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M., 8. September 1850
Mein teurer Freund!
Du hast Dir meinen letzten Brief zu sehr zu Herzen genommen. Du weißt, wie ich immer geneigt war, meine Empfindungen zu übertreiben. Es macht sich das unwillkürlich bei mir; ich habe etwas Weibliches in meiner Natur. Mit den Jahren wird das gewiß schon vergehen. Doch ich bekenne mit Seufzen, bis zur Stunde habe ich diese Schwäche noch nicht überwinden können. Indes, beruhige Dich! Ich will den Eindruck nicht verleugnen, den Wera auf mich gemacht hat; allein ich wiederhole Dir, in alledem liegt durchaus nichts Ungewöhnliches. Du willst hierherkommen, schreibst Du – das sollst Du ja nicht. Eine Reise von tausend Werst zu machen, Gott weiß weshalb, das wäre unsinnig. Aber ich bin Dir von Herzen dankbar für diesen neuen Beweis Deiner Freundschaft, und glaube mir, ich werde Dir das nie vergessen. Deine Reise hierher ist auch schon deshalb unstatthaft, da ich selbst beabsichtige, demnächst nach Petersburg zu gehen. Wenn ich neben Dir auf dem Sofa sitzen werde, will ich Dir vieles erzählen; jetzt mag ich wahrlich nicht. Ich wäre imstande, wieder allerlei wirres Zeug zu schwatzen. Vor meiner Abreise schreibe ich Dir noch einmal. Also auf baldiges Wiedersehen! Bleibe gesund und munter und beunruhige Dich nicht allzusehr über das Schicksal
Deines treu ergebenen P. B.