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Wir friedlichen Bewohner Londons haben nie solch eine Szene von Hast und Verwirrung erblickt wie die, die sich in Brüssel abspielte, und werden es, will's Gott, auch nie erleben. Die Menge eilte zum Namure-Tor, denn aus dieser Richtung kam der Schall, und viele fuhren auf die ebene Chaussee hinaus, um noch schneller Nachrichten von der Armee zu bekommen. Jeder fragte seinen Nachbarn nach Neuigkeiten, und selbst vornehme englische Lords und Ladys ließen sich herab, mit Leuten zu sprechen, die sie gar nicht kannten. Die Franzosenfreunde liefen in wilder Aufregung umher und prophezeiten den Triumph ihres Kaisers. Die Kaufleute schlossen ihre Läden und traten auf die Straße, um den allgemeinen Chor von Aufregung und Lärm zu verstärken. Frauen stürzten zu den Kirchen, füllten die Kapellen und knieten betend auf Fußböden und Stufen. Das dumpfe Donnern der Kanonen dröhnte und dröhnte; bald begannen Wagen mit Reisenden die Stadt durch den Genter Schlagbaum zu verlassen. Die Prophezeiungen der Parteigänger Frankreichs nahm man als Tatsachen auf. »Er hat einen Keil in die Armee getrieben«, hieß es. »Er marschiert geradewegs auf Brüssel los. Er wird die Engländer überwältigen und heute abend hiersein.« – »Er wird die Engländer überwältigen«, schrie Isidor seinem Herrn zu, »und heute abend hiersein.« Der Kammerdiener sprang zwischen Haus und Straße hin und her und brachte jedesmal neue Einzelheiten des Unheils mit. Josephs Gesicht wurde bleicher und bleicher. Der Schrecken begann von dem dicken Zivilisten Besitz zu ergreifen. All der Champagner, den er trank, war nicht imstande, ihm Mut einzuflößen. Ehe die Sonne unterging, hatte er sich in eine schreckliche Angst hineingesteigert, und sein Freund Isidor beobachtete ihn entzückt, da er jetzt sicher auf Beute aus den Besitztümern des Herrn mit dem bordierten Rock rechnete. |
We of peaceful London City have never beheld — and please God never shall witness — such a scene of hurry and alarm, as that which Brussels presented. Crowds rushed to the Namur gate, from which direction the noise proceeded, and many rode along the level chaussee, to be in advance of any intelligence from the army. Each man asked his neighbour for news; and even great English lords and ladies condescended to speak to persons whom they did not know. The friends of the French went abroad, wild with excitement, and prophesying the triumph of their Emperor. The merchants closed their shops, and came out to swell the general chorus of alarm and clamour. Women rushed to the churches, and crowded the chapels, and knelt and prayed on the flags and steps. The dull sound of the cannon went on rolling, rolling. Presently carriages with travellers began to leave the town, galloping away by the Ghent barrier. The prophecies of the French partisans began to pass for facts. “He has cut the armies in two,” it was said. “He is marching straight on Brussels. He will overpower the English, and be here to-night.” “He will overpower the English,” shrieked Isidor to his master, “and will be here to-night.” The man bounded in and out from the lodgings to the street, always returning with some fresh particulars of disaster. Jos’s face grew paler and paler. Alarm began to take entire possession of the stout civilian. All the champagne he drank brought no courage to him. Before sunset he was worked up to such a pitch of nervousness as gratified his friend Isidor to behold, who now counted surely upon the spoils of the owner of the laced coat. |
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Die Frauen waren die ganze Zeit über unsichtbar gewesen. Nachdem die wackere Majorin einen Augenblick dem Schießen gelauscht hatte, dachte sie an ihre Freundin nebenan, und sie eilte hinüber, um auf Amelia aufzupassen und sie, wenn möglich, zu trösten. Der Gedanke, daß sie das hilflose, sanfte Geschöpf beschützen mußte, erhöhte noch die Kraft der von Natur aus mutigen Irin. Sie blieb fünf Stunden lang an der Seite ihrer Freundin, ermahnte sie hin und wieder, plauderte zuweilen munter, aber den größten Teil der Zeit über schwiegen sie und beteten stumm. »Ich habe ihre Hand erst losgelassen«, erzählte die wackere Dame später, »als nach Sonnenuntergang das Schießen vorüber war.« Pauline, die Zofe, lag in einer nahen Kirche auf den Knien und betete für son homme à elle. |
The women were away all this time. After hearing the firing for a moment, the stout Major’s wife bethought her of her friend in the next chamber, and ran in to watch, and if possible to console, Amelia. The idea that she had that helpless and gentle creature to protect, gave additional strength to the natural courage of the honest Irishwoman. She passed five hours by her friend’s side, sometimes in remonstrance, sometimes talking cheerfully, oftener in silence and terrified mental supplication. “I never let go her hand once,” said the stout lady afterwards, “until after sunset, when the firing was over.” Pauline, the bonne, was on her knees at church hard by, praying for son homme a elle. |
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Als das Geräusch der Kanonen verstummt war, ging Mrs. O'Dowd aus Amelias Raum nach nebenan ins Wohnzimmer, wo Joseph völlig mutlos bei zwei leeren Flaschen saß. Ein paarmal war er in Amelias Zimmer aufgetaucht, in großer Unruhe, als wollte er etwas sagen. Aber die Majorin war nicht von ihrem Platz gewichen, und er ging wieder hinaus, ohne sein Herz erleichtert zu haben. Er schämte sich, ihr zu erklären, daß er fliehen wolle. |
When the noise of the cannonading was over, Mrs. O’Dowd issued out of Amelia’s room into the parlour adjoining, where Jos sate with two emptied flasks, and courage entirely gone. Once or twice he had ventured into his sister’s bedroom, looking very much alarmed, and as if he would say something. But the Major’s wife kept her place, and he went away without disburthening himself of his speech. He was ashamed to tell her that he wanted to fly. |
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Als sie aber in der Dämmerung im Speisezimmer erschien, wo er in der trostlosen Gesellschaft seiner leeren Champagnerflaschen saß, begann er ihr sein Herz auszuschütten. |
But when she made her appearance in the dining-room, where he sate in the twilight in the cheerless company of his empty champagne bottles, he began to open his mind to her. |
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»Mrs. O'Dowd«, sagte er, »wäre es nicht besser, Sie forderten Amelia auf, sich fertigzumachen?« |
“Mrs. O’Dowd,” he said, “hadn’t you better get Amelia ready?” |
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»Wollen Sie mit ihr Spazierengehen?« entgegnete die Majorin. »Dafür ist sie wahrscheinlich zu schwach.« |
“Are you going to take her out for a walk?” said the Major’s lady; “sure she’s too weak to stir.” |
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»Ich – ich habe den Wagen bestellt«, sagte er, »und – und Postpferde; Isidor holt sie«, fuhr er fort. |
“I — I’ve ordered the carriage,” he said, “and — and post-horses; Isidor is gone for them,” Jos continued. |
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»Wozu wollen Sie denn heute abend noch ausfahren?« fragte die Dame. »Meinen Sie nicht, daß Amelia sich im Bett wohler fühlt? Ich habe sie eben dazu gebracht, sich hinzulegen.« |
“What do you want with driving to-night?” answered the lady. “Isn’t she better on her bed? I’ve just got her to lie down.” |
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»Sagen Sie ihr, sie soll aufstehen«, forderte Joseph, »sie muß aufstehen«, und er stampfte energisch mit dem Fuß. »Ich sagte bereits, die Pferde sind schon bestellt, ja, die Pferde sind bestellt. Es ist alles aus, und...« |
“Get her up,” said Jos; “she must get up, I say”: and he stamped his foot energetically. “I say the horses are ordered — yes, the horses are ordered. It’s all over, and — ” |
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»Und was?« fragte Mrs. O'Dowd. |
“And what?” asked Mrs. O’Dowd. |
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»Ich gehe nach Gent«, antwortete Joseph, »alle machen, daß sie fortkommen. Ich habe auch einen Platz für Sie; in einer halben Stunde fahren wir los.« |
“I’m off for Ghent,” Jos answered. “Everybody is going; there’s a place for you! We shall start in half-an-hour.” |
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Die Majorin sah ihn mit unendlicher Verachtung an. »Ich rühre mich erst, wenn mir O'Dowd den Marschbefehl gibt«, sagte sie. »Sie können ja gehen, wenn Sie wollen, Mr. Sedley, aber bei meiner Ehre, Amelia und ich bleiben hier.« |
The Major’s wife looked at him with infinite scorn. “I don’t move till O’Dowd gives me the route,” said she. “You may go if you like, Mr. Sedley; but, faith, Amelia and I stop here.” |
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»Sie muß weg«, sagte Joseph und stampfte wieder mit dem Fuß. Mrs. O'Dowd stemmte die Arme in die Hüfte und stellte sich vor die Schlafzimmertür. |
“She shall go,” said Jos, with another stamp of his foot. Mrs. O’Dowd put herself with arms akimbo before the bedroom door. |
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»Ist es, weil Sie sie zu ihrer Mutter bringen wollen?« fragte sie. »Oder wollen Sie selbst zur Mama, Mr. Sedley? Guten Morgen, angenehme Reise, mein Herr; bon voyage, wie man hier sagt, und folgen Sie meinem Rat und rasieren Sie sich den Schnurrbart da ab, der könnte Sie noch ins Unglück stürzen.« |
“Is it her mother you’re going to take her to?” she said; “or do you want to go to Mamma yourself, Mr. Sedley? Good marning — a pleasant journey to ye, sir. Bon voyage, as they say, and take my counsel, and shave off them mustachios, or they’ll bring you into mischief.” |
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»Verdammt!« brüllte Joseph, halb wahnsinnig vor Furcht, Wut und Demütigung, und in diesem Augenblick kam Isidor herein, und nun war er mit Fluchen an der Reihe. »Pas de chevaux, sacrebleu!« zischte der wütende Diener. Alle Pferde waren weg. Joseph war an jenem Tag in Brüssel nicht der einzige, der von Panik ergriffen war. |
“D — n!” yelled out Jos, wild with fear, rage, and mortification; and Isidor came in at this juncture, swearing in his turn. “Pas de chevaux, sacre bleu!” hissed out the furious domestic. All the horses were gone. Jos was not the only man in Brussels seized with panic that day. |
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Aber noch vor Ende der Nacht sollte Josephs ohnehin schon große und grausame Angst sich fast zur Raserei steigern. Wir haben erwähnt, daß Pauline, die Zofe, ihren homme à elle ebenfalls in den Reihen der Armee hatte, die ausgezogen war, um Kaiser Napoleon entgegenzutreten. Dieser Geliebte war Brüsseler und belgischer Husar. Die Truppen seiner Nation zeichneten sich in diesem Kriege durch alles andere als Mut aus, und der junge Van Cutsum, Paulines Liebhaber, war ein zu guter Soldat, um dem Befehl seines Obersten, davonzulaufen, nicht zu gehorchen. Solange der junge Regulus (er war in der Revolutionszeit geboren) in Brüssel in Garnison lag, hatte er in Paulines Küche Trost gefunden und dort fast alle seine Freizeit zugebracht. Als er vor wenigen Tagen ins Feld rücken mußte und von seiner weinenden Geliebten Abschied nahm, hatte sie ihm Taschen und Halfter mit allerlei guten Sachen aus ihrer Speisekammer vollgepackt. |
But Jos’s fears, great and cruel as they were already, were destined to increase to an almost frantic pitch before the night was over. It has been mentioned how Pauline, the bonne, had son homme a elle also in the ranks of the army that had gone out to meet the Emperor Napoleon. This lover was a native of Brussels, and a Belgian hussar. The troops of his nation signalised themselves in this war for anything but courage, and young Van Cutsum, Pauline’s admirer, was too good a soldier to disobey his Colonel’s orders to run away. Whilst in garrison at Brussels young Regulus (he had been born in the revolutionary times) found his great comfort, and passed almost all his leisure moments, in Pauline’s kitchen; and it was with pockets and holsters crammed full of good things from her larder, that he had take leave of his weeping sweetheart, to proceed upon the campaign a few days before. |
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Soweit es sein Regiment betraf, war der Feldzug nun vorüber. Es gehörte zu der Division, die der rechtmäßige Herrscher, der Prinz von Oranien, kommandierte. Nach der Länge der Säbel und Schnurrbarte und der Pracht der Uniformen und Ausrüstung zu urteilen, waren Regulus und seine Kameraden eine so tapfere Truppe, wie nur je eine von der Trompete zum Angriff gerufen wurde. |
As far as his regiment was concerned, this campaign was over now. They had formed a part of the division under the command of his Sovereign apparent, the Prince of Orange, and as respected length of swords and mustachios, and the richness of uniform and equipments, Regulus and his comrades looked to be as gallant a body of men as ever trumpet sounded for. |
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Als Ney sich auf die Vorhut der alliierten Truppen stürzte und diesen eine Stellung nach der anderen entriß, bis die Ankunft des Hauptkörpers der britischen Armee aus Brüssel die Aussichten des Kampfes bei Quatre-Bras änderte, hatten die Schwadronen, zu denen Regulus gehörte, die größte Tapferkeit im Rückzug vor den Franzosen bewiesen und sich bereitwillig von einer Stellung zur anderen zurücktreiben lassen. Ihre Bewegungen waren erst von dem Anmarsch der Engländer hinter ihnen aufgehalten worden. Da sie nun auf diese Weise zum Stillstand gezwungen waren, hatte endlich die feindliche Kavallerie (deren blutdürstige Hartnäckigkeit nicht scharf genug getadelt werden kann) Gelegenheit, mit den braven Belgiern vor ihnen zusammenzutreffen. Die zogen jedoch ein Treffen mit den Engländern einem mit den Franzosen vor, machten kehrt, ritten durch die hinter ihnen kommenden englischen Regimenter und zerstreuten sich in alle Richtungen. Das Regiment hatte zu existieren aufgehört. Es war nirgends. Es hatte kein Hauptquartier. Regulus fand sich plötzlich vollkommen allein, meilenweit vom Schlachtfeld entfernt, und wo konnte er anders Zuflucht suchen, als in der Küche und den treuen Armen, wo ihn Pauline so oft willkommen geheißen hatte! |
When Ney dashed upon the advance of the allied troops, carrying one position after the other, until the arrival of the great body of the British army from Brussels changed the aspect of the combat of Quatre Bras, the squadrons among which Regulus rode showed the greatest activity in retreating before the French, and were dislodged from one post and another which they occupied with perfect alacrity on their part. Their movements were only checked by the advance of the British in their rear. Thus forced to halt, the enemy’s cavalry (whose bloodthirsty obstinacy cannot be too severely reprehended) had at length an opportunity of coming to close quarters with the brave Belgians before them; who preferred to encounter the British rather than the French, and at once turning tail rode through the English regiments that were behind them, and scattered in all directions. The regiment in fact did not exist any more. It was nowhere. It had no head-quarters. Regulus found himself galloping many miles from the field of action, entirely alone; and whither should he fly for refuge so naturally as to that kitchen and those faithful arms in which Pauline had so often welcomed him? |
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Gegen zehn Uhr konnte man das Klappern eines Säbels auf der Treppe des Hauses, in dem die Osbornes nach kontinentaler Sitte ein Stockwerk bewohnten, hören. Man konnte ein Klopfen an der Küchentür vernehmen, und die arme Pauline, die gerade erst aus der Kirche zurückgekehrt war, fiel vor Schreck fast in Ohnmacht, als sie beim Öffnen ihren erschöpften Husaren erblickte. Er sah so totenbleich aus, wie jener mitternächtliche Reiter, der Lenore aufstörte. Pauline hätte geschrien, wenn sie damit nicht ihre Herrschaft herbeigerufen und ihren Geliebten verraten hätte. Sie erstickte daher ihren Aufschrei, führte ihren Helden in die Küche und gab ihm Bier und die erlesenen Bissen vom Mittagessen, die Joseph aus Angst nicht hatte anrühren können. Der Husar bewies durch die ungeheuren Mengen von Fleisch und Bier, die er verschlang, daß er kein Geist war. Zwischendurch erzählte er seine Unglücksgeschichte. |
At some ten o’clock the clinking of a sabre might have been heard up the stair of the house where the Osbornes occupied a story in the continental fashion. A knock might have been heard at the kitchen door; and poor Pauline, come back from church, fainted almost with terror as she opened it and saw before her her haggard hussar. He looked as pale as the midnight dragoon who came to disturb Leonora. Pauline would have screamed, but that her cry would have called her masters, and discovered her friend. She stifled her scream, then, and leading her hero into the kitchen, gave him beer, and the choice bits from the dinner, which Jos had not had the heart to taste. The hussar showed he was no ghost by the prodigious quantity of flesh and beer which he devoured — and during the mouthfuls he told his tale of disaster. |
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Sein Regiment hatte Wunder an Tapferkeit vollbracht und eine Zeitlang dem Angriff des gesamten französischen Heeres standgehalten. Es war aber endlich überwältigt worden, wie inzwischen die ganze britische Armee. Ney hatte jedes Regiment, wie es ankam, vernichtet. Umsonst hatten sich die Belgier bemüht, die Engländer vor dem Abschlachten zu bewahren. Die Braunschweiger waren besiegt und geflohen, ihr Herzog getötet. Es war ein allgemeines débâcle; er versuchte, seinen Kummer über die Niederlage in Strömen von Bier zu ertränken. |
His regiment had performed prodigies of courage, and had withstood for a while the onset of the whole French army. But they were overwhelmed at last, as was the whole British army by this time. Ney destroyed each regiment as it came up. The Belgians in vain interposed to prevent the butchery of the English. The Brunswickers were routed and had fled — their Duke was killed. It was a general debacle. He sought to drown his sorrow for the defeat in floods of beer. |
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Isidor, der in die Küche gekommen war, hörte das Gespräch und eilte hinaus, um es seinem Herrn mitzuteilen. »Es ist alles aus!« schrie er Joseph zu, Mylord der Herzog ist gefangen, der Herzog von Braunschweig getötet, die britische Armee in wilder Flucht, nur ein Mann ist davongekommen, und der sitzt jetzt in der Küche – kommen Sie und hören Sie ihn an.« Joseph schwankte also in die Küche, wo Regulus auf dem Tisch saß und seine Bierflasche festhielt. In seinem besten Französisch, das aber leider doch ziemlich ungrammatisch war, beschwor Joseph den Husaren, seine Geschichte zu erzählen. Je mehr Regulus berichtete, desto schlimmer wurde das Unglück. Er war der einzige Mann aus seinem Regiment, der nicht auf dem Schlachtfeld erschlagen worden war. Er hatte gesehen, wie der Herzog von Braunschweig fiel, die schwarzen Husaren flohen und die Schotten von den Kanonen niedergemäht wurden. »Und das ...te Regiment?« keuchte Joseph. |
Isidor, who had come into the kitchen, heard the conversation and rushed out to inform his master. “It is all over,” he shrieked to Jos. “Milor Duke is a prisoner; the Duke of Brunswick is killed; the British army is in full flight; there is only one man escaped, and he is in the kitchen now — come and hear him.” So Jos tottered into that apartment where Regulus still sate on the kitchen table, and clung fast to his flagon of beer. In the best French which he could muster, and which was in sooth of a very ungrammatical sort, Jos besought the hussar to tell his tale. The disasters deepened as Regulus spoke. He was the only man of his regiment not slain on the field. He had seen the Duke of Brunswick fall, the black hussars fly, the Ecossais pounded down by the cannon. “And the — th?” gasped Jos. |
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»In Stücke gehauen«, antwortete der Husar – worauf Pauline rief: »Oh, meine Herrin, ma bonne petite dame!« und das Haus mit ihrem hysterischen Geschrei erfüllte. |
“Cut in pieces,” said the hussar — upon which Pauline cried out, “O my mistress, ma bonne petite dame,” went off fairly into hysterics, and filled the house with her screams. |
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Mr. Sedley wußte in wildem Entsetzen nicht, wie oder wo er Sicherheit finden konnte. Er stürzte von der Küche ins Wohnzimmer und warf einen flehenden Blick auf Amelias Tür, die Mrs. O'Dowd ihm vor der Nase zugemacht und verschlossen hatte. Er verweilte einen Augenblick lauschend an der Tür, da ihm aber einfiel, wie verächtlich ihn die Majorin behandelt hatte, trat er zurück und beschloß, zum erstenmal an jenem Tag auf die Straße zu gehen. Er ergriff eine Kerze und sah sich nach seiner goldbebänderten Mütze um. Er fand sie auf ihrem gewöhnlichen Platz auf einer Spiegelkonsole im Vorzimmer liegen. Dort pflegte Joseph sonst sich zu drehen und zu wenden, seine Schläfenlocken zurechtzulegen und seine Mütze schief aufzusetzen, ehe er sich in der Öffentlichkeit zeigte. So stark ist die Macht der Gewohnheit, daß er sogar jetzt in seiner entsetzlichen Angst mechanisch an seinem Haar zupfte und seine Mütze schief aufsetzte; dann blickte er bestürzt auf das blasse Gesicht im Spiegel und besonders auf seinen Schnurrbart, der in den sieben Wochen, die er auf der Welt war, ein stattliches Wachstum entwickelt hatte. Sie werden mich ganz bestimmt für einen Militär halten, überlegte er und dachte an Isidors Warnung bezüglich des Gemetzels, das die besiegte britische Armee erwartete. Er schwankte in sein Schlafzimmer zurück und fing an, wie toll an der Klingel zu reißen, um seinen Diener zu rufen. |
Wild with terror, Mr. Sedley knew not how or where to seek for safety. He rushed from the kitchen back to the sitting-room, and cast an appealing look at Amelia’s door, which Mrs. O’Dowd had closed and locked in his face; but he remembered how scornfully the latter had received him, and after pausing and listening for a brief space at the door, he left it, and resolved to go into the street, for the first time that day. So, seizing a candle, he looked about for his gold-laced cap, and found it lying in its usual place, on a console-table, in the anteroom, placed before a mirror at which Jos used to coquet, always giving his side-locks a twirl, and his cap the proper cock over his eye, before he went forth to make appearance in public. Such is the force of habit, that even in the midst of his terror he began mechanically to twiddle with his hair, and arrange the cock of his hat. Then he looked amazed at the pale face in the glass before him, and especially at his mustachios, which had attained a rich growth in the course of near seven weeks, since they had come into the world. They will mistake me for a military man, thought he, remembering Isidor’s warning as to the massacre with which all the defeated British army was threatened; and staggering back to his bedchamber, he began wildly pulling the bell which summoned his valet. |
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Isidor erschien. Joseph war in einen Stuhl gesunken, hatte sein Halstuch abgerissen, den Kragen heruntergeklappt und saß da, mit beiden Händen an der Kehle. »Coupez-moi, Isidor«, schrie er, »vite! Coupez-moi!« Isidor glaubte einen Augenblick, er sei wahnsinnig geworden und fordere ihn auf, ihm den Hals abzuschneiden. |
Isidor answered that summons. Jos had sunk in a chair — he had torn off his neckcloths, and turned down his collars, and was sitting with both his hands lifted to his throat. “Coupez-moi, Isidor,” shouted he; “vite! Coupez-moi!” Isidor thought for a moment he had gone mad, and that he wished his valet to cut his throat. |
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»Les moustaches«, ächzte Joseph, »les moustaches, couper, raser, vite!« So war sein Französisch: fließend, wie wir gesagt haben, aber grammatisch nicht besonders korrekt. |
“Les moustaches,” gasped Joe; “les moustaches — coupy, rasy, vite!" — his French was of this sort — voluble, as we have said, but not remarkable for grammar. |
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Isidor fegte den Schnurrbart im Nu mit dem Rasiermesser hinweg und vernahm mit unaussprechlichem Entzücken den Befehl seines Herrn, einen Hut und einen Zivilrock zu bringen. »Ne porter plus – habit militaire – bonnet – donner à vous, prenez dehors«, waren Josephs Worte; Rock und Mütze waren endlich sein Eigentum. |
Isidor swept off the mustachios in no time with the razor, and heard with inexpressible delight his master’s orders that he should fetch a hat and a plain coat. “Ne porty ploo — habit militair — bonn — bonny a voo, prenny dehors" — were Jos’s words — the coat and cap were at last his property. |
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Nachdem Joseph dies Geschenk gemacht hatte, suchte er aus seinem Vorrat einen einfachen schwarzen Rock mit Weste, ein großes weißes Halstuch und einen einfachen Filzhut heraus. Wenn er einen breitkrempigen Hut hätte auftreiben können, er hätte sogar diesen getragen. Aber auch so schon hätte man ihn für einen stattlichen Geistlichen der englischen Kirche halten können. |
This gift being made, Jos selected a plain black coat and waistcoat from his stock, and put on a large white neckcloth, and a plain beaver. If he could have got a shovel hat he would have worn it. As it was, you would have fancied he was a flourishing, large parson of the Church of England. |
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»Venez maintenant«, fuhr er fort, »suivez – allez – partez – dans la rue.« Hiermit stürzte er schnell die Treppe hinab und eilte auf die Straße. |
“Venny maintenong,” he continued, “sweevy — ally — party — dong la roo.” And so having said, he plunged swiftly down the stairs of the house, and passed into the street. |
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Obwohl Regulus behauptet hatte, er sei fast der einzige Mann seines Regimentes oder gar des alliierten Heeres, den Ney nicht in Stücke gehauen hatte, so erwies sich seine Angabe doch als ungenau, und es stellte sich heraus, daß eine ganze Anzahl von den angeblichen Schlachtopfern das Gemetzel überlebt hatte. Viele Dutzende von Regulus' Kameraden hatten nach Brüssel zurückgefunden und durch ihr einmütiges Geständnis, sie seien davongelaufen, die ganze Stadt zum Glauben an die Niederlage der Alliierten gebracht. Man erwartete stündlich die Ankunft der Franzosen; die Panik wurde immer größer, und überall traf man Vorbereitungen zur Flucht. Keine Pferde! dachte Joseph entsetzt. Er schickte Isidor zu unzähligen Leuten, um zu erfahren, ob sie welche zu verleihen oder zu verkaufen hätten, und sein Herz sank immer tiefer, je mehr verneinende Antworten er erhielt. Sollte er die Reise zu Fuß machen? Nicht einmal die Angst vermochte es, diesen schwerfälligen Körper in Bewegung zu setzen. |
Although Regulus had vowed that he was the only man of his regiment or of the allied army, almost, who had escaped being cut to pieces by Ney, it appeared that his statement was incorrect, and that a good number more of the supposed victims had survived the massacre. Many scores of Regulus’s comrades had found their way back to Brussels, and all agreeing that they had run away — filled the whole town with an idea of the defeat of the allies. The arrival of the French was expected hourly; the panic continued, and preparations for flight went on everywhere. No horses! thought Jos, in terror. He made Isidor inquire of scores of persons, whether they had any to lend or sell, and his heart sank within him, at the negative answers returned everywhere. Should he take the journey on foot? Even fear could not render that ponderous body so active. |
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Fast alle von Engländern in Brüssel bewohnten Hotels lagen gegenüber dem Park, und Joseph wanderte zusammen mit vielen anderen, die ebenso von Furcht und Neugier befallen waren, in dieser Gegend umher. Er sah, daß einige Familien glücklicher gewesen waren als er, Pferde aufgetrieben hatten und nun in wilder Flucht durch die Straßen davonrasselten; andere dagegen befanden sich in gleicher Verlegenheit wie er und konnten weder durch Geld noch gute Worte die notwendigen Fluchtmittel auftreiben. Unter diesen, die gern fliehen wollten, bemerkte Joseph Lady Bareacres und ihre Tochter im porte cochère ihres Hotels in ihrem Wagen. Alle Koffer waren gepackt, und der einzige Hinderungsgrund für ihre Flucht war wie bei Joseph das Fehlen der bewegenden Kraft. |
Almost all the hotels occupied by the English in Brussels face the Parc, and Jos wandered irresolutely about in this quarter, with crowds of other people, oppressed as he was by fear and curiosity. Some families he saw more happy than himself, having discovered a team of horses, and rattling through the streets in retreat; others again there were whose case was like his own, and who could not for any bribes or entreaties procure the necessary means of flight. Amongst these would-be fugitives, Jos remarked the Lady Bareacres and her daughter, who sate in their carriage in the porte-cochere of their hotel, all their imperials packed, and the only drawback to whose flight was the same want of motive power which kept Jos stationary. |
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In diesem Hotel wohnte auch Rebekka Crawley. In der jüngsten Vergangenheit hatte sie mehrmals feindliche Begegnungen mit den Damen der Familie Bareacres gehabt. Lady Bareacres grüßte Mrs. Crawley nicht, wenn sie sich zufällig auf der Treppe trafen, und sie erzählte überall, wo der Name ihrer Nachbarin erwähnt wurde, beharrlich nur Schlechtes von ihr. Die Gräfin war entsetzt über die Vertraulichkeit zwischen General Tufto und der Frau seines Adjutanten. Lady Blanche mied sie wie eine ansteckende Krankheit. Nur Lord Bareacres selbst pflegte heimlich Umgang mit ihr, wenn er sich nicht unter der Aufsicht seiner Damen befand. |
Rebecca Crawley occupied apartments in this hotel; and had before this period had sundry hostile meetings with the ladies of the Bareacres family. My Lady Bareacres cut Mrs. Crawley on the stairs when they met by chance; and in all places where the latter’s name was mentioned, spoke perseveringly ill of her neighbour. The Countess was shocked at the familiarity of General Tufto with the aide-de-camp’s wife. The Lady Blanche avoided her as if she had been an infectious disease. Only the Earl himself kept up a sly occasional acquaintance with her, when out of the jurisdiction of his ladies. |
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Rebekka konnte sich jetzt an ihren unverschämten Feindinnen rächen. Es wurde im Hotel bekannt, daß Hauptmann Crawley seine Pferde zurückgelassen hatte. Als daher die Panik begann, ließ sich Lady Bareacres herab, ihr Kammermädchen mit Empfehlungen zu Mrs. Crawley zu schicken und sie nach dem Preis ihrer Pferde zu fragen. Mrs. Crawley schickte ein Billett zurück, worin sie sich empfahl und zu verstehen gab, daß sie nicht gewohnt sei, mit Kammerjungfern Geschäfte abzuschließen. |
Rebecca had her revenge now upon these insolent enemies. If became known in the hotel that Captain Crawley’s horses had been left behind, and when the panic began, Lady Bareacres condescended to send her maid to the Captain’s wife with her Ladyship’s compliments, and a desire to know the price of Mrs. Crawley’s horses. Mrs. Crawley returned a note with her compliments, and an intimation that it was not her custom to transact bargains with ladies’ maids. |
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Diese kurze Antwort brachte den Grafen höchstpersönlich in Rebekkas Zimmer; er hatte jedoch nicht mehr Erfolg als die erste Abgesandte. »Mir eine Kammerjungfer zu schicken!« rief Mrs. Crawley sehr erzürnt, »warum verlangte Lady Bareacres nicht auch, daß ich ihr die Pferde satteln sollte? Ist sie es, die fliehen will, oder ihre Kammerjungfer?« Das war die ganze Antwort, die der Graf seiner Gemahlin brachte. |
This curt reply brought the Earl in person to Becky’s apartment; but he could get no more success than the first ambassador. “Send a lady’s maid to me!” Mrs. Crawley cried in great anger; “why didn’t my Lady Bareacres tell me to go and saddle the horses! Is it her Ladyship that wants to escape, or her Ladyship’s femme de chambre?” And this was all the answer that the Earl bore back to his Countess. |
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Was lehrt die Not aber nicht alles! Nach dem Mißerfolg ihres zweiten Abgesandten machte die Gräfin tatsächlich selbst ihre Aufwartung bei Mrs. Crawley. Sie bat sie, irgendeinen Preis zu nennen, und erbot sich sogar, Becky nach Haus Bareacres einzuladen, wenn die junge Frau ihr nur ermöglichte, dorthin zurückzukehren. Mrs. Crawleys Antwort war ganz Hohn. |
What will not necessity do? The Countess herself actually came to wait upon Mrs. Crawley on the failure of her second envoy. She entreated her to name her own price; she even offered to invite Becky to Bareacres House, if the latter would but give her the means of returning to that residence. Mrs. Crawley sneered at her. |
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»Ich will mir nicht von Gerichtsdienern in Livree aufwarten lassen, obgleich Sie höchstwahrscheinlich nicht zurückgelangen werden, wenigstens nicht Sie zusammen mit Ihren Diamanten. Die werden die Franzosen schon bekommen. In zwei Stunden sind sie hier, und ich habe dann schon die halbe Strecke nach Gent hinter mir. Ich werde Ihnen meine Pferde um keinen Preis verkaufen, nein, nicht einmal für die zwei größten Diamanten, die Euer Gnaden auf dem Ball getragen haben.« Lady Bareacres zitterte vor Wut und Schrecken. Die Diamanten waren in ihr Kleid eingenäht und in der Wattierung und den Stiefeln des gnädigen Herrn versteckt. »Weib, die Diamanten sind in der Bank, und ich will und will die Pferde haben«, rief sie. Rebekka lachte ihr ins Gesicht. Die wütende Gräfin ging hinunter und setzte sich in die Kutsche. Das Kammermädchen, den Diener und ihren Gatten schickte sie noch einmal in die Stadt nach Pferden, und wehe dem, der zuletzt zurückkam! Die Lady war entschlossen, sofort abzureisen, wenn die Pferde von irgendwoher ankommen würden, mit ihrem Mann oder ohne ihn. |
“I don’t want to be waited on by bailiffs in livery,” she said; “you will never get back though most probably — at least not you and your diamonds together. The French will have those They will be here in two hours, and I shall be half way to Ghent by that time. I would not sell you my horses, no, not for the two largest diamonds that your Ladyship wore at the ball.” Lady Bareacres trembled with rage and terror. The diamonds were sewed into her habit, and secreted in my Lord’s padding and boots. “Woman, the diamonds are at the banker’s, and I will have the horses,” she said. Rebecca laughed in her face. The infuriate Countess went below, and sate in her carriage; her maid, her courier, and her husband were sent once more through the town, each to look for cattle; and woe betide those who came last! Her Ladyship was resolved on departing the very instant the horses arrived from any quarter — with her husband or without him. |
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Rebekka hatte das Vergnügen, Lady Bareacres in dem unbespannten Wagen sitzen zu sehen. Sie behielt sie ständig im Auge und bejammerte so laut sie konnte die Verlegenheit der Gräfin. »Keine Pferde zu bekommen!« rief sie, »und alle Diamanten in den Wagenkissen eingenäht! Was für eine Beute für die Franzosen, wenn sie kommen! Ich meine die Kutsche und die Diamanten, nicht die Dame!« Sie erzählte das dem Wirt, den Dienern, den Gästen und den zahllosen Müßiggängern im Hof. Lady Bareacres hätte sie am liebsten vom Wagenfenster aus abgeschossen. |
Rebecca had the pleasure of seeing her Ladyship in the horseless carriage, and keeping her eyes fixed upon her, and bewailing, in the loudest tone of voice, the Countess’s perplexities. “Not to be able to get horses!” she said, “and to have all those diamonds sewed into the carriage cushions! What a prize it will be for the French when they come! — the carriage and the diamonds, I mean; not the lady!” She gave this information to the landlord, to the servants, to the guests, and the innumerable stragglers about the courtyard. Lady Bareacres could have shot her from the carriage window. |
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Während sie sich noch an der Demütigung ihrer Feindin labte, erblickte Rebekka Joseph, der geradewegs auf sie zueilte. |
It was while enjoying the humiliation of her enemy that Rebecca caught sight of Jos, who made towards her directly he perceived her. |
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Sein verändertes, schreckensbleiches, dickes Gesicht verriet sein Geheimnis deutlich. Auch er wollte fliehen und sah sich nach den Fluchtmitteln um. Der soll meine Pferde kaufen, dachte Rebekka, und ich werde die Stute reiten. |
That altered, frightened, fat face, told his secret well enough. He too wanted to fly, and was on the look-out for the means of escape. “ He shall buy my horses,” thought Rebecca, “and I’ll ride the mare.” |
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Joseph trat zu seiner Freundin und stellte die in der letzten Stunde wohl hundertmal wiederholte Frage, ob sie wisse, wo man Pferde bekommen könne. |
Jos walked up to his friend, and put the question for the hundredth time during the past hour, “Did she know where horses were to be had?” |
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»Was, Sie fliehen?« lachte Rebekka. »Ich dachte, Sie seien der Beschützer aller Damen, Mr. Sedley.« |
“What, you fly?” said Rebecca, with a laugh. “I thought you were the champion of all the ladies, Mr. Sedley.” |
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»Ich – ich bin kein Soldat«, keuchte er. |
“I — I’m not a military man,” gasped he. |
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»Und Amelia? Wer soll Ihr armes Schwesterchen beschützen?« fragte Rebekka. »Sie wollen sie doch nicht etwa verlassen?« |
“And Amelia? — Who is to protect that poor little sister of yours?” asked Rebecca. “You surely would not desert her?” |
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»Was kann ich ihr nützen, wenn – wenn der Feind kommt«, erwiderte Joseph. »Die Frauen werden sie verschonen, aber mein Diener hat mir erzählt, sie hätten geschworen, keinem Mann Pardon zu geben – die elenden Feiglinge.« |
“What good can I do her, suppose — suppose the enemy arrive?” Jos answered. “They’ll spare the women; but my man tells me that they have taken an oath to give no quarter to the men — the dastardly cowards.” |
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»Entsetzlich!« rief Rebekka und weidete sich an seiner Verlegenheit. |
“Horrid!” cried Rebecca, enjoying his perplexity. |
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»Übrigens will ich sie ja gar nicht verlassen«, schrie der Bruder, »sie soll nicht zurückbleiben. Ich habe einen Platz für Amelia in meinem Wagen, und auch einen für Sie, liebe Mrs. Crawley, wenn Sie mitkommen wollen – und falls wir Pferde auftreiben«, setzte er seufzend hinzu. |
“Besides, I don’t want to desert her,” cried the brother. “She shan’t be deserted. There is a seat for her in my carriage, and one for you, dear Mrs. Crawley, if you will come; and if we can get horses — ” sighed he — |
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»Ich habe zwei zu verkaufen«, sagte die Dame. Joseph hätte sie bei dieser Nachricht umarmen mögen. »Hol den Wagen, Isidor«, rief er. »Wir haben welche – wir haben welche.« |
“I have two to sell,” the lady said. Jos could have flung himself into her arms at the news. “Get the carriage, Isidor,” he cried; “we’ve found them — we have found them.” |
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»Meine Pferde sind noch nie im Geschirr gegangen«, fügte Mrs. Crawley hinzu, »Dompfaff würde den Wagen in Stücke schlagen, wenn Sie ihn einspannen wollten.« |
My horses never were in harness,” added the lady. “Bullfinch would kick the carriage to pieces, if you put him in the traces.” |
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»Er läßt sich aber ruhig reiten?« fragte der Zivilist. |
“But he is quiet to ride?” asked the civilian. |
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»Ruhig wie ein Lamm und schnell wie ein Hase«, antwortete die Dame. |
“As quiet as a lamb, and as fast as a hare,” answered Rebecca. |
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»Glauben Sie, daß er mein Gewicht aushält?« fragte Joseph. Er saß in Gedanken schon auf dem Pferde, ohne auch nur einen Augenblick an die arme Amelia zu denken. Welcher Mensch, der Pferdegeschäfte liebt, könnte auch einer solchen Versuchung widerstehen? |
“Do you think he is up to my weight?” Jos said. He was already on his back, in imagination, without ever so much as a thought for poor Amelia. What person who loved a horse-speculation could resist such a temptation? |
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Rebekka antwortete nicht, sondern bat ihn, auf ihr Zimmer zu kommen. Er folgte ihr in atemloser Hast, um den Handel abzuschließen. Joseph hatte selten eine halbe Stunde erlebt, die ihn so viel Geld kostete. Rebekka, die den Wert ihrer Ware nach Josephs Kaufeifer und nach der Seltenheit des Artikels maß, verlangte einen so ungeheuren Preis für die Pferde, daß sogar der Zivilist zurückschreckte. Sie wolle beide verkaufen oder keins sagte sie entschlossen. Rawdon habe ihr befohlen, sich nicht unter dem angegebenen Preis von ihnen zu trennen. Lord Bareacres unten würde ihr die gleiche Summe geben, und bei all ihrer Liebe und Achtung für die Familie Sedley müsse ihr lieber Mr. Joseph doch einsehen, daß arme Leute leben müßten – kurz, es gab niemanden, der freundschaftlicher, aber zugleich auch entschlossener in Geschäftsangelegenheiten gehandelt hätte. |
In reply, Rebecca asked him to come into her room, whither he followed her quite breathless to conclude the bargain. Jos seldom spent a half-hour in his life which cost him so much money. Rebecca, measuring the value of the goods which she had for sale by Jos’s eagerness to purchase, as well as by the scarcity of the article, put upon her horses a price so prodigious as to make even the civilian draw back. “She would sell both or neither,” she said, resolutely. Rawdon had ordered her not to part with them for a price less than that which she specified. Lord Bareacres below would give her the same money — and with all her love and regard for the Sedley family, her dear Mr. Joseph must conceive that poor people must live — nobody, in a word, could be more affectionate, but more firm about the matter of business. |
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Joseph willigte schließlich, wie zu erwarten gewesen war, in den Preis ein. Die Summe, die er ihr zu zahlen hatte, war so groß, daß er um Zeit bitten mußte; so groß, daß sie ein kleines Vermögen für Rebekka bedeutete. Sie hatte schnell überschlagen, daß sie mit dieser Summe und dem, was beim Verkauf von Rawdons übrigen Sachen herausspringen würde, und ihrer Witwenpension, falls er fiel, absolut unabhängig von der Welt sein würde und dem Witwenstand mit Ruhe entgegensehen könne. |
Jos ended by agreeing, as might be supposed of him. The sum he had to give her was so large that he was obliged to ask for time; so large as to be a little fortune to Rebecca, who rapidly calculated that with this sum, and the sale of the residue of Rawdon’s effects, and her pension as a widow should he fall, she would now be absolutely independent of the world, and might look her weeds steadily in the face. |
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Ein paarmal im Laufe des Tages hatte sie allerdings auch an Flucht gedacht. Ihr Verstand gab ihr aber besseren Rat. Angenommen, die Franzosen kommen, dachte sie, was können sie dann schon einer armen Offizierswitwe tun! Pah, die Zeiten der Belagerungen und Plünderungen sind vorüber, man wird uns ruhig nach Hause gehen lassen, oder ich kann auch mit meinem hübschen kleinen Einkommen angenehm im Ausland leben. |
Once or twice in the day she certainly had herself thought about flying. But her reason gave her better counsel. “Suppose the French do come,” thought Becky, “what can they do to a poor officer’s widow? Bah! the times of sacks and sieges are over. We shall be let to go home quietly, or I may live pleasantly abroad with a snug little income.” |
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Inzwischen waren Joseph und Isidor zum Stall gegangen, um die neugekauften Pferde zu besichtigen. Joseph befahl seinem Diener, sofort zu satteln, denn er wollte noch in derselben Nacht, noch zur selben Stunde fortreiten. Er ließ daher den Diener zurück, damit der die Pferde fertigmache, während er selbst nach Hause ging, um sich für die Abreise vorzubereiten. Sie mußte geheim bleiben. Er wollte durch die Hintertür auf sein Zimmer gehen. Es lag ihm nichts daran, der Majorin und Amelia zu begegnen und gestehen zu müssen, daß er davonlaufen wollte. |
Meanwhile Jos and Isidor went off to the stables to inspect the newly purchased cattle. Jos bade his man saddle the horses at once. He would ride away that very night, that very hour. And he left the valet busy in getting the horses ready, and went homewards himself to prepare for his departure. It must be secret. He would go to his chamber by the back entrance. He did not care to face Mrs. O’Dowd and Amelia, and own to them that he was about to run. |
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Josephs Handel mit Rebekka war nun abgeschlossen, er hatte die Pferde besichtigt, und der neue Tag war angebrochen; obwohl jedoch Mitternacht schon lange vorüber war, hatte die Stadt noch keine Ruhe gefunden. Die Leute waren wach, in den Häusern brannten Lichter, vor den Türen standen noch immer Menschengruppen, und auf den Straßen herrschte ein reges Leben. Noch immer wanderten die verschiedensten Gerüchte von Mund zu Mund; das eine behauptete, die Preußen hätten eine vollständige Niederlage erlitten; ein anderes, es seien die Engländer gewesen, die angegriffen und besiegt wurden; ein drittes, daß die Engländer das Feld behauptet hätten. Dieses letzte Gerücht gewann allmählich die Oberhand; noch kein Franzose hatte sich blicken lassen. Einzelne Zurückkehrende brachten immer günstigere Nachrichten; endlich kam sogar ein Adjutant nach Brüssel mit Depeschen für den Kommandanten der Stadt, und dieser ließ bald darauf ein Plakat mit der offiziellen Mitteilung vom Triumph der Alliierten bei Quatre-Bras und dem Rückzug der Franzosen unter Ney nach sechsstündiger Schlacht in der Stadt anschlagen. Der Adjutant mußte in der Zeit, als Joseph und Rebekka ihren Handel abgeschlossen oder beim Besichtigen der Pferde waren, angekommen sein. Als Joseph sein Hotel erreichte, fand er mehr als ein Dutzend der zahlreichen Bewohner vor der Tür im Gespräch über die Neuigkeit, an deren Wahrheit nicht zu rütteln war. Er ging also hinauf, um sie den unter seiner Obhut befindlichen Damen mitzuteilen. Er hielt es nicht für nötig, ihnen zu erklären, daß er beabsichtigt hatte, sie zu verlassen, daß er bereits Pferde gekauft hatte und welchen Preis er dafür hatte zahlen müssen. |
By the time Jos’s bargain with Rebecca was completed, and his horses had been visited and examined, it was almost morning once more. But though midnight was long passed, there was no rest for the city; the people were up, the lights in the houses flamed, crowds were still about the doors, and the streets were busy. Rumours of various natures went still from mouth to mouth: one report averred that the Prussians had been utterly defeated; another that it was the English who had been attacked and conquered: a third that the latter had held their ground. This last rumour gradually got strength. No Frenchmen had made their appearance. Stragglers had come in from the army bringing reports more and more favourable: at last an aide-de-camp actually reached Brussels with despatches for the Commandant of the place, who placarded presently through the town an official announcement of the success of the allies at Quatre Bras, and the entire repulse of the French under Ney after a six hours’ battle. The aide-de-camp must have arrived sometime while Jos and Rebecca were making their bargain together, or the latter was inspecting his purchase. When he reached his own hotel, he found a score of its numerous inhabitants on the threshold discoursing of the news; there was no doubt as to its truth. And he went up to communicate it to the ladies under his charge. He did not think it was necessary to tell them how he had intended to take leave of them, how he had bought horses, and what a price he had paid for them. |
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Sieg oder Niederlage war jedoch für diejenigen, die nur um die Sicherheit ihrer geliebten Männer bangten, von geringerer Bedeutung. Amelia wurde bei der Siegesnachricht sogar noch aufgeregter als vorher. Sie wollte unverzüglich zur Armee gehen und flehte ihren Bruder unter Tränen an, sie dorthin zu begleiten. Zweifel und Schrecken erreichten bei ihr den Höhepunkt, und das arme Mädchen, das viele Stunden lang in dumpfem Brüten verbracht hatte, lief in wahnsinniger Hysterie hin und her – ein erbarmungswürdiger Anblick! Kein Mann, der sich fünfzehn Meilen entfernt auf dem schwerumkämpften Schlachtfeld vor Schmerzen krümmte – und es lagen viele Tapfere dort –, litt mehr als dieses arme, unschuldige Opfer des Krieges. Joseph konnte den Anblick ihrer Qual nicht ertragen. Er ließ seine Schwester unter der Obhut ihrer härteren Gefährtin zurück und stieg von neuem zur Hoteltür hinunter, wo noch alles schwatzend herumlungerte und auf weitere Nachrichten wartete. |
But success or defeat was a minor matter to them, who had only thought for the safety of those they loved. Amelia, at the news of the victory, became still more agitated even than before. She was for going that moment to the army. She besought her brother with tears to conduct her thither. Her doubts and terrors reached their paroxysm; and the poor girl, who for many hours had been plunged into stupor, raved and ran hither and thither in hysteric insanity — a piteous sight. No man writhing in pain on the hard-fought field fifteen miles off, where lay, after their struggles, so many of the brave — no man suffered more keenly than this poor harmless victim of the war. Jos could not bear the sight of her pain. He left his sister in the charge of her stouter female companion, and descended once more to the threshold of the hotel, where everybody still lingered, and talked, and waited for more news. |
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Während sie dort standen, wurde es völlig hell, und Männer, die auf dem Kriegsschauplatz mitgewirkt hatten, brachten neue Nachrichten. Leiterwagen und lange Bauernkarren, mit Verwundeten beladen, rollten in die Stadt; schauriges Ächzen erscholl daraus, und abgekämpfte Gesichter schauten traurig aus dem Stroh. Joseph Sedley blickte mit schmerzlicher Neugier auf einen dieser Wagen – das Stöhnen der darin Liegenden war entsetzlich. Die müden Pferde konnten ihn kaum noch ziehen. »Halt, halt!« rief eine schwache Stimme aus dem Stroh, und das Fuhrwerk hielt gegenüber von Mr. Sedleys Hotel an. |
It grew to be broad daylight as they stood here, and fresh news began to arrive from the war, brought by men who had been actors in the scene. Wagons and long country carts laden with wounded came rolling into the town; ghastly groans came from within them, and haggard faces looked up sadly from out of the straw. Jos Sedley was looking at one of these carriages with a painful curiosity — the moans of the people within were frightful — the wearied horses could hardly pull the cart. “Stop! stop!” a feeble voice cried from the straw, and the carriage stopped opposite Mr. Sedley’s hotel. |
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»Es ist George, ich weiß es ganz genau«, schrie Amelia und stürzte augenblicklich mit bleichem Gesicht und wirrem Haar auf den Balkon. Es war jedoch nicht George, aber das Nächstbeste, was kommen konnte: Nachricht von ihm. |
“It is George, I know it is!” cried Amelia, rushing in a moment to the balcony, with a pallid face and loose flowing hair. It was not George, however, but it was the next best thing: it was news of him. |
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Es war der arme Tom Stubble, der vierundzwanzig Stunden vorher so mutig von Brüssel losmarschiert war, mit der Regimentsfahne in der Hand, die er auf dem Schlachtfeld so tapfer verteidigt hatte. Ein französischer Ulan hatte den jungen Fähnrich am Bein verwundet, und der fiel hin, hielt aber tapfer die Fahne fest. Nach Beendigung des Gefechts hatte man in einem Karren für den armen Burschen Platz gefunden und ihn nach Brüssel zurückgebracht. |
It was poor Tom Stubble, who had marched out of Brussels so gallantly twenty-four hours before, bearing the colours of the regiment, which he had defended very gallantly upon the field. A French lancer had speared the young ensign in the leg, who fell, still bravely holding to his flag. At the conclusion of the engagement, a place had been found for the poor boy in a cart, and he had been brought back to Brussels. |
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»Mr. Sedley, Mr. Sedley!« rief der Junge mit schwacher Stimme, und Joseph trat erschrocken zu ihm heran. Er hatte anfangs nicht unterscheiden können, wer ihn gerufen hatte. |
“Mr. Sedley, Mr. Sedley!” cried the boy, faintly, and Jos came up almost frightened at the appeal. He had not at first distinguished who it was that called him. |
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Der kleine Tom Stubble hielt ihm seine heiße, kraftlose Hand hin. »Ich soll hierhergebracht werden«, flüsterte er, »Osborne – und – und Dobbin haben es gesagt; und Sie sollen dem Mann zwei Napoleons geben; meine Mutter wird sie Ihnen zurückzahlen.« Die Gedanken des jungen Burschen waren während der langen Stunden im Wagen zum väterlichen Pfarrhaus, das er erst vor ein paar Monaten verlassen hatte, zurückgewandert, und zuweilen hatte er in diesem Fiebertraum sogar seine Schmerzen vergessen. |
Little Tom Stubble held out his hot and feeble hand. “I’m to be taken in here,” he said. “Osborne — and — and Dobbin said I was; and you are to give the man two napoleons: my mother will pay you.” This young fellow’s thoughts, during the long feverish hours passed in the cart, had been wandering to his father’s parsonage which he had quitted only a few months before, and he had sometimes forgotten his pain in that delirium. |
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Das Hotel war groß und die Bewohner freundlich. Alle vom Karren wurden hineingebracht und auf die verschiedensten Lager gebettet. Der junge Fähnrich kam in Osbornes Räume hinauf. Sobald die Majorin ihn vom Balkon aus erkannt hatte, waren sie und Amelia hinuntergestürzt. Man kann sich die Gefühle der beiden Frauen vorstellen, als sie hörten, die Schlacht sei vorüber und beide Gatten seien unverletzt. In stummem Entzücken fiel Amelia ihrer teuren Freundin um den Hals und umarmte sie; und in leidenschaftlicher Dankbarkeit sank sie auf die Knie und pries die Macht, die ihren Mann gerettet hatte. |
The hotel was large, and the people kind, and all the inmates of the cart were taken in and placed on various couches. The young ensign was conveyed upstairs to Osborne’s quarters. Amelia and the Major’s wife had rushed down to him, when the latter had recognised him from the balcony. You may fancy the feelings of these women when they were told that the day was over, and both their husbands were safe; in what mute rapture Amelia fell on her good friend’s neck, and embraced her; in what a grateful passion of prayer she fell on her knees, and thanked the Power which had saved her husband. |
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Kein Arzt hätte unserer jungen Frau in ihrem fieberhaften und nervösen Zustand eine heilsamere Arznei verschreiben können als die, welche ihr der Zufall bot. Sie wachte mit Mrs. O'Dowd unablässig bei dem verwundeten Jüngling, der große Schmerzen litt. Diese ihr auferlegte Pflicht ließ keine Zeit mehr, über ihren persönlichen Sorgen zu brüten oder sich ihren gewohnten Befürchtungen und Ahnungen hinzugeben. Der junge Patient schilderte mit einfachen Worten die Ereignisse des Tages und die Taten unserer Freunde vom tapferen ...ten Regiment. Sie hatten schwer gelitten und sehr viele Offiziere und Soldaten verloren. Als sie angriffen, war das Pferd unter dem Major erschossen worden, und sie hatten alle geglaubt, O'Dowd sei tot und Dobbin würde nun Major. Aber bei ihrer Rückkehr nach dem. Angriff zu ihrer alten Stellung hatten sie entdeckt, daß der Major auf Pyramus' Leichnam saß und sich aus seiner Feldflasche erfrischte. Hauptmann Osborne hatte den französischen Ulan, der den Fähnrich verwundet hatte, niedergehauen. Amelia wurde bei dem bloßen Gedanken daran so bleich, daß Mrs. O'Dowd den jungen Fähnrich in seiner Erzählung innehalten ließ. Und Hauptmann Dobbin war es gewesen, der nach Beendigung der Schlacht, obwohl selbst verwundet, den Jüngling auf die Arme genommen und zum Wundarzt und von da zu dem Karren geschleppt hatte, der ihn nach Brüssel zurückbringen sollte, und er war es auch, der dem Fuhrmann zwei Louisdor versprochen hatte, wenn er zu Mr. Sedleys Hotel in Brüssel fahren würde und Mrs. Osborne sagen wolle, daß die Schlacht vorbei und ihr Mann unverletzt und wohlauf sei. |
Our young lady, in her fevered and nervous condition, could have had no more salutary medicine prescribed for her by any physician than that which chance put in her way. She and Mrs. O’Dowd watched incessantly by the wounded lad, whose pains were very severe, and in the duty thus forced upon her, Amelia had not time to brood over her personal anxieties, or to give herself up to her own fears and forebodings after her wont. The young patient told in his simple fashion the events of the day, and the actions of our friends of the gallant — th. They had suffered severely. They had lost very many officers and men. The Major’s horse had been shot under him as the regiment charged, and they all thought that O’Dowd was gone, and that Dobbin had got his majority, until on their return from the charge to their old ground, the Major was discovered seated on Pyramus’s carcase, refreshing him-self from a case-bottle. It was Captain Osborne that cut down the French lancer who had speared the ensign. Amelia turned so pale at the notion, that Mrs. O’Dowd stopped the young ensign in this story. And it was Captain Dobbin who at the end of the day, though wounded himself, took up the lad in his arms and carried him to the surgeon, and thence to the cart which was to bring him back to Brussels. And it was he who promised the driver two louis if he would make his way to Mr. Sedley’s hotel in the city; and tell Mrs. Captain Osborne that the action was over, and that her husband was unhurt and well. |
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»Er hat wirklich ein gutes Herz, dieser William Dobbin, wenn er auch immer über mich lacht«, sagte Mrs. O'Dowd. |
“Indeed, but he has a good heart that William Dobbin,” Mrs. O’Dowd said, “though he is always laughing at me.” |
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Der junge Stubble beteuerte, daß es keinen zweiten Offizier wie ihn im ganzen Heer gebe, und konnte kein Ende finden, seine Bescheidenheit, Güte und bewundernswerte Kaltblütigkeit im Felde zu preisen. Diesem Teil des Gesprächs widmete Amelia indes nur schwache Aufmerksamkeit; sie hörte nur dann zu, wenn von George gesprochen wurde, und auch solange man seinen Namen nicht erwähnte, dachte sie an ihn. |
Young Stubble vowed there was not such another officer in the army, and never ceased his praises of the senior captain, his modesty, his kindness, and his admirable coolness in the field. To these parts of the conversation, Amelia lent a very distracted attention: it was only when George was spoken of that she listened, and when he was not mentioned, she thought about him. |
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Bei der Pflege ihres Patienten und dem Nachdenken über die wunderbaren Ereignisse des gestrigen Tages verging Amelia der zweite Tag ziemlich schnell. Für sie gab es nur einen Mann in der Armee, und solange er wohlauf war, interessierten sie die Truppenbewegungen nur wenig, wie wir zugeben müssen. Alle Gerüchte, die Joseph von der Straße mitbrachte, hörte sie nur verschwommen, obwohl sie ausreichten, um diesen furchtsamen Herrn, und mit ihm viele andere Leute in Brüssel, tief zu beunruhigen. Die Franzosen waren zwar zurückgeschlagen worden, aber erst nach hartem, zweifelhaftem Kampf, und es war nur ein Teil der französischen Armee. Der Kaiser war mit der Hauptmasse in Ligny, wo er die Preußen gänzlich vernichtet hatte, und nun hatte er freie Hand, seine ganze Kraft auf die Alliierten zu richten. Der Herzog von Wellington zog sich zur Hauptstadt zurück, und höchstwahrscheinlich würde es unter ihren Mauern eine große Schlacht geben, deren Ausgang mehr als zweifelhaft war. Der Herzog von Wellington hatte nur zwanzigtausend Mann englische Truppen, auf die er bauen konnte, denn die Deutschen waren rohe Miliz, die Belgier unzuverlässig; und mit dieser Handvoll hatte Seine Hoheit hundertundfünfzigtausend Mann Widerstand zu leisten, die unter Napoleon in Belgien eingedrungen waren. Unter Napoleon! Welcher Heerführer, mochte er noch so berühmt und geschickt sein, konnte mit einer ungleichen Macht gegen ihn kämpfen? |
In tending her patient, and in thinking of the wonderful escapes of the day before, her second day passed away not too slowly with Amelia. There was only one man in the army for her: and as long as he was well, it must be owned that its movements interested her little. All the reports which Jos brought from the streets fell very vaguely on her ears; though they were sufficient to give that timorous gentleman, and many other people then in Brussels, every disquiet. The French had been repulsed certainly, but it was after a severe and doubtful struggle, and with only a division of the French army. The Emperor, with the main body, was away at Ligny, where he had utterly annihilated the Prussians, and was now free to bring his whole force to bear upon the allies. The Duke of Wellington was retreating upon the capital, and a great battle must be fought under its walls probably, of which the chances were more than doubtful. The Duke of Wellington had but twenty thousand British troops on whom he could rely, for the Germans were raw militia, the Belgians disaffected, and with this handful his Grace had to resist a hundred and fifty thousand men that had broken into Belgium under Napoleon. Under Napoleon! What warrior was there, however famous and skilful, that could fight at odds with him? |
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All das überlegte sich Joseph und zitterte. So ging es auch den meisten anderen Bewohnern Brüssels, denn die Leute spürten, daß das gestrige Gefecht nur das Vorspiel zu dem drohenden größeren Kampf gewesen war. Eine der Armeen, die sich dem Kaiser entgegengestellt hatte, war bereits in alle Winde zerstreut. Die wenigen Engländer, die zum Widerstand gegen ihn aufgebracht werden konnten, würden auf ihren Posten fallen, und der Eroberer würde über ihre Leichen in die Stadt ziehen. Wehe denen, die er dort fand! Ansprachen wurden bereits ausgearbeitet, Beamte versammelten sich und berieten im geheimen, Zimmer wurden vorbereitet und Trikoloren und Siegesembleme verfertigt, um die Ankunft Seiner Majestät des Kaisers und Königs zu begrüßen. |
Jos thought of all these things, and trembled. So did all the rest of Brussels — where people felt that the fight of the day before was but the prelude to the greater combat which was imminent. One of the armies opposed to the Emperor was scattered to the winds already. The few English that could be brought to resist him would perish at their posts, and the conqueror would pass over their bodies into the city. Woe be to those whom he found there! Addresses were prepared, public functionaries assembled and debated secretly, apartments were got ready, and tricoloured banners and triumphal emblems manufactured, to welcome the arrival of His Majesty the Emperor and King. |
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Die Fluchtbewegung dauerte noch immer an, und alle Familien, die Mittel und Wege finden konnten, flohen. Als Joseph am Nachmittag des siebzehnten Juni in Rebekkas Hotel ging, entdeckte er, daß die große Bareacressche Kutsche schließlich doch aus dem porte cochère verschwunden war. Der Graf hatte Mrs. Crawley zum Trotz irgendwie ein Paar Pferde verschaffen können und rollte nun auf dem Wege nach Gent. Ludwig der Ersehnte packte in dieser Stadt auch schon seine Reisetasche. Es schien, als ob das Unglück nie müde würde, diesen schwerfälligen Verbannten weiterzutreiben. |
The emigration still continued, and wherever families could find means of departure, they fled. When Jos, on the afternoon of the 17th of June, went to Rebecca’s hotel, he found that the great Bareacres’ carriage had at length rolled away from the porte-cochere. The Earl had procured a pair of horses somehow, in spite of Mrs. Crawley, and was rolling on the road to Ghent. Louis the Desired was getting ready his portmanteau in that city, too. It seemed as if Misfortune was never tired of worrying into motion that unwieldy exile. |
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Joseph fühlte, daß der gestrige Sieg nur eine Gnadenfrist gewesen war und daß er seine teuer gekauften Pferde doch noch brauchen würde. Seine Angst war den ganzen Tag über entsetzlich. Solange noch eine englische Armee zwischen Brüssel und Napoleon stand, war sofortige Flucht nicht notwendig; er ließ jedoch seine Pferde aus ihrem entfernten Stall in den seines Hotels bringen, damit er sie stets unter Augen hatte und sie ihm nicht gewaltsam entführt werden konnten. Isidor beobachtete die Stalltür ständig. Die Pferde hatte er gesattelt und alles für die Abreise vorbereitet. Er wartete sehnsüchtig auf dieses Ereignis. |
Jos felt that the delay of yesterday had been only a respite, and that his dearly bought horses must of a surety be put into requisition. His agonies were very severe all this day. As long as there was an English army between Brussels and Napoleon, there was no need of immediate flight; but he had his horses brought from their distant stables, to the stables in the court-yard of the hotel where he lived; so that they might be under his own eyes, and beyond the risk of violent abduction. Isidor watched the stable-door constantly, and had the horses saddled, to be ready for the start. He longed intensely for that event. |
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Nach dem gestrigen Empfang hatte Rebekka keine Lust, sich wieder ihrer lieben Amelia zu nähern. Sie beschnitt den Blumenstrauß, den sie von George bekommen hatte, gab ihm frisches Wasser und las noch einmal das Billett durch, das er ihr zugesteckt hatte. »Das arme Geschöpf«, sagte sie und drehte das Stückchen Papier zwischen den Fingern, »wie ich sie damit zerschmettern könnte! Und um so ein Wesen muß sie sich nun das Herz brechen – um so einen Dummkopf, einen Hanswurst, der sich nichts aus ihr macht. Mein armer guter Rawdon ist zehnmal mehr wert als so einer.« Und dann dachte sie darüber nach, was sie tun sollte, wenn – wenn dem armen guten Rawdon etwas zustieße, und was für ein Glück es gewesen sei, daß er seine Pferde zurückgelassen hatte. |
After the reception of the previous day, Rebecca did not care to come near her dear Amelia. She clipped the bouquet which George had brought her, and gave fresh water to the flowers, and read over the letter which he had sent her. “Poor wretch,” she said, twirling round the little bit of paper in her fingers, “how I could crush her with this! — and it is for a thing like this that she must break her heart, forsooth — for a man who is stupid — a coxcomb — and who does not care for her. My poor good Rawdon is worth ten of this creature.” And then she fell to thinking what she should do if — if anything happened to poor good Rawdon, and what a great piece of luck it was that he had left his horses behind. |
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Mrs. Crawley, die nicht ohne Ärger die Familie Bareacres hatte wegfahren sehen, dachte im Laufe des Tages auch an die Vorsichtsmaßregeln, die die Gräfin getroffen hatte, und machte ein paar Handarbeiten für sich. Sie nähte den größten Teil ihrer Schmucksachen, Wechsel und Banknoten in ihre Kleider ein, und so vorbereitet, war sie für alle Fälle gerüstet – entweder zu fliehen, wenn sie es für angemessen hielt, oder zu bleiben und den Sieger zu begrüßen, mochte er nun Engländer oder Franzose sein. Ich bin nicht sicher, ob sie nicht in jener Nacht davon träumte, Herzogin oder Madame la maréchale zu werden, während Rawdon in seinen Mantel gehüllt am Mont Saint-Jean im strömenden Regen biwakierte und mit aller Kraft seines Herzens an die kleine Frau dachte, die er in Brüssel zurückgelassen hatte. |
In the course of this day too, Mrs. Crawley, who saw not without anger the Bareacres party drive off, bethought her of the precaution which the Countess had taken, and did a little needlework for her own advantage; she stitched away the major part of her trinkets, bills, and bank-notes about her person, and so prepared, was ready for any event — to fly if she thought fit, or to stay and welcome the conqueror, were he Englishman or Frenchman. And I am not sure that she did not dream that night of becoming a duchess and Madame la Marechale, while Rawdon wrapped in his cloak, and making his bivouac under the rain at Mount Saint John, was thinking, with all the force of his heart, about the little wife whom he had left behind him. |
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Der nächste Tag war ein Sonntag, und Mrs. O'Dowd sah mit Befriedigung, daß die Nachtruhe ihre beiden Patienten körperlich und geistig gestärkt hatte. Sie selbst hatte in einem Lehnstuhl in Amelias Zimmer geschlafen, bereit, ihrer armen Freundin oder dem Fähnrich zu Diensten zu stehen, wenn einer von ihnen ihre Fürsorge brauchte. Bei Anbruch des Tages ging die tapfere Frau in das Haus, wo sie und der Major einquartiert waren, und machte dort sorgfältig Toilette, wie es sich für den Tag gehörte. Und während sie allein in dem Zimmer war, das ihr Mann bewohnt hatte, wo seine Nachtmütze noch auf dem Kissen lag und sein Stock in der Ecke stand, wurde höchstwahrscheinlich ein Gebet für das Wohlergehen des tapferen Soldaten Michael O'Dowd gen Himmel geschickt. |
The next day was a Sunday. And Mrs. Major O’Dowd had the satisfaction of seeing both her patients refreshed in health and spirits by some rest which they had taken during the night. She herself had slept on a great chair in Amelia’s room, ready to wait upon her poor friend or the ensign, should either need her nursing. When morning came, this robust woman went back to the house where she and her Major had their billet; and here performed an elaborate and splendid toilette, befitting the day. And it is very possible that whilst alone in that chamber, which her husband had inhabited, and where his cap still lay on the pillow, and his cane stood in the corner, one prayer at least was sent up to Heaven for the welfare of the brave soldier, Michael O’Dowd. |
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Als sie zurückkehrte, brachte sie ihr Gebetbuch und die berühmten Predigten ihres Onkels, des Dekans, mit, aus denen sie regelmäßig am Sonntag zu lesen pflegte; wenn sie auch nicht alles verstand und vielleicht manche der langen und komplizierten Wörter nicht richtig aussprach – denn der Dekan war ein gelehrter Mann und liebte lange lateinische Wörter –, so las sie doch mit großem Ernst, viel Gefühl und im allgemeinen leidlich richtig. Wie oft hat Mick diesen Predigten gelauscht, dachte sie, wenn ich sie bei Windstille in der Kajüte las. Auch heute beabsichtigte sie, diese geistliche Übung vorzunehmen, und Amelia und der verwundete Fähnrich sollten die Gemeinde sein. Der gleiche Gottesdienst wurde an jenem Tag zur gleichen Stunde in zwanzigtausend Kirchen abgehalten, und Millionen britischer Männer und Frauen flehten auf den Knien den Vater aller Dinge um Schutz an. |
When she returned she brought her prayer-book with her, and her uncle the Dean’s famous book of sermons, out of which she never failed to read every Sabbath; not understanding all, haply, not pronouncing many of the words aright, which were long and abstruse — for the Dean was a learned man, and loved long Latin words — but with great gravity, vast emphasis, and with tolerable correctness in the main. How often has my Mick listened to these sermons, she thought, and me reading in the cabin of a calm! She proposed to resume this exercise on the present day, with Amelia and the wounded ensign for a congregation. The same service was read on that day in twenty thousand churches at the same hour; and millions of British men and women, on their knees, implored protection of the Father of all. |
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Sie alle hörten den Lärm nicht, der unsere kleine Gemeinde in Brüssel störte. Als Mrs. O'Dowd mit ihrer schönsten Stimme die Predigt las, begannen die Kanonen von Waterloo aufs neue zu dröhnen – lauter als zwei Tage zuvor. |
They did not hear the noise which disturbed our little congregation at Brussels. Much louder than that which had interrupted them two days previously, as Mrs. O’Dowd was reading the service in her best voice, the cannon of Waterloo began to roar. |
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Als Joseph dieses entsetzliche Geräusch vernahm, faßte er den Entschluß, diese unaufhörliche Wiederkehr des Schreckens nicht länger zu ertragen und sofort zu fliehen. Er stürzte in das Krankenzimmer, wo unsere drei Freunde im Gebet innegehalten hatten, und störte sie auf, indem er sich heftig an Amelia wandte: |
When Jos heard that dreadful sound, he made up his mind that he would bear this perpetual recurrence of terrors no longer, and would fly at once. He rushed into the sick man’s room, where our three friends had paused in their prayers, and further interrupted them by a passionate appeal to Amelia. |
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»Ich kann es nicht länger aushalten, Emmy«, sagte er, »ich will es nicht mehr aushalten, und du mußt mit mir mitkommen. Ich habe ein Pferd für dich gekauft – zu welchem Preis ist ganz gleichgültig –, und du mußt dich anziehen und mit mir mitkommen und dich hinter Isidor setzen.« |
“I can’t stand it any more, Emmy,” he said; ’I won’t stand it; and you must come with me. I have bought a horse for you — never mind at what price — and you must dress and come with me, and ride behind Isidor.” |
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»Gott verzeih mir, Mr. Sedley, aber Sie sind nichts anderes als ein Feigling«, sagte Mrs. O'Dowd und legte das Buch hin. |
“God forgive me, Mr. Sedley, but you are no better than a coward,” Mrs. O’Dowd said, laying down the book. |
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»Ich sage dir, komm, Amelia«, fuhr der Zivilist fort, »kümmere dich nicht darum, was sie sagt; warum sollen wir hierbleiben und uns von den Franzosen abschlachten lassen?« |
“I say come, Amelia,” the civilian went on; “never mind what she says; why are we to stop here and be butchered by the Frenchmen?” |
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»Sie vergessen das ...te Regiment, mein Junge«, rief der kleine Stubble, der verwundete Held, von seinem Bett, »und – und Sie werden mich doch nicht verlassen, nicht wahr, Mrs. O'Dowd?« |
“You forget the — th, my boy,” said the little Stubble, the wounded hero, from his bed — "and and you won’t leave me, will you, Mrs. O’Dowd?” |
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»Nein, mein liebes Kerlchen«, sagte sie, ging zu dem Jungen und gab ihm einen Kuß. »Niemand soll Ihnen etwas tun, solange ich bei Ihnen bin. Ich weiche nicht, bis Mick mir den Befehl dazu erteilt. Würde ich nicht eine hübsche Figur abgeben auf einem Reitkissen hinter dem Kerl da?« |
“No, my dear fellow,” said she, going up and kissing the boy. “No harm shall come to you while I stand by. I don’t budge till I get the word from Mick. A pretty figure I’d be, wouldn’t I, stuck behind that chap on a pillion?” |
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Über dieses Bild brach der junge Patient in seinem Bett in Gelächter aus, und selbst Amelia mußte lächeln. »Ich frage ja nicht sie, ob sie mitkommt«, schrie Joseph. »Ich frage ja nicht die – die Irin da, sondern dich, Amelia; ein für allemal, kommst du mit?« |
This image caused the young patient to burst out laughing in his bed, and even made Amelia smile. “I don’t ask her,” Jos shouted out — "I don’t ask that — that Irishwoman, but you Amelia; once for all, will you come?” |
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»Ohne meinen Mann, Joseph?« fragte Amelia mit verwundertem Blick und ergriff die Hand der Majorin. Josephs Geduld war jetzt erschöpft. |
“Without my husband, Joseph?” Amelia said, with a look of wonder, and gave her hand to the Major’s wife. Jos’s patience was exhausted. |
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»Also dann, auf Wiedersehen«, sagte er, schüttelte wütend die Faust und warf die Tür beim Hinausgehen hinter sich zu. Dieses Mal gab er wirklich den Marschbefehl und bestieg auf dem Hof das Pferd. Mrs. O'Dowd hörte das Klappern der Hufe, als die Pferde aus dem Tor sprengten; sie machte allerlei höhnische Bemerkungen über den armen Joseph, als sie ihn die Straße hinabreiten sah, gefolgt von Isidor mit der goldbebänderten Mütze. Die Pferde, die ein paar Tage lang keine Bewegung gehabt hatten, waren lebhaft und machten frohe Sprünge auf der Straße. Joseph war ein ungeschickter, ängstlicher Reiter und wirkte im Sattel sehr unvorteilhaft. »Sehen Sie nur, liebe Amelia, er reitet geradezu in das Fenster dort hinein. So einen Elefanten im Porzellanladen habe ich noch nie gesehen.« Sie verfolgte die beiden Reiter mit einer Kanonade von sarkastischen Bemerkungen, bis sie um die Ecke in Richtung der Straße nach Gent verschwanden. |
“Good-bye, then,” he said, shaking his fist in a rage, and slamming the door by which he retreated. And this time he really gave his order for march: and mounted in the court-yard. Mrs. O’Dowd heard the clattering hoofs of the horses as they issued from the gate; and looking on, made many scornful remarks on poor Joseph as he rode down the street with Isidor after him in the laced cap. The horses, which had not been exercised for some days, were lively, and sprang about the street. Jos, a clumsy and timid horseman, did not look to advantage in the saddle. “Look at him, Amelia dear, driving into the parlour window. Such a bull in a china-shop I never saw.” And presently the pair of riders disappeared at a canter down the street leading in the direction of the Ghent road, Mrs. O’Dowd pursuing them with a fire of sarcasm so long as they were in sight. |
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Den ganzen Tag lang, vom Morgen bis nach Sonnenuntergang, hörte das Dröhnen der Geschütze nicht auf. Es war schon dunkel, als das Feuer plötzlich abbrach. |
All that day from morning until past sunset, the cannon never ceased to roar. It was dark when the cannonading stopped all of a sudden. |
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Wir alle haben gelesen, was sich während dieser Zeitspanne zutrug. Diese Geschichte ist im Munde eines jeden Engländers; und du und ich, die wir noch Kinder waren, als die große Schlacht gewonnen und verloren wurde, können nicht müde werden, von diesem berühmten Kampf zu hören und zu erzählen. Die Erinnerung daran nagt noch immer am Herzen von Millionen Landsleuten jener tapferen Männer, die diese Schlacht verloren.. Sie brennen darauf, die Demütigung bei Gelegenheit zu rächen. Wenn nun ein Kampf siegreich für sie enden sollte, so würden die anderen ihrerseits sich erheben und uns ein verfluchtes Erbe von Haß und Rachsucht hinterlassen, und so wäre kein Ende dieser sogenannten Ehre und Schande und des jeweiligen erfolgreichen und erfolglosen Mordens abzusehen, in das die beiden stolzen Nationen verwickelt würden. Noch nach Jahrhunderten würden Engländer und Franzosen voreinander prahlen und sich gegenseitig umbringen, um den Ehrenkodex des Teufels tapfer zu befolgen. |
All of us have read of what occurred during that interval. The tale is in every Englishman’s mouth; and you and I, who were children when the great battle was won and lost, are never tired of hearing and recounting the history of that famous action. Its remembrance rankles still in the bosoms of millions of the countrymen of those brave men who lost the day. They pant for an opportunity of revenging that humiliation; and if a contest, ending in a victory on their part, should ensue, elating them in their turn, and leaving its cursed legacy of hatred and rage behind to us, there is no end to the so-called glory and shame, and to the alternations of successful and unsuccessful murder, in which two high-spirited nations might engage. Centuries hence, we Frenchmen and Englishmen might be boasting and killing each other still, carrying out bravely the Devil’s code of honour. |
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Alle unsere Freunde nahmen an der Schlacht teil und standen ihren Mann. Den ganzen Tag lang hielt die unerschrockene englische Infanterie den wütenden Angriffen der französischen Kavallerie stand und erwiderte sie, während die Frauen, zehn Meilen entfernt, beteten. Die Geschütze, die man bis nach Brüssel hörte, zerrissen ihre Reihen. Kameraden fielen, und die beherzten Überlebenden schlossen die Reihen wieder. Gegen Abend ließ die Heftigkeit der vielen so tapfer zurückgeschlagenen französischen Angriffe nach. Die Franzosen hatten wohl außer mit den Briten noch mit anderen Feinden zu tun, oder sie rüsteten sich auf einen letzten Ansturm. Der kam schließlich auch. Die Kolonnen der kaiserlichen Garde marschierten den Mont Saint-Jean hinauf, um mit einem Male die Engländer von der Höhe zu fegen, die sie den ganzen Tag behauptet hatten; ungeachtet des Geschützfeuers der Engländer, das den Tod in ihre Reihen schleuderte, drängten die dunklen, wogenden Kolonnen näher den Hügel hinauf. Sie schienen den Gipfel fast erreicht zu haben, als sie zu wanken begannen. Dann blieben sie stehen, immer noch das Gesicht zum Feind gerichtet. Nun endlich stürzten die englischen Truppen aus ihren Stellungen, aus denen sie kein Feind hatte verdrängen können, und die Garde wandte sich und floh. |
All our friends took their share and fought like men in the great field. All day long, whilst the women were praying ten miles away, the lines of the dauntless English infantry were receiving and repelling the furious charges of the French horsemen. Guns which were heard at Brussels were ploughing up their ranks, and comrades falling, and the resolute survivors closing in. Towards evening, the attack of the French, repeated and resisted so bravely, slackened in its fury. They had other foes besides the British to engage, or were preparing for a final onset. It came at last: the columns of the Imperial Guard marched up the hill of Saint Jean, at length and at once to sweep the English from the height which they had maintained all day, and spite of all: unscared by the thunder of the artillery, which hurled death from the English line — the dark rolling column pressed on and up the hill. It seemed almost to crest the eminence, when it began to wave and falter. Then it stopped, still facing the shot. Then at last the English troops rushed from the post from which no enemy had been able to dislodge them, and the Guard turned and fled. |
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Man hörte in Brüssel kein Schießen mehr – die Verfolger entfernten sich meilenweit. Dunkelheit senkte sich über Schlachtfeld und Stadt herab, und Amelia betete für George, der auf dem Gesicht lag, tot, von einer Kugel ins Herz getroffen. |
No more firing was heard at Brussels — the pursuit rolled miles away. Darkness came down on the field and city: and Amelia was praying for George, who was lying on his face, dead, with a bullet through his heart. |