wurde. Die Sage von Friedrich mit der leeren Tasche als Erbauer ist sohin, eine sich in der Volksmeinung stetig haltende, Fehlmeinung.