Joseph Christian Freiherr von Zedlitz
Soldatenbüchlein
Joseph Christian Freiherr von Zedlitz

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Vier Winkelriede.

Gelagert hat sich eine Nebelschichte
Wohl zwischen uns und jenen alten Reichen
Der Vorzeit; doch hervor tritt aus dem bleichen
Gewöll' ihr Ruhm, unsterblich im Gedichte.

Wenn ich euch Thaten unsrer Zeit berichte,
So sind sie jenen größten zu vergleichen,
Und meine Helden werden Keinem weichen,
Den uns verherrlicht Sag' und Weltgeschichte.

Jüngst stand der Feind auf einer Hügelkette
In Massen, wohl gegliedert und geschlossen,
Gleich finstrer Wolke, schwer von Hagelschlossen,
Und hielt gefällt die starren Bajonette.

Doch standen ihm noch Kühnere zur Wette,
Die, nicht geschreckt von Speeren und Geschossen,
Zu siegen oder sterben sich entschlossen
Auf dieses Todtenfeldes blut'gem Bette!

Vier Officiere waren vorgesprungen,
Vier Lorbeerranken in demselben Kranze,
Die hielten um den Nacken wie beim Tanze
Sich mit dem Arm zu einer Kett' umschlungen.

Der andre hielt den Degen hochgeschwungen;
Und als heran gestürmt sie an die Schanze,
Stürzten sie blind sich in Geschoß und Lanze
Und ihnen nach ist ihre Schaar gedrungen! –

Wohl zahlten sie mit ihrem edlen Blute,
Die Winkelriede! Ihre Wunden troffen;
Doch eine Bresche hatten sie geschlagen
Mit ihren Leibern und mit ihrem Muthe,
Und eine Gasse war den Siegern offen,
Wo die vier Helden bleich und sterbend lagen! –


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