InhaltInhalt
- François Villon
- II
- Eine Ballade für den Hausgebrauch im Winter
- Die Sommer-Ballade von der armen Lovïze
- Eine Trauer-Ballade um meine treulose Freundin Cylaea
- Die Ballade von den drei Landstreichern
- Vierzeiler, den Herr Villon seiner kleinen Margot schrieb:
- Eine Ballade gedichtet für Mira l'Ydolle
- Eine kleine Ballade vom Prinzen Florestan
- Die Ballade von den schönen Frauen des Altertums
- Die Ballade von den Vogelfreien
- Die Ballade vom guten und vom schlechten Lebenswandel
- Die Ballade von der schönen Stadt Moorah
- Eine kleine Liebesballade gedichtet für Jeanne Cul de Quée
- Eine verliebte Ballade für Yssabeau d'Außigny
- Die Ballade von den schönen Frauen von Paris
- Eine kleine Räuber-Ballade von den drei Coquillards
- Die Ballade vom Wohlergehn auf dieser elenden Welt ...
- Eine nette Ballade, die Villon dem König aus der Verbannung sandte
- Die Jammerballade von einer alten Klempnersfrau
- Die Ballade von einem netten kleinen Barbier
- Die Ballade von den Mädchen, die keinen Mann mehr finden
- Eine nette kleine Ballade, die Meister Villon, als er dringend Geld brauchte, dem Herzog von Burgund überreichen ließ:
- Die Ballade von der ewigen Unzufriedenheit
- Die Liebes-Ballade für ein kleines Zigeunermädchen namens Leylah
- Die Zuhälter-Ballade von Villon und seiner dicken Margot
- Die Räuber-Ballade vom roten Coquillard
- Das kleine Testament (Bruchstück)
- Eine Bettel-Ballade für meinen armen Bruder Jean Cotart
- Kapitel 30
- Eine Ballade vom Appell Villons an den Reichstag
- Eine Ballade von den Galgenbrüdern
- Eine kleine Ballade von der Mäusefrau, die in Villons Zelle Junge bekam
- Die Galgen-Ballade, die Villon seinen Freunden zum Abschied gedichtet hat
- Eine Ballade, mit der Meister Villon seine lieben Mitmenschen um Verzeihung bittet:
- Eine Marien-Ballade die Villon seiner Mutter für den Hausgebrauch gedichtet hat
- Das große Testament (Bruchstück)
- Kapitel 38
- Notwendige Anweisung, welches Gebet ihr an meinem Grabe zu sprechen habt:
- Verzeichnis der Werke von und über Villon aus dem Besitz des Herausgebers
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Die Ballade von den schönen Frauen des Altertums
Nun die Bäume wieder Blüten schnein,
denk ich oft: wo mag jetzt Flora sein,
oder Thaïs, Sappho, Salome,
auch die Nymphe, die den Bach entlang
ihrem weißen Leib die Antwort sang?
In dem roten Abendbett im Klee
all die frohen Schäferstunden:
wie der Schnee sind sie dahingeschwunden.
Manchmal denk ich auch darüber nach,
ob sie braun war oder blond, die Frau,
dran der fromme Abälard zerbrach
und ein Büßer wurde grau in grau.
Wenn die Bäume wieder Blüten schnein,
welcher Stern mag jetzt ihr Bette sein?
All die frohen Schäferstunden:
wie der Schnee sind sie dahingeschwunden.
Könnt ich sie nur einmal wiedersehn,
Blanca, oder Jeanne, die Königin,
einmal nur mit ihr durchs Kleefeld gehn,
bis ich Nimmersatt gesättigt bin!
Ach, wohin ist es entflohn das Reh,
daß ich nirgend eine Spur mehr seh;
all die frohen Schäferstunden:
wie der Schnee sind sie dahingeschwunden.
Lehrreiche Nachschrift
Wenn die Liebste nicht gleich wiederkehrt,
frag nicht, welchen Mann sie jetzt begehrt,
sonst sind all die frohen Schäferstunden
wie der Schnee vom Vorjahr hingeschwunden.
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