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Wie es braust und durch die Lüfte gellt,
Sturmgleich laut und immer lauter schwellt,
Und die grauen Wälle wieder tönen
Und die Zinnen wackeln, die sie krönen,
Als sey heut der letzte Tag der Welt!
Und der Lärm aus tausend Kehlen schallt,
Von der Etsch zu Sanct Corona's Wald,
Daß, als sollten sie wie Holz zersplittern,
Rings die alten Marmorhäuser zittern
Von des Taumels wachsender Gewalt.
Und was welsch ist in Verona, bebt,
Nicht nur das Geschlecht, das heute lebt,
Des Gran Cane modernde Gebeine
Schauern unter ihrem Leichensteine,
Den der Tod Jahrhunderte umwebt.
Doch ist's nicht ein grauser Tag der Schlacht,
Nicht ein Fest, dem Würger Mars gebracht;
Diese Töne haben nichts von Grimme:
Nur die Lust gemeinsam hebt die Stimme
Und durchwogt die freudetrunkne Nacht!
Fahnen mit des Sieges jungem Grün
Wehen stolz, und stolze Herzen glühn,
Die im Sturm vom hohen Himmelsbogen
Hätten selbst der Ehre Stern gezogen,
Um auf Oestreichs Banner fort zu blühn!
Brüder sind es, die ein Sinn erregt,
Brüder sind es, die ein Herz bewegt;
Fragen nicht, wo ihre Wiegen stehen,
Wo die Ströme ihrer Heimath gehen,
Eine Mutter hat sie groß gehegt!
Ja, sie feiern heut' ein Freudenmahl
Und die Becher kreisen ohne Zahl;
In der Seinen Mitt', ein weißer Zecher,
Sitzt der greise Marschall mit dem Becher,
Ihm im Auge glänzt ein Freudenstrahl!
Und als nun der Abend niedersinkt,
Und der Held zuletzt zum Abschied trinkt,
Tragen ihn, den lorbeermüden Sieger,
Auf den Schultern jauchzend seine Krieger,
Wie er sträubend auch zur Abwehr winkt!
Und der Jubel weitauf wie das Meer
Braust in freien vollen Wogen her;
»Heil Radetzky, Oestreichs bestem Sohne,
Der den Schild hält über Habsburgs Krone,
Und das Schwert führt siegreich, ihr zur Wehr!«
Als der Zug die theure Bürde jetzt
An des Hauses Pforten niedersetzt,
Dauert lange fort noch froh Behagen,
Ob die Trommeln auch zur Rast geschlagen,
Und die Sterne niedergehn zuletzt!«
»Nach dem Alter sey der Jugend Ehr'!
Auf – ruft Einer – wer im Kreis umher
Ist der Beste? Wen der Kameraden
Wollen wir jetzt auf die Schultern laden,
Welcher ist der tapferste im Heer?« –
Eine Stimm' im ganzen lauten Chor,
Tönt es »Pirquet« – »Schneider!« rings empor;
Hundert Hände ziehn die Ruhmsgenossen,
Die ein edles Schamroth überflossen,
Aus der jungen Männer Schwarm hervor!
Wahrlich Tapfre hatten sie erkürt,
Denen wohl des Heeres Preis gebührt,
Diese Wahl wird keine Stimme rügen;
Und sie müssen heitrem Zwang sich fügen,
Der sie heim jetzt im Triumphe führt.
Das ist Oestreichs Heeres-Brüderschaft,
Das ist seiner Krieger Stolz und Kraft,
Daß der Neid noch keine Brust verdorben;
Daß, was Einen zieret, All' erworben,
Denn ein Geist ist's, der in Allen schafft!